Schlagwort: Allgemein

Vom Titanmann zum Ironmann. Endlich Race Week.

Endlich Race Week. Trainingsumfänge und Intensität sind mittlerweile schon so gering, dass sich so etwas wie ein Familienleben breit macht und alle, die man in den letzten Wochen und Monaten vernachlässigt hat, ob der eigenen Präsenz zu Hause etwas irritiert sind und damit nichts anfangen können. „Schon wieder Training!“ weicht einem „Gehtst nicht trainieren?“

Race Week bedeutet auch den Kopf plötzlich frei zu haben für andere Dinge. Nur nicht denken, denn das ist das Damoklesschwert, das dir dann den Rest gibt. Deshalb hier und jetzt die 10 Dinge, die man im Race Week auf gar keinen Fall machen darf.

1. Trainingsstunden zählen. Denn egal wie man sie zusammenzählt. Es sind zu wenig.

2. Auf die Waage steigen. Tapering macht dick. Das ist Fakt.

3. Sich auf Zeitendiskussionen einlassen. Der Looser ist vom Arroganzbrocken nicht weit entfernt.

4. „Komm fahren wir noch eine gemütliche Runde“ dankend ablehnen. Aus Gründen.

5. Auf die Formränder anderer Athleten reagieren. Weder die Farbe noch die Muskeln auf deren diese zur Geltung kommt lassen sich in so kurzer Zeit herstellen.

5b. Falls wer Punkt 5 nicht beachten will, dem sei gesagt, dass Selbstbräuner auch keine Alternative ist. Die Flecken erkennt man von Weitem.

6. Den 7 Tages Wetterbericht stündlich aktualisiert betrachten. Nichts ist unvorhersehbarer als das Wetter. Schade also um die Zeit. Auch weil man es eh nicht ändern kann.

7. Andere Fragen ob sie in Form sind. Man wird nur das eine hören. Denn alle – alle ohne Ausnahme – fallen in die Punkt 1 Falle.

8. Eine Saltindiät probieren. Dh. 3 Tage ohne Kohlehydrate – komplett ohne, was äußerst schwierig ist und 3 Tage dann voll die Nudeln. Ich sage nur: Durchfall deluxe!

9. Mit Bargeld, Bankomatkarte oder Kreditkarte in ein Triathlon Fachgeschäft oder nur in einen Sportladen gehen. Es ist erstaunlich, was man plötzlich alles noch braucht, obwohl man es zigfach bereits zu Hause hat.

10. Den „DieKetterechts“ Blog lesen. Denn was dort steht kann nicht ernst gemeint sein.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Bitte nicht nachmachen. Lebensgefährlich.

Triesterstraße. Stadtauswärts. Gestern. 15:00 Uhr. Stau auf allen 3 Spuren. Ich mit dem Rennrad durch die stehenden Autos. Es hat gute 40 Grad Asphalttemperatur. Plötzlich fast eine Rolle vorwärts mit dem Rennrad. Von 40 km/h auf 0 in weniger als 2 Sekunden. Scheiß Bitumen. Dieser war flüssig statt fest.  Hab mir fast in die Hosen geschissen. War mit dem Kopf bereits vor dem Lenker!

Aber was gelernt. Vorfahren ja. Aber auf den Bitumen aufpassen.

Vom Titanmann zum Ironmann. Die Suche nach Speed.

Noch 8x schlafen bis zum Tag X. Was trainiert ist, ist trainiert. Und was man nicht hat (Kraft, Ausdauer, Technik a.d.R), hat man nicht und wird man in 7 Tagen auch nicht mehr bekommen.

So muss ich mich halt anderswo austoben. Beispielswiese an der Diskussion ums Wetter. Die Hitzewelle ist vorbei, die Temperatur im/am Wörthersee über 25 Grad. Ein neuerliches Neoverbot wie 2012 also nicht unwahrscheinlich. Wenn nicht die nächsten Tage kühler werden. Und danach schauts aus. Egal wie es wird (es wird schön, a.d.R. bzw. Autosuggestion) – es wird. Daran kann ich nichts ändern.

