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Voglau. Wir haben den Anstieg zur Postalm erreicht. Der erste Berg der diesjähirigen quaeldich.de Tauernrundfahrt. “Freigabe!” Die obligatorische Ansage von Roli verliert sich ein wenig in der Schönheit der Landschaft. “11 km, dann wird es flacher bis zur Mittagsverpflegung.” Früher wurde dieser Nachsatz gerne überhört. Waren doch die ersten Wagemutigen bereits unmittelbar nach der Freigabe weg. Dieses Jahr scheint es anders zu sein. Keine Attacke. Nicht einmal der Ansatz einer. Somit befinde ich mich an der Spitze der Gruppe. Ich mache die Pace. Die ersten 2 km gehören mir. Bis mich Michael überholt. Mit Leichtigkeit. Ich hänge folge ihm Rad an Rad. Sein Tempo ist schneller als mein erwünschtes und mein mögliches. Konstant zwischen 270 und 300 Watt muss ich schon hinhalten, um dran zu bleiben. Die Trittfrequenz bei 75 und weniger. Das 25er Ritzel ist daran Schuld. Es wird steiler. Zuerst durch den Wald. Dann die langgezogenen Kehren mit atemberaubenden Blick auf den Dachstein Gletscher. Schon bald schließen auch Stuart, Thomas und Martin auf. 5 Mann. 5 Räder. Noch 5 km. Bis zur Mautstelle schnaufe ich mit. Dann hinterher. Fahre ich auf Sicht. Bis zur Mittagsverpflegung. Der erste Berg ist geschafft. Und das erste Kräftemessen hat die Karten aufgedeckt. Das Bergtrikot bekomme ich auch dieses Jahr nicht. Am Abend wird alles auf Strava analysiert. Meine gefahrene Zeit ist knapp langsamer als jene der Tauernrundfahrt 2014. Dafür 20 Minuten lang durchschnittlich 278 Watt getreten. Mein aktueller FTP Wert.
Am Abend gönne ich mir ein Eisbad im Hotel. Es sind ja noch 4 Tage. Und vielleicht gibt es doch noch einen Angriff auf das Bergtrikot. Zumindest theoretisch wäre das noch möglich. Dann muss noch schnell der Vittoria Evo Corsa CX gewechselt werden. Nicht nur mir hat die Luft gefehlt. Zum Glück habe ich Ersatz mit. Bereits zu Hause wurde der Ersatz-Schlauchreifen gespannt und mit Kleber vorbereitet. Den alten reiße ich von der Felge. Dann wird die Felge mit Kleber bepinselt. Auch der Reifen kriegt nochmals eine Schicht. Behutsam und halbwegs sauber wird der neue Schlauchreifen um die Felge gebettet. Jetzt nur noch trocknen. Bei der Gelegenheit mache ich aus meinen 11-25 und 12-27 Ritzeln ein 11-27. Und schon habe ich die Zeit zum Essen verpasst.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion