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Rennradtraining in Istrien. Tag 6.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Anfang und Ende einer genialen Aussfahrt – Porec Hafen.

Es war dieser vertraute Duft von frisch geschnittenem Gras. Es waren die zaghaften Sonnenstrahlen, die mich wärmten. Es war die salzige Brise des adriatischen Meers. Ein Hauch von Lüfterl. Es war einfach ein genialer Tag. Und ich habe diesen nicht allein genossen.

Tag sechs in Istrien. Das schöne Wetter hat uns wieder. Der gestrige Tag war einfach nur ein statitischer Ausrutscher. Die sogenannte Arschkarte. Wir, das sind die Ketterechts Braut und ich machen uns zeitig auf den Weg zum ersten gemeinsamen Ausritt. Perfekt gestylt – Black Beauty special Edition für sie. Passione nera für mich. Kanpp 50 km über Sveti Lovrec, Limski, Vrsar und Funtana. Locker, gemütlich und harmonisch. So muss Paar-Radfahren. In alter Skilehrer Manier zeige ich ihr den Weg, drossle das Tempo vorne, schirme sie hinten ab und gebe ihr Tipps. Alles frei Haus.

Am Nachmittag ein zweiter Ausritt. Diesmal leider allein. Es geht in den Norden. Vorbei an Nova Vas und Visnjan Richtung Karojba. Die Straßen leer – kaum Autoverkehr. Teilweise mit gutem Asphalt, teilweise ein Paris – Roubaix Verschnitt. Carbonlaufräder würde ich hier nie verwenden. Good old Aluminum tut es auch.

Allein hätte ich nie hier hergefunden. Zum Glück navigiere ich mit einem Track von El Pedalero. Ein quasi Einheimischer aus Linz. Die letzten Tage habe ich mich mit meinem Garmi Edge 1000 immer besser zusammenraufen können, so dass es fast keine Problem gibt. Immer schön dem Track nach. So lande ich in Motovun, eine Stadt auf 277 m über dem Meer auf einem steilen, isolierten Hügel über dem Tal der Mirna. Ich nehme die Mautstraße hinauf zum Schloss. Die Aussicht ist atemberaubend. Man hat das Gefühl irgendwo in der Toscana zu sein.

Nach kurzem sightseeing geht es hinunter ins Tal. die Straße hier auf 3 km eine wahre Katastrophe. Ich fahre auf der Gegenfahrbahn hinunter. Sie ist das geringste Übel. Ich überquere die Mirna und finde ab Livade hinauf nach Oprtalj eine 5,5 km lange Auffahrt. Mittelsteil – also gut zum Drücken. Sieben Kehren und schon ist Schluss. In Sveti Lucija Zypressen, wohin das Auge reicht. Ich habe erst knapp 50 von 95 km hinter mir. Dafür bereits 1000 Höhenmeter. Mir fehlt etwas die Orientierung, vertraue aber voll und ganz dem Garmin.

Dann eine kleine Überraschung. Eine kleine Schleife nach Momjam. Geniale Gegend. Wein wohin das schweißgetränkte Auge reicht. Ich befinde mich fast schon an der slowenischen Grenze. Von Momjam geht es nach Buje. Diese Ortschaft kenne ich schon von meiner Aussfahrt am ersten Tag. Aufgrund eines neuen Kreisverkehres, verpasse ich die vorgeschlagene Route und verlasse mich auf meine bescheidenen Ortskenntnisse. Schade, denn in Nachhinein hätte diese Route einige schöne Überraschungen gehabt. Ich nehme die direttissima von Buje nach Novigrad. Dort kehre ich in meinem mittlerweile Stammkaffee ein. Nach einem kurzen Espresso für 10 Kuna (€ 1,33) Vollgas zurück nach Porec. Insgesamt 95 km und 1.460 Höhenmeter. Mit dem family ride am Vormittag 145 km Tagespensum. Das passt.

Je länger ich hier bin, desto besser gefällt es mir. Wenig Verkehr, wenig Touristen. Viele schöne Touren und Möglichkeiten. Abseits der Hauptstraßen. Fast keine Flachstücke. Immer hügelig oder bergig. Gute Infrastruktur mit „kavanas“ – auch im Landesinneren, „benzinska cprka“,
„pekarincas“ oder „gostonicas“. Die Preise im Landesinneren vergleichsweise günstig. „Kava“ und „kolac“ gibt es für ca. 30 Kunas (€ 4 – 5). Ich muss aber zugeben, dass ich Glück mit dem Wetter hatte. Bei diesen Temperaturen und bei dieser Sonne, kann Istrien ja gar nichts falsch machen.

