Endlich Berge bei der quaeldich Deutschlandrundfahrt |
Heute morgen bin ich zur 3. Etappe der quaeldich Deutschlandrundfahrt angetreten. Nach einer etwas längeren Nacht mit partiellen Tiefschlafphasen ob der Kirmes 100m Luftlinie vom Hotel, einer auf 19 Grad heruntergedrehten Klimaanlage, einem halbherzigem Versuch ein Frühstück zu nehmen und einer Ungewissheit, ob ich den Tag überleben werde. Nicht mit Gruppe 1. Auch nicht mit Gruppe 2. Ich wählte Gruppe 4 für die Fahrt in den Harz. Harz 4. (Sickerwitz). Gemütlicheres Tempo. Das wollte ich haben. So waren die ersten Kilometer ein ständiges telefonieren mit meinem Körper. Wie geht es ihm? Das wollte ich wissen. Bin ich zu schnell? Diese Frage stellte ich ihm. Übertreibe ich es? Diese Gewissheit wollte ich nicht hören.
Anfangs rollten wir wieder flach bei brütender Hitze. Diesmal aber trank ich genug. Öffnete mein Trikot schon bald und schüttete mir permanent Wasser über den Kopf bzw. in den Nacken. Wissend ob der Verpfegungsstellen. Track sei Dank. Ich sparte also nicht mit Kühlung. Auch eine Dusche bei der Mittagsverpflegung ließ ich mir nicht entgehen.
Kalte Dusche
Eigentlich wollte ich bei der quaeldich.de Deutschlandrundfahrt nicht nass werden. #ketterechts #dlrf15 #quaeldich
Posted by Ketterechts on Sonntag, 5. Juli 2015
Man könnte sagen ich habe den gestrigen Hitzeschlag als sehr belehrend empfunden. Das Tempo in Gruppe 4 ist eindeutig gemäßigter. So hatte ich Zeit auch viele Videoaufnahmen zu machen. Und mit allen ein wenig zu plaudern.
Das Motto des Tages “Endlich Berge” wurde keineswegs in Frage gestellt. Es ging über das Harzgebirge (Grenzgebiet zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt). Kein Großglockner oder Stilfser Joch. Aber immerhin. Über Elend und Braunlage zog sich unsere Route in Höhen von 500 bis 600 m Seehöhe. Das Sahnehäuptchen war dann der Wurmberg als Stichstraße. Eigentlich wollten wir den Brocken fahren. Aber das wurde uns aus umwelttechnischen Gründen nicht gestattet. Knappe 300 Höhenmeter war uns der Spass auf den Wurmberg wert. Wir kratzten die 900m Seehöhe. Ein Blick auf den Brocken blieben wir uns schuldig. Die letzten paar hundert Meter waren “strade bianche”. Muss nicht sein. War also nicht.
Nach dem Wurmberg noch knapp 30 km bis nach Bad Sachsa. Zuerst fast 10 km bergab der L600 entlang. Dann ein paar Gegenschupfer und das heutige Etappenziel war erreicht. Mir geht’s gut und ich freue mich auf morgen. Abendessen lasse ich aus – Appetit ist noch nicht ganz da.
An dieser Stelle möchte ich ein paar Zeilen den Helfern dieser Deutschlandrundfahrt widmen. Helfer, die sich täglich für uns Teilnehmer regelrecht den Hintern aufreisen. Jeder Wunsch wird uns von den Lippen abgelesen und erfüllt. Die Mittagsverpflegung unter der Federführung von Volker gleicht einem Schlemmermenü der *****Kategorie. Saures, Süßes, Kaffee, Obst, Musikuntermalung, Dusche, Wasser, Cola, Apfelsaft (Schorle), Dextro Energy. Besonders hervorzugeben sind die Würsteln, welche sich großer Beliebtheit erfreuen.
Neben den Helfern für unser leibliches Wohl, sind auch Helfer da, welche uns mit genügend Flüssigem versorgen. Mehrmals täglich. Da wird jedes Mal ein Zeltlager aufgestellt. Auf die Minute. Abgebaut. Und weiter gehts. Eine logistische Meisterleistung. Danke Angie, Peter, Volker, Franz, Sascha und Daniel.
Nicht zu vergessen ist die mechanische Unterstützung. Sergej sorgt dafür, dass niemand umsonst in Silles Besenwagen einsteigen muss. Sergej richtet Speichen ein. Sergej ersetzt gebrochene Sattelstüzten, Sergej hat Ersatzlaufräder für Shimano und Campagnolo. Sergej ist ein sehr gefragter Mann. Bei 180 Teilnehmern kein Wunder.
Über die Guides möchte ich mich in den nächsten Tagen auch noch lobend äußern. Aber das ist eine andere Geschichte. Oder besser gesagt, ein anderer Blog.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts