August 2001. Der gewisse Mario Cipollini dreht in Wels mit dem Rennrad seine Runden über die Ringstraße und am Kaiser Josef Platz. Supermario, der „re leone“, braun gebrannt mit weißem Sturzring und ärmellosem Saeco-Trikot. Später folgen ihm weitere Größen des internationalen und nationalen Rennradsports nach. Zum Welser Innenstadtkriterium, immer mittwochs nach Ende der Tour de France, schmückt Wels schon seit 1999 Jahr für Jahr die Auszeichnung Rennrad-Hauptstadt. Eine Charaktereigenschaft, welche sich die Rennradregion Wels jetzt gerne ganzjährig auf ihre Fahnen heften möchte. Und kann.
Urbanes Flair in ländlicher Umgebung.
Rennradurlaub in der achtgrößten Stadt Österreich. Was anfangs sehr ungewöhnlich klingt, endet genau deshalb außergewöhnlich. Hier in Wels findet man als Rennradfahrer urbanes Flair in einer ländlichen Umgebung. Stadt, Land, Fluss. Und das im Überfluss. Kurzum: vom belebten Stadtkern mit seinen vielen kulinarischen Möglichkeiten bis zum kleinen Sandstrand samt Beach-Cafè an der Traun. Die Vielfalt könnte nicht gegensätzlicher sein. Genauso wie die Seen im Salzkammergut, die Voralpen, die Donau oder das hügelige Mühlviertel. Alles nur ein paar Kurbelumdrehungen weit entfernt. Insgesamt stehen dem passionierten Rennradfahrer von Wels aus 14 ausgesuchte und gpx-getrackte Touren zur Auswahl. In alle Richtungen. Wer diese nicht allein entdecken will, der schließt sich den vielen lokalen Rennradgruppen an, die fast täglich ihre Runden drehen. Zum Beispiel kurz und knackig als After Work oder lang und ausgedehnt zum Wochenende. Gemütlich, flott oder auch sportlich.
Franz, Chef beim Gasthof zur Kohlstatt in Thalheim, ist selbst begeisterter Rennradfahrer. Auch er opfert mit großer Freude seine Zimmerstunde und fährt mit Gästen und „Locals“ durch die Region. Oder Erwin, das Zugpferd der Hobbygruppe „Rückenwind„. Er kennt jede Seitenstraße wie seine Westentasche. Hinter ihm wird jeder Gegenwind zum lauen Lüfterl. Als Gast findet man in Wels schnell Anschluss. Unter anderem auch mit diversen Profis, die sich vor Ort gerne und oft rennradnah zeigen.
Rennradregion Wels. Gelebte Leidenschaft.
Es hat nicht lange gedauert und wir sind mittendrin, statt nur daheim. Mittendrin in der Rennradregion Wels. Vergangenes Wochenende. Unterwegs mit den „locals“. Freitag und Samstag. „Was wollt ihr fahren?“ Schneller als jeder Routenplaner stand die Ausfahrt fest. Einheimische lassen sich nicht zweimal bitten, ihre Schätze herzuzeigen. Also ruhige Landstraßen, versteckte Güterwege, windgeschützte Geraden und gemütliche Radwege. Sogar eine „Nove Colli“ wäre im Angebot gewesen. Schon zwei davon haben gereicht, um den Reichtum der Region erlebbar zu machen. Man glaubt hier im Schlaraffenland zu sein. Die Versuchung, an den Apfel- und Zwetschgenbäumen anzuhalten und sich zu bedienen ist groß. Bio Snacks to go. Mit Verlaub der dort ansässigen Landwirte. Egal ob an der Traun, der Alm oder an den Seen. Hier ist die intakte Natur die echte Attraktion.
Anders formuliert, die Rennradregion Wels erweckt zeitweise den Eindruck, hier hätten sich Landschaftsmaler unter der Leitung von Bob Ross zu ihrer Meisterprüfung getroffen.
Wels am Traunstein. Der Traunstein bei Wels.
Allgegenwärtiger Begleiter auf allen Touren in der Rennradregion Wels ist der 1691 Meter hohe Traunstein. Der markante Fels am Traunsee ist kaum zu übersehen und bietet Orientierung. Einmal links, einmal rechts, dann wieder direkt im Blick oder als Rückendeckung. Wels liegt am Traunstein. Oder der Traunstein liegt bei Wels. Ganz bestimmt liegt die Rennradregion Wels sehr zentral gelegen. Nahe genug für einen Wochenendausflug, keine drei Stunden von Wien oder München entfernt.
Wels erfindet gerade das Rad neu. Immerhin das geliebte Rennrad. Das spürt man als Gast da und dort recht deutlich. Folglich rüsten sich die Rennradhotels in der Stadt. Zwei Nächte mit Frühstück, After-Bike-Snack und ein umfangreiches Goodie-Bag gibt es pro Person bereits ab € 149,-. Wir logierten im Boutique Hotel Hauser, wo es uns an Nichts gefehlt hat. Hier ruhen die Rennräder in einem alten Gewölbe, sanft gehalten von High-Tech Radständern. Radreinigungstools, umfangreiches Werkzeug und Motorex-Schmiermittel stehen parat. Trinkflaschen werden von den Mitarbeitern mit gekühltem Wasser gefüllt. Der Pool am Dach lockt nach jeder Ausfahrt und das reichhaltige Frühstück mit „self-made“ Charakter motiviert. Wer auf selbstgemachte Marmeladen oder Kuchen steht, und einem selbst zubereiteten warmen Müsli am Morgen den Vorrang gibt, der wird sich hier wie im Paradies fühlen. Ganz zu schweigen von den vielen alternativen Aufstrichen.
Ebenfalls besonders hervorzuheben ist die ausgesprochene Freundlichkeit und Herzlichkeit aller Mitarbeiter im Haus, beim Hauser. Und das Rückholservice. Die entsprechende Notfallkarte mit allen Kontaktdaten ist im Goodie Bag zu finden. Ein großes Plus.
Rennradurlaub in Wels. Eine pfiffige Idee.
Rennradurlaub in der achtgrößten Stadt Österreichs. Eine pfiffige und durchaus reizvolle Idee. In nicht einmal 5 Minuten ist man vom Stadtzentrum aus in der freien Wildbahn. Vorbei am Wahrzeichen der Stadt, dem Lederertrum. Von hier geht es in alle Himmelsrichtungen. Empfehlenswert sind sie alle. 347 km in drei Tagen durften wir all dies genießen. Bei traumhaftem Wetter, rauschenden Bächen, kristallklaren Seen und atemberaubenden Weitblicken. Wir waren am idyllischen Almsee, in der Keramik-Stadt Gmunden, am kaiserlichen Traunsee, hoch oben auf der Grossalm und am malerischen Attersee. Wir haben Steckerlfische gerochen und Hendl gegessen. Eine interessante Premiere für uns beim Rennradfahren. Viel haben wir gesehen. Noch mehr erlebt. Wenngleich wir viel zu kurz da waren.
Stadtaus und stadtein. Wer am Abend nicht genug haben sollte, der kann sich der vielen Möglichkeiten bedienen, die Wels nach Sonnenuntergang bietet. Vom Sommerkino (FilmFestiWels) im August, anderen kulturellen Angeboten über das Night-Life in der Fußgängerzone und die Szene-Lokale. Mit etwas Glück, trifft man hier Gleichgesinnte zum Meinungsaustausch. Böse Zungen behaupten nämlich, dass hinter jedem Welser ein Rennradfahrer steckt.
Anreise:
Bahn: westbahn oder ÖBB
Auto: von Süden über die A9, von Westen und Osten über die A1 (Knoten Haid) und dann die A25 (Knoten Wels) und von Norden kommend über die A8
Unterkünfte:
Boutique Hotel Hauser oder eines der weiteren Rennradhotels
Essen:
Olivi: Gute italienische Küche mit Pizza und Pasta. www.olivi.at
Gössser Bräu: Gut bürgerliche Küche, ganztägig geöffnet, großer Gastgarten. www.goesserbraeu.at
Gasthaus zur Kohlstatt: lokale Küche, hausgemachte Kuchen, spezial Erfrischungsgetränke. www.kohlstatt.at
Freizeit:
Welldorado: Hallenbad, Sauna, Freibad
Welios: Science Center. www.weilios.at
Radverleih/Radreparatur:
4sports Bike-Store-Wels. www.4sports.at
Ausfahrten:
Dienstag: 17:30 Uhr: Mauthstadion, 17:30 Uhr: Gasthaus Hofwimmer
Donnerstag: 17:30 Uhr: Gasthaus Kohlstatt, 17.30 Uhr: Polizzeisportverein
Samstag: 9:00 Uhr: Mauthstadion
Sonntag: je nach Wetterlage
Info: Astrid Pöcherstorfer – info@olivi.at
Auskunft Wels Info: info@wels.at;
07242/ 67722, www.wels.at
Unsere Touren:
Due Colli, Welser Umland, 85 km, 988 Höhenmeter
2 Seentour, Gmunden, Traunses, Grossalm, Attersee, 138 km, 1.388 Höhenmeter
Almsee, 114 km, 830 Höhenmeter
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PS: Da es sich in diesem Fall um einen bezahlten Aufenthalt in der Rennradregion Wels handelt, ist der Beitrag im Sinne der Transparenz mit “Produktplatzierung” gekennzeichnet. Es handelt sich dabei trotzdem und wie immer um einen eigenen verfassten Beitrag, der meine/unsere eigene Meinung sowie meine/unsere persönlichen Erfahrungen widerspiegelt.
*aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.
[…] und guter SEO. Ohne scharf nachzudenken oder künstlichem Verstellen. Gestern beim Text für dieKetterechts, war es ganz anders. Eine gelbe Ampel zur Lesbarkeit war schwer ins Grüne zu […]
[…] einem ein gestandener oberösterreichischer Rennradler sagt, dass die eine oder andere Tour wenig Höhenmeter habe und angenehm zu fahren sei, dann sollten bereits alle Alarmglocken klingeln. […]