Schlagwort: Radbekleidung

Der Frühling kommt. Was ziehe ich an? Die Sorgenfalten eines Rennradfahrers.

Gedanken von Ketterechts. Dem Rennradblog und Eventliveblogger.
kurz/kurz, lang/lang, kurz/lang, lang/kurz.

Österreich hat jede Menge Bauernregeln. Italien dafür Rennradregeln. Eine davon besagt, dass unter 20 Grad eine lange Hose getragen werden soll. Ich schreibe jetzt bewusst nicht „muss“. Weil ich weder Arzt bin, noch will ich jemanden maßregeln. Diese Regel kommt auch nicht von ungefähr. Sie hat einen medizinischen Hintergrund. Sagen wir einfach es ist eine Pro-Gesundheit Faustregel. Bei Kälte wird das Knie nicht so gut durchblutet, wodurch die generelle Beweglichkeit leidet und der Knorpel eher geschädigt werden kann, als bei angenehmer Wärme. Eine kurze Bekanntschaft mit Eis und Kälte ist nur in der Therapie Heilmittel. Mit Betonung auf kurz.  Das gilt auch für alle anderen Gelenke. Der allererste wärmere Tag muss also nicht gleich jener sein, bei dem die kurze Hose und das kurze Trikot eingeweiht werden. So wie gestern. Im Wiener Becken hatten wir föhnbedingt 20° plus. Ich war natürlich mit dem Rennrad unterwegs. So wie andere auch. Einige davon eigentlich genau so wie im Hochsommer. Mit dem Unterschied, dass deren Beine und Arme schneeweiß waren. Mit auffallend großen roten Flecken. Liebe Grüße vom Rheuma.

Wie gesagt. Ich bin kein Arzt. Ich hänge nur an meiner Gesundheit und an meinen Knie. Es kann also nie zu warm sein. Gestern noch trug ich meine Thermo Langhose. Sie war perfekt. Sollten sich diese warmen Tage wiederholen, dann kann ich die Thermo Hose behutsam mit einer leichten Lycra-Leggins ersetzen. Diese trage ich dann unter der Radhose. Die Leggins stört nicht. Reibt nicht. Sie hält mich warm, ohne dass mir heiß wird. Die kurze Hose allein kann noch warten. Da habe ich keine Eile. Übrigens: im Velodrom bin ich auch einer von wenigen, die mit langer Hose (Leggins unter der Radhose) fahren. In der Halle hat es im Schnitt 19°/20°.

Ich weiß, dass das Kälteempfinden eine subjektive Anglegenheit ist. Deshalb soll auch jeder das tragen, was für ihn am passendsten ist. Solange die Styling-Regeln eingehalten werden. Styling ist ja neben der Gesundheit das wichtigste Kriterium beim Rennrad farhen.

Erlaubt ist, was gut aussieht:

  • kurze Hose/Kurzarmtrikot (dann, wenn es draußen wirkich warm ist)
  • kurze Hose/Langarmtrikot dünn
  • kurze Hose/Kurzarmtrikot mit Ärmlingen
  • lange Hose/Langarmtrikot (auch dick)
  • kurze Hose mit Leggins oder Beinlingen/Langarmtrikot
  • kurze Hose mit Leggins oder Beinlingen/Kurzarmtrikot mit Ärmlingen
  • Übersocken 
  • Windweste darüber – je nach Bedarf und Kälteempfinden

Verpöhnt ist, was nicht gut aussieht:

  • lange Hose/Kurzarmtrikot
  • kurze Hose/Softshell Jacke (in der Regel übergroß)

Eigentlich ganz einfach, oder? Gerne könnt ihr eure Meinung dazu kundtun.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#rideinstyle #ketterchts #venividibici