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Rahmentausch – wenig Freude über eine große Baustelle

Rahmentausch

Es war wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Ein Rahmentausch. Recht Unkompliziert, dafür hat es etwas länger gedauert. Mein alter Gaul war zum Glück dazwischen mehr als  fahrtüchtig und hat locker noch die 24h Burgenland Extrem Tour geschafft. Ein langer schwarzer Streifen am Oberrohr war der Grund für diese Garantieabwicklung. Ob nur optischer oder aber struktureller Natur kann ich nicht sagen. Fakt ist, Norco hat nicht lange gezögert und mir einen neuen Rahmen zugesichert. Ich durfte sogar auswählen. Schwarz/weiß 2017 oder blau/orange 2018. Die grüne Mamba war leider nicht mehr verfügbar.

55,5 cm und weniger als 1.000 Gramm.

Als ich heute bei Ciclopia in Wien war und den neuen Rahmen auspacken durfte, konnte ich meine Freude kaum in Zaum halten. Der neue Norco Rahmen war in Natura um ein vielfaches schöner als am Prospekt. Das Blau intensiv. Dazu Orange als perfekter Kontrast. Ein zartes Hellblau rundet diese gewagte aber äußerst gelungene Farbkombination ab. Nur noch ein paar Stunden, und ich könnte das neue Baby mit 55,5 cm und weniger als 1.000 Gramm bereits ausführen.

Rahmentausch

Ciclopia – Vienna Bike Base

Dann leider die große Ernüchterung. Erst als der alte Rahmen voll zerlegt war und die Teile auf den neuen montiert hätten sollen wurde eine riesengroße Baustelle sichtbar. Nicht ein, nicht zwei, nicht drei – gleich vier wesentliche Teile passten nicht. Es war wohl kurz vor der Mittagspause. Ich saß noch im Cafè Drechsler bei der Arbeit und ahnte von nichts. Das Unheil hatte jedoch bereits stattgefunden.

Rahmentausch – wenig Freude mit der großen Baustelle.

Ich wusste bereits beim Abhören von Richie’s Nachricht auf meiner Mobilbox, dass der heutige Tag ohne neuem Norco zu Ende gehe würde. Kurz nach 1400 Uhr betrat ich das Geschäft. Die Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten. In der Werkstatt lag mein alter Rahmen. Er war nackt. Nackt leider auch der neue. Die Einzelteile schön verpackt in einer Nylon-Tasche. Das Aufklärungsgespräch brachte Lichts ins Dunkel. Vordere Steckachse zu groß, Steuerlager zu klein, Kurbelachse zu kurz  und die hintere Scheibenbremse Flatmount statt Postmount.

Norco hat den 2018er Rahmen gegenüber dem 2017 und 2016er komplett verändert. Hätte ich den schwarz/weißen gewählt, dann … Jetzt müssen und dürfen die Jungs von Ciclopia so richtig McGuyvern. Etliche Notlösungen sind gefragt. Hülsen für die vordere Steckachse damit mein Laufrad passt (120 statt 150 mm), einen Adapter, um die hintere Bremse “flat mount”-fähig zu machen, neue Kurbel mit längerer Achse (schwer zu kriegen!) und ein passendes headset. Dass das nicht von heute auf morgen gehen wird, ist klar. Ich war rat- und radlos.

Bike-Komponenten ohne Standard.

Auf wen jetzt der ganze Rahmentausch Mist gewachsen ist spielt keine Rolle mehr. Auch wenn ich einen Hinweis von Norco schon erwarten hätte dürfen. “Du pass auf, der neue 2018er Rahmen verträgt sich nicht mit den Komponenten deines alten”. Das Thema wäre erledigt gewesen. Natürlich kann jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kochen. Schmeckt sicher lecker. Viele Köche können aber gleichzeitig auch den Brei verderben. Mir war kurzfristig der Hunger vergangen. Ich nehme es jetzt aber so wie es ist. Kann es eh nicht ändern. Bike Hersteller und Bike Komponenten mögen keine Standards. Punkt aus. Und lernen kann ich daraus auch einiges. Obwohl ich schon nachgefragt habe, ob alles passt (auch, ob eventuell ein Steuerlager lagend wäre, sollte sich herausstellen, dass das alte unbrauchbar ist).

