Schlagwort: salzburgerland

Rennradfahren in der Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut.

Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut

Wer die Wahl hat, sich zwischen Wasser, Hügeln und Bergen zu entscheiden, der wählt für einen Rennradurlaub einfach die Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut. Am besten dann, wenn die Sommerfrische zu Ende ist. Und die milden Temperaturen das Besondere dieser einzigartigen Region noch mehr unterstreichen. Ein Hauch von Sommer und ein Tupfer Herbst reichen, um Straßen und Schotterwege zwischen den vielen Seen, Almen und Passstraßen in eine spannende und abwechslungsreiche Entdeckerzone zu verwandeln. Dabei spielt es keine Rolle, ob man mit dem Rennrad oder mit dem Gravelbike unterwegs ist. Was zählt ist die Zeit, die man sich dafür nimmt. Gastgeber der Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut sind das Salzburger Seenland, Eugendorf, Mondsee, Dachstein-Salzkammergut, die Fuschlseeregion und Attersee-Attergau sowie Rennrad-Hotels mit speziellen Angeboten und Services für Radfahrer*innen. Unendliche Weiten. Und der Autor wieder mittendrin, statt nur daheim. Endlich wieder.

Zwischen Wasser, Hügeln und Bergen.

Bekannt aus King of the Lake, Mondsee 5 Seen Marathon, Race Around Austria und Eddy Merks Classic ist die Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut nicht nur für Schnellfahrer*innen gedacht. Am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt kann und darf man hier auch einmal langsamer und genussvoller fahren. Sogar bremsen und stehen bleiben ist erlaubt und erwünscht. Hier ist jeder Hügel eine Aussichtsplattform, der Berg eine Herausforderung und das Wasser die wohlverdiente Belohnung. Magisch angezogen wird man garantiert von allen drei. Dazwischen erstrecken sich bekannte Straßen und Pässe aber auch abwechslungsreiche Feld- und Radwege. Für Liebhaber*innen des breiteren Lenkers mit Drop Flare, Lenkertasche sowie dickeren, stolligeren Reifen ist zudem jede Abzweigung davon der Beginn eines neuen Abenteuers.

Die Welt ist groß und die Möglichkeiten sind vielfältig. Rennradfahren im SalzburgerLand und im Salzkammergut genauso. Egal ob am Rennrad oder mit dem Gravelbike. Hier geht’s direkt zu den schönsten Touren.

Rennradfahren in der Fuschlseeregion

Do, statt to-do. Der Autor radelt persönlich.

Eisenaueralm, Bleckwand, Lichtenberg. Dazu noch Fuschlsee, Wolfgangsee, Schwarzensee und Attersee. So könnte das Programm für einen Kurztrip in die Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut aussehen. Und genauso hat das Programm für einen Kurztrip in diese Region auch ausgesehen. Inklusive Schnuppertauchen. Ganz genau. Schnuppertauchen. Mit Sauerstoffflasche und allem drum und dran. Do, statt to-do lautet eines der vielen Mottos, mit denen man sich hier um neue Gäste bemüht. Einer solchen Einladung konnte der Autor nicht widerstehen.

Pünktlich um 11 Uhr stand Tobi von Casa Bicicletta einsatzbereit vor dem Hotel Seewinkel in Fuschl am See. Er hatte die Aufgabe durchs Gravel-Programm zu führen. Weg von den Klassikern wie Postalm, Grossalm, Strubklamm, oder Weißenbachtal. Das ganz Besondere findet sich außerhalb gewohnter Pfade. Im Einsatz deshalb das neueste Gravelbike von MyEsel. Frisch von der Eurobike. Ein Unikat. Der Prototyp. Gefunden wurde das Besondere ganz schnell. Wenige Kilometer von Fuschl am See via St. Gilgen am Wolfgangsee. Die Auffahrt auf die Eisenaueralm von Scharfling aus. Nur 7 Kilometer lang, dafür mit 600 Höhenmeter auf Schotter eine technische und konditionelle Herausforderung. Es war, wie man sich eine angenehme Schinderei vorstellt. Ruhig und der Blick auf den Mondsee immer wieder atemberaubend. Gut, dass man hier hinauffahren darf. Vorbei an Wasserfällen, kantigen Felsen, sanften Wiesen und rauschenden Bächen. Das Plaudern kam dabei nicht zu kurz. Über Gott und die Welt. Die Radwelt natürlich. Und es wurde über Gravel diskutiert. Dass diese neue Disziplin dem Hardtail MTB Konkurrenz macht, wurde zudem gleich mit einem unmissverständlichen Feldtest bewiesen.

