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Rennradfahren in Cesenatico. Ciclismo und dolce vita.

Rennradfahren in Cesenatico

Endlich wieder Emilia Romagna. Und endlich wieder Piadina, Cappuccino und Brioche con Crema. Diesmal an einem anderen Fleck. Einen ganz besonderen. Cesenatico. Berühmt und berüchtigt. Die Nove Colli muss jeder kennen. San Marino auch. Und Marco Pantani sollte auch vielen mehr als nur ein Begriff sein. Die meisten von uns sind mit Mallorca großgezogen worden, die wenigen haben die italienische Riviera rund um Cesenatico, Rimini und Riccione in ihrem Radfläschchen gehabt. Schade. Rennradfahren in Cesenatico war einst ein Muss. Beliebt und begehrt. Eine Trainingswoche im Frühjahr hier war eine Kampfansage für die restliche Saison. In den vielen Hügeln des Hinterlands wurde an Kondition, Kraft und Taktik geschliffen. Wer heute nach Cesenatico fährt, der will eben das noch. Das Rennradfahren spüren. Ciclismo und diese hier spezielle Art von Dolce Vita sind schwer erklärbar. Man muss sich darauf einlassen können.

 

Arriva il Giro. Rennradfahren wie ein Profi.

Dass der Giro d’Italia in Cesenatico seine Zelte aufschlagen wird, war natürlich ein weiterer Grund dafür, hier vorbeizuschauen. Von der Zielankunft in Rimini, über Start und Ziel in Cesenatico bis zum Start in Cervia. Drei naheliegende Möglichkeiten Giro-Flair zu schnuppern. An der Strecke und im Start- und Zielbereich. Und im Hotel. Hautnah mit dem Team Sunweb. Mit Jai Hindley, Wilco Kelderman, Nico Denz … Aber mit Abstand. Es war ein Spektakel und es war unmöglich sich dem Flair und dem Trubel rund um den Giro d’Italia zu entziehen. Eine ganze Region in Rosa. dieKetterechts mittendrin, statt nur daheim.

Der Giro d’Italia ist sowieso ein eigenes Kapitel und würde sich einen eigenen Beitrag verdienen. Organisierte Hektik auf engstem Raum. So könnte man die wenigen Minuten zusammenfassen, die das Vorbeirauschen des gesamten Giro-Trosses spürbar machen. Ein bunter Haufen aus Blech und Carbon auf engstem Raum. Dazwischen bis auf die Knochen abgemagerte Burschen (mit wenigen Ausnahmen). Dabei wird nicht nur von den Fahrern alles abverlangt. Was die leisten ist sowieso außergewöhnlich.

Eindrucksvoll ist auch die Leistung all jener, die das Peloton begleiten. Teamchefs, die ihre Autos samt Equipment (8 Räder am Dach) im Stile eines Rallyefahrers bewegen. Drei Wochen lang läuft hier alles nach strengem Plan und Protokoll. Wer darf von denen nach vorne, wer muss andere vorbeilassen und wer behält den Überblick. Radsport auf diesem Niveau ist Improvisation mit Plan. Das muss so sein. Sonst hätte man in Rimini 20 Stunden vor dem Eintreffen des Giro nicht gelassen noch die Straßen asphaltiert.

Dann gibt es noch Polizei, Begleiter, Fotografen und Kameraleute, die auf ihren Motorrädern waghalsig versuchen, den Radrennfahrer in der Abfahrt Paroli zu bieten. Darüber hinaus noch die gesamte Technik und Sicherheit, die täglich auf- und wieder abgebaut werden muss. Lässig und ruhig wie von den Italiener gewohnt.

Der Rennradleidenschaft einfach folgen.

Wer sich in Cesenatico und in der Emilia Romagna bewegt, der lässt sich auf ein Abenteuer ein. Jede Ortschaft, jeder Hügel, jeder Castello und jede Bar erzählt eine Geschichte. Jene rund um das größte Hobbyrennen der Welt mit über 12.000 Startern, den Trainingsberg von Marco Pantani („la carpegna mit basta – die Carpegna reicht mir), dem Marco Pantani Museum, dem Kleinstaat San Marino oder eine der früheren Hauptstädte Italiens San Leo. Die Emilia Romagna ist ein Rennradparadies. Traditionell, urig, verschlafen aber gleichzeitig spannend und bewegend. Am besten erkundet man die Gegend in Begleitung eines ortskundigen Guides. Die meisten Hotels bieten täglich geführte Rennradtouren an. In verschiedenen Leistungsklassen und Sprachen. Selbstverständlich inklusive Geschichtskunde und Gossip. 

Man hat hier die Qual der Wahl. Eine Woche reicht beim Rennradfahren in Cesenatico bei weitem nicht aus, um alles zu sehen. Landschaftlich, kulinarisch und kulturell ist das Angebot riesig. Die Betonung liegt dabei gleichermaßen auf allen drei Schwerpunkten. Wer gut essen will, der findet in den vielen Agriturismo die Möglichkeit, sich von der heimischen Küche verführen zu lassen. Die Gefahr, dass man von dort nicht mehr weg kommt ist groß.

Je nach Jahreszeit (März bis November) lädt jede Piazza zum Absteigen und Verweilen ein. All jene, die vielleicht doch zum Rennradfahren kommen, können sich im Hinterland bis weit in den Süden und tief in den westlichen Apennin austoben. 

Reisetipp: Lungomare Bikehotel.

Wer Richtung Rennradfahren in Cesenatico aufbricht, der braucht auch eine passende Unterkunft. Ein Hotel zum Beispiel, welches sich voll und ganz auf die Wünsche der Rennradfahrer*innen konzentriert. Eines von vielen, aber vielleicht das renommierteste, traditionellste und deshalb auch wärmstens zu empfehlende ist das Lungomare Bikehotel. Direkt am Meer und am Strand gelegen, bietet das Lungomare Bikehotel ein Rundum-Paket aus Gastfreundschaftlichkeit, Geduld und Verständnis. Damit findet auch der pingeligste und anspruchsvollste Gast sein Glück. Und seine innere Ruhe.

Lungomare Bikehotel bedeutet in erster Linie Zuhause-Fühlen. Die Familie Pasolini führt das Hotel bereits in 4. Generation und man findet die vielen Familienmitglieder immer und überall im Haus. Immer da, aber nie im Vordergrund. Leise, diskret und vor allem freundlich und hilfsbereit. Mal auf Deutsch, dann in Englisch und vor allem auf Italienisch. Mit viel Esprit, Herzblut und Gestik.

Täglich werden von heimischen und ortskundigen Guides Touren angeboten. In bis zu fünf verschiedenen Leistungsklassen. Von „Kamillentee“ bis zu „Spritz“. Switchen jederzeit erlaubt. Einige Touren locken zudem oft mit feinen Überraschungen wie zum Beispiel einem Picknick hoch oben am Schloss von Longiano.

Ins Lungomare Bikehotel fährt man auch, um sehr gut zu essen. Vom ausgiebigen Frühstück weg, über das Stärken nach der Rennradtour bis zum Abendessen mit mehreren Gängen. Zu empfehlen sind sämtliche hausgemachten Nudelarten oder die selbstgemachte Pizza. Alle Liebhaber*innen von Antipasti dürfen jetzt schon anfangen zu träumen. Alle Ihre Wünsche werden in Erfüllung gehen. Und wer Süßes nicht mag, der wird hier mit Sicherheit bekehrt werden.  An Möglichkeiten, die Kalorien dann auch zu verbrennen hat man ohnehin genug. Ein Fitnessraum im vierten Stock mit atemberaubendem Meerblick, ein beheizter 20 Meter Pool (März bis November) und natürlich das Rennradfahren.

Wo Bike draufsteht, ist viel Leidenschaft drinnen.

Ein weiterer große Pluspunkt ist das großzügige Rennradwohnzimmer, welches zigfach gesichert und gut überwacht ist. Hier können die Lieblinge unbekümmert ihre Nachtruhe genießen, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Waschen, schrauben und föhnen inklusive. Wer kein Rad dabei haben sollte, der ist im einzigen Pinarello Rent-Shop bestens bedient. Rennrad, E-Bike oder bald auch Gravel – alles da und einsatzbereit.

Man bekommt als Rennradfahrer*in im Lungomare Bikehotel die Lizenz zum Schwitzen. Denn ohne Schweiß kann die Gegend rund um Cesenatico kaum so intensiv erlebt werden wie mit dem Rennrad. Man muss also schon bereit sein, das eine oder andere Opfer zu bringen. Wem das zu sehr stinken sollte, der gibt seine Radwäsche bis 18 Uhr in der Rezeption ab und hat am nächsten Tag wieder frische Motivation. So einfach geht das.

 

Nove Colli – die neun Hügel des Grauens.

Alle Jahre wider. Die Nove Colli lockt bis zu 12.000 Verrückte nach Cesenatico. Einige davon (nicht wenige) experimentieren sich über die 204 km Originalstrecke. Auch die Profis des Giro d’Italia hatten heuer diese Ehre. Über Polenta, Pieve di Rivoschio, Ciola, Barbotto, Monte Tiffi, Perticara, Monte Pugliano, Passo delle Siepi und Gorolo. Die Strecke der Nove Colli ist perfekt ausgeschildert und kann jederzeit auch in Teilabschnitten gefahren werden. Seit Mai bei perfekten Bedingungen (teilweise). Denn für den Giro d’Italia wurde neuer Asphalt aufgetragen.

Aufgrund der coronabedingten Absage 2020 wurde eine Nove Colli Cicolturistica ins Leben gerufen. Cicloturistica Nova Colli. Eine Mischung aus Granfondo, Einzelzeitfahren, Orientierungslauf (weil ohne GPS-Track) und Sonntagsausfahrt. Keine Zeitnehmung, kein Rennstress, Wegfahren, wann man will, drei Routen zur Auswahl, Kontrollpunkte und Labestationen entlang der Strecke und mechanische Assistenz für alle, die in Nöten sind. Einfach aufs Rad steigen und losfahren. Herrlich. Im Oktober 2021 soll genau dieses Format in Cesenatico wiederholt werden.

Nove Colli Cicloturistica

Wenn der Giro kommt, dann sind die Straßen perfekt. Und auch gut abgesichert. Hat man dann auch noch die Frechheit, sich zwei Stunden vor dem Eintreffen der Radprofis auf eben diese zu „verirren“, dann erlebt man ein einmaliges Gefühl. Jenes, des Gejagten. Vollgas auf den letzten 30 km von Sogliano al Rubicone nach Cesenatico. Links und rechts die Werbebanner, leergefegte Straßen, an jeder Kreuzung Polizei, welche brav winkt und ein paar Zuschauer, die sich trotz Regen entlang der Strecke verirrt haben. Mit entsprechendem Kopfkino fühlt man sich Teil des Ganzen. Spürt die Meute und den Hauch der Verfolger. Einfach nur geil.

Von Mitte März bis November.

Die Saison fängt in Cesenatico Mitte März an, wenn die ersten Knospen aufgehen und das Grün die Farben des Winters übermalen. Dann geht es Schlaf auf Schlag bis die Badegäste kommen. Die Woche rund um die Nove Colli (23. Mai 2021) sind High Noon. Während der Herbst mit sommerlichen Temperaturen und bunten Kolorit locken. 

Rennradfahren in Cesenatico ist für jene, die es zulassen können mit Sicherheit etwas Besonderes. Mit allen Ecken und Kanten. Natürlich gibt es viele andere Destinationen. Keine Frage. Alle empfehlenswert und mit eigenen Reizen. Cesenatico und die Emila Romagna punkten aber mit ihrer lokalen und traditionellen Besonderheit. Mallorca & Co sind zum Radeln da. Cesenatico zum Leben. Mit dem Rennrad.


ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

PS: Für Informationen zu einem Rennradurlaub in Cesenatico und im Hotel Lungomare einfach Formular ausfüllen. dieKetterechts informiert gerne.

    Rennradurlaub in Italien. Von Eisenstadt nach Triest.

    Rennradurlaub in Italien

    Die Rennradreise von Eisenstadt nach Triest war schnell ausgebucht. Überbucht. Die Warteliste lang. Leider. Gerne hätte ich alle mitgenommen. Wollte aber niemanden in Triest zurücklassen. Unser Begleitbus hatte eine begrenzte Anzahl an Plätzen für die Rückreise. Jene die mitgefahren sind, durften den Rennradurlaub in Italien genießen und sich standesgemäß in Triest mit Pizza und Eis belohnen. Insgesamt waren wir 480 km unterwegs. Aufgeteilt auf vier Tage. Eigentlich dreieinhalb Tage. Mit 4400 Höhenmeter durch Österreich und Slowenien. Über den Semmering, den Obdacher Sattel und als Highlight den Seebergsattel.

    Rennradreisen mit Begleitung.

    Was in zwei Tagen selfsupported zu schaffen ist, sollte in Begleitung keine große Hexerei sein. War es auch nicht. Alle Teilnehmer waren frei von Sorgen und Gepäck. Dieses wurde im Begleitbus verstaut. Begleitbus, der uns stets auf Schritt und Tritt teils hinterher- und teils vorausgefahren ist. Als Wasserträger, Kofferträger und Babysitter. Deshalb heißt es ja auch Rennradurlaub. Vom Start in Eisenstadt über Bruck an der Mur, den Klopeinersee, Oberlaibach bis Triest und dann wieder retour nach Eisenstadt. Vier intensive Tage. Ein sportlich ambitionierter Gourp Ride. Harmonisch, wenn es darum ging, im Flachen Kilometer zu machen, zerstückelt am Berg, wenn sich jeder selbst beweisen wollte. Die wenigen Unkenrufe bezeugten die optimale Wahl des Tempos, welches der ketterechts-Express (ich) als Reisegeschwindigkeit eingestellt hatte. Mit Wind und gegen den Wind.

    Rennradurlaub in Italien.

    Auf den ersten Kilometern ab Eisenstadt galt es sich zu finden. Bei besten Bedingungen und erstaunlich geringem Small-Talk-Bedürfnis. Stilles Kennenlernen war angesagt. Beschnuppern. Beobachten. Windschatten-Halten. Gruppenbildung hinauf über die Adlitzgräben auf den Semmering. Bei Affenhitze und überdurchschnittlichem Schweißverlust. Das Get-togheter auf der Passhöhe eine willkommene Pause für alle. Der Traum vom Rennradurlaub in Italien war trotzdem noch nicht wirklich greifbar nahe. Das Meer noch nicht zu riechen.

    Rennradurlaub mit Überraschungen.

    Dass wir am Weg nach Triest mit vielen Überraschungen zu rechnen hätten, war mir bewusst. Eine davon erlebten wir bei unserer ersten Pause in Langenwang. € 5,90 für ein großes Spezi (Cola + Fanta) im Hotel-Krainer war eine davon. Die restlichen Überraschungen nicht weniger der Rede wert. Da war einmal der angepeilte „Italiener“ in Bruck an der Mur, der sich vor unserer Nase zusperrte, das JUFA, welches uns mit großzügigen Mehrbett-Einzelzimmer erwartete, der durch ein Gewitter verhinderte Sprung in den Klopeiner See, der Hagel hinterm Seebergsattel und die umstrittene Wartezeit auf unsere heiß ersehnte Pizza in Triest. Alles in allem eine problemlose und störungsfreie Fahrt in den Süden. Radurlaub eben.

    Rennradurlaub in Italien

    Hauptsache trocken.

    Schade, um den verpatzten Samstag. Tag drei fiel sprichwörtlich ins Wasser. Nein. In den Hagel. Wurden wir tags zuvor noch verschont, das Gewitter kam, als wir alle schon brav in unserem Hotel eingecheckt hatten, ahnte ich nichts Gutes. Sämtliche Wettermodelle waren sich einig. Weltuntergang rund um Ljubljana. Genau auf unserer Route. Plan B wurde geboren. Start um eine Stunde vorverlegt. Frühstücksraum 30 Minuten vor Öffnung gecrashed. Hauptsache noch trocken über den Seebergsattel. Was uns auch gelungen ist. Dafür war die Abfahrt nach wenigen Kilometern ein reißender Gebirgsbach. Sicht Null. Defcon 1. Notfallplan C wurde spontan akut. Die nächstbeste Gostilna wurde zum Refugium. Warten, trocknen, essen. Zwei Stunden lang. Es wurde nicht besser Abbruch nach 60 von 110 km. Der Rest im Bus nach Oberlaibach. Gute Entscheidung. Sicherheit geht vor.

    Rennradreisen mit ketterechts

    Ein ketterechts Anhänger

    Slowenien mehr als nur ein Rennrad-Geheimtipp.

    Die wieder erstrahlte Sonne in Vrhnika (Oberlaibach) bewegte uns dann doch noch nach der obligaten Radpflege, zu einer Bonus-Runde. Auf den Spuren der Tour of Slovenia, welche hier nicht unweit rund um Idrija ihre vorletzte Etappe am Programm hatte. Schnell ein paar Tipps vom selbst rennradaffinen Hotelchef und schon gings bergauf ins hintere Hügelland. Eine wunderschöne Gegend. Um den Abschnitt zwischen Ljubljana und Vrhnika tut es mir echt leid. Wollte einfach nicht sein. Die zwei Tage in Slowenien bestätigten aber, was viele und ich behaupten. Slowenien ist mehr als nur ein Rennrad-Geheimtipp. Das Lasko geht runter wie Öl. Besonders in der Gruppe. Bei Männer „Fachgesprächen“, versteht sich.

    Auf unserer letzten Etappe hatten wir am Weg zur italienische Grenze noch genügend Zeit, die slowenische Landschaft zu genießen. Über Planina und Postojna, immer noch auf 500 bis 600 Meter über dem Meeresspiegel. Die Gewissheit auf 0 zu müssen, war Motivation genug, auch die letzten Hügel „gemütlich“ zu drücken. Angetrieben vom Duft des Salzwassers.

    Pedalare con gusto. Endlich Italien.

    Für den Sinkflug nach Trieste hatte ich drei Routen geplant. Plan A wäre Route C gewesen. Damit erreicht man Opicina und hat die schönste Sicht auf Triest von oben. Plan B hingegen, wäre Route A gewesen. Die mir bekannte über Basovizza. Route B war als Feuerwehr im Garmin. Für den Fall, dass Plan A verfehlt würde. Irgendwie habe ich es dann doch geschafft, alle Pläne über Bord zu werfen und die Schönere der Anfahrten zu wählen. Plan B, also Route A. Mit einem Schnitt von über 30 km/h für die letzten 80 km, schossen wir von Osten kommend direkt an die Adria, die uns mit einem quallenverseuchten Hafenwasser empfing. Wir hatten es geschafft. Ende gut, alle am Meer. Genugtuung, Freud, Durst und Hunger.

    Endlich Rennradurlaub in Italien. Zwar nur als Stippvisite, aber Italien ist Italien. Und ein italienischer Espresso entschädigt immer. Für alles. Es war extrem lässig. Die gesamte Gruppe eine Bereicherung. Klein und fein. Nicht unterfordert und auch nicht überfordert. Jeder für sich ein Unikat. Leider mussten die beiden mitreisenden Damen unterwegs w.o. geben. Das schmerzt. Österreich ist schon. Slowenien ist schöner. Italien ist am schönsten. 2020 fahren wir sicher wieder dorthin. 21. bis 24. Mai und 11. bis 14. Juni. Von Eisenstadt nach Grado. Oder Verona. Vielleicht sogar wieder nach Triest auf einer anderen Route Im Herbst gibt es Gewissheit. Den Monte Grappa zu Pfingsten nicht vergessen.

    Rennradurlaub mit ketterechts.

