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Laufshop Runners Store in Linz.

Ironman Wolfgang Ermeling – the Boss

In Linz beginnts. Zumindest war das lange das Motto der Stadt. Ein Motto, welches Wolfgang Ermeling wörtlich genommen hat. Seit letztem Jahr führt er dort den Laufshop Runners Store. Der 2fache Ironman Hawaii Finisher macht dort seine Berufung zum Beruf.

Auf einem meiner Besuche in Linz habe ich standesgemäß mit dem Rennrad, seinen Store besucht. Zum Lokalaugenschein. Und zur Kurzplauderei. Wolfgang war leider mit Kundschaften beschäftigt.

Der Shop liegt an der Hauptstraße. Hausnummer 10. Vis a vis dem Neuen Rathaus neben dem ARS Electronica Center und der Nibelungenbrücke im Stadtteil Urfahr. Perfekt mit den Straßenbahnen 1 und 3 erreichbar. Hell, sauber und neu. So der erste Eindruck. Auffällig die etwas 4 – 5 Meter lange blaue „Laufbahn“ mitten im Geschäft. Diese Laufbahn ist das Herzstück. Mit einer speziellen Software, die auch in vielen Universitäten, Sportbetrieben und Profivereinen genutzt wird, lassen sich die Füße analysieren. Eine Hochgeschwindikeitskamere filmt während des Probelaufs im Shop. Fehlstellungen oder auch Schwächen im Bewegungsapparat können festgestellt werden. Danach findet Wolfgang den passenden Laufschuh. Egal ob von Asics, Brooks, Saucony oder Newton. Zu finden sind im Runners Store natürlich die gängigsten Modell, wie aber auch Sondermodelle für ambitionierte Sportler. Stabil, leicht und schnell.

Man merkt sofort, dass hier jemand am Werk ist, der sich auskennt. Die Erfahrungen, welche Wolfgang selber beim Laufen gemacht hat sind unbezahlbar. Diese Erfahrungen gibt der Boss auch gerne weiter. Stolz präsentiert werden auch die vielen Auszeichnungen und Finisher Medaillen. Etwas versteckt im Eck, aber immerhin.

Zu den vielen Laufschuhen gesellt sich auch eine Auswahl an Laufsportbekleidung und Laufsportzubehör. Ins Auge sticht dabei die hauseigene Marke brixs. Von Wolfgang entwickelt und in Italien hergestellt. Sportnahrung der Marke Peeroton, Laufsocken der Marke Cep und Schwimmutensilien von Zoggs runden das Angebot an.

Alles in allem ein feiner Spezialstore, welcher rund um das Laufen keine Wünsche übrig lässt. Zumindest nicht jene, welche uns alle glücklich machen könnten.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Ich habe keinen Plan. Und das gefällt mir.

Wieder einmal ein geiler Traillauf im Leithagebirge

Die Saison ist noch jung. Oder sehr alt. Wenn ich auf 2015 schaue, dann trifft das jung sein zu. Wenn ich selten aber doch zurückschaue, dann ist 2014 eigentlich noch nicht zu Ende. Ich habe einfach weitertrainiert. Mir keine wirkliche Pause gegönnt. Zumindest beim Laufen und beim Radfahren.

Und? Wurscht. Ich habe ja keinen Plan. Und das gefällt mir. Ich mache das, wonach mir gerade ist. Ist es schön und warm, sitze ich am Rad. Ist es frisch und nass, gehe ich laufen. Schneit und friert es, drehe ich auf der Bahn meine Runden. Hauptsache Bewegung. Ich zähle keine km. Ich schaue auf keine Zeiten. Ich laufe nach Lust und Laune. Am Samstag ein langer Lauf durch das Leithagebirge. Bei tiefem Boden. Und aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit – ich habe die richtige Wegmarkierung verpasst – als blinder Passagier auf der L213. Von Stotzing gute 5 km hinauf Richtung Eisenstadt. Bevor ich dann wieder in die Botanik abgebogen bin.

