Am 14. Juni 2025 fand sie zum zweiten Mal statt: Pannonia 400. Ein einzigartiges Rennrad-Abenteuer, welches das Burgenland in den Mittelpunkt rückt. 400 Kilometer, 3.300 Höhenmeter – an einem Tag, rund um das ganze Bundesland. Fast. Eine Schnapsidee, wie immer. Mit einer Vorgeschichte. Die längsten Tage des Jahres für die längste Tour des Jahres nutzen. So einfach ist es.
Die Idee hinter Pannonia 400
Pannonia 400 war mehr als nur ein sportliches Kräftemessen. Es ging nicht um Tempo-Rekorde oder Einzelkämpfer. Vielmehr stand der Gedanke „gemeinsam wegfahren – gemeinsam ankommen“ im Vordergrund. Genau dieser Teamspirit machte diese Ausfahrt wieder so besonders: Jeder Kilometer wurde gemeinsam abgespult. Jede und jeder trug die Gruppe mit, jede Panne wurde zusammen gelöst, jede Pause gemeinsam verbracht.
Die Route führte einmal rund um das Burgenland und vereinte landschaftliche Highlights, kleine Anstiege und lange, ruhige Straßen. Dieses Jahr wagten sich 19 Rennrad-Begeisterte an die Herausforderung. Aus dem Burgenland, Niederösterreich, Wien, der Steiermark und der Slowakei. Darunter drei Damen!

Ein früher Start in einen langen Tag
Der Wecker klingelte für die Teilnehmer:innen bereits mitten in der Nacht. Beim mir war es 2:30 Uhr. Um 4 Uhr früh rollte der Tross vom Startpunkt in Eisenstadt los. In der Morgendämmerung zeigte das Thermometer gerade einmal 5 Grad – ich persönlich hatte nicht damit gerechnet. Für eine Hitzeschlacht bewaffnet, war zuerst einmal Frieren angesagt. An den Zehen und an den Fingern.
Die Stimmung? Noch gedämpft. Allen war die Ungewissheit ins Gesicht geschrieben. Und dann: Sonnenaufgang über den burgenländischen Feldern, leer gefegte Straßen, motivierte Gespräche. So verflogen die ersten Stunden fast wie im Flug.
Die Strecke: Burgenland in seiner ganzen Vielfalt
Die Route selbst war eine Liebeserklärung an das Burgenland: sanfte Hügel im Norden, bissige Stiche im Mittelburgenland, endlose Weiten im Südburgenland, der höchste Berg des Landes fast genau zur Mitte, idyllische Ortschaften entlang der Grenze zu Ungarn und weite Ebenen im Seewinkel. Insgesamt sammeltn wir stolze 3.300 Höhenmeter – eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass viele das Burgenland für flach halten.
An vier geplanten Pausenstationen konnten die Energiespeicher aufgefüllt, Trinkflaschen nachgefüllt und müde Beine gelockert werden. Klassiker wie Bananen, Müsliriegel, belegte Brote und viel Kaffee durften dabei nicht fehlen. Kühle Getränke und Eis natürlich auch nicht.
Pannen gehören dazu
Ein Langstrecken-Abenteuer ohne Zwischenfälle? Kaum möglich! Insgesamt siebenmal musste das Pannonia400-Peloton kurz stoppen, um platte Reifen zu flicken oder mechanische Probleme zu beheben. Manche mehrmals. Doch auch hier zeigte sich: Niemand blieb allein zurück. Wir tauschten Schläuche, Patronen und viel Wissen. Was für Außenstehende eine nervige Unterbrechung sein mag, stärkte die Gruppe nur noch mehr.





Von 5 auf 30 Grad: Wetterkapriolen als Begleiter
Ein Tag auf dem Rennrad bringt immer Überraschungen. Dieses Jahr spielte das Wetter perfekt mit – fast zu perfekt! Während es in den Morgenstunden noch empfindlich kühl war, kletterten die Temperaturen am Nachmittag auf über 30 Grad. Die Hitze machte vor allem auf den langen, schattenlosen Passagen ordentlich zu schaffen.
Zum Glück blieb der Wind nahezu aus – für Burgenland-Verhältnisse fast ein kleines Wunder und ein entscheidender Faktor für die gute Laune im Feld.
Die letzten Kilometer: Gemeinsam ins Ziel
Nach rund 18 Stunden brutto im Sattel (Fahrzeit 14 Stunden, 29 km/h Schnitt) zahlreichen Kilometern im Windschatten und unzähligen Gesprächen rollte die Gruppe um 22 Uhr wieder in Eisenstadt ein. Erschöpft, aber glücklich – und vor allem: gemeinsam.
Für viele war es der erste so lange Tag auf dem Rennrad. Für manche eine persönliche Bestleistung, für alle ein unvergessliches Erlebnis. Als Initiator geht mir heute noch das Herz auf. Es ist immer wieder beeindruckend, was man als Gruppe schaffen kann. Das ist die Magie von Social Ultracycling. Und dass einige ihre längste Ausfahrt im Windschatten meiner Idee geschafft haben, erfüllt mich mit Freude. Danke allen, die mitgefahren sind.

Ein Blick ins nächste Jahr
Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst Teil dieser besonderen Community zu werden, darf sich freuen: Schon jetzt steht fest, dass es 2026 eine Neuauflage geben wird. Pannonia 400 hat sich in kürzester Zeit zu einem Fixpunkt für Radsportfans im Burgenland entwickelt – und darüber hinaus.
Die Anmeldung wird rechtzeitig über www.machurlaubfahrrennrad.com und die bekannten Kanäle veröffentlicht. Eines ist sicher: Die Plätze werden schnell vergeben sein, denn das Gefühl, einmal das ganze Burgenland in einem Tag zu umrunden, lässt niemanden so schnell los. Und 400 Kilometer fährt man auch nicht alle Tage. Vor allem nicht allein.




Warum man Pannonia 400 erleben sollte
Abseits von Kilometern und Höhenmetern ist es vor allem der soziale Aspekt, der Pannonia 400 so besonders macht. In einer Zeit, in der viele Events immer schneller und härter werden, erinnert dieses Projekt daran, dass Gemeinschaft, gegenseitige Motivation und Rücksicht wichtiger sind als Bestzeiten.
Die Teilnehmer:innen lernen dabei nicht nur ihre körperlichen Grenzen kennen, sondern auch, wie sehr man im Team über sich hinauswachsen kann. Ob man nun vorne im Wind fährt oder hinten Kraft spart – am Ende zählt, dass alle gemeinsam ankommen.

Fazit: Mehr als ein Radmarathon
Pannonia 400 ist keine gewöhnliche Ausfahrt, sondern ein Abenteuer für Körper und Geist – und eine Liebeserklärung an das Burgenland auf zwei Rädern. Wer einmal dabei war, versteht, warum sich so viele auf die dritte Auflage freuen. Oder auch nicht.
Also: Speichert euch 2026 schon jetzt im Kalender – Pannonia 400 wartet!