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Rennradfahren in Oberösterreich – die RAA Challenge.

Rennradfahren in Oberösterrich

Feste soll man bekanntlich feiern, wie sie fallen. Das gilt auch für die Umrundung der Bundesländer mit dem Rennrad. Nach Wien, dem Burgenland und Niederösterreich stand dieses Mal Oberösterreich am Programm. Nicht nonstop wie bei der RAA Challenge im Rahmen des Race Around Austria, sondern in einer etwas gemütlicheren Variante auf zwei Tage aufgeteilt. Alte Männer brauchen ihren gewohnten Schlaf. Ich zumindest. Um trotzdem ein wenige Race Around Austria Feeling zu spüren, sind wir die originale Challenge-Strecke gefahren. Mit all ihren Highlights sowie Höhen und Tiefen. Vor allem jenen des Mühlviertels. 563 km mit 6.300 Höhenmetern. Herzlich willkommen beim Rennradfahren in Oberösterreich rund um Oberösterreich.

Mit dem Rennrad rund um Oberösterreich.

Einfacher geht’s nicht. Rennrad schnappen, das Nötigste in eine Satteltasche verstauen, Route hochladen und in die Pedale treten. Routine macht sich dabei schon bezahlt. Das Packen hat dann bereits System und die Planung ist eine schnelle Angelegenheit. Für ein Mal übernachten braucht es nicht viel. Sechs Ladekabel (iPhone, Garmin, RE-Camera, GUEE-Lichter, Di2 und Dura Ace Powermeter – sicher ist sicher), ein geladener Akkupack (man weiß nie), ein Reservetrikot, eine Unterhose für die Nacht (ich schlafe nicht gerne nackt), ein T-Shirt und eine leichte Hose für das Abendessen und das Frühstück, sowie das übliche wie Ärmlinge, Beinlinge, Windweste und Regenjacke. Etwas vergessen? Ja. Ein paar Gels, Iso-Tabletten und natürlich Mannerschnitten. Zur Sicherheit dabei auch immer ein Pannenspray, Kettenöl und ein Stofffetzen für die Radpflege.

Also Termin fixieren, Startpunkt wählen und Quartier bei der Hälfte der Strecke vorreservieren. Das Wetter sollte man auch nicht ganz außer Acht lassen. Wer will schon nasse Schuhe und Socken?

Wir haben uns für eine Ein-Stopp-Strategie entschieden, um das Ganze in zwei Tagen erledigt zu haben. Tagwache um 0245 Uhr, 1. Frühstück, um 0345 Uhr Abfahrt von Eisenstadt Richtung St. Valentin (mit Pick-Up Service für Siggi), Ankunft im Park & Ride und Abfahrt pünktlich um 0630 Uhr. Am Plan 280 km und mit gut 3.000 Höhenmetern. Etappenziel: Straßwalchen beim Jägerwirt. Warum Jägerwirt? Die Möglichkeit, bereits um 6 Uhr Morgens zu frühstücken war das entscheidende Pro-Argument. Nicht der Preis. Der war für ein paar Stunden Schlaf verhältnismäßig hoch. Für den zweiten Tag haben wir uns die restlichen 290 km und 3.300 Höhenmeter reserviert. Inklusive Heimfahrt retour nach Eisenstadt. Gegen 23 Uhr war das Abenteuer dann vorbei. Fast & Furious.

Ultracycling: Das ist mehr Tankstellen und Supermärkte plündern.

Trend ist, was im Trend ist. Ultracycling ist im Trend. Egal ob jetzt als Rennen oder einfach nur so. Die Herausforderung besteht darin, auf einer bestimmten Strecke möglichst viele Tankstellen und Supermärkte zu plündern. Weil „Unsupported“ auch so ein Trend ist. Einfach einmal das Rennrad schnappen, die Satteltasche füllen und den Beinen das Kommando übergeben. Frei von Zwängen. Das Ziel ist immer B von A ausgehend. Dazwischen viel Landschaft. Rund um Oberösterreich strampelt man durch den Nationalpark Kalkalpen, durch die Region Phyrn-Eisenwurzen, das Salzkammergut, das Hausruck- und Innviertel sowie das Mühlviertel. Man sieht Berge, Seen und Flüsse. Zwischendurch tänzelt man zwischen Autobussen und Motorradfahrern, vorbei an Fähren und Booten sowie kleinen Hütten und pompösen Hotels. Da und dort begegnet man Kühe und Pferde, Wanderer und E-Biker. Und immer wieder überwindet man Grenzen. Die eigenen und jene zur Steiermark, Salzburg, Niederösterreich und Tschechien.