    Die einen nehmen Urlaub, um Rennrad zu fahren. Ich nehme Urlaub, damit andere sich Urlaub nehmen können, um Rennrad zu fahren. Somit fahren wir alle Rennrad. Und wir machen Urlaub. Gemeinsam. Zusammen. Wir entdecken neue Routen und suchen neue Herausforderungen. Wir nutzen die Gruppendynamik, um unsere Grenzen zu verschieben. Rennrurlaub mit ketterechts ist eine sportlich ambitionierte Gurppenausfahrt mit Freunden. An schöne Plätze und Orte mit sehr gutem Essen.

    ktrchts
    #machurlaubfahrrennrad

    PS: Routen und tracks zum Nachfahren gibt es auf Strava.

    Rennradreisen nach Südtirol, Italien und Österreich

    Rennradreisen

    Ich freue mich, hier ganz offiziell kund zu tun, dass es 2018 exklusive ketterechts Rennradreisen geben wird. Die Katze ist aus dem Sack. Nach dem Shop im letzten Jahr, ist dieser Schritt eine weitere Erweiterung des Angebotes meiner Webseite, welche jetzt neben der Rennradgeschichten und der Rennradbekleidung eben neu, Rennradurlaub unter einem Hut vereint. Den prominenten Anfang machen nächstes Jahr das Südtiroler Unterland, der Austria Giro, der Monte Grappa und die Region rund um den Fuschlsee.

    Mehr als nur Rennradurlaub.

    Fokus meiner Rennradreisen soll das Miteinander sein. Für sie, für ihn, für beide. ketterechts Rennradreisen wollen mehr als nur Rennradurlaub sein. Sie werden Genuss mit sportlichem Ehrgeiz sein. Ganz so einfach darf es ja nicht sein. Denn am Ende des Tages wollen wir ja auch spüren, wofür es sich gelohnt hat in die Pedale zu treten. Wir wollen uns einfach landschaftlich und kulinarisch so richtig verwöhnen lassen und nebenbei noch die Freude am Rennrad genießen. Eine gute Mischung aus anspruchsvollen Kilometern und atemberaubenden Höhenmetern. Das ganze flankiert von Capuccino-Pausen mit Kuchen. Wenn das kein Versprechen ist.

    Rennrad Hotel

    Wasserstelle Voglerau

    Rennradreisen – Für sie, für ihn, für beide.

    Die jeweiligen Termine eignen sich für alle, die Spass am gemeinsamen Rennradfahren haben. Egal ob als Formaufbau, Formbestimmung oder einfach nur Kilometer zu strampeln. Der Blick auf die Landschaft steht im Vordergrund, auch wenn die eine oder andere Verbesserung der Technik nicht vernachlässigt wird. Grundkondition ist natürlich Voraussetzung.

    Das Programm ist schnell beschrieben: Rauf. Runter. Lang. Kurz. Ausgiebig. Einmal. Mehrmals. Gemütlich. Schnell. In der Gruppe. Inklusive Cappuccino Stopps. Gemeinsam wegfahren. Gemeinsam ankommen. So einfach und schön kann Rennrad fahren sein.

    Monte Grappa

    Gute Technik und gute Beine

    Termine 2018

     

    Ostern in Porec. Istrien mit dem Rennrad entdecken. Vom 24. bis 30. März 2018

    Radeln, reden, relaxen. Das chillige Rennradwochenende. Vom 9. bis 13. Mai 2018.

    Monte Grappa. Kulinarisches Rennradwochenende in den italienischen Voralpen. Vom 19. bis 22. Mai 2018

    Rennradfahren in Südtirol. Berge & Seen. Vom 5. bis 10. Juni 2018.

    Monte Grappa. Bergtraining in den italienischen Voralpen. Vom 18. bis 22. Juni 2018

    Austria Giro 2018. Von Bregenz nach Wien. 10. bis 18. August 2018

    Rennradfahren in Südtirol. Wein & Kastanien. Vom 24. bis 28. Oktober 2018.

    Rennrad fahren

    Der Kalterer See

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    ktrchts

    Granfondo Pinarello – der Mythos ist endlich besiegt.

    Pinarello

    „Gianni!! „Franco?“ „Andrea!“ „Dove sei Gianni!“ „Qui Franco?“ „Valentina?“ Wenige Minuten nach dem Start bekomme ich neben dem Surren carbonfasergetränkter Laufräder eine Auswahl bekannter italienischer, vorwiegend männlicher Vornamen zu Gehör. Dass Italiener am liebsten in Rudeln auftreten ist ja bekannt. Bei knapp 4.000 Startern der Granfondo Pinarello müssen sich diese Rudeln erst bilden. Genau diese Rudelbildungen prägen die ersten Kilometer stadtauswärts Richtung Spresiano. Die Piazza del Grano platzt aus allen Nähten. Der Startschuss ist längst gefallen. Noch stehe ich mit beiden Beinen am Boden. irgendwo weit hinten. Treviso erwacht gerade aus der lethargischen Nachtruhe auf. Der Mythos Pinarello schlägt ein neues Kapital auf. „LaPinarello“, vom Veranstalter auch liebevoll „LaPina“ genannt, geht mit mir in die 21ste Auflage.

