Für eine handvoll Likes. Die Sucht nach Anerkennung.

Die Sucht nach LikesWinterliga Radsporttreff

Zuletzt aktualisiert am 13. März 2017 um 20:15

Rang 1031 von 82.411 gesamt weltweit. Mit 720 km in 8 Tagen. Für ein banales Stoffabzweichen, welches ich erst irgendwann im Februar bekommen werde. Teilweise bei tief winterlichen Bedingungen mit Temperaturen weit unter dem komfortablen Gefrierpunkt. Eingepackt in Gore und Daunen, vollgepflastert mit Fußwärmern und vollgestopft mit präventiven Halslutschtabletten. Stets an der Kippe zur Grippe. Mit einem Bein täglich fast im Krankenbett. Einmal senil bettflüchtig und dann wieder Nachteule. Bewegungszeit zwischen 5 Uhr Morgens bis tief in den Abend hinein. Vereiste Bartstoppeln statt goldenes Engelshaar. Die festive500 haben mir jede Restwärme aus dem Köper gezogen. Meiner Leidenschaft die Grenzen aufgezeigt und meinem sozialen Leben einen Riegel vorgeschoben. Ich bin nahe an der Sucht.

Sucht? Ich bin sicher nicht bescheuert.

Das ist keine Ausrede. Das ist Fakt. Weil es andere gibt, die noch bescheuerter sind. Nicht nur bei Strava, sondern auch in der Winterliga des Radsporttreffs. Egal was, wie lange, wie weit oder wie hoch ich spinne. Es gibt immer eine/n, die/der noch länger, noch weiter und noch höher spinnt. Letzte Woche fahre ich insgesamt 605 km und lande in der Winterliga damit nicht einmal unter die Top 3. Zum Glück reicht mein 250 km Ritt vom 23.12. noch für die längste Fahrt. Noch. Es gibt ein paar Kandidaten, die an diesem Thron schon sägen. Der 300er ist deshalb schon in meinen Gedanken. Was ist da eigentlich los?  Sagt es mir. Ich weiß es nicht. Auch finde ich keine Antwort. Je länger ich darüber nachdenke.

Was sportlich gesehen ein Vorteil sein könnte, ist psychologisch bedenkbar. Wohin geht die Reise? Wartet am Ende der gruppendynamischen Motivationsskala vielleicht doch die Sucht? Und was Süchtige zu leisten imstande sind, will ich mir gar nicht ausrechnen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #festive500 #winterliga #derradsporttreff

PS: Gerne würde ich weiterschreiben, aber ich muss gleich wieder Radfahren gehen.

 

Danke für die Empfehlung

5 Kommentare

  1. …die mentalen grenzen haben sicherlich ihren reiz, aber der wahre SPORT, liegt in der schnelligkeit, mein tipp freunde – seit schnell solange ihr noch könnt – laaange fahren könnt ihr mit 100 auch noch – salve!

  2. naja.. bin die festive auch gefahren.. und? kalt halt. bei deinem obigen beitrag mystifizierst des ganze a bissl..

  3. Hallo Christian,

    ich lese deine Bloggs sehr gerne und finde es toll wie du den "Wahnsinn" unseres Sports reflektierst. Für mich dient strava als Motivator. Und ich stimme dir der Gefahr zu wenn Sport zur Sucht werden kann weil eine App zu Zahlenspielen aufruft. Deshalb stehe ich dazu, nicht der Schnellste, Höchste und Weiteste zu sein. Mir macht Radfahren Spaß. Ich bin ziemlich schnell und kann weit fahren. Das reicht mir 🙂 In diesem Sinne Gratulation zu deinem 1031. Platz. Das ist unter den Top 13%. Damit wärst du bei der TDF im Bereich der Top20 😉

    PS: Sucht fängt an wenn man dauerhaft Dinge vernachlässigt, die man eigentlich gerne macht. Ich hoffe also auf weitere Blogeinträge von dir 🙂

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