Ganz anders war die Abfahrt von der Eisenaueralm auf der anderen Seite. Eine feinst präparierte Schotterpiste führte moderat abfallend und wie von Meisterhand geglättet vorbei an diversen Almhütten direkt zum wunderschönen Schwarzensee. Auf diesem Streckenabschnitt ist Gravel zu Hause. Noch mehr, wenn man in die entgegengesetzte Richtung zur Bergankunft antritt. Dann waren es nur mehr wenige Kilometer vom Schwarzensee bis zum Wolfgangsee, dessen Wächter der Schafberg alles überthront.

Rennradfahren auch ohne Rennrad.

Diese knapp 55 km lange Tour mit 1.000 Höhenmetern hat gezeigt, dass man in der Region auch ohne Rennrad ganz gut Rennradfahren kann. Vielleicht sogar viel besser. Mit dem richtigen Set-up tun weder Steine, Kies noch Wiesen weh. Zur Freude der Wadln. Zurück in Fuschl am See ist ein Stopp im Café Restaurant Jacob zu empfehlen. Natürlich kann man es auch den Einheimischen nachmachen und in den noch 19° warmen Fuschlsee springen. Oder Koordination und Kraft beim Apres Bike am Stand Up Paddle oder Tretboot verbessern. Romantiker hingegen nehmen sich ein Ruderboot und laden ihre Liebsten auf eine Runde am See ein. Oft genügt es aber auch, einfach übers Wasser zu schauen und die Sonne zu genießen.

Der Vorteil eines Gravelbikes auf der Straße machte sich auch gleich am nächsten Tag bezahlt. Noch vor dem Date mit Special Guide Erwin am Attersee, musste der Sonntagvormittag stilgerecht überbrückt werden. Zur Auswahl standen die Tipps von Agnes. Die Stichstraße hinauf zur Bleckwand oder eine Umrundung des Zwölferhorn. Aufgrund mangelnder Ortskenntnisse fiel die Entscheidung einstimmig zugunsten der Bleckwand aus. Also wieder von Fuschl am See nach St. Gilgen am Wolfgansee, dann weiter nach Geschwendt, um dann über Vitz am Berg die Mautstraße hinauf Richtung Bleckwand, Niedergaden und Schwarzeneck einzuschlagen. Bis zum Ende des Asphalts sind es von der B158 knapp 7 km und 700 Höhenmeter. Also ein Schnitt von ungefähr 10 %. Konstant.

Jeder Schweißtropfen hat sich gelohnt. Die Ungewissheit vor dem, was noch kommen wird und der immer wieder aufblitzende Wolfgangsee haben die Auffahrt kurzweilig gestaltet. Die bewundernden Blicke der Wanderer haben ihren Teil dazu beigetragen. Rennradfahren ohne Rennrad eben. Mit einer bergtauglichen Shimano GRX 48/31 vorne und 11/42 hinten. Auf dem Schotteresel mit Holzrahmen. Testbericht folgt.

Somit war das “freiwillige” Vormittagsprogramm erledigt. Einer Weiterfahrt an den Attersee stand nichts mehr im Wege. Dort wartete Erwin, der eigentliche King of the Lake. Denn ohne Erwin und seinem Team würde es dieses legendäre Einzelzeitfahren rund um den Attersee nicht geben. “Ride with Locals” – diesmal mit mächtiger lokaler Rennradprominenz.

Ride with Locals – auch am Attersee.

Erwin kennt den Attersee und den Attergau wie kaum ein anderer. Umso erfreulicher das Treffen mit ihm. Seine persönlich ausgewählte Runde mit Lichtenberg, Buchberg und Kronberg hat dem Autor aber Angst gemacht. Zumal auch von einem Skilift und einem Aussichtstrum die Rede war. Mit der Bleckwand in den Beinen rollte es sich hinter Erwin flott, aber trotzdem machbar. Ziel war es, die besten Hügel und somit Aussichten auf und um den Attersee anzufahren. Das ist gelungen. Dazwischen gab es viele Geschichten rund um die Anfänge des King of the Lake, des TriStar Triathlon, der einst am Attersee Station machte, das 24h Rennen rund um den Attersee und auch das Race Around Austria, welches Erwin als Sieger im 4er Team besonders gut in Erinnerung hat.

Will man eine Region kennenlernen, muss man sich den Einheimischen anschließen. Wenn man ihnen nachkommt, wird das zum Erlebnis. Es gibt dann nicht nur verkehrsarme Strecken, sondern auch jede Menge Radwiki-Wissen und Geheimtipps für eine kulinarische Pause.

Am Ende der 70 Kilometer Runde gab es eine perfekte Punktlandung inklusive blauer Stunde bevor am Attersee das Licht abgeschaltet wurde. Genau richtig für ein feines Bad, ein Gläschen High5, den Tatort und die wohlverdiente Nachtruhe.

Das Beste kommt zum Schluss.

Dank des kaiserlichen Herbstwetters in kein einziger Programmpunkt ins Wasser gefallen. Was die perfekte Überleitung zum bereits anfangs erwähnten Schnuppertauchen mit der Tauchschule Under Pressure herstellt. Untertauchen ohne nass zu werden. Dank Trockenanzug. 30 Minuten lang Darth Vader sein. Vater von Luke. Tief einatmen und tief ausatmen. Die Einführung in die Materie sollte man sich sehr ans Herz legen. Dann sind die praktischen Übungen leichter und verständlicher. Tauchen ist wie eine Alltags-Vollbremsung. Tarieren und schweben im Nichts. Mit Blei an den Hüften. Endlich schwer sein dürfen. Nicht wie beim Radfahren, wo jedes Gramm zu viel den Untergang bedeutet. Tauchen ist eine Superzeitlupe. Nicht ganz einfach, aber wenn man das Atmen nicht vergisst, dann hat man schon viel dazugelernt und das eigene Leben unter Wasser gut im Griff.

Tauchen im Attersee

Zwischen Wasser, Hügeln und Bergen. Die Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut hat ihre Reize. Nicht nur rund um die vielen Seen, sondern auch in den vielen Seen. Das gibt es in dieser Form nirgendwo anders. Und das Tauchen? Muss man nicht, sollte man aber. Ein wunderbares Erlebnis, das den Abschluss eines perfekten Wochenendes eingeleitet hat. Ein Mittagessen im neuen Das Attersee. Natürlich Fisch. Ein im Tee gegarter Saibling mit Risotto und saisonalem Gemüse.

#ktrchts

Mit dem Autor selbst die Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut entdecken? Hier gibt es die Möglichkeit Urlaub zu machen und Rennrad zu fahren.

PS: Da es sich in diesem Fall um einen bezahlten Aufenthalt in der Rennradregion SalzburgerLand-Salzkammergut handelt, ist der Beitrag im Sinne der Transparenz mit “Produktplatzierung” gekennzeichnet. Es handelt sich dabei trotzdem und wie immer um einen eigenen verfassten Beitrag, der die Meinung des Autors und seine Erfahrungen widerspiegelt.

Eddy Merckx Classic Radmarathon 2017

Eddy Merckx Classic

Wir sehen uns wieder. Das waren meine letzten Worte, als ich Anfang August im Hotel Mohrenwirt ausgecheckt hatte. Und ich bin wieder gekommen. Zum Eddy Merckx Classic Radmarathon 2017. Ich war neugierig auf das Rennen und das Konzept von Jakob Schmidlechner, Mitorganisator und Betreiber des ersten Rennrad- und Triathlon Hotels Österreichs. Denn die Durchführung eines Radmarathons in Österreich ist seit den Vorfällen beim ARBÖ Radmarathon in Bad Kleinkirchheim nicht mehr so einfach und selbstverständlich. Ein paar bekannte Veranstalter haben deshalb und aufgrund der restriktiven Auflagen seitens der Behörde heuer bereits das Handtuch geworfen. Zu groß ist mittlerweile das Risiko der Verantwortlichen, für Unfälle der Teilnehmer persönlich zu haften.

Nahe am Wasser gebaut. Zwischen gestern und heute.

Der Eddy Merckx Classic Radmarathon ist eng mit der Legende Eddy Merckx verbunden. Die Idee entstand im Jahr 2006 während der UCI Straßen WM in Salzburg. 2017 fand die Veranstaltung zum 11. Mal statt. Und Eddy Merckx war jedes Mal selber vor Ort. Es ist der Kannibale, welcher in der Früh die TeilnehmerInnen auf die Reise läutet und es ist die belgische Ikone, welche die TeilnehmerInnen im Ziel erwartet und die Siegerehrung vornimmt. Der Eddy Merckx Classic Radmarathon ist ein echter Eddy Merckx Radmarathon.

Eddy Merckx Classic

Der Kannibale Eddy Merckx

Wobei Eddy Merckx nicht der einzige ehemalige Weltmeister war, der heuer wieder in der Fuschlseeregion gesichtet wurde. Der Italiener Maurizio Fondriest (Ronse 1988), der Franzose Laurent Brochard (San Sebastian 1997), der Niederländer Rob Harmeling (Colorado Springs 1986) und die beiden Österreicher Franz Stocher und Roland Königshofer, beide auf der Bahn erfolgreich, gaben sich rennradnah. Mit Maurizio Fondriest konnte ich mich während der Charity Ausfahrt zugunsten der  Sitfung Wings for Life sogar über seine Räder und das Thema Scheibenbremsen austauschen.

