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Warme Füße beim Rennrad fahren im Winter – ein Geheimrezept.

Ein Geheimrezpt von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Schutz gegen Nässe und Kälte

Rennrad fahren ist längst zum  Ganzjahres-Sport geworden. Immer mehr „biketivisten“ schwingen auch in der kalten Jahreszeit ihren Allerwertesten auf den Sattel und drehen ihre Runden. Fast schon glorreich, angehaucht mit leichtem Heldenstatus. Immer auf das Suche nach dem Fotos des Tages. Die digitale Welt will Helden sehen.

Die Diskussionen darüber, ob man nicht zu kalt habe, entfachen sich da schon automatisch. Ja, hat man denn da nicht zu kalt? Unter Null? Bei Nebel? Wind? Schnee?

Ja. Man hat. Denn alles, was warm halten könnte, ist dem Rennradfahrer im Weg. Dicke Jacken. Dicke Hosen. Dicke Überschuhe. Vor allem die Überschuhe. Die hässlichste Erfindung der Vergangenheit und der Gegenwart. Zwei meist schwarze Klötze am schön designtem Radschuh. Funktion und Ästhetik gehen hier komplett getrennte Weg. Was schön ausschaut, bringt nichts und was seine Pflicht erfüllt ist einfach nicht schön. Kompromiss? Immer diese Kompromisse.

Ich hatte mal einen. Von GemiG. Aus uralten Zeiten. Gekauft beim Basar im Zielgelände des Ötztaler Radmarathons. 2011 oder 2012 muss es gewesen sein. Für € 15. Ein Überschuh, der seinem Namen gerecht wurde. Kein Schienbein- oder Knöchelüberschuh. Eine dünne Neoprenschicht über dem Schuh. Nur über dem Schuh. Dieser Kompromiss ist jetzt leider tot. Kaputt. Zerstört. Aufgefressen. Damit war ich überschuhlos. Auf der Suche nach Ersatz bin ich nicht fündig geworden. Nicht beim Händler des Vertrauens. Nicht beim Händler ums Eck. Und auch nicht bei anderen Händlern. Kein Überschuh passte mir ins Auge. Die Alternative Internet brachte mich an ihre Grenzen. Sowohl Material als auch Passform waren via Bildschirm nicht greifbar. Dem werblichen Versprechen traue ich sowieso nicht.

Unter meinem Radar fiel dann BBB. ArticDuty OSS und UltraWear. Ich war gewillt einen neuen Kompromiss einzugehen. Bei bikestore.com wäre ich fündig geworden. Lieferzeit 2-3 Tage. Nach 4 Tagen die Nachricht, dass der Artikel nicht lagernd und auch nicht mehr lieferbar sei. Voll erwischt. Draußen halbwegs fahrbare Verhältnisse und ich ohne Überschuhe.

Es folgte eine kurze Recherche im Internet. Und aus all dem, was ich gelesen habe, bastelte ich mir meinen ganz persönlichen Fußwärmer.

  • Omas Wollsocken
  • Ikea Gefrierbeutel
  • Alufolie
  • Radsocken
  • Schuhe

Genau in dieser Reihenfolge. Zuerst zog ich mir die gestrickten Wollsocken an. Dann schlüpfte ich in einen IKEA Gefierbeutetl. Die mittlere Größe. Rund um den Gefrierbeutel wickelte ich ein paar Schichten Alufolie. Dann noch die normale Radsocke und fertig. Der Fuß schaute zwar aus, als wäre er von 30 Vespen gestrochen worden, aber er passte so in meine Radsschuhe. Es konnte losgehen. Ich konnte losfahren. 

Mit dem Ergebniss war ich sehr überrascht. Keine kalten Füße und das über zwei ganze Stunden Outdoor. Minusgrade und Schnee. Der Langzeittest steht noch aus. Aber den mache ich auch noch. Voraussetzung sind natürlich Schuhe, die etwas mehr Platz bieten. Zu klein dürfen sie also nicht sein. Das Verkleben der Luftschlitze ist auch ratsam.
Das schöne an der Sache: ich habe noch Spielraum. Denn sollte es wirklich noch kälter werden, kann ich mir immer noch Überschuhe basteln. Mit alten Socken. Oder welche kaufen. Bei bike24.de. Dort sind die BBB nämlich lagernd und lieferbar.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts