Schlagwort: Laufen

Laufshop Runners Store in Linz.

Ironman Wolfgang Ermeling – the Boss

In Linz beginnts. Zumindest war das lange das Motto der Stadt. Ein Motto, welches Wolfgang Ermeling wörtlich genommen hat. Seit letztem Jahr führt er dort den Laufshop Runners Store. Der 2fache Ironman Hawaii Finisher macht dort seine Berufung zum Beruf.

Auf einem meiner Besuche in Linz habe ich standesgemäß mit dem Rennrad, seinen Store besucht. Zum Lokalaugenschein. Und zur Kurzplauderei. Wolfgang war leider mit Kundschaften beschäftigt.

Der Shop liegt an der Hauptstraße. Hausnummer 10. Vis a vis dem Neuen Rathaus neben dem ARS Electronica Center und der Nibelungenbrücke im Stadtteil Urfahr. Perfekt mit den Straßenbahnen 1 und 3 erreichbar. Hell, sauber und neu. So der erste Eindruck. Auffällig die etwas 4 – 5 Meter lange blaue „Laufbahn“ mitten im Geschäft. Diese Laufbahn ist das Herzstück. Mit einer speziellen Software, die auch in vielen Universitäten, Sportbetrieben und Profivereinen genutzt wird, lassen sich die Füße analysieren. Eine Hochgeschwindikeitskamere filmt während des Probelaufs im Shop. Fehlstellungen oder auch Schwächen im Bewegungsapparat können festgestellt werden. Danach findet Wolfgang den passenden Laufschuh. Egal ob von Asics, Brooks, Saucony oder Newton. Zu finden sind im Runners Store natürlich die gängigsten Modell, wie aber auch Sondermodelle für ambitionierte Sportler. Stabil, leicht und schnell.

Man merkt sofort, dass hier jemand am Werk ist, der sich auskennt. Die Erfahrungen, welche Wolfgang selber beim Laufen gemacht hat sind unbezahlbar. Diese Erfahrungen gibt der Boss auch gerne weiter. Stolz präsentiert werden auch die vielen Auszeichnungen und Finisher Medaillen. Etwas versteckt im Eck, aber immerhin.

Zu den vielen Laufschuhen gesellt sich auch eine Auswahl an Laufsportbekleidung und Laufsportzubehör. Ins Auge sticht dabei die hauseigene Marke brixs. Von Wolfgang entwickelt und in Italien hergestellt. Sportnahrung der Marke Peeroton, Laufsocken der Marke Cep und Schwimmutensilien von Zoggs runden das Angebot an.

Alles in allem ein feiner Spezialstore, welcher rund um das Laufen keine Wünsche übrig lässt. Zumindest nicht jene, welche uns alle glücklich machen könnten.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Ultradoof oder Ultrageil. Hauptsache Ultra.

Steht auf keinem Trainingsplan.

Neun Wochen bis zum Wien Marathon und 10 Wochen bis zum Linz Marathon. Steffny Jünger rotieren schon und haben ihren 10 Wochenplan auswendig gelernt. Oder sich diesen auf oder in die Hand tätowieren lassen. Ab jetzt heißt es Montag Ruhe. Dienstag Intervalle. Und dann je nach Zielzeit 3 – 4 weitere intensive Einheiten inklusive Long Jogg am Wochenende. Das Training kann schon monoton sein.

Neun Wochen bis zum Wien Marathon und 10 Wochen bis zum Linz Marathon. Die Ketterechts-Challenge aus dem Jahr 2013 – damals habe ich beide Marathons innerhalb von 7 Tagen erfolgreich beendet, nachdem ich mir im Februar die Elle gebrochen hatte und 12 Wochen kein Lauftraiing machen konnte – ist aktueller denn je. Von @GUracell letztes Jahr nachgeahmt (und weit übertroffen), erfreut sie sich 2015 noch größerer Beliebtheit. Ich habe auch vor, mich nochmals dieser Challenge zu stellen. Deshalb wird auch trainiert. Muss auch sein. Ohne Plan. Das habe ich ja bereits kund getan. Nach Lust und Laune.

Vergangenes Wochenende hatte ich Lust und Laune, mal etwas Ultra zu sein. Ultra ist ja derzeit voll cool und in. Der werte @triathlondog macht es uns vor. Läuft in der Woche (nach Plan! Seinem Plan) schon einmal 150 km, oder an einem Tag 3 x 21 km oder wie letztes Wochenende 43 km am Stück. Sein Ziel: Der Ultra Großglocknerlauf über 110km. Davor Einlaufen. 82 km am Hochkönig. Ironman Klagenfurt, Linz Marathon unter 2:30 usw. Ultradoof oder Ultrageil. Hauptsache Ultra. Ultra ist in. Und so habe ich mich hinreißen lassen. Und einen längeren Long Jogg eingebaut. 37 km. Steffny wird es mir verzeihen. Er hat so was nicht am Plan. Im Vergleich zu Herrn Greif, der schon mal eine 35er Runde vorschreibt. Ich wollte einfach nur mal nachschauen, ob mein Kopf so etwas durchhält. Im Training. Allein. Also habe ich mit Trick 17 schon mal die besten Voraussetzungen geschaffen. Trick 17 ist von A nach B zu laufen. Keine Schleife. Keine Runde. Keine Möglichkeit abzukürzen. Einzukehren. Umzukehren. Trick 17 heißt von B nach A zu kommen (Zug, Bus, Auto …), um dann wieder von A nach B zu laufen. So wie ich es getan habe. Ausgestattet mit meinem Salomon Skin Pro 3 Trinkrucksack einer Manner Schnitte und einer Rippe Milka Erdbeer 300g.

Das Wetter hätte passender nicht sein können. Knapp über Null Grad und eine Sonne Marke Hochsommer. Der eisige und stürmische Wind aus Nordwest war die einzige kollaterale Nebenerscheinung. Manchmal hatte ich ihn im Gesicht, im rechten Ohr, im linken Ohr, aber meistens im Nacken. So gesehen bin ich ganz zufrieden. Die Frisur hat zwar nicht gehalten, dafür aber die Muskulatur und die Psyche. Die Hochs habe ich genossen, die Tiefs habe ich verdammt. 37 km allein auf weiter Flur. Das ist schon charakterbildend. Danke iPod Shuffle – du warst mein bester Freund. Die Strecke hatte ich tags zuvor mit gpsies.com ausgemessen. Ca. 37 km war die Herausforderung. 37 sind es geworden. Kein Meter mehr. Die letzten 700 Meter bis zur wohlverdienten Dusche bin ich gegangen. 37 km. Ganz sicher war ich mir nicht. Die 37 eine Richtlinie. Denn gelaufen bin ich statt wie geplant auf der Nebenstraße der Hauptstraße, am Radweg – und der war verzwickt und ähnelte manchmal einem Labyrinth sowie einem Kreis. Gestern wollte ich einen drauflegen. Habe aber verzichtet und mich nicht bewegt. Dafür heute. Bei eisigem Schneesturm. 11,5 km. Die Hölle. Wind. Schnee. Eis. Und müde, lahme Beine. Das kommt davon, wenn man Ultra sein will, aber nicht für Ultra geschaffen worden ist. Denn was ich verschwiegen hatte: Am Samstag musste ich 19 km und 700 HM mit falschen Schuhen trailern. Also 56 km in 2 Tagen.

In diesem Sinne. Ultradoof oder Ultrageil. Hauptsache Ultra. #faceyourpassion Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Ich habe keinen Plan. Und das gefällt mir.

Wieder einmal ein geiler Traillauf im Leithagebirge

Die Saison ist noch jung. Oder sehr alt. Wenn ich auf 2015 schaue, dann trifft das jung sein zu. Wenn ich selten aber doch zurückschaue, dann ist 2014 eigentlich noch nicht zu Ende. Ich habe einfach weitertrainiert. Mir keine wirkliche Pause gegönnt. Zumindest beim Laufen und beim Radfahren.

Und? Wurscht. Ich habe ja keinen Plan. Und das gefällt mir. Ich mache das, wonach mir gerade ist. Ist es schön und warm, sitze ich am Rad. Ist es frisch und nass, gehe ich laufen. Schneit und friert es, drehe ich auf der Bahn meine Runden. Hauptsache Bewegung. Ich zähle keine km. Ich schaue auf keine Zeiten. Ich laufe nach Lust und Laune. Am Samstag ein langer Lauf durch das Leithagebirge. Bei tiefem Boden. Und aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit – ich habe die richtige Wegmarkierung verpasst – als blinder Passagier auf der L213. Von Stotzing gute 5 km hinauf Richtung Eisenstadt. Bevor ich dann wieder in die Botanik abgebogen bin.

Der Spass den ich hatte, die gute Verfassung vor, während und nach dem Lauf stimmen mich positiv. Und zeigen mir, dass ich nicht ganz falsch unterwegs bin. Für Ziele, die ich noch nicht habe. Aber das ist ja wurscht. Denn Plan habe ich auch keinen. Und das soll so bleiben. Mal sehen, wohin mich das bringt.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts. Blog
#faceyourpassion

Das Leithagebirge. Ein Traildorado.

