Schlagwort: Scheibenbremse

UCI legt sich fest – Scheibenbremse für alle. Auch für die Bahn.

Rennrad mit Scheibenbremse

Die ewige Diskussion rund um die Scheibenbremse am Rennrad ist Geschichte. Michael Brian Cookson, Präsident des Weltsportverbandes (UCI) hat ein Machtwort gesprochen. „Damit wir nicht noch weitere 20 Jahre diskutieren“. Mit diesen Worten ist wohl alles gesagt und die Scheibenbremse findet Einzug in allen Disziplinen innerhalb der UCI.

Das Kriegsbeil rund um die Scheibenbremse ist von der UCI begraben worden.

„Es macht nur dann einen Sinn, wenn wir alle Disziplinen der neuen Technik öffnen“. Das macht eine Kontrolle einfacher und gibt auch der Industrie neue Möglichkeiten.“ Michael Brian Cookson ist überzeugt, dass diese Entscheidung die beste ist, welche der Weltradsportverband in den letzten Jahren getroffen hat.

„Natürlich freut es mich ganz persönlich, dass es mir gelungen ist, auch den Bahnradsport in diese Regelung mit einzubeziehen“. Dass Bahnräder ohne Bremsen auskommen, war vielen schon ein Dorn im Auge und ein Schönheitsfehler, den wir hier ausmerzen konnten.“ Dem Präsidenten ist da wohl ein Meilenstein in der Radgeschichte gelungen. „Diese Entscheidung wird für viel Diskussionsstoff sorgen, aber in 100 bis 200 Jahren wird keiner mehr darüber diskutieren.“

Im Bahnradsport sollen dieselben Scheibenbremsen wie in etwa jene auf der Straße zum Einsatz kommen. 140 mm Durchmesser und Steckachsen von 12 cm. Möglich aber, dass sich hier aufgrund der Nutzlosigkeit einer solchen Bremse, andere Dimensionen durchsetzen werden. Die Industrie ist schon mal gefordert. Erste Test im Dusikastadion in Wien wurden positiv bewertet. Ein Testteam spulte im Geheimen mehr als 2000 Runden ab. Dabei war nur ein einziger Sturz zu dokumentieren. Das von der Scheibenbremse aufgerissene Loch im Wiener-Parket ist erst viel später aufgefallen und wird gerade untersucht.

Stellungnahmen seitens der Athleten konnten noch nicht eingefangen werden. Möglicherweise ziert sich noch der eine oder andere mit einem Kommentar. Die Gefahr zum Buhmann abgestempelt zu werden ist groß.

Bei der vom 12. bis 16. April stattfindenden Weltmeisterschaft in Hongkong werden die Bahnräder noch im „old-shool“ style zu sehen sein.

ktrchts

Ach du Scheibe. Warum der Ruf besser ist als die Scheibenbremse selber.

Wie gut sind Scheibenbremsen

Die Kilometer mit meinem Querfeldeinrad häufen sich. Seit einer Woche steht mein Rennrad still. Die Luft ist bereits heraußen. Es gibt ja am Norco Threshold Rival1 sehr viel zu entdecken. Unter anderem diese Stahl-Scheiben. Vorne und Hinten. In meinem Fall die hydraulische Version der Scheibenbremsen. Hier sollen ja diverse Vorteile gegenüber den mechanischen Scheibenbremsen überwiegen. Erstens sind sie teurer, zweitens bedarf es spezieller Bremshebel und drittens sind sie aufwendig und recht anspruchsvoll in der Montage und Wartung. Wegen des geschlossenen Systems. Insbesondere das schleiffreie Ausrichten der Bremsbeläge. Letzteres hat mich am Wochenende jede Menge Zeit und Nerven gekostet. Schön der Reihe nach.

Ach du Scheibe. Warum der Ruf besser ist als die Scheibenbremsen selber.

Am Freitag erlebte mein Crosser die erste Ausfahrt mit dem Auto. Also musste das Vorderrad raus. Nicht so einfach, wenn man eine Steckachse bis dato noch nie bedient hat. Zum Glück gibt es so etwas wie einen Hausverstand. Es war eher leicht kompliziert. Die Reise mit dem Auto verlief ohne Zwischenfälle. Spannend wurde es dann beim erneuten Aufbau. Die Scheibe passte nicht mehr in die Kolben. What the f.***? Was weiß ich. Bin Rookie. Nicht einmal mit dosierter Gewalt. Ganz leichte Kratzer an der Gabel sind Zeugen eines erbitteten Kampfes ohne Happy-End.

Zum Glück gibt es Google. Also tippte ich „Scheibe lässt sich nicht mehr ins Vorderrad einspannen“. Oder so was ähnliches. Nach 0,37 Sekunden die Gewissheit. Ich habe einen Anfängerfehler gemacht. Irgendwie die Bremse gedrückt. Das bedeutet, dass die Kolben zusammengehen, aber nicht mehr auseinander. Na bravo. Weiter googlen. Da stand was „mit einen Schraubenzieher die Kolben auseinanderdrücken“. Und es stand was von „dabei können die Kolben zerkratzt und kaputt gehen.“ Na bravo.

Bei Scheibenbremsen gibt es viel zu entdecken.

Ich nehme einen Schraubenzieher, schütze die Spitze mit Klebeband und drücke die Kolben vorsichtig auseinander. Glück gehabt. Ohne nennenswerten Kollateralschäden. Und siehe da, die Scheibe passte wieder. Steckachse zudrehen und das wars. Nein. Eben nicht. Ein Schleifgeräusch störte meine empfindlichen Ohren. Was jetzt? Keine Ahnung. Bin ja Rookie.

Wieder googlen. „Scheibenbremse schleift“. Jede Menge Tutorials. Ein Video schaue ich mir an. Mit Torx und Drehmomentschlüssel mache ich alles nach. Plan A scheitert, obwohl es einfach hätte sein sollen. Laut Video. Plan B kostet Konzentration und Nerven. Ungeschickt wie ich bin, schaffe ich es trotzdem, die Scheibe so zu zentrieren, dass sie einwandfrei läuft.
Dann die Ausfahrt. Von einwandfreiem Drehen keine Spur. Bei jeder Linkskurve schleift die Scheibe vorne. Nur Links. What the f***. Auch nach jedem stärkerem Bremsen. Also zu Hause wieder alles von vorne. Geradeaus läuft alles rund. In den Kurven nicht. Ist das kompliziert.

Am Samstag, dann ein Besuch bei Mountainbiker am See. Etwas fachsimplen. Von „Ist normal“ bis zu „merkwürdig“ über „die Scheibe hat schon einen leichten Schlag“. Eine neue Scheibe. Angemerkt. Früher, sagte man mir, war das Problem mit den Schnellspannern bekannt. Mit den Steckachsen sollte das behoben sein. Sollte. Außerdem deformiert sich die Scheibe bei starken Bremsen immer wieder Wenn sie dann abkühlt, ist das Problem behoben. Das erklärt zumindest das Scheifen nach starkem Bremsen. Aber das Schleifen in der Kurve? Darf ich jetzt nur mehr geradeaus fahren?

Jetzt frage ich mich: Ist der Ruf der Scheibenbremse besser als die Scheibe selber?

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #norcobicycles #sram #rival1