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Athletics Leithaprodersdorf – der nette Nachbar nebenan.

Athletics Leithaprodersdorf

Hinter den Bergen bei den sieben Zwergen. Moment. Stop. Das ist die falsche Geschichte. Richtig muss es heißen: Hinter dem Berg, bei den Athletics Leithaprodersdorf. Genau. Dort fand nämlich die Saison-Abschlussfahrt statt. Und Familie ketterechts mittendrin, statt nur daheim. Der nette Nachbar von nebenan ist ja nur 18 km vom Wochenend-Base Camp auf der anderen Seite des Leithagebirges weit entfernt. Und außerdem lockte das anschließende Essen im Weingut Liszt. Da spart man sich auch gleich das Kochen.

Ende gut, alles traurig. Servus Rennradsommer.

Standesgemäß trifft man sich im ländlichen Raum immer dann vor der Feuerwehr, wenn man etwas Größeres vorhat. Sonntags. Eine Autosegnung zum Beispiel. Oder eine Radausfahrt. Zum Abschied des Radsommers. Also ich dort in Leithaprodersdorf ankam, standen sie schon da. Die athletischen Hausherren und die geladenen Gäste. Kurz vor neun Uhr. Leicht zu erkennen waren die Athletics in ihren auffälligen Vereinstrikots. Und an ihren durchwegs unrasierten Beinen. Ob das zum Dresscode des Vereins gehört, konnte nicht restlos aufgeklärt werden. Auf jeden Fall war trotz kühler Temperaturen, es ist immerhin schon Oktober, die kurze Hose state of the art. Mit Beinlingen und Langarmtrikot war nur ich zur Stelle. Der Italiener friert eben leichter und Temperaturwahrnehmung ist und bleibt ein subjektives Empfinden.

Athletics Leithaprodersdorf

Der Berg ruft.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch das Duo Bernd und Bernhard ging es schon los. Irgendetwas mit 95 km und eher flach mit nur einem kleinen Berg. Eingefleischte wissen, was das heißt. Ach ja. Dass man niemanden zurücklassen wolle, wurde auch noch explizit erwähnt. Immerhin war auch eine „Newcomerin“ dabei. Ihre erste Gruppenausfahrt. Das sei noch festgehalten.

Athletics Leithaprodersdorf – die Gallier unter den Radvereinen.

Radvereine führen ein eigenes Leben. Ein Leben zwischen Statuten und Protokollen. Bei den Athletics Leithaprodersdorf scheint das nicht der Fall zu sein. Hier regiert mehr das Zwischenmenschliche. Verein bedeutet im Dorf an der Leitha vereinen. Zusammenbringen. Zusammenführen. Als Gast fühlt man sich schnell Teil des Ganzen zu sein. Zwar wird auch hier bei Fortdauer der Ausfahrt, das kompakte Feld immer mehr in die Länge gezogen. Am Ende landen aber alle gemeinsam hungrig und wohlauf beim Zielsprint an der Ortstafel.

Die Gallier unter den Radvereinen lieben es, sich der Herausforderung zu stellen. Gemeinsam. Bei den Radveranstaltungen in der Region und bei kollektiven länderübergreifenden Ausfahrten. Es geht also auch raus aus dem Burgenland. Das eine odere andere Bier noch vor dem Mittagessen ist nicht ausgeschlossen. Vielleicht sogar Standard. Die Gallier lieben es auch Feste zu feiern, wie sie fallen. Meistens fallen sie nach einer Radausfahrt an.


Ein Berg und flach. War wohl nicht ernst gemeint.

Ein Berg hat mehrere Gipfel und flach ist eine Frage der Interpretation. Das wissen alle, die sich Rennrad-Gruppen anschließen. Dazu kommt auch, dass 95 km dann doch über 100 sind. „Darf’s ein bisserl mehr sein?“ Natürlich darf es. Bei dem Wetter und der geselligen Runde war es auch kein Problem. Zudem war der Wind mehr als gnädig. So ging es stetig auf und ab, kreuz und quer, schnell und langsam durch das pannonische Hügelland. Gesittet und geordnet. So darf eine Sonntags-Ausfahrt sein. Beim netten Nachbar hinter dem Berg.

Athletics Leithaprodersdorf

Malzeit beim Liszt.

Ende gut, alles traurig. Der Radsommer endete für die Athletics Leithaprodersdorf spät aber doch bei Kümmelbraten und Semmelknödel im Weingut Liszt. Jetzt darf der Winter genau so mild bleiben bevor es im Frühjahr wieder wärmer wird.

ktrchts