Traillauf bitte nur mit dem richtigen Schuhwerk.

Aus längst geklärten Umständen hat es mich in den letzten Wochen vermehrt in das nördliche Burgenland verschlagen. Genauer gesagt an, in und auf das Leithagebirge. Gebirge ist vielleicht ein etwas irreführendes Wort. Für burgenländische Verhältnisse, kann man diese meist in alpinen Gegenden vorkommende Bezeichnung aber gelten lassen. Misst der höchste Punkt – der Sonnenberg, sage und schreibe 484m. Klettern und hochalpine Ausflüge sind also nicht das Alleinstellungsmerkmal dieser doch imposanten natürlichen Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland. Viel mehr sind es die Weitläufigkeit und die schier unendlich vernetzten Wege kreuz und quer durch die hauptsächlich mit Laubbäumen verwucherte pannonische Erhebung. Von den umliegenden Gemeinden, die alle auf ca. 200 Metern Meereshöhe liegen sind es auf die höchsten Punkte – Sonnenberg und Buchkogel – jeweils gute 200 Höhenmeter. Eisenstadt, Großhöflein, Müllendorf, Hornstein und Loretto im Süden, Donnerskirchen, Hof und Mannersdorf in der Mitte. Breitenbrunn, Kaltensteinbruch und Sommerrein im Norden.

Im Laufe der letzten fünf Wochen habe ich mich immer näher in die Tiefen und Höhen des Leithagebirges gewagt und immer mehr und mehr die unendlichen Weiten und die verzweigten Wegmöglichkeiten erkundet. Mein Fazit: ein grenzgeniales Traildorado. Links, rechts, rauf, runter … die Gefahr sich zu verirren ist groß. Sehr groß. Was ich auch am eigenen verschwitzten Leib erfahren durfte. Mehrmals hatte ich ein mulmiges Gefühl, weil ich keine Ahnung hatte. Darüber, wo ich gerade bin. Und darüber wie ich wieder zurückomme, wo ich schon einmal war.

Die ersten Male bin ich bei Regen und nebelverhangenem Himmel gelaufen. Gestern zum ersten Mal bei halbwegs Sonnenschein. Und genau gestern habe ich auch die Schönheit des Leithagebirges erlebt.

Es waren die Farben, die Ruhe und das Feeling, welche mich begeistert haben. Gestern war ich 24 km fast allein unterwegs. Abgesehen von einer Frau mit Hund, der ich den trockensten Weg zeigen musste, drei Waldarbeitern und einem verirrter Mountainbiker. Leider hatte ich (wieder einmal) das falsche Schuhwerk an. Mein Brooks Racer ST5 ist zwar am Asphalt ein treuer und guter Begleiter, im Gelände aber nur mit akrobatischen Einlagen zu bändigen und am Boden zu halten. Samt dem damit verbundenen Körper. Meinen Körper. Als Brooks Messenger sollte ich doch einen Brooks Trailschuh tragen, oder? Also Brooks. Hört mich denn ja jemand? Oder noch besser. Liest mich da jemand?

Zurück zu den Trails. Meine habe ich stets in Eisenstadt begonnen. Entweder direkt rauf auf die Gloriettenwarte oder zuerst durch den Schlosspark und dann Richtung Schönen Jäger. Rauf auf die Gloriettenwarte sind es von Eisenstadt auf dem ersten Kilometer gleich über 150 Höhenmeter. Genau richtig, um in Fahrt zu kommen. Ist man erst einmal auf Flughöhe, dann beginnt das heitere Wege erraten und Routen tanzen. Da zum Glück fast alles angeschrieben ist, ist es da und dort auch kein Problem. Kritischer wird es, wenn man sich auf eigene Faust den Weg durch den Wald sucht. Mein Appell deshalb: Stets am Weg bleiben. Mit einer mitgeführten Karte ist man dann auch noch auf der sichersten Seite. Zwischen dem Sonnenberg und dem Buchkogel (ca. 7 km voneinander entfernt) kann man sich austoben. Oder man wagt es jeweils runter in eine der umliegenden Gemeinden. Selbstverständlich dann wieder hinauf.

Da ich aus bereits geklärten Umständen die nächsten Tage, Wochen und Jahre weiter rund um das Leithagebierge zu tun haben werde, bin ich froh, dieses schöne Plätzchen für meine Trailläufe gefunden zu haben. Jetzt nur noch hoffen, dass sich der Boden etwas festigt und dann wird es keinen Weg geben, den ich mit meinen Brooks Laufschuhen dort nicht getrailert habe.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Tourtipp. Trainieren und urlauben in Mittelkärnten.

Der idyllische Längsee in der Region Kärnten-Mitte.

Was für ein Glück. Nicht nur mit dem Rad komme ich viel herum. Auch beruflich. Diesmal hat es mich nach Mittelkärnten verschlagen, wo ich zusammen mit Christoph als Kärntentracker die Region in Sachen Kulinarik und Radtauglichkeit unter den Gaumen und unter die Räder nehmen durfte.

Mittelkärnten, das ist jene Region, die man von Norden kommend über die S37 leicht erreichen kann. Von Scheifling über Perchau am Sattel, gleich nach Dürnstein. Die Grenze zur Steiermark. Von Süden kommend braucht man eigentlich nur die Stadtgrenze von Klagenfurt zu verlassen, um hier in der Region zu weilen.

Was die Region für einen ausgiebigen Trainingsurlaub mit Familie ausmacht ist zum einen der idyllische Längsee und zum anderen die zentrale Ausgangslage zum Kilometer fressen und Laktat produzieren. Perfekt für schwimmen, Rad fahren und laufen. Baden nicht ausgeschlossen. Wandern, shophhen, sightseeing, wellnessing auch nicht. Es sind ja nicht immer nur Triathleten untereinander verliebt, verlobt, verheiratet. Zudem kommt die Kulinarik in der Region nicht zu kurz. Sogar Weinliebhaber sind hier richtig. Kärntner Weine sind stark im Kommen und genießbar. 

Als Base Camp kann ich den Längsee empfehlen. Neben dem Hotel Moorquell und dem Seehof ist auch das Stift St. Georgen bestens dafür geeignet. Das Hotel Moorquell ist etwas weiter weg vom See, dafür hat es einen eigenen Moorteich. Seehof und Stift St. Georgen hingegen haben einen eigenen privaten Strand. Der öffentliche Strand ist aber auch groß genug für alle. Da ich vorerst einmal ohne Rennrad unterwegs war, kann ich jetzt nichts über das Thema nächtliche Radaufbewahrung schreiben. Weiß auch nichts über versperrbare Radkeller. Natürlich gibt es weitere Möglichkeiten der Unterkunft. Frühstückspensionen, Privatzimmervermietungen …

Während meines Aufenthaltes habe ich nicht lange gebraucht, um ein paar Laufstrecken ausfindig zu machen. Diese sind bestens ausgeschildert. In gelb die Wander- und Laufstrecken. In weiß, die längeren Radstrecken, welche aber für einen passionierten Läufer locker auch laufend bewältigt werden. Die Längsee-Tour beispielsweise hat 20 km und an die 500 HM.  Hier ein paar Touren, welche von St. Georgen am Längsee aus in Angriff genommen werden. Laufend, walkend, radelnd oder E-Bikend. Wer es jetzt noch sportlicher haben will, den empfehle ich die Strecke des Vier Berge Laufs über 52 km.

Fürs Rennrad ist die Gegend ein Traum. Angefangen von der 9 km langen Bergstrecke auf den Magdalensberg hinauf. Oben auf knapp über 1.000m wird man mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Karawanken, Julische Alpen und sogar die Nockberge sind zu erspähen. Weitere Strecken sind sicher die Runde über das Klippitztörl ins Lavantal nach Wolfsberg oder Hüttenberg, das gesamte Gurktal mit dem Anstieg auf die Hochrindl über Sirnitz und weiter auf die Nockalmstrasse, das Metnitzal bis auf die Flattnitz. Aber auch alles rund um die großen Seen. Den Wörthersee und den Ossiacher See. Wer schon einmal den ARBÖ Radmarathon in Bad Kleinkirchheim, die Tour de Kärnten oder auch eine quaeldich.de Rennradreise wie die Tauernrundfahrt gefahren ist, der kann Teilstrecken davon locker einbauen. Highlight wäre auch die Stichstraße hinauf auf den Falkert.

Sollte neben, vor oder nach den sportlichen Aktivitäten noch Zeit bleiben, lässt die Region auch kulturelle Highlights und heimische Schmankerln zu. Burg Hochosterwitz, die Bezirkshauptstadt St. Veit an der Glan, die älteste Stadt Kärntens Friesach mit Ihren historischen Stadtmauern und Türmen samt regierendem Blutsrichter, der Jacques Lemans Golfclub St. Veit, der Dom zu Gurk oder die Brauerei Hirt mit ihrem weit über die Grenzen hinaus bekannten Gulasch. Viele dieser Highlights lassen sich gemütlich über die gut ausgebauten Radwege und Radtouren erreichen. Quasi als Superkompensation zum Training, das in der Region nicht zu kurz kommt.

