Herbstzeit ist Crosserzeit. Meine Erfahrung als Erstkäufer im Überblick.

Norco Threshold Rival 1 CrosserMein erstes Querfeldeinrad

Zuletzt aktualisiert am 29. März 2017 um 8:50

Der Herbst zieht unaufhaltsam übers Land. Die ersten Frühnebelfelder sind die noch harmlosesten Vorboten des natürlichen Feindes jedes Renrnadfahrers. Die Tage werden immer kürzer. Die Ausfahrten dafür rarer. Für die einen ist es die wohlverdiente Off-Season, für die anderen die heiß ersehnte Crosserzeit. Weg vom Asphalt, hinein ins Gemüse. Rollsplit statt Bananenspilt. Laub statt Staub. Crosser statt Rennrad.

Crosser? Was ist das?

Wer so einen Crosser hat, der kann sich glücklich schätzen. Wer keinen hat, so wie ich, der kann einem Leid tun. Die Auswahl an Crossrädern ist mittlerweile so riesig. Die Technik weit jener der Rennvelos voraus. Die gut gemeinten Meinungen vieler Experten so unterschiedlich. Die Gefahr, die Katze im Sack zu kaufen gegenwärtig. Deshalb habe ich die letzten Wochen damit verbracht mich zu informieren. Was ich dabei an Weisheiten gesammelt habe, hier im Überblick:

  1. Hersteller: mittlerweile baut fast jeder auch Crossräder. Von den bekannten Marken abwärts. Bis zu kleineren Schmieden. Wer kann’s am besten? Haha! Fangfrage. Erfunden haben es nicht die Schweizer. Aber die Belgier waren mit Ridley von Anfang an dabei. Aber auch Newcomer aus dem MTB Bereich wie Norco aus Kanada mischen mittlerweile brav mit.
  2. Rahmen: Carbon vs Alu. Alles dabei. Auch bei Crossrädern. Was besser ist? Das überlasse ich jedem selbst zu urteilen. Wie immer eine Preisfrage.
  3. Handel vs Internet: Da möchte ich mir die Finger nicht verbrennen. Aber die Realität sieht so aus, dass der Handel nicht immer durchsortiert ist. Hier sind längere Wartezeiten einzukalkulieren. Spezialisierte Onlinehändler (außer Canyon) können jetzt noch innerhalb von 5 – 7 Tagen liefern.
  4. Ausstattung: Außer Campagnolo sind hier Shimano und SRAM heimisch. 105er und Ultegra reichen auf alle Fälle aus. Apex, Rival oder Force natürlich auch.
  5. Übersetzung: Hier finden sich die markantesten Unterschiede wieder. Angefangen von der 1er Serie von SRAM. Ein statt zwei Kettenblätter ohne Umwerfer. Bis zu 300g weniger Gewicht. Jetzt müsste man nur noch rechnen können. 40 bis 50 Zähne vorne und 11 Ritzel hinten mit 10 bis 42 Zähne. Ansonsten Kompakt klassisch mit 2 Kettenblättern vorne. 48/36 gilt hier mehr oder weniger als Standard.
  6. Bremsen: Die Welt ist rund und die Bremse ist eine Scheibe. Inzwischen 140mm vorne und 160mm hinten. Mechanisch oder hydraulisch. Auch hier gilt: Preisfrage.
  7. Steckachsen: Der Schnellspanner hat ausgedient. Wie bei den MTB’s halten diese Vorder- und Hinterrad am Rahmen. Durch den größeren Durchmesser ist eine bessere Steifigkeit möglich. Die Laufräder können somit auch exakter positioniert werden. Bremsen und Quietschen wird vermieden.
  8. Geometrie: die Crosser benötigen eine agile Lenkergeometrie. Dementsprechend sind die Räder auch so gebaut. Auffallend ist, dass Crosser kleiner ausfallen und der Vergleich mit dem eigenen Rennrad, um 1 bis 2 Rahmenhöhen größer ausfällt. Mehr dazu in einem meiner älteren Blogbeiträgen über „stack“ und „reach“ – zwei Maßeinheiten, mit denen Rahmen miteinander koreliert werden können.
  9. Reifen und Laufräder: Stollen oder Slicks, Tubless oder mit Schlauch, Alu oder Carbon … mein Gott, wie soll man sich da noch entscheiden. Dann auch noch die Breite. 35 mm oder mehr?
  10. Preis: Ab € 1200 ist man dabei. Die Grenze nach oben offen. Wobei planetX mit einem Vollcabon Crosser (Rival 1 und hydraulischen Bremsen) um € 1.500,- inkl. Versand, das Rad mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis anzubieten hat.

Jetzt heißt es nur noch zuschlagen und loslegen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #styliseyourride

Danke für die Empfehlung

3 Kommentare

  1. Danke für diesen Eintrag.
    Hört sich spannend an.
    Bei Offroad-Rennen darf man mit diesem Rad aber nicht mitfahren, oder?
    Sind Federgabeln verpöhnt oder gibts das da gar nicht?

    Reizen tuts schon etwas. 🙂

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