Neues Rad. Neues Glück. Aber zu welchem Preis? Und dabei meine ich nicht die Euros. Neues Rad, neues Glück bedeutet auch die neuerliche, akribische Suche nach der optimalen Sitzposition. Denn nicht jeder Hersteller baut die selben Rahmen. Rahmenhöhe 55 dort ist nicht gleich Rahmenhöhe 55 hier. Falls Rahmenhöhe 55 überhaupt verfügbar und somit vergleichbar ist.
Derzeit spekuliere ich mit einem neuen (Zweit)Rennrad. Ich bin mit dem Pinarello Dogma 65.1 nicht unzufrieden. Im Gegenteil. Das bis dato beste Rennrad, das mit untergekommen ist. Steif. Hart. Unkomfortabel. Mit stetigem Drang die muskuläre Kraft in Fortbewegung nach vorne zu verwandeln. Außerdem ist der Rahmen keine 5 Monate alt. Warum also wechseln? Ich habe mir das Dogma satt gesehen. Der dicke Hinterbau und die dicke Gabel insbesondere. Die Lust nach Neuem ist groß.
Seit Jahren fahre ich einen Pinarello 55er Rahmen. Dieser sitzt wie angegossen, was das letzte bikefitting bei Veletage in Wien deutlich bestätigt hat. Der Wechsel birgt ein paar Gefahren mit sich. Bei kein anderem Rahmen habe ich so viele Möglichkeiten wie bei Pinarello. Ganze 12 verschiedene Rahmenhöhen stehen beim Dogma 65.1 zur Verfügung. Nicht schlecht. Andere Hersteller – insbesondere Basso bieten da weit weniger Alternativen. Und da jetzt das Basso Diamante Italy in die engere Auswahl gefallen ist, tüftle und vergleiche ich seit Tagen, wie ich mit den mir zur Verfügung stehenden Optionen, annähernd die Geometrie meiner “furia rossa” hinbekomme. Das Rad muss ja nicht nur passen – es sollte ja optisch auch noch was hergeben. Die Anzahl der Spacer unterm Vorbau sowie eine ausreichend herausragende Sattelstütze entscheiden über die Posing-Wertungspunkte.
stack und reach |
Neben dem Gespür für das Optische und einem Maßband, sind “stack” und “reach” jene zwei Parameter, die es erlauben, unterschiedliche Rahmengeometrien halbwegs vergleichbar zu machen.
stack: das ist der Abstand der Kurbelmitte und dem Niveau des Mitte des Steuerrohrkopfes – quasi die Bauhöhe des Rades.
reach: das ist der horizontale Abstand zwischen der Kurbelmitte und der Mitte des Steuerrohrkopfes – quasi die Reichweite des Rades.
Da die meisten Hersteller von Rahmen diese zwei Parameter ausweisen, ist ein Vergleich möglich. Stack und reach eines Rades kann man nicht anpassen. Den Rest schon. Vorbaulänge, Kurbellänge, Länge der Sattelsütze …
Mit den Daten vom bikefitting als Referenz bin ich schon mal in einer besseren Position. Jetzt muss ich diese nur noch auf das bald neue Rad rüberbringen. Mit fehlt noch die richtige Länge des Vorbaus und die senkrechte sowie horizontale Position des Sattels im Bezug auf das Tretlager.
Detail am Rande. Solltet ihr eine dieser hochtechnischen Varianten eines integrierten Spezialvorbaus haben, kann stack und reach Kopfzerbrechen bereiten. In diesem Fall verliert die Oberkante des Steuerrohrs an Bedeutung.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
PS: Falls sich wer spielen will. Ein Datenblatt von Tour gibt es hier.
Basso Diamante Italy – das ist doch das gleiche in Grün 🙂
Umso besser 😉
Kann nicht nachvollziehen dass du dich am dogma 65.1 sattgesehen hast. Aus meiner Sicht das schönste Stück am Markt. Dieser Rahmen ist puncto Ästhetik einzigartig.
[…] das Beste was aus dem Esel herauszuholen war, hoch- und auseinanderschrauben konnte. Mein perfektes Stack and Reach beherrsche ich sowieso im Schlaf. Den Rest zaubere ich mir anhand einiger Paramter zurecht. […]