Slim-Fit war vor Weihanchten © Fotolia |
Wo früher eine 7 davor stand, könnte jetzt auch eine 8 stehen. Zumindest fühlt es sich so an. Auf die Waage steige ich deshalb nicht. Das würde mich zu tiefst aus dem Gleichgewicht werfen. Fakt ist, dass ich selten so viel mehr herumzuschleppen hatte. Ich kann mir kaum erklären warum. Alles ist etwas enger geworden, als ich es gewohnt bin. Nicht viel. Aber zu viel des Guten. Letztes Wochenende die Krönung. Spann-Fett statt Slim-Fit. Zum Glück konnte ich über dem Hemd ein Sakko tragen. Meine Fettreserven waren inkognito unterwegs.
Beim Radfahren aber gibt es kein Sakko. Da gibt es mittlerweile nur mehr sportiv geschnittene Stoffe. Fasern, die nichts verzeihen und alles ans Tageslicht bringen. Es heißt körperbetont mit Betonung auf Körper. Wer keinen hat, der kann das damit zeigen. Es lebe die Transparenz. Entlarvung. Ich vermisse die gute alte kaschierende Baumwolle in Größe XL. Eine Zeitreise wäre angebracht. In die Vergangenheit. Zum Kampfgewicht. Damals mit 25 Jahren hatte ich 72 kg. Aber leider noch kein Rennrad. Schade. Die Leistung von heute und das Gewicht aus dem Jahr. Das wärs.
Statt dessen muss ich mit dem Gewicht von heute leisten. Weil es faktisch zu hoch ist, muss ich es reduzieren. Zu viel Gewicht, bedeutet zu viel leisten müssen. Weniger Gewicht aber auch weniger Leistung. Weil immer auch gerne Substanz verloren geht. Muskelmasse. Ein teuflischer Kreislauf. Ich muss also ans Fett. Es muss verbrennen, damit es verschwindet. Es muss lange genug verbrennen, damit es rasch verschwindet. Es muss. Die Entscheidung steht. Ich verabschiede mich ab sofort in den Fettverbrennungsmodus und optimiere meinen Gurglinput.
Zu schwer trotz hohem Trainingspensum? Das geht. Wenn man falsch gegessen hat. In meinem Fall zu wenig (und falsch). Ein gutes Frühstück. Das habe ich mir nie nehmen lassen. Doch dann die Tage. Viel unterwegs. Einmal hier. Einmal dort. Viele Ideen. Viele Projekte. Mittagessen? Wird überbewertet. Schnell mal ein gesundes Weckerl vom Bäcker. Dann kommt die Zeit des Trainings. Schnell noch einmal einen Riegel. Für das Gewissen. Das Training selber wird durchgeboxt. Hunger macht sich schnell breit. Ein weiterer Riegel beruhigt den knurrenden Magen zwischendurch. Nach dem Training ist es oft zu spät. Am Weg nach Hause nochmals kurz stehen bleiben. Trotz Heißhunger in den Supermarkt. Keine gute Idee.
Wo liegt jetzt das Problem? Meine Theorie: Ich habe zu wenig Energie in Form von Kohlenhydrate aufgenommen. Bin also die letzte Zeit vermehrt kohlenhydratedefizitär unterwegs gewesen. Jene Kohlenhydrate die ich zu mir genommen habe, hat mein mein Körper dann in Fett umgewandelt, welches er dann in Depots gespeichert hat. Am Bauch sowie links und rechts davon. In Hüfte und Fülle. Mein Körper arbeitete also komplett falsch. Statt Fette zu verbrennen, legte er diese an. Eigentlich ein Kündigungsgrund. Ich brauche also eine Umstrukturierung. Eine neue Engergieorganisation im Kampf gegen die innere Fettsau.
Gerne erzähle ich davon mehr. Später.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
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