So muss ich mich halt anderswo austoben. Beispielsweise am Fahrrad. Wie am  Foto ersichtlich, habe ich meine Sattelstütze um gut 1en Zentimeter nach oben gezogen. Warum? Weil ich doch gemerkt habe – glücklicherweise konnte ich die letzen Wochen doch ein paar Kilometer abspulen – dass mein Tritt in der Ebene zu sehr von einer „bergauf“ Position heraus immer unrunder wurde. Das heißt ich habe von oben nach vorne in die Pedale gedrückt. Das war bis dato nicht wirklich ein Problem – diese Position war quasi perfekt für mich in den Bergen.

Aber beim Triathlon ist das etwas anders. Da liegt ja der Schwerpunkt eigentlich vor dem Tretlager. Und der Triathlet tritt von oben mehr nach hinten in die Pedale. Aus der Hüfte heraus. Das entlastet die Beinmuskulatur. Das ist auch nur möglich, weil TT Räder einen steileren Sitzwinkel haben. Meist um die 78 Grad (herkömmliche Rennräder hingegen 73 bis 76 Grad). Der steilere Sitzwinkel hebt den Fahrer und legt in quasi auf den Aerolenker in eine komfortable Liegepositon. Das verringert den Luftwiderstand. Bei einem Test haben die Mitarbeiter des Rennradmagazin Tour (Ausg. 1/2007) immerhin 172 Watt Leistungunterschied bei gleicher Geschwindigkeit gemessen zwischen Oberlenkerhaltung Rennrad und optimaler Zeitfahrrad-Einstellung. Ich wiederhole: 172 Watt!

Ich bin also von der Geomerie etwas eingeschränkt. Noch mehr Spielraum wäre eine nach vorne geneigte Sattelsütze. Die habe ich nicht gefunden, weil mein Sattelrohr „aeroverseucht“ ist. Aerolenker? Fehlanzeige. Bei meinem Lenker passt keiner drauf.

Also Wurscht. Mein Fahrrad ist jetzt so eingestellt. Die Markierung zeigt mir wo ich vorher war. Ich kann also immer noch zum „Ursprung“ zurück. Werde noch etwas tüfteln – denn sonst ist die Zeit bis nächsten Sonntag zu fad.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: auf der Ebene habe ich mit der neuen Position gleich ein paar „Placebo“ km/h gefunden. Und Hüft- sowie Rückenschmerzen. Rock it.

Vom Titanmann zum Ironmann. It’s Tapering Time.

Nur noch 13 Tage bist zum Ironman Austria. Und wie immer stellt sich die Frage: „Habe ich genug trainiert?“ Wenn man mich fragen würde – ich habe keine Ahnung. Zum „finishen“ vor dem Feuerwerk um 0:00 Uhr sollte es allemal reichen. Um meine Bestzeit von 10:04 zu knacken, müsste ein Wunder geschehen. Zu verkackt waren die Prämissen. Ohne mich jetzt wiederholen zu wollen. 12 Wochen ohne effektivem Training ab 19. Jänner können nicht einfach so aufgeholt werden. Am Rad fehlen mir an die 1.700 Kilometer. Schwimmen … vergessen wir es. Einarmig tut man sich halt etwas schwer. Aber wurscht. Ich fahre ja nach Klagenfurt um Spass zu haben. Was dabei rauskommt werden wir sehen. Auf alle Fälle sollen ein paar gute Bilder eingefangen werden. Derzeit tüflte ich noch, wo und wie ich meine 2 GoPro’s fixieren soll. Am Rad denke ich eine am Lenker nach vorne gerichtet und eine an der Sattelstütze nach hinten gerichtet. Beim Laufen denke ich, werde ich auf den Chest verzichten (zu viel Armbewegung) und die Kamera händisch mitschleppen. Wird etwas umständlich, aber die Bilder sind dann besser und vor allem nicht so wackelig. Beim Schwimmen werde ich auf Bilder während des Kraulens verzichten. Die machen beim Anblick nur seekrank. Der Start, der Kampf an den Bojen, der Lendkanal und der Aussteig. Das sollte reichen. Was ich noch üben muss sind die Wechselzeiten – jene der Akkus an den Kameras. Ich werde mit 4 Akkus an den Start gehen.