Der Spass den ich hatte, die gute Verfassung vor, während und nach dem Lauf stimmen mich positiv. Und zeigen mir, dass ich nicht ganz falsch unterwegs bin. Für Ziele, die ich noch nicht habe. Aber das ist ja wurscht. Denn Plan habe ich auch keinen. Und das soll so bleiben. Mal sehen, wohin mich das bringt.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts. Blog
#faceyourpassion

Das Leithagebirge. Ein Traildorado.

Traillauf bitte nur mit dem richtigen Schuhwerk.

Aus längst geklärten Umständen hat es mich in den letzten Wochen vermehrt in das nördliche Burgenland verschlagen. Genauer gesagt an, in und auf das Leithagebirge. Gebirge ist vielleicht ein etwas irreführendes Wort. Für burgenländische Verhältnisse, kann man diese meist in alpinen Gegenden vorkommende Bezeichnung aber gelten lassen. Misst der höchste Punkt – der Sonnenberg, sage und schreibe 484m. Klettern und hochalpine Ausflüge sind also nicht das Alleinstellungsmerkmal dieser doch imposanten natürlichen Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland. Viel mehr sind es die Weitläufigkeit und die schier unendlich vernetzten Wege kreuz und quer durch die hauptsächlich mit Laubbäumen verwucherte pannonische Erhebung. Von den umliegenden Gemeinden, die alle auf ca. 200 Metern Meereshöhe liegen sind es auf die höchsten Punkte – Sonnenberg und Buchkogel – jeweils gute 200 Höhenmeter. Eisenstadt, Großhöflein, Müllendorf, Hornstein und Loretto im Süden, Donnerskirchen, Hof und Mannersdorf in der Mitte. Breitenbrunn, Kaltensteinbruch und Sommerrein im Norden.

Im Laufe der letzten fünf Wochen habe ich mich immer näher in die Tiefen und Höhen des Leithagebirges gewagt und immer mehr und mehr die unendlichen Weiten und die verzweigten Wegmöglichkeiten erkundet. Mein Fazit: ein grenzgeniales Traildorado. Links, rechts, rauf, runter … die Gefahr sich zu verirren ist groß. Sehr groß. Was ich auch am eigenen verschwitzten Leib erfahren durfte. Mehrmals hatte ich ein mulmiges Gefühl, weil ich keine Ahnung hatte. Darüber, wo ich gerade bin. Und darüber wie ich wieder zurückomme, wo ich schon einmal war.

Die ersten Male bin ich bei Regen und nebelverhangenem Himmel gelaufen. Gestern zum ersten Mal bei halbwegs Sonnenschein. Und genau gestern habe ich auch die Schönheit des Leithagebirges erlebt.

Es waren die Farben, die Ruhe und das Feeling, welche mich begeistert haben. Gestern war ich 24 km fast allein unterwegs. Abgesehen von einer Frau mit Hund, der ich den trockensten Weg zeigen musste, drei Waldarbeitern und einem verirrter Mountainbiker. Leider hatte ich (wieder einmal) das falsche Schuhwerk an. Mein Brooks Racer ST5 ist zwar am Asphalt ein treuer und guter Begleiter, im Gelände aber nur mit akrobatischen Einlagen zu bändigen und am Boden zu halten. Samt dem damit verbundenen Körper. Meinen Körper. Als Brooks Messenger sollte ich doch einen Brooks Trailschuh tragen, oder? Also Brooks. Hört mich denn ja jemand? Oder noch besser. Liest mich da jemand?

Zurück zu den Trails. Meine habe ich stets in Eisenstadt begonnen. Entweder direkt rauf auf die Gloriettenwarte oder zuerst durch den Schlosspark und dann Richtung Schönen Jäger. Rauf auf die Gloriettenwarte sind es von Eisenstadt auf dem ersten Kilometer gleich über 150 Höhenmeter. Genau richtig, um in Fahrt zu kommen. Ist man erst einmal auf Flughöhe, dann beginnt das heitere Wege erraten und Routen tanzen. Da zum Glück fast alles angeschrieben ist, ist es da und dort auch kein Problem. Kritischer wird es, wenn man sich auf eigene Faust den Weg durch den Wald sucht. Mein Appell deshalb: Stets am Weg bleiben. Mit einer mitgeführten Karte ist man dann auch noch auf der sichersten Seite. Zwischen dem Sonnenberg und dem Buchkogel (ca. 7 km voneinander entfernt) kann man sich austoben. Oder man wagt es jeweils runter in eine der umliegenden Gemeinden. Selbstverständlich dann wieder hinauf.

