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Meine ziemlich ambivalente Beziehung zu Garmin

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Garmin liebt mich, Garmin liebt mich nicht. Ich liebe Garmin, ich liebe Garmin nicht. Es ist eine ambivalente Beziehung. Jene zwischen mir und Garmin. Eine Hassliebe. Eine Achterbahn der Gefühle. Ein Funktionieren mit Zeitfenstern. Es ist ein Dahinstottern. Fast schon ein Roulette-Spiel. Schwarz und rot. Licht an. Licht aus. Warum das so eine Hassliebe ist? Keine Ahnung. Vielleicht ist es der Ärger über mich sich selbst. Mein ganz persönliches Scheitern, welches ich Garmin in die Schuhe schieben möchte. Oder es ist einfach nur die Tatsache, dass ich die Technik einfach nicht beherrsche und dass Garmin eigentlich ganz gute Produkte baut.

Die Technik ist ein Hund. Garmin kein Schmusehund.

Heavy-User. So könnte man mich bezeichnen. Vor knapp zwei Jahren habe ich schon einmal darüber philosophiert. Darüber, ob ich überhaupt garmin-tauglich bin. Damals habe ich einen Edge1000 im Dauerregen versenkt. Selber schuld. Warum fahre ich auch über 7 Stunden im Regen. Ein knappes Jahr später. Ein weiterer Edge1000, welcher den Geist aufgibt und den Touch-Screen nicht mehr freigibt. Eine ordentliche Bedienung damit unmöglich. Nicht einmal ein Reset. Selber schuld. Warum auch immer. Die unzähligen Abstürze dazwischen und bis heute nicht mitgerechnet, waren meine Garmin Geräte sehr oft und regelmäßig zwischen Wien, Graz und Garching unterwegs. Auch die Pods meiner Vector2. Wie gerade aktuell.

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Thema Vector abgehackt

Es waren Ersatz-Pods. Die letzteren wurden durch den Regen auch unbrauchbar gemacht. Ja. Selber schuld. Ich weiß. Man fährt nicht im Regen. Die neuen Pods hatte ich 1:1 wie die alten montiert. Auf Sram Etap mit Force Kurbel. Doch siehe da, die Pods ließen sich nicht kalibrieren. Die Sensoren wurden zwar erkannt, aber die Verbindung kappte unmittelbar danach. Neue Batterien waren Fehlanzeige. Löschen, neu hinzufügen auch. Dann wie aus heiterm Himmel funktionierte alles wieder. Zufall? Keine Ahnung. Zwei Tage später dann wieder die alte Leier. Rien ne va plus. Und so weiter, und so fort. Tageweise. Wochenlang. Ich probierte unterschiedliche Beilagscheiben. Eine, zwei, keine. Das Ergebnis war immer dasselbe. Ja. Nein. Ein bischen. Gar nichts. Bis letzte Woche. Da habe ich das Thema abgehackt. Vorerst. Neue Pods, neues Glück. Eventuell mit neuer Firmware.

Garmin – warum tue ich dir das an?

Es tut mir leid. Leid, dass ich einfach zu viele Schwachstellen auffinde. Dass ich Gebrauchsanweisungen so umsetze, wie sie geschrieben sind. Wort für Wort. Zeile für Zeile. Und dass ich als Nicht-Techniker es trotzdem nicht auf die Reihe bringe. Sorry, dass ich oft nicht das notwenige Werkzeug zu Hause habe. ZB. einen 44NM Drehmomentschlüssel für die Pedale. Oder, dass ich einfach zu vorsichtig bin. Bei der Montage und Bedienung der Garmin Produkte. Aus Angst was falsch zu machen. Und genau diese Angst hemmt mich. Ich prophezeihe Katastrophen, die dann auch eintreten. Zitternd und respektvoll lege ich mich mit Garmin Produkten an und verliere genau deshalb den Kampf.

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Ohne Touch-Screen Funktion kein Reset

Meine ambivaltente Beziehung zu Garmin lasst mich zweifeln. Warum ich? Bin ich wirklich der Einzige mit diesen Problemen. Habe wirklich nur ich Garmin Geräte, welche sich beispielsweise unterwegs wie aus heiterem Himmel aufhängen? Sie laufen dann erst nach mehreren Reset-Versuchen. Während der Fahrt. Aber unter anderer Flagge. Englisch statt Italienisch. Kann es sein, dass ich der Einzige bin, bei dem die Garmin Varia Rückleuchte kondensiert und Wasser speichert? Oder plötzlich die Kunstoffabdeckung verliert. Ohne Fremdeinwirkung. Ohne Sturz. Kann es sein, dass ich das Unglück magisch anziehe?

 

Garmin macht mich paranoid und nachdenklich.

Ich leide an Verfolgungswahn. Es verfolgt mich ein Garmin-Herzfrequenzmessgerät. Es ziert ab und wann ohne Funktion meine Brust. Früher wurde es regelmäßig erkannt. Rauf aufs Rad. Garmin einschalten und ich konnte beimen Herzschlag sehen. In letzter Zeit muss ich das schwarze Band jedes Mal neu verbinden. Mit großem oder gar keinem Erfolg. Zur Info: Batterien waren neu. Dann verfolgt mich auch ein Aus- und Einschaltknopf. Dieser ist am Edge1030 so angelegt, dass er mit „fremden“ Halterungen in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Wer nicht erreichbar ist, kann auch nicht benutzt werden. Außer mit ganz dünnen und feinen Fingern.

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wenig Abstand zum Ein- und Ausschalten

Ich bin ein Einzelfall. Das hoffe ich. Und ich bin zuversichtlich. Zuversichtlich, dass andere Hersteller auch mit mir Probleme bekommen würden. Dashalb bleibe ich trotz kleiner Querelen dort wo ich bin. Denn eines muss man Garmin schon zugutehalten. Garmins Geduld mit mir ist groß. Rießengroß.

ktrchts

 

Bike Attack Slovakia Ring – ein Muss für Speed Freaks

Bike Attack Slovakia Ring

 

Es war der bisher laueste Sommerabend im Frühling 2017. Perfekt für einen Ausflug in die Slovakei. Zum Radfahren. Die Bike Attack Slovakia Ring hatte gerufen und ich bin dem Ruf gefolgt. Nachdem ich so viel über die von Lubos Miklovic organiserten Veranstaltungen gehört hatte, musste ich mich vor Ort persönlich ein Bild machen. Gut, denn am 28. Juni werde ich nochmals dorthin wollen. Zum 24h Stunden Rennen. Im 4er Team. Nachdem was ich gestern erlebt habe, vielelicht auch schon früher.

Schnell – schneller – Bike Attack Slovakia Ring.

Orechová Potôň, Slowakei. Irgendwo. Ca. 35 km von Bratislava entfernt. Erreichbar nur über eine Bundesstraße. Eine holprige und lange Angelenheit. Hier darf man zwischen 60 und 90 km/h schleichen. Am besten aber, man fährt noch langsamer. Wegen der Straßenzustände. In Summe, je nach Verkehr sind es von Wien aus zwei Stunden Autofahrt. Die sich lohnen. Bestimmt.

Die Bike Attack ist eine kleine und feine Veranstaltung. Es ist die Möglichkeit dort Rennrad zu fahren, wo sonst die Motoren dröhnen. Wie sich das anhört? Laut. Angekommen sind ein paar Porsche und ein paar KTM X-Bow Boliden die 6 km lange Strecke gefahren. Es gibt wohl Menschen, die haben teurere Hobbies als wir Rennradfahrer.

Dass es sich hier nicht um keinen Kindergeburtstag handelt war mir sofort klar. Die einen wärmen sich auf der Rolle auf, die anderen zeigen beim Umziehen am Parkplatz, dass mit Ihnen zu rechnen ist. Nibali, Froome und Co. sind im Vergleich zu dem, was ich hier gesehen habe, leicht übergewichtig. Von den erspähten Rennmaschinen, will ich hier nicht reden.

10 bar machen das Fliegen möglich.

Meine Vorbereitung ist wie immer Marke „egal“. Was soll’s. Es geht ja um nichts. Anziehen, Rad kontrollieren, Schlauchreifen mit 10 Bar aufmunizionieren, Startnummer und Transponder befestigen und etwas warmfahren. Dazwischen jede 5 Minuten kurz ins Gebüsch. Nervosität ist ein gutes Zeichen. Je näher es zum Startschuss geht, desto angespannter werde ich.