Die nächsten Tage werden dank Rahmentausch jede Menge Alternativprogramme benötigen. Vielleicht auch ein paar Ruhetage. Vielleicht. Heute bin ich deshalb mit dem MTB von la ketterechts gleich mal auf eine Runde in den Wald. Neben einem Kettenriss und einem kaputten Northwave Schuh, war es schön anstrengend. Speziell der knapp 5 km lange Spaziergang zurück nach Hause. 800 HM auf 25 km sind kein Kindergeburtstag. Das Schöne dabei: Langweilig wird mir nie.

ktrchts

PS: Danke jetzt schon an la ketterechts für die kommende Leihgaben. MTB, Crosser und ein altes Rennrad stehen mir hoffentlich zur Verfügung.

Sram Rival 1 – einfach schalten querfeldein.

Sram Rival 1 - Kettenblatt

Gute 600 km hat mein Crosser nach 14 Tagen Einsatz schon am Buckel. Ich bin nach wie vor Feuer und Flamme. Die Ausfahrten in der pannonischen Ebene sind eine willkommene Abwechslung zum Asphalt-Alltag des vergangenen Sommers. Das Auf und Ab zwischen, in und über den Weinbergen lässt mein Herz höher schlagen. Mein Norco Threshold mit Sram Rival 1 ist ein Vollblut-Racer und will galoppiert werden. Ohne Kompromisse. Am Anschlag. Wir verstehen uns bereits gut und kombinieren perfekt. Mitverantwortlich dafür ist eben die Rival 1, die schlaue 1-fach-Gruppe von Sram.

Sram Rival 1. Schalten nur mit dem Schaltwerk.

Die Idee der Rival 1 ist ganz einfach so wie das Schalten selbst. Geschaltet wird nur mit dem Schaltwerk. Die restliche Schaltmechanik fällt weg. Kein Umwerfer, kein kleines Kettenblatt, kein linker Schalthebel. Was theoretisch nach einfachen Schaltvorgängen klingt, ist in der Praxis genau so. Man muss sich nur mehr darauf konzentrieren, hinten richtig in Gang zu kommen. Querfeldein ein großer Vorteil. Im welligen Gelände, vor kleinen giftigen Anstiegen, in den Abfahrten.

Technisch ist die Lösung aus meiner Sicht ausgereift. Das große Kettenblatt vorne liegt an jener Stelle, die genau zwischen großem  und kleinen Kettenblatt liegen würde. Speziell geformte Zähne des Kettenblattes sorgen in Kombination mit dem X-Horizon-Schaltwerk dafür, dass der Schräglauf der Kette verringert wird und alle Gänge problemlos nutzbar sind. Außerdem liegt die Kette so sicher und angezogen. Meine Kettenstrebe ist noch jungfräulich. Kein Abwurf und keine durchschlagende Kette bisher.

 

Übersetzungsverhältnisse

Schaltdetails

Mit 42 Zähnen vorne und einem 11fach Ritzel hinten (11-28) fahre ich zur Zeit eher auf der Power-Seite. Vor allem bergauf darf ich ganz ordentlich reindrücken. In der Ebene bin ich damit aber bestens bedient. Hohe Frequenz und ein gutes Weiterkommen sorgen für sehr gute Trainingseffekte und einen runden Tritt.

Für alle, die es noch härter haben wollen gibt es Kettenblätter mit 46, 48, 50, 52 und 54 Zähne. Letztere beiden sind der Force 1 vorenthalten. Natürlich geht es auch einfacher. Mit 40 oder 38 Zähnen. Laut Sram, sind aber nicht alle Versionen zum Kauf erhältlich und werden “nur” ab Werk an Rädern montiert.

 

 

11fach

Das Schaltwerk

Was die Ritzel angeht, habe ich im Netz einiges gefunden. Standard (üblich) sind 11-26, 11-28 oder 11-32. Es kursieren aber auch Angebote für ein 10-42. Was bei einem 42er Kettenblatt ein Übersetzungsverhältnis von 1:1 bedeuten würde (bei langem Schaltkäfig). Interessant.

