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Der Italiener und der richtige Sattel. Ihr Sattel.

Der richtige Sattel

Der Italiener würde nichts von Damensättel verstehen. Das hat sie gesagt. Und sie hatte Recht. Denn der Italiener war bis dahin noch nie mit einem Damensattel unterwegs gewesen. Bis dahin. Jetzt sieht es ganz anders aus. Nun versteht der Italiener mehr von Damensättel. Weil er ihren Sattel gefahren ist. Eigentlich fahren musste. Nicht freiwillig. Bedingt durch einen akuten Mangel an fahrbarem Untersatz – seiner Untersätze, ist er nämlich gezwungen worden, mit ihrem Merida Crossbike Vorlieb zu nehmen. Ein paar 100 km danach weiß er, dass ihr Damensattel auch der richtige Sattel für ihn sein könnte.

Vorne kürzer. Hinten breiter. So liebt es der Italiener.

Sie fährt den Bontrager Ajna. In der für sie geeigneten Breite. Sie schwört darauf. Ausgemessen. Gefahren. Und für gut empfunden. Er hingegen fuhr bis dato alles, was so Rang und Namen hat. Vor allem den als most getarnten Selle Italia Catopuma. Der hat schon ein paar Jahre und ein paar Gaffa Tapes auf dem Buckel. Zwischendurch ein paar misslungene Tests mit Chinaimporten. Genau. Diese Plastiksättel in Carbonverkleidung. Sein neues Dienstfahrzeug ist mit einem “Body Geometry Toupé Expert Gel, Adaptive Edge design, hollow titanium rails, 143mm” Dingsda ausgestattet. Das revitalisierte Norco Threshold mit einem blind erworbenen, fabric Sattel. Es war der einzige in schwarz orange. Das wars.

Der richtige Sattel

Doppelt gesattelt.

Als es darum ging, ihren Crosser für ihn fahrbereit zu machen, hat der Italiener das Thema Sattel einfach ausgeklammert. Erstens war keine Alternative da, und zweitens ist er der Meinung, von Natur aus mit einem Universalgesäß ausgestattet worden zu sein. Nur die Sattelhöhe und die Höhe des Vorbaus wurden eingestellt. Damit es rasch losgehen konnte. Nicht eine, nicht zwei, nein, gleich mehrere Ausfahrten wurden mit ihrem Rad und ihrem Sattel gemacht. Ohne nennenswerte und spürbare Probleme. Warum? Ganz einfach. So ein Damensattel – der Bontrager Ajna im Speziellen, ist gar nicht einmal männerfeindlich konzipiert. Vorne kürzer und hinten breiter. Das hat der Italiener sofort geliebt.

Der richtige Sattel ist eine Glaubensfrage.

Die kürzere Spitze und das breitere Ende haben es dem Italiener ermöglicht, am Crosser eine Position einzunehmen, die normalerweise Triathleten so schätzen. Mit seinem Schwerpunkt vor dem Tretlager. Das mag er. Damit kommt der Druck aufs Pedal von vorne. Nach hinten drückend. Seine Ironman Vergangenheit hatte ihn somit eingeholt. Ohne Schmerzen. Ohne Taubheitsgefühl. Der richtige Sattel ist eine Glaubensfrage. Und ein Damensattel ist nicht zwingend ein Sattel für Damen.

ktrchts