Also. Einen Tag habe ich noch.

Cristian Gemmato aka @_ketterchts
#ketterchts #cycling #istria #porec #valamarhotels #valamarlovesbike #valamarmoments

Rennradtraining in Istrien. Tag 5.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog
In der Ruhe liegt die Kraft.

Eigentlich. Ja, eigentlich hätte heute das Wetter schöner sein sollen. So zumindest war die Prognose. Das war zwar letzte Woche aber immerhin. Leider war es nicht so. Nach der gestrigen Postkartenidylle, zeigte sich die Halbinsel von ihrer weniger postalisch schön anmutenden Seite. Frischer, stürmischer Wind, gepaart mit leichten bis mäßigen Regentropfen ließen so manchen hier im Hotel auf Plan B umsteigen. Für Triathleten ist das Laufen oder Schwimmen. Ich als Purist habe keinen Plan B. Wenn Rennradfahren nicht geht, dann geht eben Rennrad fahren.

Pünktlich zwischen 1045 und 1115 treffen wir uns in der Lobby. Drei Musketiere. Ohne Furcht und Tadel. Dem herbstlichen Porec trotzend. Nach fünf Kilometern ein erster Sprühregen. Nein. Die Schuhe dürfen nicht nass werden. Wir suchen Unterschlupf. In der Weinbar am Hafen. Draußen kalt, innen wohlig warm dank Heizstrahler. Aus einem kurzen Espresso-Stopp wird ein längeres Verweilen. Wer geht denn schon freiwillig ins Nasse. Vor allem im Urlaub. Gegen 1215 dann doch der Wille, die Weinbar zu verlassen. Draußen pfeift der Wind immer noch durch jede noch so kleine Ritze. Es ist aber trocken. Die Entscheidung das Rennrad doch noch zu benutzen fällt einstimmig. Wir verlassen Porec Richtung Novigrad. Es läuft. So gut, dass ich entscheide, den heutigen Tag mit Kraftausdauertraining zu füllen. Sprints. Kurze Sprints. Lange Sprints. So wie bei der Auffahrt nach Tar (Tre Torri). Zwei Kilometer aus einer Senke hinauf. Es tut ganz schon weh. Oder die Brückengerade vor Novigrad. Ein Strava Segment. Seit heute halte ich dort die elftbeste Zeit. 56 Sekunden für 0,8 km. Da sind schon ein paar Laktate liegen geblieben.

Von Novigrad weiter Richtung Umag. Außerhalb von Novigrad, bläst der Wind so stark, dass wir umkehren müssen. Nochmals die Brücke und die Gerade, die Steigung zurück Richtung Tar und denn doch einen Abstecher hinauf nach Labinci. Das Wetter hält, so geht es weiter nach Visnjan. Wegen einer versperrten Straße müssen wir leider auch hier wieder umkehren. Zurück nach Labinic und dann direttissima nach Porec. Vollgas. Wind im Rücken. Nach weiteren acht Kreiverkehre sind wir wieder beim Hotel. Ich biege ab. Der Rest will noch fahren. Kommt aber maximal zwei Kilometer weit. Dann setzt Regen ein. Starker Regen. Ich habe fertig. 57 km sind es doch geworden. Eine magere Ausbeute.

Die verbliebene Zeit nutze ich, um mir das Hotel genauer unter die ketterechts-Lupe zu nehmen. Das Valemar Diamant Hotel Porec ist ein auf Sport spezialisiertes Haus. Schwer zu übersehen, wenn man sich in der Lobby aufhält. Tennisspieler, Läufer, Mountainbiker und Rennradler. Vor allem um die Rennradler ist man hier sehr bemüht. Valamar loves bike ist der eigene Schlachtruf. Ein eigener Radkeller sorgt dafür, dass die Velos in guten, alamgesicherten und videoüberwachten Händen sind. Zurtritt nur mit Genehmigung. Natürlich ist es ratsam, das Rad im Radkeller zusätzlich zu versperren, so dass niemand die Möglichkeit hat, auch nur Einzelteile davon mitzunehme. Für Wellness und Beauty ist auch gesorgt. Nicht nur für den eigenen Körper, sondern auch fürs Fahrrad. Ein Waschplatz macht aus jeder Sau, wieder eine glänzende Dame. Werkzeug für schnelle Reparaturen ist auch vorhanden. Spezialwerkzeug hat man als Profi sowieso selber mit.