Da ich aus bereits geklärten Umständen die nächsten Tage, Wochen und Jahre weiter rund um das Leithagebierge zu tun haben werde, bin ich froh, dieses schöne Plätzchen für meine Trailläufe gefunden zu haben. Jetzt nur noch hoffen, dass sich der Boden etwas festigt und dann wird es keinen Weg geben, den ich mit meinen Brooks Laufschuhen dort nicht getrailert habe.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Vienna City Marathon – Wir Läufer als Melkkühe?

Diesmal blogge ich noch bevor der Marathon für mich zu Ende geht – wie auch immer dieses Ende aussehen wird. Grund ist ein Trend, den ich gestern bestätigt bekommen habe. Läufer sind mittlerweile die Melkkühe der gesamten Sport- und Veranstaltungsmaschinerie (eigentlich wollte ich Mafia schreiben – aber das würde viel zu weit gehen und nicht ganz stimmen. Maximal in Metaphern gesprochen. Nein. Auch das wäre zu weit gegriffen. Bleiben wir bei den Fakten.)

Als ich gestern Freitag im Expo Gelände des Vienna City Marathon meine Startnummer abholen wollte, wurde ich von Security Agenten daran gehindert die Expo zu betreten! Ich solle mich anstellen, wie viele andere auch. Ich denke es waren an die 100+. Blockabfertigung. Wie im Sommer vor dem Tauerntunnel am Weg in den Süden. Oder in einem belegten Parkhaus. Zwei Leute raus, zwei Leute rein. Natürlich habe ich mich nicht angestellt. Ich stelle mich grundsätzlich nirgends an. Vor allem dort, wo ich dafür bereits für eine Leistung bezahlt habe. In Zeiten der Online Registrierung müsste zudem eine persönliche Abholung der Startnummern nicht mehr notwendig sein. Auch wenn das für die Expo den Todesstoß bedeuten könnte. Egal. Das ist nicht das Thema.

Später (ich bin ein zweite Mal zur Expo gegangen – in der Zwischenzeit war ich laufen und Bahnfahren; mir wäre sonst langweilig gewesen) habe ich mit ein paar Ausstellern auf der Expo gesprochen. Diese waren auf die Organisation angefressen, weil man die Leute daran gehindert hat, die Expo zu betreten. Man hätte die Blockabfertigung im letzten Teil der Halle – dort wo die Starnummern ausgegeben werden – durchführen können. Denn dieser Bereich war sowieso abgeriegelt wie Fort Knox in seinen besten Zeiten. Nur mit ausgedruckter Anmeldebestätigung durfte dieser Bereich betreten werden. Genauestens kontrolliert von den Security Menschen. Dafür war es dort gespenstisch still und leer. 300 m2 für nichts. Zwei gekennzeichnete Eingänge. Zwei gekennzeichnete Ausgänge.

Ich holte mir meine Startunterlagen. Fühlte mich dort allein. Aber sehr wohl. Die Startunterlagen bestanden aus einem Erste Bank Sparkassen Running Sackerl. Einem Hervis Prospekt, einem Spakasse Running Prospekt, 4 Sicherheitsnadeln, einer frisch ausgedruckte Startnummer (habe ich nur gegen Vorlage meines Ausweises bekommen) und einem Gutscheinheft für mehr oder weniger nutzlose Dinge. Egal. Der Ordnung halber erwähne ich, dass ich dafür € 98 bezahlt habe. Goodies? Fehlanzeige. Samples? Fehlanzeige. Sonst noch was? Fehlanzeige.

