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Schneefahrbahn – die Suche nach Rennrad Grip.

Schneefahrbahn

Ein paar Zentimeter Schnee und das Chaos ist perfekt. Nicht in Wien. Da genügen ein paar wenige Schneeflocken. Das weiß man und das ist nichts Außergewöhnliches. Ich meine das Burgenland. Das Radfahrerland mit unzähligen Radwegen. Einer davon ist der B10 rund um den Neusiedlersee. Schauplatz der alljährlichen Lakemania. Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour für Radfahrer. Auf 120 Kilometern erlebt man viel. Aber nicht nur. Neben den vielen Radwegen gibt es zig Güterwege rund um die Weinberge, Äcker und Felder. Ein Paradies für die Querfeldein-Liebhaber. Gerne fahre ich dort. Solange es nicht geschneit hat. Dann beginnt auf der Schneefahrbahn die Suche nach Grip und Halt. Denn die Radwege im Burgenland – und die vielen Güterwege, habe eines gemeinsam: Sie werden nicht geräumt und ihrem Winterdasein überlassen.

Radwege im Winter. Balancieren auf zwei Rädern.

Es lässt sich nicht vermeiden, dass Frau Holle ihre Betten über dem Burgenland ausschüttet. Passiert nicht oft, aber wenn, dann muss man sich als #nozwift Anhänger auf alles gefasst machen. So wie vor ein paar Tagen. Lächerliche drei Zentimeter Schnee und das ganze Burgenland ist über Nacht zur Eislauffläche geworden. Und ich wieder einmal mittendrin statt nur daheim. Sobald es gefährlich wird, muss ich erst recht raus. Der Italiener und der Winter.

Schneefahrbahn

Ice Age im Burgenland

Dabei ist nicht der Schnee das Problem. Auf Schnee hätte ich ausreichend Grip und Halt. Egal ob jetzt frisch gefallen oder kompakt gepresst. Sogar mit meinen Conti Speedcross ist das so. No fear. Die 33mm sind für das eigene subjektive Sicherheitsempfinden genug. Viel mehr ist es die wundersame Verwandlung von Schnee in Eis, die hierzulande sehr schnell passiert. Ein Horror.

Schneefahrbahn – Tipps zum Überleben.

Fahren auf Schnee und bei Schnee macht Spass und den will ich auch nicht missen. Nach vielen unsanften Landungen bin ich aber ziemlich ängstlich geworden. Ja. Ein Hosenscheißer. Das Gefühl, den Vorderreifen zu verlieren und auf der Schnauze zu landen ist allgegenwärtig. Weil ich aber auf eine Ausfahrt draußen nicht verzichten will, habe ich mir ein paar Überlebensstrategien festgelegt. Allesamt erprobt. Zum Beispiel gestern. Auf meiner 130 km Runde. Radweg B10 rund um den Neusiedlersee. Bei teilweise sehr anspruchsvollen Bedingungen. Die letzten 40 km im Dunkeln. Mit Spikes wäre das alles kein Problem gewesen.

Radwahl: Im Winter kommt bei mir hauptsächlich mein Norco zum Einsatz. Damit fühle ich mich einfach besser aufgehoben. Die 33mm bzw. 35mm breiten Reifen tragen dazu bei. Egal, ob ich jetzt auf der Straße oder querfeldein unterwegs bin. Die Nachteile meiner 1×11 Übersetzung (42 vorne, 11-30 hinten) nehme ich im Kauf. Einen Glockner würde ich damit nicht fahren (wollen).

Schneefall: Bei Schneefall meide ich die Hauptstraßen. Nicht nur wegen der Räumfahrzeuge. Die sind sehr breit. Das Streusalz macht die Straßen schmierig und extrem rutschig. Ganz gefährlich ist es, wenn die Temperaturen unter Null bleiben und das Salz nicht 100% wirkt. Ausweichen auf Rad- oder Güterwege ist eine gute Alternative. Hier wird nicht geräumt und nicht gesalzen. Je früher man dabei aufbricht, desto unberührter sind die Wege. Mit bestem Grip. Perfekt sind jene kalten Tage, an denen der Schnee schnell liegen bleibt.