    Ausflug zur Mutter aller Radmarathons.

    An der Anreise und der Akklimatisierung ist wenig auszusetzen. Treviso ist für Italokundige leicht zu finden. Das Hotel mit Navi auch. Autosuggestives Parkplatz finden funtkioniert in Italien nicht immer. Wenn man daran glaubt, schon. Die Kurzparkzonen sind leistbar, auch wenn man beim Ticketing der Sprache mächtig sein sollte. In Treviso muss man zuerst die Nummer des gewählten Parkplatzes in den Automaten eintippen. Erst dann gibt es ein Ticket fürs Geld. Und man muss unterscheiden. Kurzparkzone oder Kurz-Kurzparkzone. Letzere erlaubt nur 20 Minuten. Ein Mal pro Halbtag. Capito?

    Den Stadtkern – umgeben von einer imposanten Stadtmauer, erlebt man am besten per pedes. Von der Mitte aus sind es 10 bis maximal 15 Minuten in alle Richtungen, bis man dort anstößt. Die Orientierung ist nicht schwer. Einmal die Stadtmauer erreicht, einfach links, rechts oder retour. Man kommt schnell wieder dorthin, wo man schon einmal gewesen ist. Die Fläche, sich zu verlieren ist minimal. Und sollte man den Weg zurück doch nicht mehr finden, erleichtern die vielen Eissalons und Bars das Traurigsein. „Patatine“, die man zum Prosecco, dem Wein oder dem Apreol Spritz serviert bekommt auch. Veganer und Bioaner werden die Stadt auch lieben. Selten so viel Biogenes gesehen. Mein Tipp „soffioni„. Der Thunfischburger Bio 9, ein Traum.

    Granfondo Pinarello – la „famiglia“ feiert sich selbst.

    Freitag, 14. Juli 2017. Piazza del Grano, Borgo Mazzini. Dort, wo die Hölle los sein sollte, ist noch gähnende Leere. Ein großes weißes Zelt ist gegen zwei Uhr Nachmittags das höchste der Gefühle. Hier soll es ab fünf Uhr eine Expo geben? Ok. Italiener sind wohl die Meister der Improvisation. Ich besuche also den Pinarello Shop nebenan. Ja. Den Pinarello Shop in Treviso. Dieser ist so klein, dass ich zwischen der Castelli Wäsche mit Sky branding fast ersticke. Daneben ein paar Zubehörteile und jede Menge selbstinzenierender Fotos. Der zweite Raum ist auch nicht größer. Dafür bunter. Zeit für Radklamotten habe ich keine. Warum denn auch.

    Ich erblicke die Hintertür. Diese führt in einen weiteren Pinarello Shop. Ein Outlet. Was ich dort finde ist auch nicht mehr als reduzierte Ware in den Größen 2XXL aufwärts. Was die letzten Jahre an eigener Panier nicht verkauft werden konnte, ist hier gelandet. Alle farblichen Anti-Trends quasi. War’s das? Ja. Für mich. Die Werkstatt nebenan hatte ich nicht auf der Rechnung und somit auch nicht im Visier. Die neusten Pinarello Modelle (F10, F10 Disk …) verpasst. Selber Schuld. Ganz Schlecht vorbereitet. Negativ. Setzen.

    Wer italienisch denkt, findet sich im Chaos zurecht.

    Mehrere caffè vergnano und Aperols später ist die Expo pünktlich um 1700 aufgebaut. Auch die Startnummern sind erhältlich. Es herrscht wie gewohnt ein geordnetes Chaos. Wer italienisch denken kann, findet sich hier zurecht. Auf einer riesen Tafel gibt es die zugewiesene Startnummer, mit dieser dann den richtigen Schalter. Nach sieben Unterschriften und einer einwandfreien, wenn auch dominanten Erklärung, dass ich das ärztliche Attest bereits wie in der Ausschreibung gewollt, per Email verschickt habe und die Tageslizenz mit dem Startgeld von € 72,- auch schon überwiesen habe, bekome ich das Starterpaket, die Startnummer und die Tageslizenz. Auf dem Kuvert mit dem Startnummer steht in großen Lettern: „Ärztliches Attest OK. Tageslinzenz bezahlt“. Die € 10,- Miete für den Chip sind an einem weiteren Schalter mit kurzer Wartezeit zu verschmerzen.

    Mit Mortadella, Ricola Kräuterzückerln. luftdicht verpacktem Käse, einer Schnitzelpanier, Bavaria Bier und einer Enervit Flasche sowie einem Pastaguschein erkunde ich die Expo. Giordana, Pinarello mit mageren 3 Rädern, Rudis Porject Brillen und Helme, Shimano Servicestation, Enervit, Ricola und Selle Italia sind da. Und ich gleich wieder weg.

    Nerven aus Stahl. Das zeichnet Rennradfahrer aus.