Und dann ist noch zu erwähnen, dass für die Kaiserschmarrn Party (gab es vor Jahren direkt am Messegelände) extra € 9 für das Essen und € 3,50 für ein Getränk zu zahlen sind. Im Voraus. Angemeldet. Im Rathaus. Super Location. Toll. Festlich. Mehrere UBahn Stationen von der Expo. Gut für die Wiener Linien. Denn Gratis Ticket für Marathonis gibt es nicht. Nicht einmal am Wettkampftag. War früher anders. Das weiß ich. Auf Anfrage eines Kollegen ob das gehen würde (wieder), meinten die Wiener Linien „Ja, wenn du (!!!) uns einen Sponsor bringst.“ Einen Sponsor für eine Stadt, die den Marathon sponsert bzw. unterstützt. Ein geniales Geschäftsmodell. Eigentlich sehr gescheit. An die 20.000 Läufer mal € 2,10 für eine Fahrt sind € 42.000,- an möglichem Umsatz. Wer will schon darauf verzichen. Und sollten ein paar Schwarzfahren, dann füllt sich die Kasse noch mehr. Vorausgesetzt, man ist so dreist und verstärkt die Kontrollen.

Ich will jetzt nicht unfair sein. Nachfrage bestimmt das Angebot. Und niemand verpflichtet mich in Wien zu laufen. Außer ich mich selber. Solange es Läufer geben wird, die sich melken lassen, wird es Veranstalter geben, die Teilnehmer melken werden. Und die Gruppendynamik trägt ihren Rest dazu bei. Das fällt mir auf der Expo immer auf. Da wird geshopped auf Teufel komm raus. Als ob jeder Läufer keine Schuhe zu Hause hätte. Oder Bekleidung. Oder Riegel. Oder Gels. Am besten fand ich gestern den Stand von PowerBalance. Da gab es Ketten und Armbänder statt um € 49,90 um sagenhafte € 10,-. Ein Schnäppchen. Und ein Andrang. Aufgefallen ist mir auch, dass es außer Bananen und Äpfel von SanLucar sonst im Vergleich zu den letzten Jahren, sehr wenig zu schnorren gegeben hat. Kellogg’s Gratis Müsli habe ich vergebens gesucht.

Bleibt nur zu hoffen, dass morgen alles gut läuft. Dass das Wetter passt. Die Beine schnell sind. Und ich meine gesteckten Ziele erreiche. Dann kann ich mich freuen und anfangen zu sparen. Für eine Anmeldung 2015. Denn wie heißt es so schon: Mitgegangen. Mitgefangen. Mitgegangen.

Stay tuned
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Wenn morgen jeder, der Kompressionssocken auf der Expo gekauft hat diese beim Marathon auch tragen wird, dann wird das ein Kompressionssockenlaufspektakel der Sonderklasse. Ach hätte ich diese Sockenidee gehabt.

Hellokittylauftreff meets Ketterechts beim Linztrail.

Auf Einladung von @GUracell habe ich mich heute mit den bis dato nur virtuell bekannten Twitteristi vom #hellokittylauftreff auf ein getraile rund um Linz getroffen.

Mit von der Partie: @peterlaufsblog, @sHaboeck, @Geordi2504, eben @GUracell und #anitaohnetwitter, #erichohnetwitter und #schurliohnetwitter. Es war mir eine Ehre mit diesen Bergziegen 35 km und 1.180 Höhenmetern zu leiden. Und zwar stark zu leiden. Denn die Erkenntnis des heutigen Tages: Aus mir wird kein Bergläufer mehr. Nie mehr. Und damit es klar ist: Ich war auch noch nie einer. Überhaupt keiner. Wohl eher ein bergauf Spazierengeher.

