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Biologen protestieren. Ein Radhelm darf nicht bunt sein.

Radhelm von ketterechts

Wir lieben ihn alle. Den bunten Radhelm. Gelb. Grün. Orange. Je greller desto besser. Besonders in Mode „Fluo-Farben“. Der Kopfschutz der Radfahrer erfreut sich farbenfroher Beliebtheit. Wer es sich leisten kann zeigt Farbe. Doch es gibt auch die Kehrseite der Medaille. Biologen schlagen bereits Alarm und sehen dadurch vor allem die Bienen gefährdet. „Jeder Radhelm, der die Farben einer in Blüte befindlichen Blume ähnelt, ist eine Todeswaffe gegen die Bienen und Insekten. Im Glaube, hier Nektar zu finden, sterben derzeit Tausende davon einen qualvollen Tod durch Aufprall.“

Ein Radhelm schützt den Kopf, aber er tötet Bienen.

Das ist die Meinung eines leitenden Biologen des Biologiezentrum Wien, der unerkannt bleiben möchte. „Natürlich ist jedes Leben, das ein bunter Helm schützt und rettet ein gewonnenes Leben. Aber so etwas darf nicht auf Kosten der Bienen und anderer Insekten passieren. Ein bunter Radhelm ist eine Mordwaffe. Unsere Tierwelt wird so irre geführt. Eine Biene kann von der großen Entfernung nur einen Farbfleck erkennen und stürzt sich evolutionstechnisch darauf. Sobald die Biene, die Hummel oder auch ein anderes Insekt die Verwechslung erkennt, ist es meistens zu spät. Klatsch. Mit voller Wucht knalllen diese unschuldigen Tierchen dann auf Kunst- statt Nektarstoff. Mit den bereits erwähnten Konsequenzen.“

Der Biologe ergänzt, dass er bereits massenhafte Protestbriefe von Imkern bekommen hat. Sie sind die wahren Leittragenden. Man könne nicht länger ansehen, wie hunderte Imker weinend am Stock stehen und auf die Rückkehr ihrer geliebten Sechsbeiner warten. Vielerorts vergebens.

Task force soll Lösung finden.

Sogar EU Umweltminister Karmenu Vella hat sich nach den letzten Protesten in Brüssel eingeschaltet. Er will mittels Task Force mit Biologen und Industrie eine Lösung herbeiführen. Von Seiten der Hersteller zeigt man sich wenig gesprächsbereit. Die bunten Radhelme sind Umsatzgaranten und man wolle nicht wieder auf die langweilige Schwarz-Weiß-Malerei zurückgreifen. „Der moderne Radfahrer hat lange genug gebraucht, um sich auf den Helm einzustellen, ihn zu akzeptieren. Vor allem Kinder. Kein Kind würde einen weißen Helm tragen. Da müssen schon Blumen drauf. Oder Eisköniginnen.“ Wie es scheint, wird es keinen schnellen Kompromiss geben. In der Zwischenzeit wird das Insektensterben weiter gehen.

Einen Schritt in die von den Imkern geforderte Richtung hat der französische Hersteller ekoi gemacht. Die Franzosen bieten einen individualisierbaren Radhelm an. Vor dem Kauf kann sich der Käufer mit verschiedenen Designvarianten spielen. Die Möglichkeit das Oberflächendesign weiß oder schwaz zu halten, dafür innen für den Farbeffekt zu sorgen, werten Biologen als positives Signal. „Weiß als Grundfahrbe zieht die Bienen jetzt nicht aktiv an. Das ist was wir wollen. Uns gefällt deshalb auch die von ketterechts initiierte Aktion. Der ketterechts Radhelm ist tierliebend.“

ktrchts