Höhenprofil der Königsetappe. |
Wo Königsetappe drauf steht muss nicht Königsetappe drinnen sein. Denn gestern sind wir (ein paar wenige) diese bereits gefahren . 120 km, 3.600 Höhenmeter. Pustertaler Höhenstraße, Hochstein und die Drei Zinnen.
Deshalb sollten die heutigen 100 km mit 3.200 Höhenmetern ein Spaziergang sein. Sollten. Denn das Höhenprofil verspricht ein auf und ab. 5 Berge, 5 Abfahrten. Kaum ein Zwischenstück. Tja. Das sind eben die Dolomiten, wenn man sich mitten in diesen herumtreibt. Unten Dörfer, oben Pässe und links und rechts Möglichkeiten diese zu erklimmen. Was wir auch machen werden. Es ist jetzt wieder einmal 6:00 Uhr morgens und um 9:00 geht es los.
Wir sind in Cortina und die heutige Nacht war schlimmer als die gestrigen. Die Rippenprellung hat sich jetzt voll ausgefalten. Das Bett in dem ich mich jetzt noch befindethat nichts dazu beigetragen, mein Leid zu lindern. Im Gegenteil. Cortina ist halt in den 50iger Jahren gebaut worden. Und seit dem nicht mehr renoviert. Es hat Flair. Es ist schön. Doch nicht für Radfahrer mit Abschürfungen, Rippen und Beckenprellungen.Das Leben geht weiter. Die Tortour auch. Aufs Rad lass ich mich heute auf alle Fälle aufsetzen. Dann sehen wir weiter.
Unmittelbar von Cortina aus beginnt der erste Anstieg zum Passo di Giau. Wieder so ein Verdauungsbeginn. Die schmale Straße windet sich nach oben und die Ausblicke auf Croda da Lago und hinüber zum Monte Cristallo werden immer besser. Der Passo di Giau ist vielen auch von der klassischen Maratona delle Dolomiti bekannt. Hier wird er aber von der – meiner Meinung nach – schwierigeren Seite befarhen. Wir erreichen 2.233m Seehöhe. Dach der Tour war aber gestern mit den Tre Cime di Lavaredo.
In vielen Kurven udn Kehren geht es hinunter nach Selva di Cadore, wo schon der Anstieg zur Forcella Staulanza wartet. Ab hier ist auch für mich Neuland. Staulanza, Passo Duran und der Doppelpass Forcella Aurina, Passo di Cereda kenne ich nicht. Auch das Etappenziel Fiera di Primero. Übrigens der südlichste Punkt von Dolomiten 2013. Bis zur Adria bei Venedig wären es nicht einmal 150 km. Eine Option.
Ich lasse mich also überraschen. Highlight des Tages sicher der Blick auf die Civetta (italienisch für Eule). Ein 3000er. Vorgeschmack auf die Marmolada. Dem bekanntesten Gletscher der Dolomiten. Und ein Eis in Fiera di Primero.
Stay tuned.
Cristian Gemamto aka @_ketterechts