Bereits vor dem heurigen Winter habe ich David Kördel von ICEdot. in Zürs bei der Snow&Safety Conference kennengelernt. David ist in Europa verantwortlich für den Vertreib und den Launch von ICEdot. Einen Crash Sensor, welcher beim Skifahren und beim Radfahren (Rennrad und MTB) bei einem Unfall Erste Hilfe leisten kann.
Eigentlich wollte ich schon viel früher über diese geniale Idee bloggen. Eigentlich. Ich hole es jetzt nach. Mit Bezug auf das Radfahren – Rennrad und Mountainbike. Dass der Crash Sensor auch beim Freeriden superüberdrüber nützlich sein kann, lassen wir hier mal weg. Ich habe es erwähnt und sie wissen das jetzt. Für den nächsten Winter. Oder für die noch ausstehenden Firntouren in den Bergen.
Was kann ICEdot? Ich habe einen Crash Sensor zum Testen bekommen. Und mich ein wenig mit der Technik und den Funktionen beschäftigt. Gut beschrieben wird die Technik in diesem YouTube Video. In einem anderen Video wird gut dargestellt, wie ICEdot im Ernstfall funktioniert.
Geliefert wird ICEdot als Sensor, Armband und diversem Zubehör (USB Ladekabel, Helmclip). Der erste Schritt ist die Registrierung. Man legt sich ein Profil an. Ein Notfallprofil mit den wichtigsten Daten über sich selbst, wer man ist, medizinische Informationen (Allergien, Medikamentenbedarf) und wie die eigenen Notfallkontakte erreichbar sind (man kann bis zu 10 Notfallkontakte angeben). Bei der Registrierung legt man das eigene Profil mit einem PIN Code an. Dieser PIN Code ist bei jedem ICEdot Produkt dabei. Als Armband. Man kann auch mehrere PINs einem ICEdot Profil zuordnen.
Ist man dann mal unterwegs kann man mittels Armband oder Kleber am Helm den Erstversorgern wichtige Informationen zugänglich machen. Kleber werden mitgeliefert oder können nachbestellt werden. Im Notfall können Erstversorger diese PIN an die am Kleber und Armband aufgedruckte Nummer per SMS senden und bekommen so lebensrettende Informationen.
Aber das ist noch nicht alles. Der Crash Sensor bietet noch weitergehenden Schutz, er kann automatisch deine Notfallkontakte mit deiner GPS Position alarmieren, wenn du einen traumatischen Aufprall erlitten hast. Wenn also der Helm einen bestimmten Schlag bekommen hat und innerhalb einer bestimmten Zeit keine weitere Bewegung registriert.
Ich denke, dass dieses Produkt sehr zur Sicherheit beitragen kann. Vor allem für jene, die sehr viel allein unterwegs sind. Wenn …
Ja, wenn. Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass derartige Systeme wie Notfallarmbänder beim Roten Kreuz beispielsweise noch nicht wirklich akzeptiert sind. Möglich, dass dies das falsche Wort ist. Es bedarf wohl einer Schulung aller Ersthelfer, dass diese auch einen ICEdot (oder andere Produkte) erkennen und sich darüber medizinische Informationen holen. Gut dargestellt im bereits oben genannten Video.
Über das Thema Datenschutz kann und will ich hier auch nicht diskutieren. Ich müsste mit dem Hersteller reden, wie die Daten geschützt sind. Der Missbrauch des PIN Codes könnte ein Thema sein. Aber vielleicht mache ich mir da zu viele Gedanken. Die NSA weiß ja eh schon alles.
Fakt ist, dass ICEdot helfen kann. Und zwar rasch. Das ist ein superüberdrüber Pluspunkt.
Auf alle Fälle werde ich ICEdot immer dabei haben und hoffen, dass ich es nie brauchen werden.
Aktualisierung: ICEdot hat auch eine Tracking-Funktion. So lange Nutzer mit der ICEdot App fahren (also die App muss aktiv sein), können jetzt die Emergency Contacts, die Position sowie die Route via SMS getracked werden. Natürlich muss der Nutzer dies bei der Registrierung erlaubt haben.
Wenn man eine SMS mit „track DEINCODE“ an die ICEdot Nummer schickt bekommt man dann einen Link mit dieser Info. Andere wissen wo man gerade unterwegs war bzw. wo man zuletzt getracked wurde. Eine praktische Funktion, die das Fahren noch sicherer macht und nervöse Partner und Freunde beruhigen kann. Die letzte Position mit Data Connection wird immer gespeichert, dh Rettungskräfte können da auch einen besseren Startpunkt bei der Suche haben. wenn man in einem Gebiet unterwegs sein sollte, das sich „in and out of data connection“ befindet.
Gut ist auch dass man für diese Funktion natürlich keinen Crash Sensor braucht. So lange das Handy dabei ist und die Session in der App mitläuft, kann man via SMS getrackt werden.
Ich sehe jetzt schon welche fürchten, aufzufliegen, wenn man statt am Rad im Gasthaus sitzt.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
Dass der ICEdot ein ganz tolles Produkt ist, muss ich glaube ich nicht weiter kommentieren, dafür aber die Notfallarmbänder.
Ich bin jetzt 11 Jahre als freiwilliger Rettungs- und Notfallsanitäter beim Roten Kreuz in NÖ aktiv, du hast recht "akzeptiert" ist bisschen das falsche Wort. Es wird leider in Schulungen nicht darauf hingewiesen, dass es so etwas wie Notfallarmbänder gibt. Ich muss aber auch ganz ehrlich zugeben, wenn die Person vor mir liegt und nicht bei Bewusstsein ist, ist das eines der letzten Dinge auf die ich achte. Es wäre halt wichtig, nicht ganz darauf zu vergessen, nachzusehen ob derjenige so ein Armband trägt.
Danke Stefan für deinen Input. So ist es. Aber vielleicht spricht es sich einmal druch 😉