Bike Attack Slovakia Ring

Auf die Plätze fertig los.

Kurz vor 1800 Uhr dürfen wir auf den Ring. Einführungsrunde. Ich schaffe es als Letzer durch eine Box in der Boxengasse und reihe mich ein. Von „egal“ ist nichts mehr zu spüren. Es dauert nicht lange und ich fahre vor dem Feld. Tempo gemäßigt. Die in unterschiedlichen Takten zischenden Laufräder ergeben eine wohlklingende Symphonie im Wind. Eine lange Gerade, dann eine Rechtskurve, eine kurze Steigung, lange Gegengerade, langezogene Rechtskurve, Innenfeld, leicht nach links, dann wieder weitgezogen nach rechts, vor einer etwas engeren Linkskurfe, die dann wieder aufmacht und zur zweiten kleinen Steigung führt, es folgt eine links-rechts Kombination, eine letzte kleine Steigung, eine weitere Gerade, die letzte langezogene Rechtskurve und dann die Zielgerade. 6 km die es 10 Mal zu fahren gilt.

Wer bremst verliert. Wer gut beschleunigt, gewinnt.

Es ist und bleibt eine alte Weisheit. Wer bremst verliert. So auch bei der Bike Attack. Der Start nach dem obligaten Fahrer Briefing erfolgt geordnet. Auch wenn zwei gleich ihr Glück in einer Flucht versuchen. Das Feld folgt und kontrolliert. Für die besten Bilder gehe ich mal in Führung. Eine halbe Runde lang. Geschwindigkeit um die 40 km/h, weit über menen FTP-Wert. Danach werde ich links und rechts überrollt. Mitten im Feld wird es eng. Ich schwimme mit. Mal sehen. Es ist ein Wechselspiel zwischen bremsen und beschleunigen. Mit 600, 700 und mehr Watt aus der Kurve heraus, mit 200 bis 300 Watt in der Gerade und dann auf unter 100 Watt herunterbremsen. Die ersten zwei Runden sind mit einem NP Wert von 285 absolviert. Mehr als mein FTP Wert.

Es muss ein Zielsprint sein.

Die restlichen acht Runden sind eine Kopie der ersten zwei. Wer zu oft bremst, findet sich am Endes des Feldes wieder. Fluchversuche werden im Keim erstickt. Der längste hatte kaum 200 Meter und dauerte nicht einmal eine Runde.

Schnell war klar, dass es einen Massensprint geben wird. Auch wenn das Team VICC ein paar mal eine Vorentscheidung von der Stange brechen wollte. In der vorletzen Runde eine Attacke am vorletzten Hügel. Ich bin mittendrin und gehe mit. Hinter mir ein kleines Loch. Zu wenig. Ich stelle ab. Auch die vor mir. Erneute Pattstellung. Es geht in den „final lap“. Kurz freunde ich mich mit dem Gedanken an, es zu probieren. Ich habe zwar keine Ahnung wie. Aber immerhin packt mich der Ehrgeiz. Es geht in die letzte Kurve. Ich bin ganz innen. (Fehler Nummer 1), komme aber nicht dort aus der Kurve raus (Fehler Nummer 2), mich treibt es nach außen (Fehler Nummer 4), von rechts drängen sie mich nach innen, um am kürzesten Weg ins Ziel zu kommen (Fehler Numemr 5), dann kracht es hinter mir und ich stelle ab (Fehler Nummer 6). Gesundheit und Sicherheit gehen vor. Dann tun sich vor mir doch noch ein paar Löcher auf, meine Geschwindkeit ist aber nicht mehr hoch genug. Chance verpasst. Da wäre noch was drinnen gewesen.

Fazit:

Egal. Hätte ich. Wäre ich. Es zählt was ist und was war. Bike Attack Slovakia Ring #2: 21. Platz gesamt, 5. Platz in meiner Altersklasse. 60 km mit einem Schnitt von 42,6 km/h. Saubere Wattwerte und die Gewissheit, da wäre noch was gegangen.

ktrchts

Die nächsten Bike Attack Slovakia Ring Termine:
Bike Attack #3 am 12. Juni 2017
24h Slovakia Ring am 28. Juni 2017
Bike Attack #4 am 25. Juli 2017
Bike Attack #5 am 24. August 2017
Anmeldungen hier