Übergewicht im Winter. Hilfe zur Selbsthilfe.

Übergewicht im Winter

Houston wir haben ein Problem. Ich habe ein Problem. Und zwar ein großes. Nein. Ein schweres. Ich bin das Problem. Mein Bauch ist ein Teil davon. Er ist anders. Anders als in früheren Jahren. Und er ist gewachsen und gewandert. Richtung Brust. Dort wölbt und faltet er sich. Er spannt meine Slim-Fit-Hemden und ist mir bei der Sicht nach unten im Weg bei Mein Spiegelbild am Smarttrainer den Unterlenker haltend ist der reinste Horror. Ich sehe nur Bauch. Nein, ich spüre ihn auch. Auf meinen Knien. Übergewicht im Winter. Schon wieder. Ich brauche schnelle, ultraschnelle Hilfe..

Wenn das Alter ins Gewicht fällt.

Mein Körper verändert sich. Er ist nicht mehr jener, mit dem ich machen konnte, was ich wollte. Jener, der mir vieles verziehen hat und alles kommentarlos ertragen hat. Mein Körper ist bis jetzt immer mit mir mitgegangen. Jetzt geht er seinen eigenen Weg. Er folgt mir nicht mehr. Ich muss jetzt ihm folgen. Er ist jetzt der Chef und hat die Oberhand. Ich hatte schon länger das Gefühl, dass er nicht mehr will und nicht mehr kann. Jetzt habe ich die Gewissheit. Ich habe die Herrschaft über ihn verloren.

Meine 32er Levis Jeans und meine M T-Shirts haben Pause. Wie lange, kann ich nicht sagen. Seit Monaten kämpfe und bemühe ich mich um ihr Comeback. Was noch vor Jahren locker und flocking von sich ging, ist jetzt eine Tortur. Ein bisschen weniger Essen, ein wenig mehr trainieren und alles ist gut. Das geht nicht mehr. Immer mehr fällt beim mir das Alter ins Gewicht.

Garmin-Index-Smart

© Garmin-Index-Smart

Jedes Jahr ein Kilo mehr.

Ich habe gegoogelt und bin verzweifelt. Es gibt Theorien, die mir nicht gefallen. Ich bin das Beispiel dafür, dass es diese Theorien auch in der Praxis gibt. Der Fettabbau verlangsamt sich, je älter man wird. Strategien sich dagegen zu wehren gehen nach hinten los. Ein bereits aufgeblasener Ballon lässt sich viel leichter noch weiter aufblasen. Bin ich schon ein aufgeblasener Ballon?

Übergewicht im Winter war für mich nie ein Problem. Das war normal und spätestens bei den ersten Rennradreisen im Frühjahr Fett von gestern. Stand heute aber zweifle ich daran. Irgendwie verwerte ich nicht nur meine süßen Sünden einfach anders. Oder gar nicht mehr. Auch all das gesunde Zeug. Alles bleibt an mir hängen und kleben. Dort wo ich es nicht brauche und nicht haben will. Ich war und bin der typische Apfeltyp. Bauch und Hüfte stets saftig und gut geformt.

Kalorienzähler
Erbsenzähler und Kalorienzähler

Aufgeben oder aufblasen.

Aufgeben oder aufgeblasen werden. Das ist jetzt die Frage und die Weggabelung an der ich stehe. Sich (mich) dem Schicksal übergeben oder der Wissenschaft unterordnen? Als Mensch und Sportler ein Dilemma. Akribisch war ich nie. Geduldig auch nicht. Jetzt muss ich wohl umdenken. Und umhandeln. Übergewicht im Winter ist zu Übergewicht im Leben mutiert. Mit all den Konsequenzen. Keine Größe M mehr und keine 32er Levis Jeans.

Habe ich noch eine Chance, dass es so wird, wie es einmal schon war?

ktrchts

Danke für die Empfehlung

3 Kommentare

  1. Reinhard Voigt

    Das “ Problem “ kenne ich nur zu gut. Das Körpergefühl trügt. Der Kopf meint – es ist noch immer alles in Ordnung, aber spätestens wenn man dann morgens aus der Dusche steigt und sich im Spiegel sieht, weiß man, nein, so wird das nichts mit der kommenden RR Saison.
    Das Schlimme ist halt die Tatsache, daß sich der Stoffwechsel im Alter schlichtweg verändert, sprich er verlangsamt sich.
    Mir hilft das konsequente Einsparen von Zucker, keine Fertiggerichte usw. in Verbindung mit ein paar Extrarunden auf der Tartanbahn. (… vorzugsweise Abends, da sieht mich niemand ).
    Man darf sich nur nicht selbst betrügen, man ist halt nicht mehr 20 und knapp unter´m Idealgewicht.
    Aber gut zu wissen, daß es nicht nur mir so geht.

  2. Danke für deine ehrlichen Worte. Schön verpackt in wunderschöner Anordnung, wie gewohnt von dir. 😉
    Ich glaube, hier muss jeder für sich selbst einen richtigen Weg finden. Um wieder in die Richtung seines Wunschgewichtes zu kommen, ist mit dem Alter immer mehr Disziplin notwendig. Daran führt erfahrungsgemäß kein Weg vorbei.

    Habe vor Weihnachten selbst gemerkt, wie die Hosen so eng wurden, dass es reichte. Das bedeutete in meinem Fall Essen bewusst reduzieren, wenig/kein Naschen (lediglich ein paar Weihnachtskekserl von Oma) und täglich Training. Nach den Weihnachtsferien standen EINIGE Kilo weniger auf der Waage. In der Zwischenzeit ist ein weiterer Monat vergangen und der Pfeil zeigt weiterhin nach unten. Natürlich nicht mehr mit dieser Geschwindigkeit, jetzt gehts langsam, war aber auch so gewollt. Bis zum Sommer passt dann hoffentlich wieder alles. Bin da guter Dinge. 🙂

    Ich drück dir die Daumen. Du machst das schon!
    Denn am Rad machst du an einem Tag mit viel Disziplin 400 km (auch bei eisigen Temperaturen). Also wirst du auch den Willen zeigen, den Marathon zu nehmen und wieder auf ein dir angenehmes Gewicht zu kommen.

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