Übrigens. Wenn man ein Zimmer mit dem Zauberwort „valamarlovesbike“ bucht, dann bekommt man 20% Ermäßigung auf den Zimmerpreis. Eine Gratis Trinkflasche ist dann auch im Zimmer abholbereit. Zusammen mit einem isotonischen Getränk pro Tag. Prost.

Sonst bietet das Valamar Diamant auch vieles. Ein großes Indoor Becken, wo sich ab 0700 Uhr angemeldete Triathlonvereine die Flossen in die Hand geben, ein sehr großer Gym-Bereich mit hochmodernen Geräten, ein kleiner Raum mit Matten, Spiegeln und Ballettstangen für Stabi-Übungen und natürlich Wellness und Sauna. Sauna zum Aufpreis. 70 Kuna (ca. € 10) für 3 Stunden. Reservierungen bei schlechtem Wetter erbeten.

Besonders hervorheben möchte ich die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des gesamten Personals. Von der Rezeption bis zu allen KellnerInnen – und von denen gibt es hier sehr viele.

Zum Essen kann ich wenig sagen. Außer, dass es üppig ist. Abendsbuffet und Frühstücksbuffet. Sportlergerecht und weniger. Suppen, Salate, Fleisch, Fisch, Gemüse, Beilagen, Nudeln, Kartoffeln, Pizza und jede Menge süße Versuchungen. Was jetzt frisch ist oder nicht, kann ich schwer beurteilen. Wenn so viel Essen auf einmal frisch wäre, dann Hut ab. Wenn nicht, schade. In Summe muss ich sagen, dass Preis/Leistung passt.

Wer sich nicht unbedingt nach einsamer Idylle sehnt, der ist hier gut aufgehoben. 200 Meter vorm Strand und 20 gestoppte Gehminuten vom Hafen/Stadtzentrum entfernt. Rennradtechnisch sind die besten Hotspots der Halbinsel leicht erreichbar. Porec und das Hotel liegen an der Ostküste ziemlich genau mittig. Pula im Süden ist ca. 50 km entfernt. Der Norden ebenso. Bis zur Westküste sind es ca. 60 km.

Noch ist ja nicht aller Tage Abend. Vielleicht finde ich noch was. 😉 Meckern kann man immer. Schönreden auch.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #cycling #istria #valamarhotels #valamarlovesbike

Rennradtraining in Istrien. Tag 4.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Der Poklon (950m) hat mir heute den Zahn gerissen.

Ich leben noch und kann das Abendessen im Hotel genießen. Auch wenn mir die Augen vor Müdigkeit zufallen. Was für ein Tag. Und was für ein Lob an meinen Garmin Edge 1000. Gestern habe ich ihn noch verflucht, heute war meine allerletzte Rettung. Nach ca. 100 km war ich von der geplanten Route abgekommen. Zu schön war der Rückenwind. Zu schön die Straße. Aber nach Koper wollte ich nicht. Ich musste nach Pazin zurück. Aber wie?

Beim Frühstück heute morgen kann ich niemanden überreden mitzufahren. Poklon und Vojak stehen am Plan. Von Pazin zur Ostküste, dann rauf nach Opatja, um von dort eine Höhenmeter-Orgie zu erleben. Von 0 auf 1400 m.ü.M. Also zog ich allein fort. Von Porec mit dem Auto nach Pazin. Schnell einen Parkplatz gesucht und schon geht es los. Ohne Track. Den habe ich zwar, aber in der verkehrten Richtung. Ich will aber gegen den Uhrzeigersinn. Also zuerst wie immer einmal verfahren und dann bin ich auf der Straße 64 Richtung Meer. Es ist schon ziemlich warm. Die Sonne heizt ordentlich. Doch das Problem ist der Wind. Stürmisch. Stark. Brutal. Vom ersten Meter weg begleitet er mich schon. Und er macht keinen Anstand, sich zu legen. Nach 30 km erreiche ich Vozilci. Dort nehme ich die Straße 66 Richtung Opatja, 36 km entfernt. Vor mir eröffnet sich dann ein herrlicher Panorama. Ich krieg erst später mit, dass ich mich hier bereits auf der Küstenstraße befinde, denn die Adria macht hier auf norwegischem Fjörd und kommt ins Landesinnere bei Plomin Luka zu Besuch.

Der Wind ist immer noch Spielverderber und nimmt mir all meine Kräfte. Ich komme kaum vom Fleck. Die gesamte Küstenstraße habe ich für mich allein. Wobei Küstenstraße etwas irreführend ist. Ich befinde mich ca. 200 m.ü.M. Vor mir die Bucht von Rijeka und die schneebedeckten Berge mit dem Skigebiet Platak. Die Straße fällt nach unten, doch der Wind macht sie zur gefühlten Steigung.

Nach endlosen 25 km ca. bin ich unten. Ich schlendere mich durch Medveja, Lovran und Ika bis ich endlich in Icici bin. Am Fuße der befürchteten Steigung zum Plokon. Am Kiosk unten am Parkplatz fülle ich meine Trinkflasche – die einzige, welche ich mithabe, und gönne mir ein Snickers und einen großes Corny Schokoriegel. Dann mache ich mich auf den Weg.

Die ersten Kilometer winden sich nach Poljane hoch. Eine Kehre jagt die andere. Die Mittagssonne mitterlweise erbarmungslos. Ich habe zu viel an. Aber das ist gut so. Von Poljane nach Veprinac wird das Tempo schon etwas kürzer. Nach Veprinac, ganz allein in der Pampa, heißt es leiden. 18% 13%, 14% … die kleinen aber feinen Rampen wechseln sich gekonnt ab. Ich schau nur mehr auf den Garmin. Ganz genau auf die aktuelle Höhe und die noch zu fahrenden Kilometer. Mit Radfahren hat das nichts mehr gemein. Der Wind hat mir auf den ersten 64 km bereits alle Zähne gezogen. Die Psyche hat schon Plan B im Tallon. Durch den Ucka-Tunnel. Per Anhalter.

Bis zum Pokolon sind es noch einige Kilometer und noch mehr Höhenmeter. Hier ist der Frühling noch nicht eingezogen. Die Vegetaion braun. Tod. Im Winterschlaf. Die letzten Kilometer haben es in sich. Ich kann kaum mehr. Nur das Schild „2 km bis zum Dopolavoro“ geben mir noch etwas Kraft. Endlich bin ich oben auf knapp 1000 m.ü.M. Jetzt noch 5 km und 400 HM bis zum Vojak. Ich fahre die Stichstraße rauf. Entscheide aber dann schnell umzukehren. Die Straße schaut echt nicht gut aus.  Steine, Baumstämme, Rollsplit. Rauf würde gehen, aber so runterzufahren? Ich verzichte. Und nehme die Abfahrt hinunter.

Ich bin ohne Track unterwegs. Das rächt sich jetzt. Ich nehme zwar die richtige Abzweigung (die falsche hätte mich wieder Richtung Meer gebracht (Vozilci). Bei Lupoglav aber verpasse ich irgendwas. Ich fliege mit Rückenwind Richtung Rocko Polje und dann weiter Richtung Buzet. Erst als ich ein Schild mit „Koper 47 km“ sehe werde ich stuzig. Ich halte an und konsultiere meinen Garmin.

„Wollen sie an den Starpunkt zurück?“ „Ja, ich will“. Auf dem kürzesten Weg. Postion checken und schon lots mich mein Garmin. Über Stock und Stein. Güterwege, die wohl nicht einmal die Einheimischen kennen. Eine Achterbahn der Gefühle. Und der Straße. Rauf. Runter. Links. Rechts. Unter der Schnellstraße. Über der Schnellstraße.

Mittlerweile habe ich mein üppiges Essen mehr als verdaut. Wasser sowieso schon längst keines. Ich befinde mich im Zero-Energy-Modus und bin auf Überlebenstraining umgesattelt. Noch fehlen ca. 25 km.

Mein Garmin arbeite fleißig und gewissenhaft. Nur in Hum haben wir einen kleinen Disput. Ich glaube ihm eine Linksabbiegung nicht und schon befinde ich mich in einer Sackgasse. Eine Kirche auf einem Hügel. Sonst nichst. Also retour. Der Tag ist schon lange und ich nähere mich in Windeseile meinen Startort Pazin. Ich kann bis auf einer letzten 6%igen Steigung noch einiges an Reseverkräfte mobilisieren. Nach 5h18, 2.400 HM und knapp 130 km kann ich wieder ins Auto steigen und zurück nach Porec fahren.

Fazit: Istrien ist echt ein Traum. Egal ob es jetzt ausgebauten Straßen sind, ober wie heute geheime Güterwege. Auch die Leute sind hier sehr nett und freundlich. Vor allem das Personal in den Hotels. Ich bin der Meinung, dass es nicht immer Mallorca sein muss. Ich kann nur sagen: Visit Istria. Mit dem Rennrad.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #istria #croatia #valamarhotels #valamarmoments #valamarlovesbike

Rennradtraining in Istrien. Tag 3.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger.
Alle Wege führen nach Rovinj.

Alle Wege führen nach Rovinj. So wie alle Wege wieder nach Porec zurückführen. Warum ich das weiß? Ganz einfach, weil ich es selbst erlebt habe. Erlebt habe ich auch, dass man nicht immer einem Garmin trauen soll. Ja, denn Garmin ist ein sturer Bock, der immer alles besser wissen will.

So geschehen heute. Auf dem Programm eine Tour über das Landesinnere nach Rovinj und dann wieder retour. GPX Datei hochgeladen und weggefahren. Ich will zum Startpunkt der Tour geführt werden. Garmin führt mich. 20 Meter davor biege ich rechts ab. Ich bin auf der geplanten Strecke. Doch was macht der Garmin? Er zwingt mich ständig umzudrehen. Ich check nicht warum. Doch, jetzt check ich es. Die Funktion an den Startpunkt der Tour zu fahren lässt sich nicht automatisch aufheben, wenn man irgendwie doch früher auf die richtige Strecke kommt. Das wusste ich nicht. Ich wusste auch nicht wo ich bin. So habe ich dann doch nachgegeben und bin dem Garmin gefolgt. Leider. Die Tour stand von Anfang an unter keinem guten GPS-Stern. Erst als der Startpunkt erreicht war, ließ sich der Garmin erbarmen. Um uns denselben Weg zu ersparen, haben wir dann eine andere Variante gewählt. Mit einer old-school Karte. Ja. So wie früher.

Erfahrungen von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Knapp daneben ist auch vorbei.

Irgendwann waren wir dann doch wieder auf der Originalstrecke und wir konnten die besten Teile dieser genießen. Ein paar schöne Abfahrten und Steigungen. Von Kringa nach Sveti Petar U Sumi. Von dort dann nach Zminj. Hier dann auch wieder totales Versagen. Streckenabweichung. Und dann aufgrund der verlorenen Zeit die Entscheidung nach Rovinj zu fahren. Vollgas. Immer zwischen 45 und 50 km/h. 24 km in weniger als 28 Minuten Fahrzeit. Rovinj. Umkehren und die selbe Strecke retour. Wir sind wieder dort, wo wir sein sollten. Noch knapp 49 km bis nach Porec. Wir haben Stress. Ein Mitstreiter hat um 1600 Uhr ein Telco. Das wird sich nicht ausgehen.

Ortsunkundig wie wir sind, nehmen wir eine kleine Abkürzung. Wir sparen uns 10 km und biegen Richtung limski zaljev rezervat. Ein traumhaft schöner „Fjord“. Die Straße erhebt sich jetzt entlang des Wassers. Während ich fotografiere überholen mich zwei ganz schnelle Jungs. Ich hänge mich an sie an. Mit Mühe und Not erreiche ich den Scheitelpunkt. Es kommt noch dicker. Eine ganze Truppe junger tschechischer Rennradler fährt an mir und meinem Kumpeln vorbei. Ich lasse mich nicht zwei Mal bitten und hänge mich in deren Windschatten. Wir werden akzeptiert. Das Begleitfahrzeug der Gruppe lässt sich hinter uns fallen. Das Tempo ist hoch. Die Jungs kreiseln. Wie lassen aus, wollen nicht stören. Nochmals zwischen 45 und 50 km/h. Es ist ein Tempospass. Einfach nur geil. Bei Funtana lassen die Jungs nach. Sie rollen aus und verabschieden sich dann Richtung Meer. „Thank you guys“. Wir werden gegrüßt und begeben uns auf die letzten drei Kilometer unserer heutigen Tour. In Summe 112 km und 1.400 Höhenmeter. Schnitt bei 29 km/h. Nicht schlecht trotz mehrerer ungeplanter Stopps. Details erspare ich. Es geht um ungewolltes Austreten in der Natur. Mehrmaliges. Telco ist sich doch ausgegangen.

Fazit: Lerne den Garmin zu bedienen, zu verstehen und nicht immer zu vertrauen. Oder lerne koratisch und frage nach dem Weg.

Morgen plane ich den Ucka. Mal sehen ob ich ihn finde bzw. ob ich wieder nach Hausse ins Hotel zurückfinde.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #istria #croatia #valamarmoments #valamarlovesbike

PS: Istrien ist einfach genial. Ich habe noch lange nicht alles entdeckt. Und es gibt sehr vieles zu entdecken.