Eistage: Das sind jene Tage, an denen die Temperatur nicht über Null steigt. An diesen Tagen bleibe ich eher auf den Hauptstraßen. Sie sind geräumt und trocken. Salz spielt dann auch nur eine unbedeutende Nebenrolle.

Tauwetter: Tauwetter ist so eine Sache. Da rinnt es von allen Seiten auf die Fahrbahn. Schmelzwasser ist nicht mein Freund. Im Früjahr kommt dann noch der viele Streusplit dazu. An Tagen wie diesen, verabschiede ich mich ins Gelände. Schotterwege werden bevorzugt. Nasser Schnee, aufgeweichtes Eis und ein grober Untergrund erhöhen den Grip und den Halt. Nachteil dabei: Das Rad braucht dann eine intensive Schönheitskur.

Nach dem Schneefall: Das sind die kritischsten Tage. Wenn Autos und Traktoren die Rad- und Güterwege aus ihrer winterlichen Idylle zerren. Spuren werden zu Gefängnissen. Der gepresste Schnee taut und verwandelt sich in Eis. Diverse Schneereste und Eisbrocken werden zu Sprungbrettern. An Tagen wie diesen sind wieder die Hauptstraßen mit wenigen Ausnahmen mein sicherer Zufluchtsort. Egal ob salznass oder trocken.

Nachtfahrten: Nachtfahrten sind eine Kombination aus mehreren Risiken. Diese lauern außerhalb des beschränkten Blickfeldes. Hier hiflt nur angepasstest Tempo. Sprich einfach langsamer fahren, um die Reaktionszeit zu verlängern. Ist zwar gegen den Strich, aber Gesundheit geht vor.

Nachteil bei Nachtfahrten ist auch, dass man schwer beurteilen kann, ob die dunklen Flecken am Asphalt nur Wasser oder doch Eisplatten sind. Augen auf und durch.

Schneefahrbahn

Neben der Fahrbahn ist meist auch der Grip.

Eisrouten: Lassen sich Eis und Schnee am Radweg nicht vermeiden, dann ist Improvisation gefragt und neben Beten hilft meistens etwas Einfallsreichtum. Irgendwo muss es ja Grip geben. Meistens ist dieser neben der Fahrbahn. Selten aber in den gepressten Spurrinnen. Hier gedeiht das Eis am schnellsten. Sowohl bergauf als auch bergab finde ich am Bankett einen sichereren Weg. Wenn es sein muss auch weit im Gelände. Bergab ab und wann auch mit einem Fuß am Boden. Auf alle Fälle volle Konzentration und keine unnötigen Lenkerbewegungen.

Winter allgemein: Radfahren im Winter ist spannend. Wie russisches Roulette. Im Trockenen ein Spaziergang. Auf Schnee, Matsch und Eis ein Tanz auf rohen Eiern. Glück und Verstand wechseln sich ab. Manchmal überwiegt das Glück, dann wieder einmal der Verstand. Ein wachsames Auge, ein aktiver Instinkt und eine übertriebene Vorsicht. Das sind meine Zutaten für die notwendige Demut. Gesund nach Hause zu kommen ist keine Selbstverständlichkeit.

Radfahren im Winter. Wo ein wille auch ein Grip.

Im Winter gilt es abzuwägen, ob sich eine Ausfahrt lohnt oder nicht. Bei wirklich extremen Bedingungen helfen dabei Reifen mit Spikes. Bei mir zum Einsatz bereit, Schwalbe Winter Marathon mit 220 Krallen pro Reifen. Sogar auf einem zugefrorenen See zeigen sie ihr Können. Mit entsprechendem Tempo und einer angepassten Fahrweise hatte ich bis dato kein Problem. Am Asphalt rollen sie auch halbwegs. Laut aber flüssig. Mit erhöhtem Trainingseffekt.

Schneefahrbahn.

Dem Winter die Krallen zeigen.

Noch sind wir nicht durch. Der Winter hat gerade angefangen. Aber der Lichtschein am Ende des Tunnels ist schon zu sehen. Die Tage werden bald wieder länger und das nächste Tauwetter kommt bestimmt.

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Richtig Windschattenfahren – seine Radregel Nummer eins.

Richtig Windschattenfahren

Wenn du in meinem Windschatten fährst, mache ich für uns die Kilometer, hat er gesagt. Und das Schlimme ist, er hat es wirklich geglaubt und er glaubt es immer noch. Es sei ihm verziehen. Er ist ein Mann und er hat ja auch hinten keine Augen. Er sieht nicht, wenn mir meine Zunge beim Mund hinaushängt und beinahe den Boden streift, wenn ich strample, was das Zeug hält und trotzdem zu langsam bin, wenn ich nicht den richtigen Gang finde, der es mir erlaubt, mit ihm Tritt zu halten, wenn ich tausend Giftpfeile gleichzeitig auf ihn schieße, in der Hoffnung, dass er vom Rad fällt und der ganze Spuk dann endlich vorbei ist. Richtig Windschattenfahren ist die Radregel Nummer eins. Seine Radregel Nummer eins.

Kräfte sparen und viel weiter kommen.

Er hört mich nur rufen. Du bist zu schnell! Fahr langsamer! Ich kann nicht mehr! So fahr ich nicht weiter! Dann ärgert er sich. Du musst beißen, sagt er dann, – so wirst du nie schneller. Du kannst nicht immer in deiner Komfortzone bleiben. Kräfte sparen und viel weiter kommen. Wie oft habe ich das schon gehört. Er weiß nicht, dass ich meine Komfortzone anders definiere. Er weiß nicht, dass ich meine Komfortzone schon lange verlassen habe. Und dass mich seine Einschätzung meiner Komfortzone herzlich wenig interessiert.

Aber ein klein wenig hat er natürlich recht. Ich bin eher die Genussfrau. Am meisten genieße ich es, wenn ich einen guten Tag habe und in seinem Windschatten – idealerweise vom Wind geschoben – mühelos dahingleiten kann. In der Ebene. Und wenn er es lange nicht merkt, dass ich mich nicht anstrenge. Denn seine Devise lautet: Wenn es nicht anstrengend ist, ist es nicht gut. Grundlage kannst du alleine auch fahren.

Richting Windschattenfahren

Augen zu und folgen.

Richtig Windschattenfahren. Bis der Berg kommt.

Anders sobald keine Ebene mehr. Dann ist Schluss mit Dahingleiten. Also für mich jedenfalls. Meine Beine haben gute Sensoren. Sie erkennen jede auch noch so geringe Steigung lange bevor meine Augen sie als solche ausmachen. Seit ich stolze Besitzerin eines Garmin bin, werden diese Steigungen nun auch offiziell bestätigt, sogar in Prozent. Was will Frau mehr! So habe ich es jetzt schwarz auf weiß, wenn er durch sein stetiges Treten zwischen uns wieder einmal ein Loch reißt, sich wundert, wo ich bleibe und so tut, als gäbe es weit und breit keinen Hügel. Seine Stimme schon in meinem Kopf klingend, fragend, warum ich denn abgerissen sei, antworte ich wie aus der Pistole geschossen patzig. Ich sei ja nicht auf der Flucht und die Landschaft biete so viel mehr, wenn sie nicht im Schnelllauf an mir vorbeiziehe. Oder was er denn glaube? Außerdem trittst du eine vierprozentige Steigung gleich schnell wie eine nullprozentige, füge ich dann mit einem abgeklärten Blick auf meinen Garmin hinzu.

Richtig Windschattenfahren

Endlich Windstille.

Rennradfahren ist wie Fliegen in Bodennähe.

Wenn du in meinem Windschatten fährst, mache ich für uns die Kilometer, hat er gesagt. Das stimmt so nicht. Die Kilometer mache trotzdem ich. Aber Windschattenfahren macht Spaß. Sein Windschatten macht Spaß. Diesen gibt es oft exklusiv für mich allein. Ganz allein. Er bringt Geschwindigkeiten, die ich alleine noch nicht erreichen kann. Oder will. Gepaart mit dem Klang der Laufräder fühlt sich das Fahren dann manchmal wie Fliegen an. Nur viel schöner. Weil der Boden trotzdem noch da ist.

laktrchts

 

Zu vage. Neue Vorschriften für Wetterbericht.

