Look pro. Go slow. |
Sie sind der letzte Schrei. Sie sind die Brotgeber eines ganzen Industriezweiges. Sie sind die unumstrittenen Lieblinge der Marketing- und Werbeabteilungen. Sie lauern auf den Straßen. Sie nutzen jede noch so kleine Chance. Am Berg. Im Flachen. Am Kaffeetisch. Sie sind meist ganz vorne, wenn es ums Äußere geht. Manchmal etwas weiter hinten, wenn es in den Berg geht. Bei einem technischsen Defekt rufen sie schamlos ein Taxi. All das ist ihnen aber egal. Ihr primäres Ziel ist das Imponieren. Sie wollen sich anderen zeigen. Und natürlich sich selbst gefallen. Letzteres muss ganz schön anstrengend sein. Und auch nicht ganz einfach.
Wie erkennt man denn so einen Poser auf der Straße. Was sind seine typischen Erkennungszeichen? Hier eine kleine, selbstverständlich nicht ernst gemeinte Auswahl an Optionen.
- Rennrad-Poser klicken an der roten Ampel mit einem Bein aus und warten dann am Oberrohr sitzend auf grün. Natürlich nach der Haltelinie – in Fahrtrichtung gesehen. Das ausgeklickte Bein möglichst weit nach außen gestreckt. Entweder mit beiden Händen am Schalthebel oder noch besser aufrecht mit verschränkten Armen.
- Sie greifen am Berg im Pantani Stil an. Stehend. Mit dem großen Kettenblatt. Arme am Unterlenker. Der Blick nach vorne. Das Rennrad deutlich hin und herschwenkend. Dabei verstärken sie den Zug, damit die Wadenmuskulatur richtig zum Vorschein kommt.
- Rennrad-Poser beschleunigen bergauf in der Kehre im Stehen so sehr, dass sie am Kurvenausgang durch die Fliehkraft weit nach außen (Gegenfahrbahn) getragen werden müssen. Ein Verbleib auf der gewählten Linie innen würde aufgrund des Tempos und des erforderlichen Lenkereinschlages mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit einen Sturz mit sich ziehen.
- Sie fahren ohne Handschuhe. Dafür mit farblich zum Trikot passenden Energiearmbändern.
- Ihre Socken sind hoch und farblich aus der Rosa-Familie stammend.
- Rennrad-Poser fahren bergauf vorzugsweise mit offenem Trikot. Eine hin- und herpendelnde Goldkette verstärkt deren Kandidatur zum Poser des Monats.
- Ihr Rennrad glänzt. Ist nagelneu. Ist nicht das einzige im Keller. Ist teuer. Und stammt aus Italien – made in Taiwan.
- Rennrad-Poser fahren Profi Trikots. Maglia Rosa und Mailot Jaune nicht ausgeschlossen. Wobei sehr oft der Radsponsor am Trikot nicht mit dem gefahrenen Velo übereinstimmt.
- Sie fahren Schlauchreifen. Haben aber in ihrem Leben noch nie einen solchen geklebt. Noch werden sie jemals einen ordentlich kleben.
- Ihre Trinkflaschen sind aus der Hightech-Kategorie „kühlhaltendundnieschimmelanfälliggeruchsneutralselbstreinigend“.
- Rennrad-Poser sind immer die letzten, wenn es darum geht das Fahrrad abzustellen und irgendwo anzulehnen, um sich einen Espresso zu gönnen. Wegen der Kratzer. Offiziell.
- Sie tragen ihre Hose immer knapp über dem Bräunungsstreifen. Das Trikot natürlich auch. Ganz so nebenbei. Bräunungsstreifen haben Profi Rennrad-Poser das ganze Jahr.
- Vom Auto zum Treffpunkt kommen sie hirnlos, … ähm, helmlos. Dieser hängt schön am Vorbau.
- Rennrad-Poser spiegeln sich in jedem Schaufester. Wenn es geht auch in Verkehrsspiegeln. Oder im Garmin Edge 1000 Display.
- Sie kennen jederzeit Geschwindigkeit, Kadenz, Höhe, Pulsfrequenz, Leistung und geographische Position. Auf ihrem Garmin Edge 1000 können sie zwischen 25 Seiten und 139 Informationen wählen. In Bruchteilen einer Sekunde.
- Die Poser haben ein öffentliches Strava und Garmin Connect Profil. Ihr Profiobild ziert eine Abbidlung in Siegerpose. Irgendwo. Irgendwann. Ihre Profilname sind legendäre Alpepässse gespickt mit Geburtsdatum oder ähnlichem. Wie beispielsweise „Alpdhuez69“.
- Bei Großveranstaltungen wie Velothon Berlin oder Cyclassics Hamburg sind sie jene, die man in drei Tagen unter Tausenden von Teilnehmern am öftesten trifft. Meist am selbem Ort.
- Sie fotografieren während der Fahrt. Bevorzugtes Motiv. Sie selbst. Wenn das nicht geht, dann helfen sie sich mit „Kannst du schnell ein Foto von mir machen“ aus.
- Die Poser alle Poser fahren in ketterechts Panier.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #venividibici #passionenera
PS: Jeder Bezug und Ähnlichkeit zu meiner Wenigkeit ist zufällig. Auch wenn einige Punkte voll auf mich zutreffend wären. Insbesondere Punkt 19.
Dann hoffe ich das alle Fahrradfahrer Poser sind. Punkt 1 erwarte ich von jedem verdammten Fahrradfahrer. Wer das nicht beherzigen kann der soll zu Hause auf der Rolle fahren.
So einen Schrott habe ich selten gelesen! Und ich stimme meinem Vorschreiber 100%ig zu: Poser klicken nicht aus und machen durch einen – meist – amateurhaften Stehversuch auf sich aufmerksam!
1. Nur Poser fahren Schlauchreifen? – Schwachsinn
2. Bräunungsstreifen das ganze Jahr? – bekommt man wohl vom Regelmäßigen fahren und nicht vom "im Café Posen "
3. das mit dem Garmin braucht man nicht kommentieren, dass ist der letzte Müll …
Jaja – die Poser……………sind immer die anderen nach dem Motto:
Verachte andere (um dich selbst nicht verachten zu müssen).
Verachte andere (um dich selbst loben zu können).
Was manche (auch und gerade in den Foren) so von sich geben fällt eher unter „Sport und Narzissmus“.
Sind Poser Narzissten oder nicht doch eher solche, die stets anderen unterstellen, Poser zu sein (i.S.v. s. oben)?
Und dann die Eisdielenposer, Biergartenposer (immer die anderen!), was müssen die doch jetzt (Corona) darben, leiden.
Ach so: alles nur Humor, Ironie, Satire, nicht ernst gemeint?
Mir egal, ich meine es ernst, sehr ernst!