Mein Fazit: Eine äußerst idyllische Urlaubs- und Sportregion mit sehr vielen Möglichkeiten. Geschichtlich sehr interessant. Am Weg in den Süden, oder vom Weg aus dem Süden. Am besten aber man bleibt fix hier. Es ist alles da, was man als Läufer, Rennradler und Triathlet braucht.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

TomTom runner cardio – meine ersten Schritte.

Vor ca. drei Wochen habe ich ein nettes Paket von Brooks Deutschland bekommen. Als Brooks Testläufer die heiß ersehnten Schuhe. Doch das Paket hatte nicht nur nagelneue Brooks Pure Flow 3 in sich, sondern auch eine Tom Tom runner cardio. Eine angenehme und unerwartete Überraschung.

Am Sprung zur quaeldich.de Schweiz Rundfahrt hatte ich nicht viel Zeit mir die Uhr im Detail anzusehen. Gekannt hatte ich sie schon – direkt mit ihr beschäftigt habe ich mich bis dato nicht. Warten bis ich zurück bin? Sicher nicht. Also zuerst einmal die Uhr per USB an meinen Computer anschließen – das macht man heutzutage mit allen Geräten, die man bekommt. Mit dem mitgelieferten USB Kabel samt Anschluss an die Uhr. Es ist nicht ganz kinderleicht, aber mit etwas räumlichen und visuellem Vermögen kein Problem.

Optisch sah die Uhr sehr gut aus, so dass sie nach dem vollständigen Aufladen sofort auf meinem Handgelenkt gelandet ist. Sie begleitete mich als „Uhr“ 7 Tage durch die Schweiz. Da und dort drückte ich etwas hin und her. Aber mehr war nicht drinnen. Ach ja. Ich schaltete automatisch auf Flugmodus – um den Akku zu schonen. Keine falsche Entscheidung.

Gestern habe ich mich dann mit der Uhr etwas näher auseinandergesetzt und sie zum Laufen das erste Mal mitgenommen. Ohne davor die Betriebsanleitung zu lesen – das mache ich nie. Für mich müssen elektronische Geräte selbsterklärend sein. Was sie in seltenen Fällen sind. Auf meiner linken Hand meine Garmin Forerunner 910xt und an meiner rechten die TomTom.

Beide Uhren brauchen für meinen Geschmack zu lange, um einen Satelitenempfang zu bekommen. Ich nutzte die Zeit mich zu dehnen – mache ich sonst nie. Wollte aber nicht blöde herumstehen. Nach etwa 5 – 7 Minuten war die TomTom bereit.

Natürlich musste ich zuerst ein wenig an der Uhr herumdrücken, um die Funktionen zu checken. Das geht mit dem „Controller“ recht gut. Nach oben, unten, links und rechts. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Auch wenn ich stets eine „Enter“ Taste gesucht habe (ich habe immer wieder instinktiv auf den Controller gedrückt um eine Eingabe zu bestätigen).

Die Uhr hat sehr viele Funktionen und noch mehr Unterfunktionen, so dass man leicht überfordert werden könnte. Beim Laufen sind das Distanz, Puls, Runden, Intervalle … Ich entschied mich vorerst für „KEINE“. Einfach nurlLaufen und schauen, was die Uhr alles hergibt.

Pulsmessung ohne Brustgurt? Eine Premiere. Ich verglich die Daten vom Garmin mit der TomTom und stellte fest, dass TomTom da überhaupt nicht exakt war und sehr nach oben schwankte. 130 beim Garmin waren bis zu 170 beim TomTom. Bis ich die Uhr etwas besser platzierte. Sie muss ungewöhnlich weit hinter dem Handgelenksknochen getragen werden. Hat wohl mit dem Sensor zu tun. Die Messung war zwar immer noch nicht die selbe wie beim Garmin, aber die paar Schläge kann man fürs Erste ja hinnehmen.

Das Display der TomTom ist klein und erlaubt immer nur eine von vielen Ansichten. Zeit, Distanz, Puls, Tempo, durchschnittliches Tempo … wie gesagt bei der Funktion „Keine“. Bei den bereits oben beschriebenen Funktionen (Puls, Runden, Zeit …) sind das sicher andere. Werde das auch noch herausfinden. Das switchen zwischen den Ansichten ist etwas mühsam – speziell wenn man ein halbwegs höheres Tempo läuft. Achtung: Stolpergefahr 😉

Die Distanzen zwischen Garmin und TomTom sind annähernd gleich. Ich habe jetzt nicht exakt gleichzeitig auf Start gedrückt und deshalb den Abweichungen keine weitere besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Insgesamt bin ich gestern 15 km gelaufen, wobei die TomTom Uhr nach 10 km ohne Akku den Geist aufgegeben hat. Dieser war vor dem Start mit Sicherheit mehr als 50% geladen. Die Akkuleistung ist aus meiner Sicht deshalb sicher ein großes Manko. Werde hier nochmals genauer darauf achten.

Nach dem Laufen war ich natürlich auch auf die Möglichkeiten der Auswertung interessiert. Der TomTom zeigt mir diese in den Protokollen auf. Gesamtzeit, Distanz, Geschwindigkeit/km und die verbrauchten Kalorien. Die ersten drei Angaben sind sicher zu gebrauchen. Aber die Kalorien? Wonach wurden diese berechnet? Ich habe ja nichts eingegeben. Weiß auch nicht ob man Pulsbereiche eingeben kann (habe ich bis jetzt noch nicht gefunden).

Die Koppelung an mein Handy und die App „My Sports“ kann ich auch vergessen. Mein Handy unterstützt diese nicht (iPhone 4) und ein Programm für einen Mac sucht man im Internet auch vergebens. Für Windows aber ist alles zu haben.

Im großen und ganzen hat der erste Schnelltest gezeigt, dass die TomTom für eine oberflächliche Nutzung sehr leicht zu bedienen ist und selbsterklärend ist. Puls, Distanz und Zeit – was braucht man mehr. Will man aber alle Funktionen nutzen, welche die Uhr besitzt und welche „versprochen“ werden, dann muss wohl ein intensives theoretisches Studium des Gerätes Voraussetzung sein.

Ich versuche es weiterhin im Selbsttest – ich mag keine Bedienungsanleitungen. Die Intervalle haben es mir angetan. Ob ich sie mit der TomTom lieben lerne?

Stay tuned
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: bin dankbar für Tipps, wie ich das Connect Programm von TomTom auf meinen Mac bringe.

Vienna City Marathon – Wir Läufer als Melkkühe?

Diesmal blogge ich noch bevor der Marathon für mich zu Ende geht – wie auch immer dieses Ende aussehen wird. Grund ist ein Trend, den ich gestern bestätigt bekommen habe. Läufer sind mittlerweile die Melkkühe der gesamten Sport- und Veranstaltungsmaschinerie (eigentlich wollte ich Mafia schreiben – aber das würde viel zu weit gehen und nicht ganz stimmen. Maximal in Metaphern gesprochen. Nein. Auch das wäre zu weit gegriffen. Bleiben wir bei den Fakten.)

Als ich gestern Freitag im Expo Gelände des Vienna City Marathon meine Startnummer abholen wollte, wurde ich von Security Agenten daran gehindert die Expo zu betreten! Ich solle mich anstellen, wie viele andere auch. Ich denke es waren an die 100+. Blockabfertigung. Wie im Sommer vor dem Tauerntunnel am Weg in den Süden. Oder in einem belegten Parkhaus. Zwei Leute raus, zwei Leute rein. Natürlich habe ich mich nicht angestellt. Ich stelle mich grundsätzlich nirgends an. Vor allem dort, wo ich dafür bereits für eine Leistung bezahlt habe. In Zeiten der Online Registrierung müsste zudem eine persönliche Abholung der Startnummern nicht mehr notwendig sein. Auch wenn das für die Expo den Todesstoß bedeuten könnte. Egal. Das ist nicht das Thema.

Später (ich bin ein zweite Mal zur Expo gegangen – in der Zwischenzeit war ich laufen und Bahnfahren; mir wäre sonst langweilig gewesen) habe ich mit ein paar Ausstellern auf der Expo gesprochen. Diese waren auf die Organisation angefressen, weil man die Leute daran gehindert hat, die Expo zu betreten. Man hätte die Blockabfertigung im letzten Teil der Halle – dort wo die Starnummern ausgegeben werden – durchführen können. Denn dieser Bereich war sowieso abgeriegelt wie Fort Knox in seinen besten Zeiten. Nur mit ausgedruckter Anmeldebestätigung durfte dieser Bereich betreten werden. Genauestens kontrolliert von den Security Menschen. Dafür war es dort gespenstisch still und leer. 300 m2 für nichts. Zwei gekennzeichnete Eingänge. Zwei gekennzeichnete Ausgänge.

Ich holte mir meine Startunterlagen. Fühlte mich dort allein. Aber sehr wohl. Die Startunterlagen bestanden aus einem Erste Bank Sparkassen Running Sackerl. Einem Hervis Prospekt, einem Spakasse Running Prospekt, 4 Sicherheitsnadeln, einer frisch ausgedruckte Startnummer (habe ich nur gegen Vorlage meines Ausweises bekommen) und einem Gutscheinheft für mehr oder weniger nutzlose Dinge. Egal. Der Ordnung halber erwähne ich, dass ich dafür € 98 bezahlt habe. Goodies? Fehlanzeige. Samples? Fehlanzeige. Sonst noch was? Fehlanzeige.

Und dann ist noch zu erwähnen, dass für die Kaiserschmarrn Party (gab es vor Jahren direkt am Messegelände) extra € 9 für das Essen und € 3,50 für ein Getränk zu zahlen sind. Im Voraus. Angemeldet. Im Rathaus. Super Location. Toll. Festlich. Mehrere UBahn Stationen von der Expo. Gut für die Wiener Linien. Denn Gratis Ticket für Marathonis gibt es nicht. Nicht einmal am Wettkampftag. War früher anders. Das weiß ich. Auf Anfrage eines Kollegen ob das gehen würde (wieder), meinten die Wiener Linien „Ja, wenn du (!!!) uns einen Sponsor bringst.“ Einen Sponsor für eine Stadt, die den Marathon sponsert bzw. unterstützt. Ein geniales Geschäftsmodell. Eigentlich sehr gescheit. An die 20.000 Läufer mal € 2,10 für eine Fahrt sind € 42.000,- an möglichem Umsatz. Wer will schon darauf verzichen. Und sollten ein paar Schwarzfahren, dann füllt sich die Kasse noch mehr. Vorausgesetzt, man ist so dreist und verstärkt die Kontrollen.

Ich will jetzt nicht unfair sein. Nachfrage bestimmt das Angebot. Und niemand verpflichtet mich in Wien zu laufen. Außer ich mich selber. Solange es Läufer geben wird, die sich melken lassen, wird es Veranstalter geben, die Teilnehmer melken werden. Und die Gruppendynamik trägt ihren Rest dazu bei. Das fällt mir auf der Expo immer auf. Da wird geshopped auf Teufel komm raus. Als ob jeder Läufer keine Schuhe zu Hause hätte. Oder Bekleidung. Oder Riegel. Oder Gels. Am besten fand ich gestern den Stand von PowerBalance. Da gab es Ketten und Armbänder statt um € 49,90 um sagenhafte € 10,-. Ein Schnäppchen. Und ein Andrang. Aufgefallen ist mir auch, dass es außer Bananen und Äpfel von SanLucar sonst im Vergleich zu den letzten Jahren, sehr wenig zu schnorren gegeben hat. Kellogg’s Gratis Müsli habe ich vergebens gesucht.

Bleibt nur zu hoffen, dass morgen alles gut läuft. Dass das Wetter passt. Die Beine schnell sind. Und ich meine gesteckten Ziele erreiche. Dann kann ich mich freuen und anfangen zu sparen. Für eine Anmeldung 2015. Denn wie heißt es so schon: Mitgegangen. Mitgefangen. Mitgegangen.

Stay tuned
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Wenn morgen jeder, der Kompressionssocken auf der Expo gekauft hat diese beim Marathon auch tragen wird, dann wird das ein Kompressionssockenlaufspektakel der Sonderklasse. Ach hätte ich diese Sockenidee gehabt.

Long Jog. Weil mir fad war.

Garmin Forerunner 910 XT. Beweisstück Nummer 1.

Mir war heute langweilig. So musste ich nach draußen. Verabschiedete mich mit den Worten „Spätestens in 1 1/2 Stunden bin ich wieder retour.“ Sicherheitshalber habe ich mir noch etwas aus meinem Energiegel Altbestand mitgenommen. Ein Fit Rabbit Guarana und zwei Squeezy Gels. Dazu noch 500 ml Wasser in meinem Salomon Trinkrucksack. Für 90 Minuten laufen mehr als nur übertrieben. Aber vielleicht ahnte ich schon was.

Draußen -5 Grad. Und ein leichtes Flankerln (das sind ca. 3 Schneeflocken pro 5 Minuten). Windstill. Bedeckt.

Meine Ziel irgendwo rund ums Haus. Entlang des Liesingbaches (Wien, a.d.R). Dort kenne ich jeden Kilometer mitlerweile auswendig. Und ich kann variieren. Ich laufe einfach los. Irgendwas zwischen langsam laufen und nicht erfrieren. Der erste Kilometer wird die Pace schon bestimmen. Es waren 5:30/km. Ich bin allein. Der Boden gefroren. Kein Schlamm mehr. Ich werde dieses Mal sauber nach Hause kommen. Die ersten km sind schnell absolviert. Der Schnitt passt. Bei km 8 erstmal eine leichte Hochrechnung. Vor lauter Langweile entscheide ich mich für einen Long Jog. Ich peile den 30iger an. Denke mir, dass ich das schon überleben kann. Bin ja gut versorgt. Es geht weit hinaus Richtung Schwechat. Bei km 11 die erste Wende. 60 Minuten sind vergangen. Ich kriege langsam Hunger und Durst. Will trinken. Doch mein Rucksack gibt nichts her. Die Wasserleitung ist gefroren. Aha. Wieder was gelernt. Bei km 15 dann noch mehr Hunger. Für den Durst habe ich keine Zeit. Und kein Wasser. Ich öffne den Fit Rabbit. Nehme einen Schluck zu mir und muss mich zeitgleich übergeben. Wer hat den das erfunden? Und verdammt. Wer kann so was trinken. Ich spucke es aus. Rotes dickflüssiges Zeugs klatscht zu Boden. Als ob mir jemand die Fresse eingeschlagen hätte. Ich spucke alles aus. Bis auf den letzten Speichelrest. Damit ich ja nichts mitnehmen muss. Mein Mund ist jetzt staubtrocken. Zum Glück habe ich ja nichts zu trinken mit.

Plan B. Ich bin bei km 15. Ein Squeezy muss her. Ich will es öffnen und in erpropter Sommermodusmanier runterdrücken. Aber auch das Squeezy ist steinhart. Gefroren. Somit scheitert auch Plan B. Ich bin bei km 16. Es fängt an stärker zu schneien. Aber noch nicht genug um Schnee als Durstlöscher zu akzeptieren. Die folgenden Kilometer sind eine charakterbildende Gratwanderung. Ich könnte jederzeit abkürzen und zum Kühlschrank. Aber ich habe mich dem 30iger verschrieben. Und so bleibe ich auf Kurs. Bei km 20 fange ich an „nur noch“ zu zählen. Es schneit jetzt stark. Der Schnee ist sehr flauschig und bleibt sofort liegen. Auch auf den gefrorenen Pfützen. Eislaufen. Gefahr. Ich muss das Tempo etwas drosseln und aufpassen. Nur noch 5 km. Für den 30iger muss ich ein paar Extraschleifen einbauen. Ja nicht darutner aufhören. Es schneit noch immer. Ich habe Hunger. Ich habe Durst. Mir friert.

Ich schwöre mir. Beim letzten Vibrieren meines Garmins bleibe ich stehen. 30 km und keinen Meter mehr. Es ist soweit. 200 Meter vor der Haustür. Schluss aus. I have done it. Bin nicht stolz, aber fertig. Zu Hause meine ersten Worte: „Ist die Nusschnecke vom Frühstück noch da?“ „Ja!“ Rettung. Und 0,5l Kakao sind auch noch im Kühlschrank. Für ca. 3,5 Minuten. Dann sind beide verschlungen.

Mir war halt langweilig.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

Sight Running Vienna.

Heute 19.1.2014 war Frühlingsbeginn in Wien. Ich habe die Gelegenheit genutzt um ein wenig laufen zu gehen. Vorbei an den touristischen und läufersichen Attraktionen der Stadt.

Wienerberg – Matzleinsdorfer Platz – Wiedener Hauptstraße – Karlsplatz – Stadtpark – Erdberger Lände – Prater – Lusthaus – Prater Allee – Prater Stern – Donaukanal – Opernring – Rathaus – Parlament – Hofburg – Staatsoper – Mariahilfer Straße – Wienerberg.

30 lockere und zum Schluss etwas zähe Kilometer.

Bilder anbei.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Die Prater Hauptallee – unedliche Weiten.
Das Hundertwasser Haus.
Das Parlament
Noch einmal Hundertwasser Haus.
Da war’s noch lustig.
Lusthaus.
Riesenrad.
Donaukanal mit Blick auf die Urania.
Rathaus.
Zieleinlauf Vienna City Marathon.
Wiener Heldenplatz.
Hofburg Gelände.