Aber zurück zum Ironman und das Tapering. Die letzten 2 Wochen die Muskeln und die Psyche so richtig rennscharf zu machen. Also die Umfänge zu reduzieren und die Spritzigkeit zu kitzeln. Hier „mein“ Plan* bis zum Wettkampf:

MO: 90 Minuten laufen (GA 2)
DI: 60 Minuten Schwimmen + 120 Minuten Rad (Wechseltempo)
MI. 120 Minuten laufen (GA 1/regenerativ)
DO: 60 Minuten Schwimmen (terminbedingt)
FR: 120 Minuten Rad (hügelig/Wechseltempo) anschließend 30 Minuten laufen (5 min/km)
SA: 60 Minuten laufen (GA 2)
SO: 60 Minuten Rad (Regenerativ)
MO: Ruhetag
DI: 45 Minuten laufen (GA 2), 30 Minuten Schwimmen
MI: Ruhetag/Reservetag
DO: 20 Minuten Rad (Entwicklungsbereich/anerob), 4 km laufen (4:15/4:20)
FR: 60 Minuten Schwimmen
SA: blöd Reden auf der Ironman Expo
SO: rocken, schwitzen, fluchen, sterben

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

*mein erster Plan für diesen Ironman. Bis dato war Zufall, Lust und Laune mein Trainer.

Vom Titanman zum Ironman. Nur noch 3 Wochen.

Der Countdown läuft. Nur noch 20 Tage bis zum Ironman Austria. Eigentlich sollte ich mit den Trainingsumfängen schön langsam runtergehen und das sog. „tapering“ beherzigen. Eigentlich.

Vergangene Woche habe ich mir zeitbedingt etwas mehr um Intervalle und knackige Einheiten gekümmert. Drei (in Worten: für mich sehr viel) Koppeleinheiten habe ich brav und laktatfüllend absolviert. Laufen – Rad, Rad – Laufen. Laufen – Pause -Rad. Dazu noch den Neufeld Triathlon gestern. Eine olympische Distanz.

Meine erst dritte olympsiche Distanz seit es mich gibt. Aus Gründen. Ich bin einfach für schnelle Sachen nicht geeignet (Psychoausrede). Lange ist es her. Einmal in St. Pölten und einmal in Krems.

Die Vorbereitung zum Neufeld Triathlon war alles als optimal. Nicht die Koppeltrainings und Intervalle. Es war mein Rachen. Ich musste ihn mehrmals öffnen, um ihm ein Mix aus Neoagin, Tantum Verde und ipalat zu gönnen. Dazu noch omaerprobte Topfelwickel für die Nacht.

Wurscht. DNS gibt es nicht (außer bei Tod oder ähnlichem). Neufeld an der Leitha. Sonntag 9.6.13. Es ist knapp nach 7.00 Uhr. Strahlend blauer Himmel. 16 Grad. Ich hole meine Startnummer. So schnell wie noch bei keinem Triathlon bisher. Kurzer check der Gegend. Wo ist das Schwimmen. Wo die Wechselzone. Aha. T1 und T2 werden eine etwas längere Angelegenheit (laut Garmin bin ich in T2 insgesamt 300 im Einbahnsystemen gelaufen). Ansonsten warten auf den Start. Lauf- und Radstrecke würde ich eh auf der jeweils 1. von 2 Runden kennen lernen.

Bike Check verlief problemfrei. Neben mir die zwei Molnar Brüder. Aus Ungarn Je 50 kg Muskel, Haut und Knochen. Ansonsten wie immer Carbon, Carbon und nochmals Carbon. In ausgebrägter TT Version. Da tue ich mir jedes Mal Leid mit meiner Princess of Pain. Noch ca. 1,5 Stunden bis zum Start. Das sind umgerechntet 4 Stuhlgänge.

Kurz vor dem Start hau ich mir noch schnell was für den Hals rein. Damit ich das Wasser, welches ich bald schlucken werde gut runterbringe. Rein in den Neo und etwas einschwimmen bzw. einfrieren. Das Wasser hat offiziell 17 Grad. Siehe Bild oben. Gemessen wohl im Pinkelbecken für die Kiddies. Wenn alle Schwimmen, dann muss ich das auch. Leider.

9.15 Start. Ich treffe noch ein paar bekannte Gesichter am Ufer des Neufeldner Sees. Aus Funk, Fernsehen und Dopingsperren. Lisa Hütthaler läuft mir über den Weg. 3, 2, 1 …. es geht los. Ich renne ins Wasser. Tauche ein. Ein paar Kraulzüge und es war aus. Ich habe zwar gelernt mit geschlossenem Mund zu kauen, aber mit geschlossenen Lungen zu schwimmen, hat man mir nicht begebracht. Durch das kalte Wasser und möglicherweise auch durch meinen Gesundheitszustand bekam ich unter Wasser keine Luft und Platzangst.Kraulen also unmöglich. Ich schalte das System auf Brustschwimmen um. Das geht halbwegs. Mit dem Kopf oberhalb der Waserobefläche. Eine ganz neue Erfahrung. Man sieht sehr viel. Aber die Luftzirkulation von außen zur Lunge funktioniert immer noch nicht. Ich hechle. Ich schnappe da und dort nach Sauerstoff. Ich komme kaum vom Fleck. Schnell bin ich im letzen Drittel des Feldes. Bei den echten Brustschwimmern (sorry – will da keinen beleidigen). Es geht bis zur ersten großen Boje vorbei zur zweiten. Ich versuche da und dort den Kopf unter Wasser zu bringen. Keine Chance. Sofot Atemnot und Panik. Kurz denke ich ans aufgeben und an einen schönen Tag am See bei prognostizieten 30 Grad. Aber ein DNF gibt es nicht (außer bei Tod oder ähnlichem). Also weiter Brust schwimmen. Ab der zweiten Boje dann Richtung Ufer und Landgang akklimatisiert sich mein System und das Kraulen feiert ein Comeback. Juchu. Es geht. Zügig (zumindest das Gefühl) bis zum Ufer. Was für ein Revival. Raus aus dem Wasser. Kurz laufen und dann wieder rein. Kraulend. Ja. Kraulend. Die gesamte 2. Runde. Etwas zick zack wie immer. Aber immerhin kraulend. Das Schwimmen beende ich dann in erstaunlichen 29 Minuten. Trotz Brustschwimmeinlagen. Da soll sich noch wer auskennen.

T1. Eine rutschige Angelegenheit. Das Laufen auf dem aufgeweichten Boden ist eher ein akrobatisches Kräftemessen mit der Schwerkraft. Ich bleibe standhaft. Finde mein Rad. Neo weg. Rein in die Radschuhe. Diesmal ohne Socken. Die sind im Auto geblieben. Dank meiner gewissenhaften Vorbereitung. Ich wähle noch 1 Gel und hinterlasse mein Repair-Kit. Spart Gewicht. Und macht es spannend. Mit meinen Northwave an den Füßen geht es raus auf die Radstrecke. Endlich darf ich aufs Rad. Es ist geil warm.

Bikesplitz. Schon auf den ersten Metern verblase ich mehrere Mitstreiter. Einfach herrlich. Ich fahre drauf los. Der Wind stark von der Seite und von vorne. Ich weiß, dass es ein Rundkurs ist. Also sollte dann der Wind auch mal von hinten kommen. Die erste Kuppel. Ich gehe aus dem Sattel. Voll in die Pedale. Mache Druck im Wiegetritt. Vorbei an TT-Maschinen. Es macht echt Spass. Ich visiere schon die nächsten an. Auf geht’s. Der Wind immer noch brutal stark. Nach Müllendorf bergab bei Gegenwind. Ich muss voll treten, um halbwegs weiterzukommen. Vor mir eine große Gruppe beim Windschattenfahren. Dann die Wende und der Wind als Freund. Mit 50 km/h geht es jetzt mehr als zügig voran. Leider mit 50/12 etwas zu sehr umdrehungsfreudig. Ich wünsche mir meine 54/11 der Baronesse. Das wäre jetzt der Hammer. Für Klagenfurt werde ich mir noch ein 11er Ritzel besorgen. Bei Steindorf durch und der zweite Hügel. Hier treffe ich wieder auf die Gruppe von vorher. Fast stehend. Ein leichtes Spiel an denen vorbei zukommen. Mein Garmin zeigt noch 5 km bis zur nächsten Runde. Vollgas. Nach knapp über 30 Minuten setze ich zu dieser an. Und die Geschichte wiederholt sich. Die üblichen Verdächtigen aus Runde 1 hatten sich in meinem Windschatten geklebt und saußen an mir vorbei. Doch vor mir kommen sie nicht vom Fleck. Weil es bergauf geht. Blocking deluxe. Ich müsste mich lt. Regeln zurückfallen lassen. Haha. Nix da. Raus aus dem Sattel. Antreten und vorbei. So vorbei, dass das Loch groß ist. So geht’s dahin. 40 km in 36 km/h. Am Unterlenker. Nicht so schlecht.

T2. Elend lang zum Rad schieben. Zum Glück auf Gras. Das tut den Schuhen nicht weh. Normale Rennradschuhe mit 2 Klettverschlüssen und 1 Ratsche lassen sich halt nich so leicht öffnen. Deshalb behalt ich diese Schuhe gleich an. Dann rein in die Laufschuhe. Ohne Socken. Saucony Kinvara 3 ready to run. Gel zur Sichehreit in die Hand. Auf geht’s.

Running: 2 x 5 km rund um den See. Ich habe mir vorgenommen 4:30 zu laufen. Km 1 mit 4:36 sind noch in der Norm. Es gibt Laben. Mit Wasser und Bananen. Keine gute Kombination. Es hat gefühlte 30 Grad und mehr. Die Beine schwer. Der Schritt nicht so locker. 4:42 für km 2. Das wird wohl nix. Ich visiere ein paar Konkurrenten an und hänge mich an diese. Das geht. Ich pendle mich bei 4:45 ein (+/-). Bei km 3 höre ich eine Dampflokomotive. Und bin dann überrascht, das diese Frau Hütthaler war, welche von hinten angebraust kam. Ich dachte sie muss sterben. Zusammen mit Alexander Frühwirth. Dem Tria Urgestein. Man muss sich die Strecke in Neufeld so vorstellen: Kurve, lange Gerade, Kurve, etwas kurvige und eckige Gerade, Kurve, lange Gerade, Kurve, sehr lange Gerade, zick zack, eckig durch parkende Autos, Gerade und dann die 2. Runde. Ich kann zwar laufen, weniger gut atmen, komme aber nicht vom Fleck. Aber ich komme ins Ziel. 49 Minuten für die 10 Kilometer. Zielzeit verpasst. Durchgefallen.

In Summe waren es 2:32 Minuten. Ich wollte schon mehr. Sub 2:30. Ich tröste mich mit einem 26. Platz in meiner Altersklasse und mit einem geilen Radsplit.

Fazit: Neufeld Triahtlon bekommt das Prädikat sehr empfehlenswert. Sehr gute Organisation rund um das Team von P3Trisports . Schöner kalter See, eine sehr schnelle Radstrecke und eine Laufstrecke rund um den See bei der der See kein einziges Mal zu sehen ist. Pluspunkt: eine sehr üppige Ziellabe. Zu überlegen wäre beim King of Neufeld mitzumachen. Das ist eine Sprintdistanz am Samstag (750/20/5) und die Olympsiche am Sonntag.

Was ich verbessern würde? Statt dem Erdinger Alkoholfrei würde ich die Sport Weisse von Stiegl bevorzugen.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

Radfahren bei Regen.

Dieser Mai hat’s wahrlich faustfeucht hinter den Ohren. So oft wie in diesem Monat habe ich meine Princess of Pain noch nie säubern, schmieren und adjustieren müssen. Was da vom Himmel fällt ist nicht normal.

Dass Wasser dem Rad und dem Körper nicht gut tut, weiß jeder, der schon einmal mehrere Stunden im Regen gefahren ist. Und ich meine damit nicht einen Platzregen unterwegs. Der ist ja oft auch eine sehr willkommene Abkühlung. Es geht um den Regen, der einem von Start bis ins Ziel begleitet. Meistens nur bei Rennen. Denn ich kenne wenige, welche bei Regen wegfahren. Sollte es welche unter euch geben. Respekt! Das Motto, es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Bekleidung, lasse ich beispielsweise manchmal nicht gelten.

Rennradfahren im Regen ist eine Herausforderung. Einerseits muss der Körper vor der Nässe geschützt werden und andererseits ist das Handling des Rennrades ein ganz anderes. Fahr- und Bremsverhalten müssen angepasst werden. Hier ein paar Tipps wie ich das machen würde. Sofern ich im Regen unterwegs bin. Morgen und Übermorgen zum Beispiel.

  • für unterwegs reicht oft eine Regenpellerina, welche man sich anziehen kann. Es gibt die Klassiker. Jene die mit Wachs behandelt sind. Super wasserabweisend – aber leider nicht atmungsaktiv. Das Wasser, welches man sich von oben spart, kommt dann von innen. Regenpellerinas sind hinten meisters länger geschnitten, damit man das Ende unterm Sattel einklemmen kann und so das Fahrwasser von hinten kaum auf den Hoseneinsatz bekommt – oder zumindest weniger.
  • für eine Fahrt im Wasser von Beginn an, lohnt es sich schon etwas mehr anzuziehen. Allen voran die Überschuhe. Je nach Temperatur sind diese aus Kunststoff oder aus Neopren. Auch Fleee gibt es – für den Winter. Tipp: klassisch schwarz. Bitte nicht diese bunten. Danke.
  • Weiters empfehle ich eine lange Radhosen. Ich trage meistens Leggins oder eine dünne Laufhose. Blickdichte Strümpfe hatte ich auch schon. Aber das war in der Not. Den Beinschutz bitte immer in der Farbe schwarz. Das passt zu jeder Radhose. Beinlinge sind nicht mein Ding. Denn man hat so an den Oberschenkeln sehr wohl zu kalt. Und eine lange Radhose ist bis 20 Grad nicht zu heiß. Sollte dann doch mal die Sonne rauskommen.
  • Oben ein „Transtext“ Leiberl ( (c) Löffler). Meinsten mit kurzen Ärmeln. Ich habe da einmal eines von Craft gekauft. Mit einem Windstopper vorne. Das ist genial. Schützt super vor Kälte und Fahrtwind. Darüber das „normale“ Radtrikot. Mit Ärmlingen. Schwarze. Passend zu der langen Hose.
  • Über dem Radtrikot trage ich gerne einen ärmellosen Windbreaker. Der hält meist schon mal etwas Wasser ab. Und den Fahrtwind. Sobald dieser aber durchnässt ist … wurscht. Windbreaker kann man schnell an- und ausziehen. Oder nur öffnen. Für die bergauf Passagen.
  • Für extremen Regen würde ich dann zusätzlich eine dünne Regenjacke mitnehmen. In durchsichtigem Stoff. Damit das Radtrikot noch zur Geltung kommt. Gibt es überall. Tipp: nicht all zu groß nehmen. Die blasen sich gerne auf und bremsen.
  • Nicht zu vergessen sind die langen Handschuhe. Bei Dauerregen ein „must have“. Gibt es in allen Materialien. Neopren, von mir aus auch. Aber da schwitzt man.
  • Ob meiner Frisur muss ich natürlich auch noch einen Kopfschmuck tragen. Ein tradtionelles Radcap tut es auch. Mit Schild nach vorne. Schützt vor Regen. Ansonsten ein Tuch, welches auch die Ohren leicht verdeckt.
  • Und wem das Posing wurscht ist, der montiert sich noch hinten einen Plastik Kotflügel. Gut für den eigenen Hintern und den Hintermann.
  • Bei Nässe langsamer fahren, in Kurven nicht bremsen und Vollbremsungen vermeiden. Besondere Vorsicht bei Laub, glatten Straßenbelägen und Fahrbahnmarkierungen. Extreme Vorsicht bei nassen Schienen, sie sind auch bei relativ stumpfem Winkel tückisch! Wasserlacken umfahren, da Rillen, Löcher und Glasscherben nicht zu sehen sind.
  • Vorsicht mit Felgenbremsen: Wirkung und Dosierbarkeit verringern sich bei vielen Fahrrädern unter Nässeeinfluß dramatisch. Carbonflanken sind da eine große Herausforderung. Daher zur Vermeidung von Überraschungen rechtzeitig eine Probebremsung machen! Bei unbefriedigender Bremswirkung Fachberatung einholen. Achtung: bei Regen und Schmutz ist der Verschleiß beim Bremsgummi entscheidend höher.
  • Damit das Fahrrad das Wasser auch gut verkraftet, putze ich es immer gleich. Ein Wasserschlauch um den gröbsten Schmutz zu entfernen. Oder die Badewanne bzw. Dusche. Die Kette ordentlich einseifen. Im Handel gibt es genug gute Mittel. Und dann die Kette leicht schmieren. Nur die Kette. Nicht die Ritzeln.

