Sie hat es wieder getan. Zu meinem Entsetzen. laketterechts hat sich erneut hingelegt und die Erdanziehungskraft getestet. Am Asphalt der burgenländischen Puszta. Vielleicht bin ich dieses Mal nicht ganz unschuldig. Auch wenn ich ehrlich gar nichts dafür kann. Überhaupt nichts. Pleiten, Pech und Fahrradstürze. Eine Anleitung. Meine Anleitung. Um nicht unnötig vom Sattel zu springen. Aber schön der Reihe nach.
Rennradtechnik, -gleichgewicht und -geschicklichkeit.
Anfang November habe ich an der Ausbildung zum Übungsleiter Rennrad teilgenommen. Mit Erfolg. Versteht sich. Eine Ausbildung fürs Leben. Mit ein paar interessanten Übungen, habe ich meine persönlichen Rennrad-Skills abgecheckt. Technik, Gleichgewicht und natürlich auch Geschicklichkeit. Mit ein paar Interessanten Übungen. Zum Nachmachen. Oder auch nicht. Dass ich diese Übungen der Welt nicht vorenthalten kann, versteht sich von selbst. Nutznießerin und Opfer zugleich, laketterechts.
Bei den letzten Ausfahrten habe ich sie deshalb immer wieder motiviert, die eine oder andere leichte Übung nachzumachen. Wirklich nur die einfachen Übungen. Was sie natürlich nicht gemacht hat. So etwas macht sie grundsätzlich nicht. Nicht die Übungen. Die macht sie auch nicht. Das was ich sage. Das macht sie nie. So etwas ist Teil ihrer DNA.
Wir fahren also unsere Runde. Immer wieder kämpfe ich gegen ihre Windmühle. Irgendwann meine ich, sie solle doch endlich auch etwas Neues probieren. Trotzdem: Keine meiner vorgeschlagenen Übungen werden wiederholt. Bis auf eine. Diese hätte laketterechts auch nicht wiederholen sollen. Ich habe ihr nur zeigen müssen, was wir so alles probiert haben.
Fahrradstürze und ihre fatalen Folgen.
“Schau, das haben wir auch gemacht”. Ich überkreuze meine Arme am Lenker und fahre gemütlich neben ihr dahin. Also linke Hand am rechten Schalthebel und rechte Hand am linken Schalthebel. Not so easy. Man muss nur vorher das Gehirn ordentlich briefen und umprogrammieren. Mit viel Konzentration kann man das Unmögliche dann wagen.
laketterechts sieht mich an. Und im selben Moment überkreuzt sie ihre Arme am Lenker. Gleichzeitig läuten bei mir sämtliche Alarmglocken. “Bitte nicht!” laketterechts driftet aber bereits nach rechts Richtung Bankett. Der Ordnung halber muss ich festhalten, dass wir uns auf einem Güterweg befinden. Weit weg vom Verkehr. Ich hoffe, dass sie richtig reagiert und die Hände kurz loslässt, um den Lenker vorschriftsmäßig zu handeln. Und ich hoffe, dass sie, falls sie es nicht schafft, sich einfach in die Wiese fallen lässt.
Stattdessen aber schießt laketterechts 90° quer über die Fahrbahn in meine Richtung. Sie touchiert mein Hinterrad und legt eine Brezn hin. Eine der Marke “Superlativ”. Perfekte Haltungsnoten. Schulter, Kopf und Hüfte klopfen den Asphalt weich. Das Rad wird gekonnt in Schutz genommen. Keine Rutschphase. Ein Fuß hängt noch im Pedal. Ich eile zu ihr. Ich überlege, ob ich sie trösten oder rügen soll.
Kinder, nicht nachmachen. Es kann gefährlich sein.
Trösten, weil ich laketterechts schon wieder am Boden sehe. Das tut mir weh. Sie lag so hilflos am Boden. Schimpfen, weil ich einfach nicht verstehe, warum sie das gemacht hat. Niemand hatte es ihr empfohlen und befohlen. Ich nicht. Sie meinte nur lapidar “Das hat so leicht ausgesehen.”
Die Erste Hilfe ergibt keine Brüche. Soweit traue ich mich schon aus dem Fenster. Wir haben noch einen gemeinsamen Weg nach Hause. Den schaffen wir. Die Stunden und Tage danach sind nicht eitel Wonne. Der Schlag war nicht ohne. Er kam unvorbereitet. Ohne Körperspannung. Ihren Knochenapparat hat es ziemlich durchgeschüttelt. Das hat auch die Osteopathin bestätigt. Die aüßeren Zeichen an der Hüfte lassen eine schwere Misshandlung vermuten. Der Schleimbeutetl wird seinem Titel Beutel gerecht. Fahrradstürze haben fatale Folgen.
Ich fühle mich unschuldig schuldig, könnte mir in den Hintern beißen. Sie tut es auch. Weiß ob ihrer unnötigen Aktion. laketterechts geht es aber den Umständen entsprechend gut. Wir haben alle daraus gelernt. Sie am meisten. Ich bin mir sicher, dass laketterechts jetzt erst recht nie mehr das tun wird, was ich ihr vorschlage und empfehle. Geschweige denn anordne.
ktrchts
Oje oje. Ich fühle mit dir. Gute Besserung und baldige vollständige Genesung.
Nutz die Zeit, um andere Tätigkeit zu Ende zu führen, um die Zeit aktiv zu nutzen und doch zu regeneriern.
Alles Gute!
Gute Besserung. Aber; erzähl doch mal von den tollen Übungen!