Highlights sind auf der Rennradrunde rund um Oberösterreich mit Sicherheit der Hengstpass, der Ziehberg, die Grossalm, der Attersee und der Mondsee, die Mauer von Schärding hinauf nach Schardenberg, der Passaublick, die blaue Donau und die hohen Wellen des Mühlviertels. Die gesamte Strecke ist „nachfahrenswert“. Rennradfahren in Oberösterreich ist rundum betrachtet überhaupt nicht langweilig. Ganz im Gegenteil.

individuelle Radbekledng

Mach Urlaub. Fahr Rennrad.

Ich weiß. Die wahren Helden fahren so etwas nonstop durch. Und weiter fahren sie auch noch. Viel weiter. Hut ab. Allein die Vorstellung, eine ganze Nacht freiwillig im Mühlviertel verbringen zu wollen macht mir Angst. Ich mache lieber Urlaub und fahre Rennrad. Das Mühlviertel war bei Tag schon eine charakterbildende Angelegenheit. Hier kann man ganz schnell verhungern und verdursten. Die offene Tankstelle in Kollerschlag war unser Schlaraffenland und im Cafè Kastner in Bad Leonfelden haben wir uns eine Henkersmahlzeit gegönnt. McDonalds in Freistadt haben wir ausgelassen. Zu schwarz der Himmel rund um uns. Und die Zeit schien im Regenwasser davonzurinnen.

Dazwischen war Askese angesagt. Auch weil wir zu Dritt unterwegs waren. Da wird nicht nur Rennradfahren in Oberösterreich eine komplexe Sache. Die Knack- und Streitpunkte? Meistens das Essen und das Pinkeln. Und die unterschiedliche Auffassung darüber, was gemütlich ist. Da kommt es schon vor, dass man diskutiert, ob wer heute zu schnell ist oder der andere einfach zu langsam. Kinderspiele für Erwachsene. An dieser Stelle beende ich dieses Kapitel. Es geht immerhin um Freundschaften.

Am Ende bleibt eine weitere perfekt genutzte Gelegenheit, sich ein wenig in der Gegend umzusehen. Vieles kannte ich noch von meiner Zeit als Linz-Exilant. Dort war ich über 10 Jahre dahoam. Die Hengstpass Ostrampe bin ich beispielsweise zuletzt vor 8 Jahren gefahren. Diese Challenge war teilweise wie eine schamanische Rückführung.

Wenn man es nicht drawig hat, ist Rennradfahren in Oberösterreich ein Märchenurlaub auf zwei Rädern. Goi!.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Fotokredits: Siggi & Andi

 

King of the Lake – dein Gratisstartplatz wartet

King of the Lake

„3, 2, 1 … los. Die Startrampe in Schörfling am Attersee gibt dir den ersten Schwung. Den Rest müssen deine Beine erledigen. Auf 47 km heißt es Gas geben, mit den Kräften haushalten, um so schnell wie möglich den Attersee im Uhrzeigersinn zu umrunden. Das ganze verkehrsfrei auf abgesperrter Strecke.“ Beim King of the Lake ist das möglich. Am 30. September 2017. Dabei sein ist einfach. Wenn man einen der begehrten Startplätze ergattern konnte. Oder, wenn man einen Startplatz mit ketterechts einfach gewinnen würde.

Gewinne deinen Startplatz für den King of the Lake.

Bereits zum 7. Mal lädt der Radsportverband atterbiker.at zu diesem europaweit einzigartigen Einzel- und Mannschaftszeitfahren rund um den schönsten See im Salzkammergut ein. Hobbyathleten, aber auch die österreichische Elite werden sich hier gemeinsam messen. Auf der von 1230 bis 1830 Uhr für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrten Uferstraße. „Profifeeling“ garantiert. Schnell, schneller, King of the Lake. Denn der Streckenrekord liegt bei 57:04 Minuten. Das sind 50 km/h Schnitt. Verschiedene Klassen (Rennrad und Zeifahrrad) sorgen für faire Verhältnisse. Los geht’s in Schörfling am Attersee nahe Festzelt. Das sorgt für Spannung für die Zuschauer. Die Fan-Zonen entlang der Strecke in jedem Ort sind weitere Hot-Spots.

2015 war ich dabei. 2016 fehlte ich verletzungsbedingt. 2017 bin ich mit einem Mixed Team am Start.

ketterechts Blog abonnieren zahlt sich aus.

Die insgesamt 1200 Startplätze (Einzel und Mannschaft) sind begehrt und beinahe ausgebucht. Wer also nicht schnell genug war oder ist, der muss warten. Oder den ketterechts Blog abonnieren. Unter allen, die das bis kommenden Samstag, 27. Mai 2017 machen (ja – eine Woche lang hat man die Möglichkeit), verlose ich einen Gutschein zur Teilnahme am King of the Lake. Einzel, Rennrad oder Zeitfahrrad.

King of the Lake

Rennradgeschichten. Rennradreisen. Rennradsatire.

 

 

Achtet einfach auf den gut ersichtlichen Button „Jetzt anmelden“. Dieser erscheint beim Öffnen der Seite am unteren linken Bildschirmrand. Email Adresse eingeben und schon seid ihr im Topf. Das „Gewinnspiel“ läuft unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse des Preises möglich. Die oder der GewinnerIn wird schriftlich verständigt. Es zählen ausschließlich gültige Email Adressen.

Ich wünsche allen viel Glück. Wir sehen uns am 30.9.2017 in Schörfling am Attersee beim King of the Lake.

ktrchts

King of the Lake 2015 – das Einzelzeitfahren rund um den Attersee. Die Analyse.

Foto und Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger
King of the Lake – 47 km Einzelzeitfahren

Nachdem meine Oberschenkel- und Wadenmuskulatur unmittelbar nach dem Rennen vom Massageinstiut Lukas schmerzhaft an ihre Grundfunktion zurückerinnert wurden, ist jetzt auch der Kopf wieder so weit, eine halbwegs objektive Analyse meines Antreten beim King of the Lake 2015 wiederzugeben.

Alles in allem ist meine Rennstrategie in Summe aufgegangen ist. Damit könnte ich leben, Wenn da nicht mehrere wenn wären. So bin ich die ersten 15 Minuten vom Start weg mit Ø 281 Watt statt wie geplant mit 245 Watt gefahren. 40 km/h Schnitt auf 10 km sind nicht schlecht. Für mich. Etwas übereifrig, aber geil war’s. Auch habe ich am Start etwas geblödelt und bin mit ausgeklicktem linkem Pedal die sehr steile Startrampe runter (Fotobeweis vorhanden). Den Aufschlag am Asphalt konnte ich nur mit einem „Bist du deppert“ entgegentreten (Videobeweis vorhanden). Nach 15 Minuten habe ich versucht, den Plan einzuhalten. Doch hat mich in dieser Phase des Rennens bis knapp vor der Wende in Unterach ganz einfach eine gewisse Langweile eingeholt. In meiner natürlichen Naivität dachte ich mir, mehr Vorstarter auf der Strecke zu erspähen. Diese hätten mir dann (Wunschdenken) einen gewissen Kick geben sollen, noch mehr zu drücken, um sie ein- und zu überholen. Dem war aber nicht so. Im Nachhinein muss ich mir gestehen, dass der Kampf gegen die Uhr allein, mich nicht wirklich erfüllt hat. Kein Auto, kein Gegner, kein Hindernis, kein Mensch. Langweilig. Kein Schmäh. Kein Adrenalin. Keine Motivation. Mit Sicherheit hat auch das Wetter dazu beigetragen, meinen Endorphinausstoß in seiner Überschwänglichkeit zu stoppen. Grau. Trüb. Nass.

Erst als mich der hinter mir gestartete einholen konnte, kam bei mir Rennfeeling auf. Mit guten 10 Metern Abstand konnte ich mich an die Startnummer 288 anhängen. Bei der Auffahrt Unterach sogar überholen (Dank auch der wenigen Groupies dort in der Kurve). Genau deshalb hatte ich genug Kraft diese längere Steigung mit Kette rechts hinauf zu drücken. Dann ging es am Nordufer retour. Dieser Teil hatte eine ganz andere Toponomastik als das Südufer. Große Scheibenschupfer, statt der kleinen. Was zur Folge hatte, dass es auch längere Bergabpassagen gab. Hier verhungerte ich mit meinem 50er Kettenblatt vorne. Das 11er Ritzel hinten machte das Kraut auch nicht fett. Nicht nur die 288 fuhr mir davon, sondern auch weitere von hinten kommende (300er Nummern!) flogen an mir vorbei. Allesamt mit Zeitfahrrad und in Aero-Position. Ich machte mich zwar am Unterlenker so klein wie möglich, aber ich hatte keine Chance. Auch nicht mit einer Extraschicht Laktatproduktion. Mein Herz wollte sowieso nicht mehr so richtig pumpen (am Ende eine mäßig hohe maximale HF von 174. Die Ø lag bei 165 – was wiederum sehr viel Interpretationsspielraum eröffnet).

So musste ich leider ansehen, wo der Bartl den Most herholt. Auf den letzten 15 km. Zwar konnte ich an den vielen Zwischensteigungen (Nußdorf, Litzberg …) die 288 immer wieder einholen, auf der anderen Seite der Hügel, zog mir mein als Gegener Nummer 1 Auserwählte immer wieder davon (Videobeweise vorhanden). Jetzt könnten wir über Zeitfahrrad vs Rennrad bzw. Aero-Position vs Unterlenker in Verbindung Luftwiderstand und Leistung (Watt) diskutieren. Ich sage, dass das in paar kleine Wattchen bringt. Vielleicht war es in diesem speziellen Fall (Startnummer 287 vs 288) eine Frage der Kraft in den Beinen. Foto- und Videobeweis (siehe auch Foto oben) sprechen eine deutliche Sprache. Ein Oberschenkel der 288 ist so groß wie meine beiden zusammen.

Mit Sicherheit war auch meine innere Einstellung, alles mit Kette rechts fahren zu wollen, eine Schnapsidee. Mit dieser Einstellung konnte ich zwar bei jedem Hügel meine Wattperformance steigern, ich war „oben“ aber jedes Mal ziemlich blau.

Schlussendlich habe ich das ins Zielgetragen, was unter diesen Voraussetzungen möglich war.

Fazit: Nicht die Beine entscheiden, sondern der Kopf. Den Kampf gegen die Zeit muss man mögen. Ich mags zwar auch, aber ich brauche einen physischen Gegner. Und eine Heldenkurbel. Am besten 54×11. See you next year – mit einem virtuellen Gegner von GARMIN.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#kingofthelake15
#ketterechts

ketterechts beim quaeldich Trainingswochenende im Mühlviertel.

Video vom quaedlch Trainingswochenende im Mühlviertel. Wir hatten wie immer sehr viel Spass, viele Kilometer und genügend Höhenmeter. Infos über die quaeldich Rennradreisen gibt es hier.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

quäldich.de Trainingswochenende im Mühlviertel.

die Ketterechts Familie wird immer größer

Train the Blogger powererd by Stiegl Sportweise ist um ein Kapitel reicher. 400 Radkilometer und gute 7.000 Höhenmeter in 3 Tagen. Gefahren und geschwitzt im Mühlviertel. Dank quäeldich.de. Dazu 0 (in Worten null) km schwimmen und 0 (n Worten null) km laufen. Bezogen auf die 3 Tage. Man muss Prioritäten setzen und auch socializen.

Roli, Österreich Chefquide von quäldich.de hatte gerufen und 20 Rennrad afficionandes waren ihm gefolgt. In seine Heimat. In sein Revier. In ein Gebiet, wo er die Straßen besser kennt als die Mitarbeiter der Straßenmeisterei. Roli kennt hier (und sonst auch überall) jeden Hügel, jeden Asphaltstrich und zum Glück auch jeden Brunnen. Aber dazu später. Headquarter unserer täglichen Touren war das Hotel Waldheimat. Fein. Sauber, Freundlich und mit einer Portion Celebrations als Willkommensgruß für die quäldich.de Truppe. Bounty, Snickers, Mars und Twix für alle for free. Was für ein Einstand.

Für mich war es auch eine kleine Premiere. Eine doppelte. Erstens: noch keine meiner quäldich.de Touren waren so konzipiert, dass sie täglich am selben Ort starten und enden. Zweitens: auch ich kenne das Mühlviertel so einigermaßen. Also eine geführte Tour auf bekanntem Terrain. Pferfekt.

Wer meint(e), dass nur in den Alpen viele Höhenmeter möglich sind, der irrt(e). Zumindest die Teilnehmer des Trainingswochenende werden das nicht mehr behaupten (können). Das Mühlviertels bietet zwar keine „Passtraßen“ wie wir sie sonst kennen, aber genügend Hügel und Rampen. Ein ständiges auf und ab. Highlight sicher die vielen Linzer Hausberge wie Kirchschlag, Hellmöndsödt, Altenberg, GIS und der Helmetzedter Berg. Letzteren habe ich neu kennen gelernt und bei 30 Grad lieben gelernt. Nicht zu vergessen ist auch der Koblberg. Mit 1.044m Oberösterreichs höchster Pass. Und einziger über 1.000m. Im Mühlviertel. Und nicht in den Alpen. Schön brav aneinandergereiht und auf 120 – 130 km verteilt gehen auch diese sog. Schwungbremsen in die Beine. Reichlich Laktat ist garantiert. Speziell, wenn man in Gruppe 1 unterwegs ist. Auch wenn alles bei quäldich.de kein Rennen ist. Am Berg lässt jeder seine Sau raus. Der erste Tag war sowieso ein Wahnsinn. Im Tierreich würde man das Verhalten der Teilnehmer als „markieren“ bezeichnen. Das Tempo war hoch und konnte nur mich energischem Zutun von Roli gedrosselt werden.

Das Mühlviertel hat auch wunderschöne Täler. Langgezogene. Wo es so gleichmäßig rein schmiert. Nicht steil. Aber tendenziell bergauf. Passend zur Philosophie von quäldich.de. Das Mühlviertel hat auch eine Staatsgrenze. Zur Tschechischen Republik. Wir sind ganz im Norden bei Guglwald dieser entlang gefahren und wir haben diese auch passiert. Zu einem kleinen Abstecher an den Moldau Stausee. Und zur Schlemmerreise. Denn die Preise über der Grenze haben ihren Reiz. Kein Vergleich zu dem, was man in unseren Breitengraden löhnt. Ein 200g Steak für umgerechnet ca. € 5. Zwar ohne Beilage. Aber diese kostet auch nicht mehr als € 1. Wer also seine Liebste (nicht das Fahrrad!) mal schön ausführen will. Ich empfiehle eine romantische Kanufahrt am Stausee und seinen Ausläufern mit anschließendem Essen in Vyssi Brod – keine 36 km von Linz entfernt.

Für mich war das Trainingswochenende nach den Strapazen von bike4dreams und den Linztriathlon (500 km in 3 Tagen) eine weitere Standortbestimmung Richtung Klagenfurt. Ich tat mich am ersten Tag sehr schwer, da ich das Rennrad 6 Tage nicht angegriffen hatte. Dafür legte ich einen kleinen Schwerpunkt aufs Laufen. 4 x 1000 (jeweils in unter 4′), einen schneller 13er (in 4:24) und einen lockerer 20iger (in 5:25). Dazu einmal open water schwimmen. Ach ja. Die radfreie Zeit habe ich auch genutzt meiner Princess of Pain neue Patschen aufzuziehen. Selbst geklebt! Und die kleben immer noch – die Vittorias Evo CX. Tag 2 und 3 gingen dann schon viel besser. Ich konnte in den Steigungen Aufstiegsgeschwindigkeiten von 800 – 1000 Meter/h gut treten (auf 4 – 6 km bei 8 – 12%). Und in der Ebene bin ich meinem Namen sowieso gerecht geworden. Der Ketterechts Express von Reichenau im Mühlviertel bis Gallneukirchen bei Gegenwind war für die Gruppe hinter mir wie Urlaub. Auch das Fahren bei Temperaturen über 30° bereitete mir keine Sorgen. Weil ich das sowieso liebe. Kälte a la Ötztaler hingegen nicht.

Zurück zum Mühlviertel, welches sich am vergangenen Pfingstwochenende von seiner sonnigsten und wärmsten Seite gezeigt hat. Bei Temperaturen weit über 30° in der Sonne. Die Premiere dieses Formates hat für mich Charme und Zukunft. Ein fixes Hotel, ganz ohne Stresse. Kein tägliches Koffer packen. Einfach nur wegfahren. Mit dem Rennrad. Tag für Tag. Pedalieren. Bummeln. Laktate erzeugen. Etwas Kultur. Und viel Genuss. Bei akuter Unterhopfung. Leider hat man mir meine Eispause vorenthalten. Dafür habe ich den Kefermarkter Flügelaltar boykottiert. Ausgleichende Gerechtigkeit. Sollte Roli das nächstes Jahr wiederholen – eine dicke Empfehlung meinerseits. Hotel mehr als ok. Frühstück reichlich. Am Abend Grillerei und alkoholfreies Bier. Noch keine Sportweise – aber das werden wir nächstes Jahr ändern. Versprochen. Die Gesellschaft immer ein Highlight. Alte Bekannte und neue Gesichter. Man sinniert und philosophiert. Man erzählt Geschichten und hört sich andere an. Man ist fast auf Urlaub. Wenn nicht das tägliche Radfahren wäre. Aber das ist eine andere Geschichte. Nicht meine und jene von quäldich.de.

stay tuned
Cristian Gemmato @_ketterechts

PS: dieser Blogbeitrag enthält Produktplatzierungen. Die Ketterechts Trikots sind bei mir erwerblich. Bitte um PN auf Facebook.