    Sonntag, 16. Juli 2017. Bereits um 0645 stehe ich an vorderster Front in der Startreihe. „Griglia nera“, also die Nummern 2990 bis 4000. Das ist die Zweitletzte. Eine Stunde bis zum Start. Es ist nicht zu kalt. Zum Glück. Es dauert nicht lange und hinter mir füllt sich Borgo Mazzini. Über den Lautsprechern ertönen pathetische Parolen. Danke, super, gemeinsam, traumhaft … das Glück muss ein Rennradfahrer sein. Zumindest meint das der Sprecher.

    Die Zeit vergeht. Meine Aufmerksamkeit  gehört meinem hinteren Laufrad. Gestern gegen 2300 Uhr habe ich im Hotel noch den Schlauchreifen gewechselt. Zu riskant war es mir geworden. Aus zwei kleinen Löchern am neuen Vittoria Graphene zischte immer wieder Luf raus. Der Reifen war schnell von 10 auf sechs Bar. reduziert. Der alte Vittoria Corsa Evo CX bekam eine neue Chance. Graphene mit Effetto Mariposa Carogna Klebeband problemlos entfernt, Vittoria Magic Mastik drauf und dann das rettende Runde. Sieben Stunden Klebezeit sollten reichen. Nerven aus Stahl muss man haben. Kurz vor dem Start war das hintere Laufrad immer noch dickfest.

    Es kann losgehen. Zuerst überhaupt nicht. Dann stockend bis schiebend. Zwei Mal ums Eck. Erst nach ca. 10 Minuten die erlösende Zeitmatte. Pronti, via.

    Die Goldene Ananas ist ganz schön gefährlich.

    Die ersten 30 km kerzengerade und ohne nennenswerter Höhenmeter. Das Tempo gleich hoch. Sehr hoch. Die Goldene Ananas wird hier schon vergeben. Als ginge es darum für Peter Sagen den Sprint anzuziehen, fliegen bunte Radtrikots links und rechts an mir vorbei. Die auffälligsten konnte ich mir merken und am ersten Berg wieder überholen. Dass so eine sinnlose Bolzerei nicht notwendig ist, zeigen die vielen RennradfahrerInnen, die ich auf diesem Teil der Strecke bereits kreuz und quer über die breite Straße liegen sehe.

    Das Rennen nicht einmal 30 Minuten alt. Eine Dame mit ihrem pinkfarbenen Pinarello Dogma und pinkfarbenen Trikot liegt am Bauch mit dem Kopf nach unten regunslos am Asphalt. Spätestens jetzt schalte ich von Rennmodus auf Sonntagsausflugmodus um. 4000 rennhungrige (kurze und lange Strecke starten gemeinsam) Fahrer sind auf so einer Straße mit Gegenverkehr (so mancher ließ sich nicht aufhalten trotzdem gegen die Rennrichtung zu fahren), Verkehrsinseln und Längsrillen ein paar zu viele. Eine selektierende Steigung ganz zu Beginn findet man hier nicht.

    Prosecco und Schweiß. So schön kann Dolce Vita sein.

    Bei km 40 trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Kurz davor war noch an ein paar kleinen Hügerln Stau. Wie auf der Wiener Südosttangente. Mit Fahrern, die von ihren Rennrädern gefallen sind, weil ein 50 Kettenblatt aufwärts doch zu stark ist, oder ein plötzliches Schalten von 50/28 auf 34/28 die Kette abwirft. Danach plötzlich Einzelzeitfahren Richtng Caneva zum ersten Berg. Die Strecke ein ständiges Zick-Zack auf Straßen, die ich lieber mit dem Crosser fahren würde. Mit giftigen kurzen Anstiegen vorbei an Betonwerken. Proseccoland, wo bist du?

    Der Schock ob der unidyllischen Landschaft vergeht schnell am Anstieg hinauf zur „Foresta del Cansiglio“. Knapp 13 km bergauf. Mit ständigem Blick Richtung Adriatischem Meer und der Bucht von Venedig. Die Steigung moderat. Kehre für Kehre geht es nach oben. Ich passiere links und rechts die gut erkennbaren Pinarello Händler mit ihren speziallackierten Dogmas F10 (#GFP17) und den einheitlichen Trikots. Aus aller Welt sind sie gekommen. Mehr als 300 Räder hat Pinarello dafür springen lassen. Aus Insiderkreisen weiß ich, dass diese Räder dann mit den Händlern die Rückreise antreten dürfen.

    Italiener nutzen gerne den Windschatten. Auch meinen.

    Ich muss hier einen starken Eindruck hinterlassen. Denn immer mehr Windschattenfahrer finden Gefallen an meinem Hinterrad. Und das bergauf. So ziehe ich eine fette Meute hinauf auf den Berg, der mit der zweiten von vielen Labstationen auf knapp über 1000m Seehöhe endet. Sogar ein japanischer Pinarello Händler gesellt sich zu mir. Begleitet von einem Fotografen am Motorrad. Er fotografiert ihn. Und mich. Jetzt warte ich darauf, in Japan eine Star Karrier starten zu können.

