Kategorie: Allgemein

5. quäldich.de Tauernrundfahrt.

Nur noch 5 Tage. Und es kribbelt. Kein Wunder. Bei diesem Wetter. Wolkenloser Himmel. Temperaturen jenseits der 30 Grad im Tal und halbwegs angenehme 15 – 20 Grad auf 2000 Metern Höhe. Die Zutaten für eine Höhenmeter-Party mitten in den Tauern könnten nicht exquisiter sein. Die vorsichtigen Prognosen sind derzeit auf einer Skala von „fuck“ bis „yes“ bei „yesssss“. Hoffen wir, dass es so bleibt. Nur noch 5 Tage. Dann gilt es 700 km und 12.250 Höhenmeter zu bewältigen. Mit Höhepunkten wie die Postalm, der Koppenpass (23% Steigung), die Nordrampe des Sölkpasses, die Bergankunft am Schönfeldsattel, die 40 km lange Anfahrt zum Kartischer Sattel, die Großglockner Hochalpenstraße mit Hochtor und Fuschertörl, der Filzensattel und der Dientner Sattel.

Ketterechts ist nach 2011 und 2012, heuer erstmals in offizieller Mission mit dabei. Endlich hat Social Media auch quäldich.de und die Tauernrundfahrt erreicht. An dieser Stelle ein Danke an Roli und Jan. Ich möchte die Faszination einer solchen Tour in Wort und Bild festhalten und weitergeben. An alle, die leider nicht dabei sein können.

Natürlich radle ich die gesammte Strecke mit (klopf auf Holz). Ausgestattet mit 2 GoPros und meinem bereits schrottreifen iPhone4. Schnappschüsse gibt es in Echtzeit. Kurzberichte je nach physischem Zustand und Netzverfügbarkeit natürlich auch. Ausführliche Fotoalben, Videos und Berichte im Anschluss. An die jeweilige Etappe oder nachher.

Und ich freue mich auf rege Diskussion mit Euch. Dafür gibt es den höchstoffiziellen Hashtag „#trf13“. Stellt Fragen und Herausforderungen ;-).

Im diesen Sinne: Ab sofort geht es los.

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Stay tuned an strike a pose.
Cristian Gemmato

Mein Ausflug zu den Radmarathonis.

14. Juli 2013. Während die Radprofis bei der Tour de France den Mount Ventoux hinaufkletterten, bin ich bei den Wachauer Radtagen im Sattel. Ich habe mich für den Champions Radmarathon entschieden. Laut Ausschreibung 160 km und 3.200 Höhenmeter. 14 Tage nach dem Ironman Austria locker zu schaffen. Deshalb habe ich auch die 2 Tage zuvor 200 km und 3.200 Höhenmeter zum Aufwärmen absolviert. Meine Beine also sehr frisch und überhaupt nicht schwer (wer mich kennt, weiß dass der letzte Satz zynisch gemeint ist).

Eigentlich wollte ich mit den Wachauer Radtagen eine 1 Jahr alte Rechnung begleichen. Aufmerksame Leser wissen vielleicht noch, dass ich letztes Jahr meine Radschuhe zu Hause gelassen habe. Auf einen Start mit Turnschuhen habe ich dann verzichtet.

Im „Bikerdorf“ Mautern geht alles sehr schnell. In Windeseile habe ich einen Parkplatz (ich bin auch sehr zeitig angereist), meine Startunterlagen und meinen Pentek Chip. Dieser wird noch eine große Rolle spielen. Dazu später.

Die guten 60 Minuten bis zum Start verbringe ich mit meinen eigenen Ritualen. Das heißt mindestens 3 x aufs WC gehen und das Posen. 30 Minuten vor dem Start stelle ich mich schon in die Startaufstellung, weil diese schon sehr voll ist. Vorne die 160iger, dann die 97er und ganz zum Schluss die 50er. Gemeint sind die km, welche in Angriff genommen werden sollten.

Durch die Lautsprecher hören wir des Landeshauptmannes Senf zum Thema Radfahren und Niederösterreich, dann die Bitte des Bürgermeisters über den Erwerb von T-Shirts den Hochwasseropfern zu helfen sowie die obligaten Worte der Stargäste Armin Assinger, Leo Hillinger, Benjamin Karl und Helmut Wechselberger. Letzterer gute 60 Jahre alt und am Ende mit einer Bombenzeit im Ziel. Hut ab.

