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Gleichberechtigung von Frauen im Radsport.

Gleichberechtigung von Frauen im Radsport

Eines vorweg. Dieser Beitrag soll neutral wie möglich sein. Weder möchte ich hier irgendjemanden anschwärzen, noch in Schutz nehmen. Ich habe meine persönliche Meinung und die steht für absolute Gleichberechtigung von Frauen im Radsport. Gleichberechtigung, nicht nur im Radsport. Auch in Bezug auf den King of the Lake. Hier habe ich schon seit Jahren das Gefühl, dass da die Zeichen der Zeit nicht erkannt worden sind. Beim Schreiben diverser Beiträge ist mir das dominante „King“ immer wieder im Weg gestanden. Deshalb habe ich, wo es möglich war, versucht, King und Queen gleichzustellen. War nicht immer einfach (SEO lässt grüßen – zu meiner Schande). Auch die Idee, heuer mit drei Damen an den Start zu gehen, sehe ich für mich als eigener Beitrag zur Gleichberechtigung.

Genderprofi aus Überzeugung.

Richtig Gendern ist nicht das, was man einfach mit M/W/D ergänzt oder mit */I kennzeichnet (es gibt auch noch andere Möglichkeiten). Gendern darf (muss) eine Einstellung sein. Eine innere Überzeugung. Wie auch immer man diese dann zum Ausdruck bringt. Und wenn jemand anderer Meinung ist, dann ist das auch zu akzeptieren. Es hat auch jede*r das Recht dazu, dies zu kommunizieren. Wie immer macht aber der Ton die Musik. Jede Form der Kommunikation muss mit gegenseitigem Respekt erfolgen. Respekt, der zwischen dem Veranstalter (King and Queen of the Lake) und einer Starterin (Name bekannt) einseitig gefehlt hat.

Was ist passiert? Magdalena hatte in einem Instagram Post die Veranstalter gefragt, ob es beim King of the Lake (Queen of the Lake) nicht auch eine Damen-Elite Wertung mit Preisgeld geben kann. In der Klasse King of the Lake Herren Elite, werden immerhin € 1.000,- an den Sieger ausbezahlt. An und für sich eine einfache und auch nicht falsch zu verstehende Frage. Die Antwort des Veranstalters kam dann prompt und sagen wir einmal salopp ausgedrückt, etwas „angepisst“ (siehe Screenshot).

King and Queen of the Lake fail

Ich weiß nicht, welcher Teufel da den Veranstalter (oder die Social Media Abteilung) geritten hat. Respekt und Wertschätzung sehen anders aus. Dass hier eine Lawine losgetreten worden ist, versteht sich von selbst. Erschreckend dabei, dass es sogar Solidarität mit dem Veranstalter gegeben hat. Mit Sicherheit wurden, wie so oft, Themen gemischt und durcheinander gebracht. Man liest, was man lesen will (selektive Wahrnehmung) und vergisst ganz gerne die Reflexion.

Zuerst denken, dann schreiben.

Man kann in einer Diskussion nicht mehrere Fliegen mit einer Klatsche fangen. Zuerst denken, dann schreiben ist in Zeiten der schnellen Kommunikation das Zauberwort. Auch, wenn man nachher zurückrudert. Obwohl #nopology die nächste Gefahrenstufe darstellt. Wenn dies wieder ohne zuerst denken, passiert.

Ich selbst fahre nicht nur Rad (!). Mein Hauptberuf ist in der Kommunikation. Und ich weiß, dass man diese Situation viel besser hätte lösen können. So, dass der Köder dem Fisch schmeckt (Zuhören, Konsens, Empathie, Verständnis …). Wir leben in einer Zeit des Wandels. Mit vielen alten und neuen gesellschaftsrelevanten Diskussionen, die zu wichtig sind, um sie unter den Tisch zu kehren oder mit der Holzhammermethode im Keim zu ersticken. Auch im Radsport. Ich begrüße es, dass es sehr gute und sehr wichtig Ansätze gibt. Die diesjährige Tour de France für Frauen war ein Spektakel. Andere Veranstalter forcieren eigene Damenkategorien (Istria 300 Ladies zum Beispiel). Freuen wir uns über diese immer mehr werdenden Möglichkeiten und dann reden wir noch über die Namen der Veranstaltungen. Denn Diskriminierung steckt oft auch hier dahinter. Aber das würde jetzt zu viel. Ganz spontan ist mir „Qeeing of the Lake“ eingefallen. Blöde Idee. Zu progressiv.

Ganz egal. Was liegt, das pickt. Und in Sachen „King an Queen of the Lake“ ist jetzt ein Jahr Zeit, eine Equality-Richtung einzuschlagen. Diese hat der Veranstalter auch in seinem Statement versprochen.

Hoffentlich schläft die Diskussion jetzt nicht ein und wird sachlich und fair weitergeführt. Mit einem richtig guten Statement von der VICCRD gehe ich wieder zurück in die Beobachterkabine. In diesem Sinne: Der König ist tot, es lebe die Königin und der König.

#ktrchts