Die Strecke des heutigen Linztrials: Linz Parkpad, Schlossberg, Freinberg, Franz-Josefs-Warte, Kürnbergwald, Prinzensteig, Ottensheim, Bleicherbachtal und über Diesenleithenbachweg zurück nach Linz. Prädikat: Trailig! Echt Trailig. Was so viel heißt wie auf und ab. Gatschig, trocken, steinig, wurzelig. Ein paar Passagen kannte ich. Andere nicht. Der Prinzensteig sehr interessant und landschaftlich ein Hingucker. Das Bleicherbachtal idyllisch, fast schon romantisch. Die Steigung auf die Gis steil und mit 12 km gespickt mit 600 Höhenmetern. Die Bergabpassage über den Diesenleithenbachweg holte mir dann noch die letzten Sauerstoffreste aus den Oberschenkeln. Man hatte mir keine Gegenanstiege versprochen. Eine glatte Lüge. Ich musste zur Zicke mutieren. Zum Teil waren wir auf der Originalstrecke des Linzer Bergmarathons unterwegs, der mit 54 km und 1.700 Höhenmetern starkt bestückt ist.

Für mich ein gutes Training für die Psyche. Ein schlechtes für den Vienna City Marathon. Weil möglicherweise habe ich jetzt 6 Tage Muskelkater. Herr Steffny wird es mir wohl nicht verzeihen. Aber der Spass steht im Vordergrund. Und Spass hat es gemacht, auch wenn ich ab km 12 eigentlich nicht mehr wollte. Der Ofen in der Fähre von Wilhering nach Ottensheim war einfach zu kuschelig. Dort hätte ich gerne den ganzen Sonntag verbraucht.

Summa summarum bin ich froh, den inneren Schweinehund besiegt zu haben und statt allein 32 km durch irgendwo zu krebsen mit diesen ehrgeizigen Bergziegen an meine läuferischen Grenzen gestoßen zu sein. Allen ein großes Kompliment und danke für’s Zusammenwarten. Comrades wird ein Spaziergang.

Es war nicht ungefährlich. Denn der Sturm heute hätte uns auch treffen können.

Hier ein paar Bilder.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

Eiskunstlauf ist nicht Bestandteil des Steffny Marathonplans.

Ice, Ice, Baby.

Was bin ich denn für eine Zicke. Echt jetzt. Verwöhnt bis zum geht nicht mehr. Nach einem milden Winter. Mit frühlingshaften Temperaturen bis fast Ende Jänner. Perfektere Laufbedingungen kann man in diesen Breitengraden im Hochwinter kaum haben. Doch ich verbrachte diese Zeit lieber beim Bahnfahren. Das Laufen habe ich vernachlässigt. Äußerst vernachlässigt.

Bis ich mich vergangene Woche für den Vienna City Marathon angemeldet habe. Für € 92,- Startgebühr. So ist halt der Markt. Der Wuchermarkt. Plan B musste also her. Und mein Plan B ist immer der selbe: Laufen. Die 42,196 km absolvieren sich ja nicht von selbst. Ein wenig Training gehört da schon dazu. Körperliches und mentales. So wurde aus Plan B ein Plan Steffny: „10 Wochen Plan für Marathon – Zielzeit 3:mm:ss“*. Das erste Mal, dass ich mir einen marathonspezifischen Plan zulege. Die bisherigen Pläne waren stets Ironman Trainingspläne. Mit diesem verhassten Koppeltraining. Oder spontane Entscheidungen. Vor allem spontane Entscheidungen.

Ich habe also mit dem heutigen Ruhetag beginnend 10 Wochen Zeit, um mich vorzubereiten. Übrigens, den heutigen Ruhetag werde ich auf der Bahn verbringen. Nach dem gestrigen 25 km Long Jogg sicher ein Vergnügen. Warum? Dazu später.

Zur Vorgeschichte. Ich habe meinen 10 Wochen Plan bereits gestern mit dem Long Jog für nächsten Sonntag begonnen. So bin ich. Ich muss flexibel sein. Berufliche Termine zwingen mich dazu. Ich kann auf 1.400 Metern Seehöhe kaum einen Long Jog machen. Dort bin ich nämlich die nächste Woche. Also ging ich gestern auf die Pirsch. Völlig motiviert. Zum Anziehen der Laufschuhe habe ich genau 2 Stunden und 17 Minuten gebraucht. Um 11:00 Uhr habe ich mich zum Training entschlossen. Um 13:17 Uhr bin ich losgerannt.

Kaum war ich unterwegs lag ich schon am Boden. Glatteis. Wie ein voller Kartoffelsack. Ohne Vorwarnung. Umgefallen. Ausgerutscht. Linksrum über die rechte Schulter. Zum Glück war ich vor vielen Jahren der erfolgloseste Tormann in Südtirols Amateurliga. Ich konnte mich halbwegs souverän abrollen und so schlimmeres verhindern. F***! Was fällt dem  Herrn Steffny ein, mir bei Glatteis einen Long Jog zu verordnen. Kann der nicht die Wettervorhersage berücksichtigen? Echt jetzt. Ich stand wieder auf. Und zögerte nicht lange. Musste weiterlaufen. Um nicht als Trainingsverweigerer abgestempelt zu werden. Wer am ersten Tag aufhört, wird das ganze 10 Wochen auch wieder tun können und wollen.

Nach ein paar Kilometern hatte ich mich darauf eingestellt. Und meine Einlagen wurden immer besser. Vom einfachen zum dreifachen. Es waren Toelops, Solchows, Rittbergers, Flips, Lutzs und Axels. Wer braucht denn da schon Stabilisationsübungen, wenn er Glatteis haben kann. Eiskunstlauf mit einer ganz neuen Bedeutung. So was von anstrengend. Bei jedem Schritt darauf zu achten nicht irgendwo in einer Böschung, im Bach oder ganz einfach auf der Goschn (= Maul, Gesicht) zu landen. Kaum vorstellbar, wie dankbar und froh ich war, den noch so kleinsten Fleck Asphalt zu finden und zu spüren. Heute, 20 Stunden später tut mir alles noch weh. Rumpf, Rücken, Kreuz, Knie, Nacken. Ich freue mich aufs Bahnfahren.

Was bin ich denn für eine Zicke. Echt jetzt. Dieses bisschen Eis. 25 km lang. Mit meinen Saucony Ride 6 kaum zu bewältigen. Und dann noch diese Damen mit ihren kleinen Hündchen, welche sich an der langen Leine mir kreuz und quer in den Weg stellten. Es war jedes Mal spannend zu erleben,  ob ich überhaupt ausweichen hätte können. Stehen zu bleiben war chancenlos. 

Nur nur noch 10 Wochen bis zum Vienna City Marathon. Und hoffentlich bald wieder Zickenwetter.

Stay tuned
Cristian Gemmato aka@_ketterechts

* Die Minuten und die Sekunden lasse ich aus. Das ist eine Sache zwischen mir und mir.

Long Jog. Weil mir fad war.

Garmin Forerunner 910 XT. Beweisstück Nummer 1.

Mir war heute langweilig. So musste ich nach draußen. Verabschiedete mich mit den Worten „Spätestens in 1 1/2 Stunden bin ich wieder retour.“ Sicherheitshalber habe ich mir noch etwas aus meinem Energiegel Altbestand mitgenommen. Ein Fit Rabbit Guarana und zwei Squeezy Gels. Dazu noch 500 ml Wasser in meinem Salomon Trinkrucksack. Für 90 Minuten laufen mehr als nur übertrieben. Aber vielleicht ahnte ich schon was.

Draußen -5 Grad. Und ein leichtes Flankerln (das sind ca. 3 Schneeflocken pro 5 Minuten). Windstill. Bedeckt.

Meine Ziel irgendwo rund ums Haus. Entlang des Liesingbaches (Wien, a.d.R). Dort kenne ich jeden Kilometer mitlerweile auswendig. Und ich kann variieren. Ich laufe einfach los. Irgendwas zwischen langsam laufen und nicht erfrieren. Der erste Kilometer wird die Pace schon bestimmen. Es waren 5:30/km. Ich bin allein. Der Boden gefroren. Kein Schlamm mehr. Ich werde dieses Mal sauber nach Hause kommen. Die ersten km sind schnell absolviert. Der Schnitt passt. Bei km 8 erstmal eine leichte Hochrechnung. Vor lauter Langweile entscheide ich mich für einen Long Jog. Ich peile den 30iger an. Denke mir, dass ich das schon überleben kann. Bin ja gut versorgt. Es geht weit hinaus Richtung Schwechat. Bei km 11 die erste Wende. 60 Minuten sind vergangen. Ich kriege langsam Hunger und Durst. Will trinken. Doch mein Rucksack gibt nichts her. Die Wasserleitung ist gefroren. Aha. Wieder was gelernt. Bei km 15 dann noch mehr Hunger. Für den Durst habe ich keine Zeit. Und kein Wasser. Ich öffne den Fit Rabbit. Nehme einen Schluck zu mir und muss mich zeitgleich übergeben. Wer hat den das erfunden? Und verdammt. Wer kann so was trinken. Ich spucke es aus. Rotes dickflüssiges Zeugs klatscht zu Boden. Als ob mir jemand die Fresse eingeschlagen hätte. Ich spucke alles aus. Bis auf den letzten Speichelrest. Damit ich ja nichts mitnehmen muss. Mein Mund ist jetzt staubtrocken. Zum Glück habe ich ja nichts zu trinken mit.

Plan B. Ich bin bei km 15. Ein Squeezy muss her. Ich will es öffnen und in erpropter Sommermodusmanier runterdrücken. Aber auch das Squeezy ist steinhart. Gefroren. Somit scheitert auch Plan B. Ich bin bei km 16. Es fängt an stärker zu schneien. Aber noch nicht genug um Schnee als Durstlöscher zu akzeptieren. Die folgenden Kilometer sind eine charakterbildende Gratwanderung. Ich könnte jederzeit abkürzen und zum Kühlschrank. Aber ich habe mich dem 30iger verschrieben. Und so bleibe ich auf Kurs. Bei km 20 fange ich an „nur noch“ zu zählen. Es schneit jetzt stark. Der Schnee ist sehr flauschig und bleibt sofort liegen. Auch auf den gefrorenen Pfützen. Eislaufen. Gefahr. Ich muss das Tempo etwas drosseln und aufpassen. Nur noch 5 km. Für den 30iger muss ich ein paar Extraschleifen einbauen. Ja nicht darutner aufhören. Es schneit noch immer. Ich habe Hunger. Ich habe Durst. Mir friert.

Ich schwöre mir. Beim letzten Vibrieren meines Garmins bleibe ich stehen. 30 km und keinen Meter mehr. Es ist soweit. 200 Meter vor der Haustür. Schluss aus. I have done it. Bin nicht stolz, aber fertig. Zu Hause meine ersten Worte: „Ist die Nusschnecke vom Frühstück noch da?“ „Ja!“ Rettung. Und 0,5l Kakao sind auch noch im Kühlschrank. Für ca. 3,5 Minuten. Dann sind beide verschlungen.

Mir war halt langweilig.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

Sight Running Vienna.

Heute 19.1.2014 war Frühlingsbeginn in Wien. Ich habe die Gelegenheit genutzt um ein wenig laufen zu gehen. Vorbei an den touristischen und läufersichen Attraktionen der Stadt.

Wienerberg – Matzleinsdorfer Platz – Wiedener Hauptstraße – Karlsplatz – Stadtpark – Erdberger Lände – Prater – Lusthaus – Prater Allee – Prater Stern – Donaukanal – Opernring – Rathaus – Parlament – Hofburg – Staatsoper – Mariahilfer Straße – Wienerberg.

30 lockere und zum Schluss etwas zähe Kilometer.

Bilder anbei.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Die Prater Hauptallee – unedliche Weiten.
Das Hundertwasser Haus.
Das Parlament
Noch einmal Hundertwasser Haus.
Da war’s noch lustig.
Lusthaus.
Riesenrad.
Donaukanal mit Blick auf die Urania.
Rathaus.
Zieleinlauf Vienna City Marathon.
Wiener Heldenplatz.
Hofburg Gelände.