9.00 Uhr. Es geht los. Von 0 auf 40 km/h in weniger als 30 Kurbelumdrehungen. Du musst das machen, sonst wirst du von hinten überfahren. Ein Wahnsinn, wie da weggebolzt wird. Links, rechts, unter und über mir Radfahrer. Ich bin in einer ganz anderen Welt. Vom Triathlon zu den Radmarathonis.

Eine Schlange von an die 2.000 Radfahrern schlenkert sich durch die Gassen von Krems. Das Rennen nach wie vor neutralisiert. Und schon sind die 97er mitten unter uns. Erkennbar an ihren gelben Startnummern. Die ersten 10 km sind ein Stop and Go. Ständiges herabbremsen und beschleunigen. Wie eine Ziehharmonika. Vorne wird leicht gebremst. Hinten muss gestoppt werden. Ich touchiere Schultern, Oberschenkel, Lenker und Pedale. Es wird so unruhig gefahren, als ginge es hier schon um Sieg oder Niederlage.

Nach 15 km verabschieden sich die 97iger. Tschüss. Die Straße wird aber deshalb nicht luftiger. Alle 160iger auf einem Haufen. Ich sehe vorne noch den Wagen der Rennleitung. Bin also im Hauptfeld. Es geht dahin. Dann der erste Anstieg. Und sofort trennen sich die Laktatverträglichen von den Unverträglicheren. Ich kann mich in der 3 Gruppe halten. Die erste ist eindeutig zu schnell. In die zweite traue ich mich nicht. Mein Puls ist bereits bei 165! Das ausgewogene Frühstück bestehend aus Milka Tender, Nescafe Cold Espresso und einem Ölz Marmorkuchen sucht sich den Weg vom Magen über die Speiseröhre zum Mund.

Ich gebe alles um in dieser Gruppe zu bleiben. Bin verschwitzter als nach einem Aufguss in der Sauna. Aber ich komme oben an. Denke mir, dass es dann bergab gehen würde. Falsch. Es wird das erste Mal so richtig wellig und hügelig. Ich habe von der Strecke keine Ahnung. Versuche nur mitzufahren. Lese am Speed meiner Mitstreiter, wie lange der jeweilige Hügel sein könnte. Wenn voll hineingefahren wird (Kette rechts), ein Schupfer. Wenn etwas Speed herausgenommen wird, ein etwas längerer Hügel. Ich tue das was die anderen auch tun.

Es geht auf und ab. Ich fahre mit. Meine Oberschenkel gehen bereits auf, wie ein Germknödel in heißer Umluft. Nach 1 Stunde verschlinge ich das erste PickUp. Etwas weiter dann eine kleine Verschnaufpause. Es geht entlang des Dobrastausees. Essen. Trinken. Essen. Trinken. Und treten.

Die erste Labe ist so was von ungünstig platziert. Irgendwo aus dem Nichts taucht sie auf. Am Anfang einer kleinen Steigung. Vor mir bleibt einer stehen. Ich muss auch. Stehen bleiben. Raus aus den Klickpedalen. Fluchen. Und ein Gatorade nehmen. Dann weiter. Der Anschluss ist verloren. Bergsprint. Die Oberschenkel sprengen fast meine Radhose. Schmerzen. Doch ich habe die anderen wieder. Verschnaufen. Essen. Trinken, Essen. Und treten.

Was jetzt kommt gleicht einer Achterbahn. Es ist ein Achterbahn. Und ich führe die Gruppe an. Nicht dass ich wollte. Aber ich war vorne. Mache mehrmals ein Loch zu. Geiles Gefühl. Aber hart. Immer wieder Steigungen. Nicht allzu lange. Aber hart. Sehr hart. Und dann ein paar sehr gefährliche Abfahrten. Enge Straßen. Große Gruppe. Ich fahre vorsichtig. Das wichtigste ist heil nach Hause kommen.

Wie herrlich wären jetzt 180 km bei einem Triathlon. Da fährst du dahin. Dein Tempo. Deinen Rhythmus. Hier fährst du den Rhythmus von 20 anderen. Und verlierst dabei deinen.

Und dann kam er. Der Jauerling. Wir schreiben erst km 90. Ein richtiger Berg. Die Gruppe zerfetzt es. Ich bin ganz weit hinten. Suche meinen Bergrhythmus. Den ich nicht habe. Keine Experimente. Dann endlich eine Labe mit Getränken. Ich nehme 2 Römerquelle Flaschen. Eine trinke ich gleich aus. Mit der anderen säubere ich meine Arme von den pickigen Gelresten und ich kühle meine Oberschenkel. Pinkelpause inklusive. Dann fahre ich weiter. Und siehe da. Ich habe ihn dann doch gefunden. Den Bergrhythmus. Noch ca 4 km. Ich schließe wieder auf die Nachzügler der Gruppe auf. Kann diese Überholen. Sogar Tempo verschärfen, sobald die Steigung erträglich wird. Oben gehe ich dann fast allein in die Abfahrt, von der ich glaubte, dass sie mich bis an die Donau bringen würde. Was sie auch tat, aber mit weiteren gefühlten 50 Gegenanstiegen.

F***. Dieses Rennen ist kein Sonntagsspaziergang. Bald sind wir wieder ein Gruppe. Und wir fahren das Weitental hinaus. Ich verstecke mich in der Gruppe, da es „freiwillige“ gibt, welche vorne im Wind fahren müssen. Und siehe da. Die Donau. Richtung Melk. Es geht über die Brücke. Hier sehe ich, dass in der Gruppe alle ziemlich gleich fertig sind. Da und dort ein paar Ausreißer. Aber die werden gleich wieder gestellt. Eine Schleife und wir sind am Südufer. Richtung letztem Berg. Bei einem Gegenanstieg spült es mich nach vorne. Keiner will oder kann an mir vorbei. Bin ich zu stark, oder die anderen zu schwach. Wie gut, dass ich lange Distanzen trainiert habe. Es leben meine 200er, 150er und 180er.

Noch ca 30 km. Und die letzte Steigung. Diese erreichen wir. Und ich bin wieder vorne. 3 km sagt die Ortstafel. 20 km vor dem Ziel. Ich führe die Gruppe. Ich! Ja ich! Wie geil ist das denn. Ich will nicht zurückschauen. Tue es dann doch. Ein Loch von gut 40/50 Metern. 2 Fahrer kommen nach. Ich hänge mich an. In einer Kehre sehe ich wie sich unsere Gruppe zersplittet hat. Labe in 1000 Metern. Yes! Dann geht es nach unten. Nein! Nach der Labe weitere Gegenanstiege. Scheiße, ist das hier wellig und hügelig.

Ich nehme den Unterlenker und gebe Vollgas. Sammle noch ein paar ein. In den Gegenanstiegen. Ich schneide bergauf jede Kurve. Es geht um Millimeter. Noch 10 km bis ins Ziel. Es überholt mich ein Fahrer. Dieser fährt die letzte Abfahrt wie ein Wilder. Kennt anscheinend den Weg. Ich versuche dranzubleiben. Dann die Einmündung in die Donauuferstraße. Noch 5 km. Der an mir vorbeigefahrene ist ca. 200 Meter vor mir. Überholt einen. Der kann ihm nicht folgen. Ich mache mich auf die Jagd. Bin jetzt auch beim Überholten. Er krallt sich an mein Hinterrad. Das Loch nach vorne wird immer kleiner. Ich bin jetzt in seinem Windschatten. Noch 3 km. Er deutet mir vorbeizufahren. Ich Trottel tue das auch. Mein Garmin zeigt 40 km/h an. Ich schaue nur mehr nach unten. Sitz am vordersten Zipfel meines Sattels und trete. Noch 1000 Meter. Noch 500 Meter. Und aus dem Windschatten heraus, die zwei von mir gestellten und überholten. Sie sprinten. Ich auch. Kann aber nicht vorbei. Beide sind vor mir im Ziel. Ich denke mir meinen Teil.

Lt. Garmin 161 km in 5h22min. 2.800 Höhenmeter. Das macht einen Schnitt von 30 km/h.

Fazit: Radmarathons sind härter als jeder Triathlon. Und gefährlicher. Aber man braucht nachher nicht laufen zu gehen.

PS: Pentek Chip hat nicht ausgelöst. Weder beim Start, noch bei den Zwischenzeiten. Obwohl ich ihn gegen meine eigenen Posingregeln richtig am Vorbau montiert hatte. Schade, hätte mir gerne ein paar Teilzeiten zur Brust genommen. 

Vom Titanmann zum Ironman. Well done!

Ironman Austria 2013. Er ist vorbei. Ich habe gefinished. Und das aus 3 Gründen:

1. Weil jede Geschichte ein Happy End braucht. Meine Geschichte auch. Jene vom Titanmann zum Ironmann.

2. Weil es nichts emotionaleres gibt, wie in Klagenfurt in den Zielkanal einzulaufen und für ein paar Sekunden die vielen Zuschauer auf der Tribüne bei sich zu spühren.

3. Weil ich als erster Athlet weltweit (glaube ich, hoffe ich) den eigenen Ironman filmen musste und wollte (und die Aufnahmen dazu vorher bereits verkauft hatte).

Jeder dieser drei Gründe würde jetzt eine getrennte und ausgiebige Nachbetrachtung und Ausführung verdienen. Es gäbe so viel zu erzählen. Vielleicht hole ich das nach. Vielleicht auch nicht.

Zu Punkt 1 erwähne ich „nur“, dass die Zeit zwischen dem Unfall am 19.1. und dem offiziellen „go“ der Ärtze 12 Wochen später eine sehr spannende war. Geprägt von Experimenten, wie man trotz gebrochener Elle, ausgerissener Speiche und einer 11 cm langen Titanplatte samt 7 Schrauben ein halbwegs vernünftiges Training für einen Ironman durchziehen kann. Aus medizinischer Sicht gesehen, ist das Experiment gelungen. Auch weil ich nicht immer die Gebrauchsanweisungen der Ärtze „verstanden“ habe und mich großteils außerhalb der Schulmedizin bewegt habe.

Punkt 2 ist jedem klar, der einmal im Leben – nicht nur in Klagenfurt – einen Ironman gefinished hat. Dieser eine Augenblick, in dem du die Ziellinie überquerst heilt alle Wunden und macht alles wieder gut.

Punkt 3 ist möglicherweise eine Premiere. Bei einem Ironman. Möglicherweise. Ich habe nur grob recherchiert. Weiß von Stephan Mantler, welcher seinen Ironman 70.3 mitgefilmt hat. Und ich weiß von meiner Premiere beim FH Linz Triathlon. Den Film dazu gibt es hier.  Als digitaler Freak und Social Media affiner Sportler musste ich hier eine neue Zeitrechnung einleiten (stimmt nicht ganz, aber geschrieben klingt das schon nach etwas Großartigem). Ziel war es den Ironman aus der Sicht des Athleten zu dokumentieren. Das Vorher, das Mittendrin und das Nachher. Auf Facebook und Twitter und natürlich in diesem Blog. Da gibt es noch viel Potential.

Angetreten bin ich in Klagenfurt mit 2 GoPros. Eine nagelneue GoPro Hero3 Silver Edition und einer etwas älteren und ramponierten GoPro der ersten Generation mit je einer 32 GB SD Karte und insgesamt 4 Akkus. Voll aufgeladen.

Logistisch gesehen hatte ich auch alles geplant. Mit der „alten“ GoPro Schwimmen. Dazu habe ich Sie „schwimmfest“ gemacht. Mit dem Floaty Backdoor. Die Kamera habe ich am Kopft mit dem Head Strap Mount „fixiert“. Diese GoPro landete beim Bike Split dann am Sattelrohr. Mit neuem Akku, den ich in T1 gewechselt habe. Die Hero3 habe ich dann am Vorbau befestigt. So gibt es vom Bike Split Videos von vorne und von hinten. Letzteres wird ein paar Windschattenfahrer enttarnen 😉

Technisch gesehen hat beim Schwimmen leider nicht alles funktioniert. Normal hört man, wenn die Kamera läuft (1 Piepston) und wenn nicht (3 Piepstöne). Im Wasser war das nicht möglich. Durch einen Bedienungs- und Hörfehler meinerseits habe ich Abschnitte gefilmt, wo ich nicht filmen wollte und statt dessen „Meter“ machen wollte. Und umgekehrt. Leider fehlt mit also jener Teil, wo ich im Lendkanal unter der Brücke durchgeschwommen bin, kurz stehen geblieben bin und die Atmosphäre genossen habe. Dann bin ich sogar am Rücken weitergeschwommen um die Zuseher auf der Brücke ins Bild zu kriegen. Ich könne mir echt in den Allerwertesten beißen für diese Unachtsamkeit.Zum Glück habe ich es dann kurz vor dem Ausstieg bemerkt, so dass ich diesen im Bild habe – samt Lauf zur Wechselzone.

