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Mythos Glockner. Der Berglauf und die Bike-Challenge.

Mittendrin statt nur daheim. Die Ketterechts - der Rennradblog und Event Liveblogger
2x in 2 Tagen. Von Heiligenblut auf die Franz-Josefs-Höhe.

Was habe ich mir eigentlich gedacht, als ich mich sowohl für den Großlockner Berglauf, als auch für die Großglockner Bike Challenge angemeldet habe. Nichts. Sonst hätte ich es wohl nicht getan. Drei Nächte vor der Premiere dieses Duathlons steigt schon langsam die Nervosität und auch etwas Angst macht sich breit. Sehr breit. Ich scheiße mich echt an. Vor allem der Berglauf macht mir Sorgen. Große Sorgen. Wie soll ich denn knapp 13 km und 1500 HM laufend bewältigen? Mein letztes Lauftraining liegt Monate zurück. Ok, die gestrigen flachen 5,7 km mit 40 HM sind schon mal für die Beruhigung des Gewissens gut gewesen. Auch die gerade eben mit Mühe und Not heruntergespulten 8 km. Trotzdem. Berglauf ist was anderes. Am Start erwarte ich mir die Freaks aus dieser Welt. Die Chance ordentlich durchgereicht zu werden liegt bei 99,9%. Eigentlich müsste ich als Letzter starten. Damit ich niemanden aufhalte. Ich kenne die Strecke bis ca. zur Mitte. Das wird für mich kein Berglauf, sondern eher ein Bergkriechen. 1h und 13 Minuten brauchte am vergangenen Montag Markus “die Gämse” Hohenwarter, um die Ö3 Challange gegen 5 von 10 Rennradfahrern für sich entscheiden zu können. Ich rechne deshalb einmal mit einer Zeit von über 2h. Minimum. Sofern ich so schnell krabbeln kann. Und nicht irgend einen Abgrund tief hinunterstürze, um dann von den Murmeltieren gefressen zu werden. Gletscherspalten gibt es zum Glück ja keine mehr in dieser Gegend. Die Pasterze hat sich schon weit gegen Salzburg zurückgezogen.

Die Bike Challenge bereitet mir deshalb große Sorgen, weil ich nicht unbedingt ausgeruht daran teilnehmen werde. Die Deutschlandrundfahrt steckt noch tief in meinem seitlichen linken Oberschenkel innen drinnen. Das hat auch der lockere Lauf gestern eindeutig faktisch aufgezeigt. An ein echtes Drücken ist noch kaum zu denken. Ob ich bis Samstag überhaupt aufs Rad steigen kann, steht auch noch in den Sternen. Bis dahin habe ich wenig Zeit. Und diese Zeit brauche ich, um die Beinmuskulatur behutsam in den Berglaufmodus umzuprogrammieren. Also werden es morgen und übermorgen weitere etwas längerere Läufe werden mit moderaten Steigungen. Langsam und gemächlich. Versteht sich von selbst. Lieber am Sonntag viel kaputt machen, als jetzt bereits ein wenig. Denn ein DNS ist keine Option. Oder doch?

Zeitprognose? Die besten drei der Ö3 Challange haben an die 73 Minuten gebraucht. Für eine etwas verlängerte Strecke. 17 km und knapp 1400 Höhenmeter. Ich rechne mit mindestens 1h30 Minuten.

Cristian Gemamto aka @_ketterechts
#faceyourpassion

PS: ein Jammer Blog. Aber es ist so. Ich scheiße mich echt an. Habe ich doch auch einen Ruf zu verlieren.

Hellokittylauftreff meets Ketterechts beim Linztrail.

Auf Einladung von @GUracell habe ich mich heute mit den bis dato nur virtuell bekannten Twitteristi vom #hellokittylauftreff auf ein getraile rund um Linz getroffen.

Mit von der Partie: @peterlaufsblog, @sHaboeck, @Geordi2504, eben @GUracell und #anitaohnetwitter, #erichohnetwitter und #schurliohnetwitter. Es war mir eine Ehre mit diesen Bergziegen 35 km und 1.180 Höhenmetern zu leiden. Und zwar stark zu leiden. Denn die Erkenntnis des heutigen Tages: Aus mir wird kein Bergläufer mehr. Nie mehr. Und damit es klar ist: Ich war auch noch nie einer. Überhaupt keiner. Wohl eher ein bergauf Spazierengeher.

Die Strecke des heutigen Linztrials: Linz Parkpad, Schlossberg, Freinberg, Franz-Josefs-Warte, Kürnbergwald, Prinzensteig, Ottensheim, Bleicherbachtal und über Diesenleithenbachweg zurück nach Linz. Prädikat: Trailig! Echt Trailig. Was so viel heißt wie auf und ab. Gatschig, trocken, steinig, wurzelig. Ein paar Passagen kannte ich. Andere nicht. Der Prinzensteig sehr interessant und landschaftlich ein Hingucker. Das Bleicherbachtal idyllisch, fast schon romantisch. Die Steigung auf die Gis steil und mit 12 km gespickt mit 600 Höhenmetern. Die Bergabpassage über den Diesenleithenbachweg holte mir dann noch die letzten Sauerstoffreste aus den Oberschenkeln. Man hatte mir keine Gegenanstiege versprochen. Eine glatte Lüge. Ich musste zur Zicke mutieren. Zum Teil waren wir auf der Originalstrecke des Linzer Bergmarathons unterwegs, der mit 54 km und 1.700 Höhenmetern starkt bestückt ist.

Für mich ein gutes Training für die Psyche. Ein schlechtes für den Vienna City Marathon. Weil möglicherweise habe ich jetzt 6 Tage Muskelkater. Herr Steffny wird es mir wohl nicht verzeihen. Aber der Spass steht im Vordergrund. Und Spass hat es gemacht, auch wenn ich ab km 12 eigentlich nicht mehr wollte. Der Ofen in der Fähre von Wilhering nach Ottensheim war einfach zu kuschelig. Dort hätte ich gerne den ganzen Sonntag verbraucht.

Summa summarum bin ich froh, den inneren Schweinehund besiegt zu haben und statt allein 32 km durch irgendwo zu krebsen mit diesen ehrgeizigen Bergziegen an meine läuferischen Grenzen gestoßen zu sein. Allen ein großes Kompliment und danke für’s Zusammenwarten. Comrades wird ein Spaziergang.

Es war nicht ungefährlich. Denn der Sturm heute hätte uns auch treffen können.

Hier ein paar Bilder.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts.