Pinarello Dogma 2 „Prince of Spain“ |
5 Wochen Wartezeit waren lang genug. Doch jetzt ist es endlich da. Mein heiß ersehntes Pinarello Dogma2 ist angekommen. Im meinem Radkeller und in meinem Herzen. Nachdem mir die „Princessin“ wieder einmal gestohlen wurde (ich habe darüber bereits gebloggt), gab es keine andere Alternative. Zumindest emotional. Finanziell gesehen … aber das wäre ein anderes Thema. Dank der raschen Versicherungsabwicklung und die Ausbezahlung des Neupreises kam überhaupt keine Diskussion auf. Auch wenn mich Bernhard Kohl mit seinen BMC Rädern, allen voran die Teammachine SLR01, minimal zum Schwächeln gebracht hat. Aber wirklich nur minimal. Ich bezog dann erwartungsgemäß das Dogma2 bei Radsport Grassinger in Lambach. Mit Campagnolo Super Record 11fach, Campagnolo Bora One Carbonlaufräder und Look Keo Blade Carbon Pedale.
Bis dato habe ich über die asymetrische Bauweise des Dogma2 nur von diversen Berichten schwärmen gehört. Auch Peter Grassinger konnte nicht genug davon hochjauchzen. Ich war also gespannt, ob des Wahrheitsgehaltes diverser Werbeaussagen. Reine Optik oder steckt doch etwas mehr dahinter?
Fakt ist, dass das Dogma 2 eben assymetrisch gebaut ist. Das begründet Pinarello durch die unterschiedliche Kraftübertragung beim Tritt in die Pedale. Dort wo sich die Kette befindet (natürlich rechts!), wird stärker Druck gemacht als links. Das besagt zumindest die Theorie. Dazu kommen noch diverse Aeroteile, wie die Sattelstütze und die in das Unterrohr integrierte Gabel. Letztere soll Steifigkeit nach vorne und eine wesentliche höhere Bremsleistung bewirken. Wie schon gesagt. In der Theorie.
Gestern bin ich dann das erste Mal mit dem Dogma2 ausgefahren. Im Kopf stets die Worte von Peter Grassinger: „Du wirst nur mehr Speed nach vorne machen wollen.“ Die ersten Meter bin ich sehr vorsichtig unterwegs gewesen. Wer will schon seine Premiere vermasseln. Auch saß ich etwas ungewohnt. Denn die letzten 5 Wochen habe ich auf meinem Pinarello Montello FP8 verbracht. Liegend.
Rasch konnte ich mich aber wieder umgewöhnen und je mehr Kilometer ich abspulen konnte, desto deutlicher zeigten sich die Unterschiede zu meinem 3 Jahre alten Prince. Das Dogma2 ist echt eine Rakete. Die Beschleunigung übertrifft alles, was ich mir nur ansatzweise vorstellen konnte. Bei jeder Kurbelumdrehung hast du das Gefühl, nach vorne gepusht zu werden. Der Wiegetritt im Stehen ist wie ein Katapult.
Trotz Müdigkeit von der Challenge Roth vom Wochenende musste ich einfach Gas geben. Begünstigt durch den jetzt eingesetzten Starkregen und den böigen Gegenwind, suchte ich mit aller Kraft den Weg nach Hause. Immer wieder überrascht von der Power, welche das Dogma2 auf den Asphalt übertragt.
Geworden sind es knappe 65 km in 2 Stunden. Angesichts der übersäuerten Muskeln und des verhunzten Premierewetter keine so schlechte Ausbeute. Egal wie viel davon Placebo sind. Das Pinarello Dogma2 hält, was es verspricht.
Mein erstes Fazit:
_optisch eine Augenweide
_exzellente Kraftübertragung nach vorne
_hohe seitliche Steifigkeit (Voraussetzung für den Punkt 2)
_hart im nehmen, gibt aber vieles zurück. Direkt in die Wirbelsäule
Ich kann nicht anders und muss 9 von 10 Punkten vergeben. Punkteabzug gibt es für den wohl doch hochen Preis.
Ich bin schon auf die nächsten Ausfahrten gespannt. Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @ketterechts.