Schlagwort: Kraft

Kraftausdauertraining mit dem Rennad.

Alternativen von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Kraftausdauertraining mit dem Rennrad – freihändig

Die ersten stärkeren Sonnenstrahlen wärmen bereits die Thermoschichten. Der Asphalt ist teilweise schon vom Rollsplit befreit. Die Vögel zwitschern endlich wieder altbekannte Melodien. Die Wiesen haben ihr saftiges grün wiedergefunden. Die Sträucher entledigen sich ihrer Nacktheit. Einzig allein die Bäume ruhen noch. Auch wenn die Knospen zaghaft aus ihrem Winterschlaft erwachen. Die Tage werden länger. Es passiert. Der Winter verabschiedet sich.

Die Zeit des Wintertrainings ist jetzt endgültig vorbei. Während alle anderen auf Mallorca weilen (zumindest empfinde ich das), mache ich mir Gedanken, wie ich meinem monotonen Training etwas mehr Pep geben kann. Lag der Fokus bis dato auf Ausdauer und Kilometer sammeln (selten zuvor hatte ich um diese Jahreszeit schon so viele in den Beinen), fokussiere ich jetzt auf Kraftausdauer. Wo es möglich ist, drücke ich drauf. Lange. Länger. So lange es geht. In der Ebene. Bergauf. Gegen den Wind. Wieder und immer wieder. Zwei bis drei Minuten. Dann wieder Ruhe. Das ganze wiederhole ich. Ein paar PR auf strava sind schon gefallen. Im März. Trotz noch leichtem Übergewicht.

Neu im Programm bei mir ist Kraftausdauertraining bergauf. Freihändig. Aufrecht im Sattel sitzend. Das macht mir echt Spass. Gestern beispielsweise bin ich die gesamt Strecke rauf auf die Sophienalpe (Wien/Mauerbach) so gefahren. Samt Kurven und Kehren. Knapp 20 Minuten für fünf Kilometer. Nicht nur, dass man dabei die Beinkraft stimuliert. Man trainiert so auch Gleichgewicht. Und man erkennt, ob man gut am Rad sitzt oder nicht. Ich sitze zum Glück bombenfest. Danke bikefitting.

Je ruhiger man bei dieser Art den Berg hochzufahren sitzt, desto mehr werden die Oberschenkelmuskeln beansprucht und logischerweise trainiert. Ein paar mal die Hände vorne verschränken verschärft das Ganze noch um ein paar Nuancen. Drücken. Drücken. Drücken. Ziehen zahlt sich nicht aus.

Die Daten, die ich dann über das Cycling Dynamics von Garmin bekomme sind sehr aussagekräftig. Weil rein aus den Beinen getreten. Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Leistung (Watt) und die Aufstiegsgeschwindigkeit (VAM) sind ein guter Indikator dafür, in welcher Form ich mich gerade befinde. Mein Radlerherz lacht. Und es pocht.

Cristian Gemmato @_ketterechts
#ketterechts #venividibici #garmin #vector #cyclingdynamics

PS: Freihändiges Fahren ist laut StVo verboten.

power2max für Campagnolo 11speed. Soll ich bestellen?

power2max Kurbelgarnitur Campagnolo 11speed

Es ist der Trend. Es ist die öffentliche Meinung. Es ist der Gruppendynamik. Und es ist wohl die letzte Chance die eigene Leidensfähigkeit am Rennrad im bereits gesättigtem Alter zu verbessern. Das wattgesteuerte Training.

Eigentlich hinke ich hinterher, denn schätzungsweise jeder vierte Rennradfahrer hat bereits so ein Ding. Egal ob es jetzt die Garmin Vector oder Polar Look Keo Pedale, die SRM Kurbel, das Stages System oder power2max sind. Ohne Watt geht wohl nichts mehr. Pulsgesteuertes Training ist old school und ineffizient.

Von knapp € 700 Euro (Stages – aber nur für Shimano) bis zu über € 3.000 (SMR) verschlucken diese Wunderdinge der Technik. Sehr viel Geld. Aber in Anbetracht dessen, was man sonst noch so alles ausgibt, kann in diesem Sport nichts teuer genug sein.

Wer die Wahl hat, der hat auch die Qual. Zum Glück ist die bei mir jetzt nicht wirklich groß. Einmal das Budget und ein anderes mal die Technik. Zwei Faktoren, welche mein Auswahl einschränken. SMR ist mir zu teuer, stages passt für meine Campa nicht und die Pedalsysteme sollen (was man so liest) noch nicht ganz ausgereift sein. Also bleibt nicht mehr viel übrig. power2max you are the one!

Ab Mai 2014 gibt es dieses System ja auch für Campagnolo 11fach. Warum also nicht? Ja. Warum nicht! Ich bin kurz davor zu bestellen. Vorerst muss ich mich aber noch etwas schlau machen. Denn wie immer liegt der Hund im Detail begraben. Lochkreise, Kurbellängen, Kettenblätter, Lagerschalen, Innenlager … alles nicht so einfach. Alles muss genau passen. Alles muss vorher festgestellt werden. Ich weiß es nicht auswendig. Muss also meine Princess of Pain etwas durchläuchten. Kompakt, 110 mm Lochkreis, Record Ultra-Torque Lagerschalen, 172,5 mm Kurbellängen. Würde ich jetzt mal schätzen. Da ist ja die Wahl des Farbringes ja ein Kindergeburtstag. Wenn ich jetzt noch Rotor Q-Rings in meine Überlegungen einbeziehen würde … gute Nacht.

Stolze € 1.690,– darf das ganze dann kosten. Zuzüglich der Arbeitsstunden für den Einbau. Denn selber kann ich das bestimmt nicht. Erstens habe ich die Geduld nicht und zweitens fehlt mir das Spezialwerkzeug. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie Roland W. mir letztes Jahr am Balkon vom Hotel in Fiera di Primiero mit seinem Mega Drehmomentschlüssel das Linksgewinde geöffnet hat. Nein danke.

Das soll es mir wert sein. Muss es auch. In Verbindung mit meinem Garmin EDGE 500 mit Ant+ freue ich mich schon auf das was mir der Computer anzeigen wird. Auch wenn ich noch nichts bestellt habe. Aber ich bin knapp davor.

Ob ich über den Einbau bloggen werde? Wenn es interessiert ja.

Und weil ich ja beim Überlegen bin: Ich spekuliere meine Kompaktkurbel auf 52/36 upzugraden. Ganz im Sinne von Kette rechts. Mit 11/25 hinten vielleicht gewagt für die hohen Berge der quaeldich.de Tauernrundfahrt oder den Ötztaler Radmarathon. Da muss ich dann wohl mit einem neuen Ritzelpaket aushelfen. Aber da bietet mir Campagnolo bei der Record Titan „nur“ ein 12/27 an – was optisch ein paar Posing-Punkte kosten würde.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts