Rennradfahren und Beziehung – do’s and dont’s.

Zweisamkeit am Rad

Rennradfahren und Beziehung. Geht das? Natürlich geht das. Am besten, wenn er und sie (sie und sie, er und er, …) dieselbe Leidenschaft dafür aufbringen, dieselben Ziele verfolgen, gleich viel Freizeit haben und auf demselben Leistungsniveau unterwegs sind. Dass das aber nicht oft und fast kaum der Realität entspricht (Ausnahmen bestätigen die Regel) sind Rennradfahren und Beziehung eine harte Nuss. Wer diese problemlos knackt, kann sich glücklich schätzen.

„Warte“. „Komm“. „Nicht so schnell“. „Ich fahr mit“.

Es gibt zwei Konstellationen einer rennradfahrenden Beziehung: A) Ein Partner fährt, der andere nicht B) Beide Partner fahren. Ich habe das Glück Plan B gezogen zu haben. Was das Ganze einfacher verkompliziert. Ich werde mich davor hüten, kurz vor Weihnachten Internas auszuplaudern. Erstens liest meine Partnerin mit und zweitens sind noch ein paar Weihnachtswünsche offen. Außerdem möchte ich weitere Zweisamkeit am Rennrad genießen. Um die Friktionen dabei zu minimieren, folge ich meinen goldenen Regeln:

  1. Chefsache: Sie ist der Chef. Ich schlage vor. Meine Partnerin entscheidet über Route und über Länge der Ausfahrt. Ok. Manchmal verfahre ich mich blöderweise und es wird etwas länger.
  2. Duschen: Es ist nicht egal, wer zuerst duscht. Denn, wenn ich zuletzt dusche, kann ich noch eine Zusatzrunde drehen, um mir die Wartezeit zu verkürzen. Ok. Manchmal verfahre ich mich dabei blöderweise wieder.
  3. Trainingssteuerung I: Gemeinsame Ausfahrten können für mich „recovery rides“ nach meinem Laktatgemetzel oder vor einer geplanten Verausgabung sein – und sind es auch.
  4. Trainingssteuerung II: Gemeinsame Ausfahrten können Krafttrainingseinheiten sein. 90km+ mit nur einem Gang (Kette rechts!) sind auch bei niedriger Geschwindigkeit intensiv und zielführend.
  5. Trainingssteuerung III: Regeneration und Pause sind gut für den Formaufbau. Speziell für sie. Wenn sie also nicht mehr kann/will/darf, kann/will/darf ich.
  6. Kitt: Ein ihr in Aussicht gestelltes Eis oder ein Cappuccino mit Torte in der Sonne sind Brückenbauer und schütten Gräben schnell zu. Zum Beispiel, wenn es einmal etwas länger geworden ist.
  7. Verzicht: Auch wenn es mir weh tut. „Easy going“ Touren mit ihr gepaart mit Tortenverzicht meinerseits, kurbeln meinen Fettstoffwechsel an helfen mir dabei, die Bikinifigur zu finden.
  8. Wetterbericht: „Bei dem Wetter fahre ich nicht.“ Ich schon. So kann es schon vorkommen, dass es manchmal sehr kalt, sehr windig, sehr nass, sehr ungemütlich, sehr heiß, sehr stürmisch ist.
  9. Gruppenfahrten: Schuld sind immer die anderen. Eine Gruppenausfahrt kann ruhig zu schnell sein, zu lange dauern, zu kurze Pausen haben, eine Regenfront erwischen. Eine Gruppenausfahrt rüttelt also kaum an meiner Rücksichtsnahmekompetenz.
  10. Schauspiel: Bei gemeinsamen Ausfahrten darf ich nie (NIE!) meinen gegenwärtigen Unmut über Tempo und Distanz kundtun. Nicht einmal ansatzweise. Die beste Motivation für sie ist meine Müdigkeit. Wenn ich nicht mehr kann, dann will sie erst recht.
  11. Lorbeeren: „Gut schaust aus“. „Schnell bist unterwegs“ „Wow“. Verbale Rosen für sie, sind gute Trainingseffekte für mich.

In diesem Sinne. Rennradfahren und Beziehung. Das geht wirklich.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#styliseyourride #inloveonbike

Danke für die Empfehlung

2 Kommentare

  1. […] Zusammen Rennrad fahren mag schön sein. Ist es auch. Ich habe das Glück, dass  meine Partnerin die selbe Leidenschaft aufbringt. Und wir fahren gemeinsam. Es geht ja um’s Rennrad fahren. „Couple rider“ mit Herz und Hirn. Was die Beine nicht schaffen, ermöglichen gegenseitige Rücksicht und Pausen. Nicht ein E-Motor. Der ist sowieso bei 25 km/h abgeriegelt. […]

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