Wetterbericht

Die viel zu vagen Wetterprognosen der letzten Jahre in den diversen Zeitungen, im Radio, im Fernsehen und im Internet und die dadurch verursachten Frustrationen bei Rennradfahrern, haben dazu geführt, dass ein Wetterbericht ab sofort neuen Vorschriften unterliegt. So ist es Wetterfröschen untersagt, allgemeine Behauptungen zu tätigen und die vielen Asphalthungrigen mit Floskeln zu verärgern. Auf Initative des Vereins „Wir wollen Wetter und keine Märchen“ wurden dafür 500 Unterschriften gesammelt. Damit ist das Anliegen vor den Nationalrat gebracht worden, der wiederum nach vielen Debatten, dieses Dekret erlassen hat.

Radfahrer erkämpfen Streichung von Floskeln im Wetterbericht.

Wetterberichte dürfen ab sofort Passagen wie „möglicherweise“, „eventuell“, „wahrscheinlich“, „lokal möglich“, „voraussichtlich“, „gelegentlich“, „aller Voraussicht nach“, „unter Umständen“, „höchstens“ und „allenfalls“ nicht mehr enthalten.  Auch muss das Wetter immer nur für den aktuellen Tag gelten und nicht wie üblich über mehrere Tage hinaus, vorzugsweise Wochenende. Damit soll vermieden werden, negative Stimmungen zu verbreiten. Die Zeiten, wo am Mittwoch bereits die nächste Regenfront für den Sonntag feierlich verkündet worden ist, sind vorbei.

„Es freut uns außerordentlich, endlich diese für uns Radfahrer wichtige Regelung zugesprochen bekommen zu haben. Somit können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren und laufen nicht mehr Gefahr am Stammtisch über das Wetter jammern zu müssen.“ Herr Josef Rad, Chef des Vereins, der die Sache ins Rollen gebracht hat, kann seine Genugtuung kaum verbergen.

Perfid und zynisch sein, das war unsere Aufgabe beim Wetter. (Marcus Wadsak)

Weniger zu lachen haben indes die Meteorologen. Marcus Wadsak, Chefwetterfrosch im ORF meint dazu „Da kann ich klein zusperren und mir einen anderen Job suchen. Die tägliche Stimmungsmache und das zynisch, perfide Formulieren der Wetterberichte, war genau das, was mir an meinem Job gefallen hat. Das ist wie, wenn man einem Mauerer seine Kelle wegnimmt. Oder dem Politiker seine Krawatte.“ Marcus Wadsak erwägt einen Protestmarsch zu organiseren. Passend zur derzeit laufenden Krötenwanderung, sollen dabei alle Frösche am Weg zu den Laichenplätzen Richtung österreichisches Parlament umgeleitet werden.

Das letzete Wort ist also noch nicht gesprochen.

Neues aus der Hölle. Das Schlimme an einer Verletzung ist nicht die Verletzung.

Verletzung

Es gibt Wichtigeres. Es gibt Schlimmeres. Und es gibt Dringenderes. Leider gibt es aber auch eine Verletzung. Es gibt Hüfte und ein Becken, die nicht mehr das tun, was sie aus meiner Sicht tun sollten. Funktionieren. Rund funktionieren. Beim Rennradfahren. Lange Rennradfahren. Im Speziellen 235 km und 5.500 Höhenmeter. Nächsten Sonntag. Von Sölden bis Sölden. Bei prognostizierten traumhaften Bedingungen. Das tut weh. Mehr weh als die oben Besagten. Ich weiß. Es gibt echt Wichtigeres. Es gibt viel Schlimmeres. Und es gibt nochmals Dringenderes. Aber leider gibt es auch einen Ötztaler Radmarathon auf den ich möglicherweise verzichten werden muss.

Eine Verletzung ist so schlimm genug.

Bei den Dingen die nicht so einwandfrei funktionieren, handelt es sich um meine Hüfte und mein Becken. Beide Körperteile zusammengahalten und umgeben von vielen Weichteilen. Faszien, Sehnen, Muskeln. Ein ausgeklügeltes System, welches bei mir durch den wuchtigen Aufprall am Asphalt aus dem natürlichen Konzept geworfen worden ist. Mein gegenwärtiges System hat keine geregelten Abläufe mehr. Mein aktuelles System hat keine Selbstverständlichkeiten mehr. Mein beleidigtes System hat Prozesslücken. Mein Bewegungsystem muß nach einem Mißgeschick neu aufgesetzt werden. Ein Neustart dringend gesucht.

Mobilisation statt Degeneration.

Als ich vergangenen Samstag aus dem Krankenhaus entlassen worden bin, stand auf den Papieren bei Therapie „6 Wochen Entlastung“. Mehr nicht. Danke und Aufwiedersehen. Die Schulmedizin hatte ihre Pflicht erfüllt. Erstversorgung. Röntgen. Stationäre Aufnahme. Mal schauen. Entlassen. Part of the game. Part of the system. Gut, dass es die Schulmedizin gibt. Sehr gut, dass es das Gesundheitsystem gibt. Sonst würde ich ja noch am Feiersteig liegen.

Sechs Tage nach meiner Entlassung sitze ich in der Sonne auf der Terrasse und schreibe diesen Blog. Auf die Terrasse bin ich über die Wohnzimmertüre gelangt. Vier Stufen tiefer. Auf meinen Krücken. Gestern war ich 29 Minuten spazieren. Auch auf meinen Krücken. Ich stretche und dehne täglich. Die verschriebenen Schmerzmittel habe ich abgesetzt. Mobilisation ist besser als Degeneration. Mein rechter Fuß immer brav entlastet. Genau so wie die die Ärzte im Krankenhaus es befohlen haben. Das Liegen bekommt mir nicht. Die Nächte sind nach wie vor der Horror. Gerade liegen ist nicht mein Ding.

Wunder geschehen. Selten.

Ich bin weder Wunder noch irgendwas. Ich bin nur selbständig. Auch beruflich. Ich kann und will nicht sechs Wochen liegen und warten. Die Schulmedizin hat ein System, welches über alle Patienten umhüllt wird. Somit ist das System auch halbwegs finanzierbar. Patienten sind aber nicht alle gleich. Ich bin nicht alle. Ich habe sicher Glück gehabt. Ich habe drei Sollbruchstellen: Hüftpfanne, Schambein und Sitzbein. Alle drei weder durch noch glatt. Ich kann kaum was verschlechtern oder verschieben. So dumm mich nochmals von einem Meter Höhe mit 44 km/h auf den Boden zu werfen bin ich ja nicht. Meine Knochen werden schnell heilen. Sie wollen. Sie müssen.

Alles braucht seine Zeit. Gut Ding braucht Weile. Eine gute Heilung auch. Wenn es sechs Wochen sind, dann eben sechs. Wenn es mehr sein sollten, dann eben mehr. Wenn es schneller gehen wird, dann darf das auch sein. Mein Ziel ist, wieder beweglich zu werden. Jeden Tag mehr. Mein Ziel ist, weniger Schmerzen zu haben. Beim Niesen. Beim Husten. Beim Bewegen. Beim Urinieren. Beim Stuhlgang. Faszien, Muskeln und Sehnen müssen wieder geschmeidig werden. Diese schmerzen. Die kaputten Knochen nicht wirklich. Die sind ja entlastet. Mein System muss wieder einwandfrei funktionieren. Die Schulmedizin wird dashalb keine Hilfe sein. Sie will mich erst in drei Wochen wieder sehen. Um mich neu zu röntgen. Was ich jetzt brauche ist Physiotherapie und Osteopathie. Jetzt. Nicht in drei, vier oder sogar sechs Wochen, wenn die Schulmedizin mich als „geheilt“ aus ihrem System entlässt.

Das Schlimme an einer Verletzung ist ja nicht die Verletzung, sondern die Art, wie man damit umgeht.

Cristian aka @_ketterechts

PS: Mein Kopf wäre bereit, am Sonntag den Ötztaler Radmarathon zu fahren. Mein rechtes Bein nicht. Es ist noch nicht rasiert.