Bei solchen Übersetzungsverhältnissen und neuen Möglichkeiten scheitern die bisherigen bekannten Ritzelrechner. Wer jetzt trotzdem rechnen möchte, kann hier nachsehen und sich pysikalisch wie mathematisch austoben. Ich bleibe bei meiner Gefühlsmethode: Was mich nicht müde macht, ist vertretbar.

Einfach ist einfach einfach.

Meine Erfahrung mit der Sram Rival 1 ist sehr positiv. Abgesehen von den technischen Vorteilen wie geringeres Gewicht, ist vor allem die Einfachheit beim Schalten das Argument. Multitasking war einmal. Querfeldein einfach hinten schalten. Ohne nachdenken zu müssen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #sram #rival1 #norco #threshold

Querfeldein mit dem Norco Threshold Rival1 – die ersten Erfahrungen

Querfeldein aus Kanada

Nein. Das ist kein Testbericht. Ich bin derzeit nicht in der Verfassung ein Rad zu testen. Das wäre unfair dem Rad gegenüber. Egal welches – jedes davon würde ja nichts dafür können, dass ich noch recht wackelig in den Beinen bin. Und außerdem könnte ich nicht das Letzte aus den Geschossen herausholen. Speziell im Antritt nach vorne. Trotzdem möchte ich niemanden meine ersten Erfahrungen mit dem neuen Norco Threshold Rival1 vorenthalten.

Norco Threshold Rival 1. Ein Querfeldeinrad aus Kanada.

Zur Vorgeschichte: nach einer jahrelangen Schwangerschaft, habe ich mich heuer endlich entschieden, ein Querfeldeinrad in meine noch viel zu kleine Radsammlung aufzunehmen. Die Wahl fiel nach einem Insidertipp aus Gründen auf die für mich unbekannte Marke Norco aus Kanada. Im Gravity Segment sind die Kanadier ziemlich dick im Geschäft. Bei Crossern und Rennrädern “noch” nicht.

Schnell sind meine uralten Shimano SPD 535 Pedale aus dem Mittelalter montiert. Die Northwave MTB-Schuhe aus der gleichen Steinzeit mussten zuerst vom Winterdreck befreit werden. Dann war schon der große Moment da. Die erste Ausfahrt gleich auf Schotter – neudeutsch Gravel. Entlang des Liesingbachs bis nach Schwechat und retour. Die Rahmenhöhe 55,5 passt perfekt. Ich war mir nicht ganz sicher bei der Wahl. Die “grüne Mamba” ist fast 1:1 dem Straßenrennrad zugeschnitten. Einzig der Vorbau ist um knapp einen Spacer höher. Da will ich noch warten.

Der erste Eindruck.

Der erste Eindruck enttäuscht mich nicht. Das Norco Threshold ist ein Race-Bike. In Unterlenkerposition lässt sich mächtig Tempo machen. Die 42/11er Übersetzung ist im flachen Terrain gnädig. Schnell gewöhne ich mich an das einzige Kettenblatt vorne. Etwas ungewohnt ist der reine Bremshebel vorne links. Mit dem linken Schaltfinger greife ich stets in ein leeres Loch. Weniger schnell gewöhne ich mich an den einzigen SRAM Schalthebel. Campagnolo Jüngling halt. Da ich aber nur hinten schalten muss, können meine Synapsen recht schnell lernen und die für mich komplexe Einfachheit verinnerlichen. In Summe knapp 70 Minuten für die Liebe auf dem ersten Blick. Quasi ein Speed-Blind-Date. Mit der Gewissheit. Wir werden uns wiedersehen.


Das Wiedersehen stand dann ganz im Zeichen von “schauen wir mal, was geht.” Ab ins Gemüse. Ausreizen. Probieren. Riskieren. Die beliebte Parapluie Strecke rund um Perchtoldsdorf war der Schauplatz. Auf den ersten 30 km hatte ich bereits 550 HM. Inklusive Anfahrt. Die 11fach Kassette hinten mit 11/28 entpuppte sich dabei als physikalisches Hinderniss. Ziemlich hart für die dort fahrbaren Steigungen. Im Wiegetritt, ein Durchdrehen des Hinterreifes und im Sitzen eine nicht unbedingt auf längere Anstiege ausgerichtete Geometrie. Beides haben mich ganz schön ins Schwitzen gebracht. Und mich an meinen noch aktuell laufenden Genesungsverlauf erinnert. Trotz allem war das Norco Threshold im Handling zu zähmen. Bergauf wie bergab. Wobei mir hier noch das richtige Gefühl zur machbaren Geschwindigkeit fehlt. Etwas euphorisch bin ich in die eine oder andere Kurve schneller raus als rein. Meist über den Fahrbahnrad. Mann nennt so was auch Fliehkraft. Unterschätzte Fliehkraft. Zu sehr ist noch die Straße in mir.


Schläge bergab schluckt das Norco Threshold ganz gut weg. Der Körper kriegt einiges davon aber ziemlich ins Kreuz. Die gefahrene Strecke ist ja auch nicht unbedingt Crosser’s Liebling. Die Kette springt überhaupt nicht. Was dem einfachen Kettenblatt zuzuschreiben ist. Die Bremsen mit ihren 160mm Durchmesser vorne und 140mm hinten greifen sehr gut und lassen sich auch im Vollbetrieb – sprich Rüttelmodus – problemlos dosieren. Leichtes quietschen ist nicht zu überhören. Die Bremsättel müssen sich wohl noch etwas einbremsen. Bei Single Trails ist das Read wendig genug. Trotzdem ungewohnt. Ein wenig Techniktraining wird das verletzungsfreie Überwintern unterstützen.

Fazit:

Entweder liegt es an mir oder am Rad. Aber sobald es etwas flacher wird, will das Norco Threshold kaum gebändigt werden. Geschwindigkeiten jenseits der 30 km/h sind sowohl am Asphalt als auch am Schotter machbar. Trotz dicker 33mm Reifen, die dann kaum zu überhören sind. Mit einem Upgrade auf ein 44er oder sogar 48er Kettenblatt vorne … OK. Wir wollen es ja nicht übertreiben. Es gäbe ja auch noch ein 50er. Eine 11/32 Kassette hinten entspricht dann wohl eher meinem Alter. Mehr kann ich noch nicht sagen. Weil es das Bild verfälschen würde. Zu sehr hat mich das Rad bis jetzt positiv geflasht.

Ich bleibe dran.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #crossporn #norcobicyles

Details:

FRAMESET
Rahmen: Threshold Mid-Mod Carbon – TA Disc
Gabel: Threshold Mid-Mod Full Carbon – TA Disc

COMPONENTS
Sattelstütze: Norco 27.2mm – Black Stealth
Satteklemme:  CNC Alloy – Black
Sattel: Norco Cross Race w/Chromo Rails – Black
Kabelzüge: Shift Housing w/Sealed End – Black / Lime
Headset: N/A
Headset Spacer: 2x10mm Matte UD Carbon / 1x5mm Alloy
Top Cap: Alloy w/Norco Shield Logo – Grey
Vorbau: Norco – Black Stealth
Lenker: Norco Compact – Black Stealth
Lenkerband: Norco Ultra-Comfort 3mm – Black/Lime
Vorderbremse: Sram Rival 1 Hydraulic Disc w/160mm Rotor
Hinterbremse:Sram Rival 1 Hydraulic Disc w/140mm Rotor
Bremshebel: Sram Rival 1 Hydraulic Disc
Bremskabel: Sram Hydraulic Brake Hose
Felgen: A-Class CXD4 – Tubeless Ready Design
Reifen: Clement Crusade PDX 700 x 33c
Schlauch: Presta Valve – 48mm valve
Naben: A-Class CXD4 Sealed Bearing – 12x142mm
Speichen/Nippeln: Alex Stainless Black
DRIVETRAIN
Schalthebel vorne: Sram Rival 1 Hydraulic Disc Brake
Schalthebel hinten: Sram Rival 1 Hydraulic Disc Brake/11s Shifter
Umwerfer: N/A
Schaltwerk: Sram Rival 1 Medium Cage
Kassette: Sram PG1130 11-28T
Kettenblatt: Sram Rival 1 42T – Black
Tretlager: Sram PressFit30
Pedale: N/A
Kette: Sram PC1130