    Die lange Abfahrt hinunter nach Vittorio Veneto nichts für schwache Nerven. Dieser Teil der Strecke ist nicht gesperrt. Mitten im Wochenend-Ausflugs-Verkehr geht es halsbrecherisch nach unten. Teilweise ist ein Überholen von Autos nicht möglich. Gegenverkehr sei Dank. Ich riskiere nichts und genieße trevigianische Abgase. In Vittorio Veneto selber muß ich dann sogar an einer roten Ampel stehen bleiben. Auf Anweisung eines Stadpolizisten. Streng nach Vorschrift. Erst bei grün darf ich weiter zum nächsten Hügel. Drei km über San Lorenzo mit dem selben Spiel. Italiener nutzen gerne den Windschatten. Auch meinen.

    Giro Feeling – mit viel Phantasie.

    Muro Cà del Poggio. Spezielwertung. Das Rennen im Rennen. 0,8 km mit einem Schnitt von 17%. Ein Kreisverkehr, erste Ausfahrt rechts und plötzlich ein riesiger Garmin Bogen. Dahinter eine Mauer. Was die Veranstalter als Highlight verkaufen wollen, ist in Wirklichkeit das, was ich jedes Wochenende habe, wenn ich in Eisenstadt die Gloriettallee hinauffahre. Mit mehr Publikum mehr Fotografen und mit Nibali Aufschriften am Boden. Nichts besonders, aber ok. Marketing ist alles und alles ist nichts ohne Marketing. Also ich oben ankomme, war der Sprecher samt DJ schon beim einpacken. Letzte Klänge und ein „Grazie, ci vediamo in Piazza del Grano“ habe ich noch mitgehört. 13 km/h im Schnitt war meine performance hier herauf. Der Schnellste ist mit einem Schnitt von knapp 20 km/h heraufgeflogen. Die Italiener hätten doch dessen Windschatten nutzen sollen.

    Zur Feier des Tages gönne ich mir 0,5 Liter Pepsi cola und ein Glas mit aufgelöstem Salz. Noch knapp über 40 km bis ins Ziel.

    Heimwärts mit dem Russen-Express.

    Die letzten Kilometer nochmals ein Einzelzeitfahren. Allein auf weiter Flur hauche ich mir die Landschaft und so manche ungesicherte Kreuzung ein. Bis zur letzten Steigung. Hier schließe ich auf 3 Russen auf, die ich schon mehrmals, immer wieder vor und hinter mir hatte. Einer von denen macht einen sehr starken Eindruck. Holte für die anderen zwei immer wieder Wasser und motivierte sie. Der Edelhelfer, den ich nie hatte.

    Auf das Bier an der letzten Labestation verzichte ich. Statt dessen überhole ich erneut die Russen am Berg und setze mich in der Abfahrt allein Richtung Treviso ab. Zurück auf der langen Geraden stadteinwärts, gebe ich diesen Plan aber auf. Die Gruppe vor mir ist so nicht einzuholen und der Feind längst schon im Nacken. Bei der 15 km Marke resigniere ich. Nehme Tempo raus und warte auf den heranrasenden Russen Express. Jetzt geht so richtig die Post ab. Jenseits der 40 km/h nähern wir uns Treviso. Rote Ampeln können uns nicht stoppen. Auch die Gruppe vor uns muß dran glauben. Zwei km vor dem Ziel. ist sie gestellt.

    Dank russischer Wattleistung bin ich nach 4h57min Fahrzeit auf 144 km und 2.300 Höhenmetern gesund im Ziel. Mit der Bruttozeit von 5h07min lande ich auf Platz 438 von über 1.400 Gesamtstarter „percorso lungo“ und auf Platz 88 in der Kategroie M4. Nicht schlecht für einen Sonntagsausflug. Ach ja: Bei der Granfondo Pinarello zählt die Bruttozeit für die Gesamtwertung und die Nettozeit (realtime) für die Kategoriewertung. Warum auch immer.

    Insegamt 10 Leute mussten am Sonntag in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert werden. Und auch Raddiebe haben in Treviso ihr Unwensen getrieben. Berichte von Diebstählen aus geparkten Autos und vom Zielgelände machen in den sozialen Netzwerken die Runde. Leider.

    Ende gut. Treviso gut.

    Ich hatte hohe Erwartungen. Nicht an mich. An die Veranstaltung selber. Und ich weiß nicht so recht, ob diese erfüllt worden sind. Ein wenig mager war die Stimmung in der Stadt. Auch das Gesellige im Zielbereich hat mir gefehlt. Und Pinarello hat nur gekleckert. Nicht einmal eine Pinarello Trinkflasche gehört jetzt mir. Fahre ich halt mit der Colnage Flasche. Granfondo Colnago oder Granfondo Pinarallo? Urteilt selber.

    Auf alle Fälle sind das Essen in Treviso und Desenzano del Garda am selben Niveau. Wenn man Insidertipps hat. Wie zum Beispiel die pizzeria e ristorante „Frank Bracca“ in Nervesa della Battaglia. Und das ist ja das Wichtigste, wenn man in Italien eine Granfondo fahren möchte. Neben gutem caffè darf das nicht fehlen Der Rest ist Draufgabe.

    ktrchts

    PS 1: Für alle strava Fans hier der track.