Habe ich was vergessen? Dann schreibt einen Kommentar.

Wünsche ein trockenes verlängertes Wochenende. Meines wird nass.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

bike4dream 2013 – und das leidige Thema Wetter

2 x 300 Kilometer hätten es werden sollen. Hätten. Denn das Wetter spielt nicht mit. Donnerstag und Freitag Regen. 20 Stunden im Sattel und davon möglicherweise mehr als die Hälfte im Regen. Wenn nicht mehr. Das darf ich mir nicht antun. Ein Saisonhighlight darf aber nicht ins Wasser fallen. Zu detailliert habe ich die Challenge vorbereitet. In der Gruppe 300 km hin, allein 300 km zurück. Dazwischen schlafen und essen.

Jetzt sitze ich vor einem Dilemma. Der Wetterkarten nämlich. Ich studiere. Ein Ersatzprogramm. Weil ich mir extra frei genommen habe und die Trainingskilometer brauche. Meinen wohltätigen Zweck habe ich ja bereits mit meiner Spende minimal erfüllt.

bike4dreams 2013 soll von Leoben statt von Wien aus nach Klagenfurt führen. Start 12:00 Uhr. Das sind immerhin 140 km. Ich könnte mit der Princess of Pain und Gepäck nach Leoben fahren und dann in der Gruppe nach Klagenfurt. Tags darauf mit Gepäck wieder retour. Im Regen! Grübel. Ich könnte aber auch mit dem Auto nach Leonben anreisen. Dann mit der Gruppe nach Klagenfurt. Tags darauf mit Gepäck zürück nach Leoben. Immerhin 280 km. Eventuell mit einer Extrarunde käme ich auf 300 km. Kling nicht so übel, auch weil man 2 x 140 km im möglichen Regen eher aushalten kann.

Ich sitze vor einem Dilemma. Der Wetterkarten nämlich. Es ist kein Dauerregen zu erwarten. Schauer. Das sagt mir Marcus Wadsak. Aber die Temperaturen steigen nicht über 10 Grad hinauf.

Die lange Tortour ist sicher gesundheitlich ein Risiko (4 Wochen vor dem Ironman Austria). Plan B klingt machbar. Hat aber wenig herausfordernden Charakter. Abgesehen vom schlechten Wetter.

Ich sitze vor einem Dilemma. Den Wetterkarten. Und studiere sie.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts