Dolomiten 2013. Harter Anfang. |
Es ist knapp nach 23.00 Uhr. Ich bin etwas spät dran mit der Vorschau auf Tag 1. Bis alle Teilnehmer in Bozen angereist waren hat es gedauert. Und bis wir unser Essen zu uns nehmen konnten auch.
Das warm up heute war ausgeprochen heavy. Wir haben zu viert die Seiser Alm besucht. In Summe waren es 90 km und 2.000 Höhenmeter bei spätsommerlich warmen Temperaturen.
Wurscht. Morgen gehts los. Und gleich mit einem kleinen Hammer. An die 100 km und 3.000 Höhenmeter. Na Bum.
Vom Hotel geht es durch das Eisacktal Richtung Norden. Vorbei an dieversen kleinen Ortschaften, die ich noch von meiner Kindheit kenne. Bin ich ja ein Südtiroler mit tief italienischen Wurzeln. Das Eisaktal zeigt sich hier von seiner wohl unspektakulärsten Seite. Eine Staatsstraße, ein Radweg, ein Fluss (Eisack) und etwas weiter oben die Brennerautobahn. Die Eisenbahn ist in diesem Abschnitt nicht mehr zu sehen. Die hat man während meiner Abwesenheit und Auswanderung in den Berg verfrachtet. Statt dessen ziert ein schöner Radweg die alte Trasse.
Nach ca. 30 Kilometern erreichen wir Klausen. Eine klein Stadt berühmt durch das Kloster Säben, welches oberhalb der Stadt thront. Und berühmt für eine Autobahnausfahrt. Jene, welche man nimmt, wenn man ins Grödnertal fahren will. Sella Ronda – für alle Skifreaks unter uns. Und Abfahrtsweltcup auf der Salonge. Lange werden wir uns in Klausen nicht aufhalten. Eigentlich überhaupt nicht. Denn unser Weg führt uns weiter Richtung Brixen. In Villnöss biegen wir dann rechts ab ins Vilnösstal. Gleich von Beginn an schraubt sich die Straße hoch. Nach ca 42 km werden wir bereits an die 1.000 Höhemeter in den Beinen haben. Bei St. Peter dann das steilste Stück des Tages. Knapp 14%.
Es geht hinauf nach Palmschoss. Wir sind bereits schon sehr hoch. Links von uns die Plose. Rechts sehen wir die Geislerspitzen und hinten im Tal den Peitlerkofel. Weil uns fad ist nehmen wir die Straße hinauf nach Kreuztal. Mitten ins Brixner Hausskigebiet, der Plose. Oben genießen wir den Blick nach Norden. Den Gitschberg und im Hintergrund die 3000er der Zillertaler Alpen. Wir sind am höchsten Punkt der heutigen Etappe auf knapp über 2.000 m.ü.M. Schnell geht es aber dann wieder zurück nach Palmschoß. Es wartet das Würzjoch. Die Steigungen sind nicht mehr zweistellig und falls das Wetter mitspielt genißen wir eine wunderbare Almlandschaft. Immer im Blick der Peitlerkofel. Ein sehr markanter Berg. Dessen Namen schon viel über sein Aussehen sagt (Südtiroler und Tiroler bevorzugt, Anmerkund zu verstehen und den Berg bildlich vor sich zu haben).
Am Würzjoch gibt es eine kurze Verschnaufpause. Wer will kehrt ein. Der Rest nimmt die Abfahrt hinunter ins Gadertal. Wie im Grödnertal wird im Gadertal ladinisch gesprochen. Ladinisch ist die 3 Landessprache in Südtirol. Wir befinden uns mitten in den Dolomiten. Unten im Tal liegt Zwischenwasser von wo es nicht mehr weit zum Tagesetappenziel St. Vigill im Enneberg ist.
Jetzt bietet sich noch für die Pro’s unter uns die Möglichkeit auf den Spuren des legendären Giro d’Italia auf den Kronplatz zu fahren. Vor Jahren wurde extra für eine Etappe des Giro eine Straße auf den Kronplatz gebaut. Diese ist leider nicht asphaltiert. Sollte der Belag ok sein, wird es sicher ein paar geben, die das testen wollen. Zumindest die ersten asphaltierten Kilometer will ich auch dabei sein.
Ansonsten ist Tag 1 dann zu Ende. Zumindest offiziell. Je nach Hotel werden wir saunieren oder saufen.
Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts für quäldich.de