Beim Bike Split habe ich einfach zwischen der Kamera hinten und jener vorne gewechselt. Ich wollte die Hotspots drauf haben (Ausgang Wechselzone, Lakeside, Faaker See, Rupertiberg, Wende und natürlich die eine oder andere Action. Zu meinem Unglück – ich bin ja um 6:45 Uhr in der ersten Welle gestartet – kam ich wohl viel zu früh zu den Hotspots. Dort war dann einfach sehr wenig los. Zu diesem Unglück kam ein weiteres dazu. Der Akku der Hero3 gab bereits nach ca 90 km den Geist auf. Keine Ahnung warum, wieso und weshalb. Ich hatte einfach keinen Saft mehr.  Mit dem allerletzten von 4 Strichen Energie der anderen GoPro konnte ich zum Glück noch die Wende mitfilmen. Verbotenerweise mit der Kamera in der Hand. Denn die alte Kamera passt nicht in das Gehäuse der neuen. So ist es halt, bei Generationenwechsel.

Das Thema Kamera: In Deutschland ist das Mitführen von Kameras seit ca. 10 Tagen von der DTU verboten worden. Die Links dazu sind nicht mehr auffindbar. Bei der Wettkampfbesprechung zum Ironman Austria vor Ort in Klagenfurt wurde ausdrücklich erwähnt, dass es verboten sei, Kameras zu nutzen. Ich habe dann nochmals nachgefragt und man hat mir zu verstehen gegeben, dass wenn die Kamera fix am Rad montiert ist, es kein Problem sein wird. Gut. Das habe ich auch gemacht. Aber fast hätte ich beim Schwimmstart Probleme bekommen. Ich habe auf die Worte des Veranstalters bzw. jene bei der Wettkampfbesprechung hingewiesen und wurde „geduldet“.

In T2 habe ich dann die Hero3 mit einem neuen Akku versorgt und die Kamera am original Chest Mount Herness befestigt. Aus den Erfahrungen des Linztriathlon wusste ich, dass das am wenigsten stört. Und ich wusste, dass ich die Linse immer wieder putzen müsse. In Linz war sie leider angelaufen. Möglicherweise durch die Nähe am Köprer. Schweiß, Feutigkeit … keine Ahnung.

Gefilmt habe ich alles, was ich als „filmreif“ empfunden habe. Publikum, Läufer, Labestationen … Und den Hot Spot „Alter Platz“. Wo dir Leute im „Kaffeehaus“ sitzend zujubeln. Bei km 29 dann habe ich bemerkt, dass die Kamera auf einmal von innen im Wasser schwimmte. Und dadurch auch nicht mehr funktionieren konnte. Wie und warum muss ich noch checken. Angelaufen? Feuchtigkeit? Ich dachte immer die GoPro sei wasserdicht. Fakt ist, dass ich ab jetzt „kameralos“ war. Fast. Denn ich hatte immer noch mein iPhone mit. Dieses hatte ich mit einer E-Case wasserdichten Hülle geschützt (30 Mintuen bis zu 1 Meter!). Der Zieleinlauf war als gesichert. Und ein paar Tweets – no na, konnte ich auch loswerden. Natürlich laufen (und teilweise spazieren gehend – aber das gehört in die Kategorie „sportliches“).

Im Zielkanal zuckte ich dann das iPhone und filmte mein glorreiches Zielfinish. Ettliche Fotos bezeugen das. Video davon gibt es leider keines. Offiziell hat das iPhone nicht funktioniert. Inoffiziell war ich einfach zu patschert.

So on. Es war von Punkt 1, 2 und 3 aus gesehen ein spannender und vor allem langer Ironman. Vom Titanmann zum Ironmann hat sein Happy End bekommen. Den Zieleinlauf habe ich wieder in vollen Zügen genossen und gefilmt habe ich. Auch wenn nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Leider.

Aus sportlicher Sicht wäre noch was drinnen gewesen – mit Fokus auf Zeit. Erstaunlicherweise. Fehlen mir doch ettliche Trainingsstunden. Im Klartext würde das heißen weniger Pausen für die Motivsuche, weniger Trödeln in T1 und T2 beim Akkuwechsel und bei der Ummontage der Kameras, eventuell mit einem Zeitfahrrad auf Augenhöhe mit anderen fighten und wahrscheinlich eh wieder ein beschissener Marathon. Im warsten Sinn des Wortes. Denn diese vielen Gels und so, bekommen mir nicht.

Wie gesagt. Das sind reine Spekulationen. Und ich werde diese vielleicht getrennt hier verarbeiten. Vorerst heißt es einmal schneiden, cutten und kürzen. Gute 3 Stunden Material auf 15 Minuten reduzieren.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

Ironman Austria 013:
Swim: 1:07
T1: 10min
Bike: 5:19
T2: 7 min
Run: 4:29
Total: 11:13:45

Mein zweitbester Ironman. 2011 war ich nach 10:04 im Ziel. 

Vom Titanmann zum Ironmann. Endlich Race Week.

Endlich Race Week. Trainingsumfänge und Intensität sind mittlerweile schon so gering, dass sich so etwas wie ein Familienleben breit macht und alle, die man in den letzten Wochen und Monaten vernachlässigt hat, ob der eigenen Präsenz zu Hause etwas irritiert sind und damit nichts anfangen können. „Schon wieder Training!“ weicht einem „Gehtst nicht trainieren?“

Race Week bedeutet auch den Kopf plötzlich frei zu haben für andere Dinge. Nur nicht denken, denn das ist das Damoklesschwert, das dir dann den Rest gibt. Deshalb hier und jetzt die 10 Dinge, die man im Race Week auf gar keinen Fall machen darf.

1. Trainingsstunden zählen. Denn egal wie man sie zusammenzählt. Es sind zu wenig.

2. Auf die Waage steigen. Tapering macht dick. Das ist Fakt.

3. Sich auf Zeitendiskussionen einlassen. Der Looser ist vom Arroganzbrocken nicht weit entfernt.

4. „Komm fahren wir noch eine gemütliche Runde“ dankend ablehnen. Aus Gründen.

5. Auf die Formränder anderer Athleten reagieren. Weder die Farbe noch die Muskeln auf deren diese zur Geltung kommt lassen sich in so kurzer Zeit herstellen.

5b. Falls wer Punkt 5 nicht beachten will, dem sei gesagt, dass Selbstbräuner auch keine Alternative ist. Die Flecken erkennt man von Weitem.

6. Den 7 Tages Wetterbericht stündlich aktualisiert betrachten. Nichts ist unvorhersehbarer als das Wetter. Schade also um die Zeit. Auch weil man es eh nicht ändern kann.

7. Andere Fragen ob sie in Form sind. Man wird nur das eine hören. Denn alle – alle ohne Ausnahme – fallen in die Punkt 1 Falle.

8. Eine Saltindiät probieren. Dh. 3 Tage ohne Kohlehydrate – komplett ohne, was äußerst schwierig ist und 3 Tage dann voll die Nudeln. Ich sage nur: Durchfall deluxe!

9. Mit Bargeld, Bankomatkarte oder Kreditkarte in ein Triathlon Fachgeschäft oder nur in einen Sportladen gehen. Es ist erstaunlich, was man plötzlich alles noch braucht, obwohl man es zigfach bereits zu Hause hat.

10. Den „DieKetterechts“ Blog lesen. Denn was dort steht kann nicht ernst gemeint sein.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Bitte nicht nachmachen. Lebensgefährlich.

Triesterstraße. Stadtauswärts. Gestern. 15:00 Uhr. Stau auf allen 3 Spuren. Ich mit dem Rennrad durch die stehenden Autos. Es hat gute 40 Grad Asphalttemperatur. Plötzlich fast eine Rolle vorwärts mit dem Rennrad. Von 40 km/h auf 0 in weniger als 2 Sekunden. Scheiß Bitumen. Dieser war flüssig statt fest.  Hab mir fast in die Hosen geschissen. War mit dem Kopf bereits vor dem Lenker!

Aber was gelernt. Vorfahren ja. Aber auf den Bitumen aufpassen.