Eddy Merckx Classic

Radweltmeister Maurizio Fondriest

Eddy Merckx Classic – mit allen Wassern gewaschen.

Die heurige Ausgabe des Radmarathons hatte sich gewaschen. Es war eine äußerst pitschnasse Angelegenheit. Schade. Wir alle hätten uns mehr Sonne verdient. Da half keine Esoterik und Spiritualität. Postives Denken und Schönreden waren fehl am Platz. Regen wurde vorausgesagt und Regen wurde es. Von den mehr als 1000 Angemeldeten, haben 559 das Ziel erreicht. Chapeau. Davon 45 Damen. 131 finishten auf der langen Distanz mit 169 km und 2.609 HM (123 Herren, 8 Damen), 246 auf der mittleren Distanz mit 106 km und 1.400 HM (229 Herren, 17 Damen) und 182 auf der kurzen Distanz mit 63 km und knapp 1000 HM (162 H und 20 Damen). Ich war selbstverständlich mittendrinn – nass – statt nur daheim. Natürlich auf der langen Distanz. Ich konnte mich einer extensiven Radwäsche nicht entziehen. Mein schwarzes Lenkerband ist jetzt wieder original weiß.

Eddy Merckx Classic

Nass von Anfang an.

Eine solche Fahrt bei Regen schreit nach Pathos und Heldentum. Noch mehr Pathos und Heldentum aber verdient die Fahrt jedes Einzelnen (inklusive meine) durch die Tatsache, dass es für viele ein Einzelzeitfahren gewesen sein muss. Für mich war es eines. Verantwortlich dafür war natürlich das Wetter, aber auch wie eingangs erwähnt die Behörde. Diese mag und will keine großen Gruppen auf der Straße haben. Der Veranstalter ist also gezwungen, Ideen und Maßnahmen umzusetzen, die dies verhindern.

Mit sich allein auskommen. Mit sich allein ankommen.

Beim Eddy Merck Radmarathon erfolgte deshalb ein Start in Blöcken. Zeitversetzt. Block A, Block B, VIP, Block C und dann Block D. Ich war in Block C und bin 19 Minuten nach Block A und 10 Minuten nach Block B ins Rennen gegangen. Warum Block C? Bei der Anmeldung gab es drei Möglichkeiten: A) um den Sieg mitfahren, B) im 1/3 fahren, C) mitfahren, um Spass zu haben. Bescheiden wie ich bin, habe ich Variante C gewählt und bin somit in Block C gelandet. Obwohl ich mich für die lange Distanz angemeldet hatte. Und genau hier ist das Detailkonzpet versteckt. Die Behörde “untersagt” am Start Blockbildungen nach Distanz. Damit eben die Fahrerfelder nicht zu groß werden. Jakob Schmidlechner: “Sonst würden wir keine Genehmigung bekommen”. Keine Genehmigung heißt kein Radmarathon. So einfach ist das.

Am Start mischte sich also alles bunt und gut durch. Drei Distanzen und drei Anmeldemöglichkeiten. Dazu kam noch der Regen, welcher die Teilnehmerzahl auslichtete. Als dann noch der Sprecher den Block B auf die mittlere Distanz verabschiedete, war bei mir das Chaos komplett. Ich fragte ein wenig in die Runde und wollte wissen, wo ich überhaupt stehe und wohin der Rest des Blockes will. Keiner in meinem Umkreis, war süchtig nach der langen Distanz.

Rennrad Hotel

Eddy Merckx Classic Radmarathon Strecken

Regenerationstraining mit Betonung auf Regen.

Damit ist mein gesamter Rennverlauf in wenigen Sätzen zu erklären. Von den 169 km bin ich ganze 161 im Wind gefahren. Nicht einmal 10 FahrerInnen habe ich auf der Stecke überholt. VIPs ausgenommen, welche zwei Minuten vor uns gestartet sind und bereits am ersten Berg Richtung Thalgau eingeholt werden konnten. Ansonsten einen am Anstieg zum Gaisberg, einen auf der Abfahrt, vier mit blauer Block B Startnummer irgendwo im Nirvana, den Letzen der mittleren Strecke samt Schlussfahrzeug knapp 20 km vor dem Ziel und dann noch zwei oder drei am letzten Anstieg von St. Gilgen Richtung Fuschl. Die lange in meinem Windschatten fahrende Startnummer 3043 war leider auch nicht unbedingt gesprächig.

Zeitweise dachte ich mir, ich sei der Letzte, weil mich anfangs der Rettungswagen überholt hatte. Vor allem auf der Extra-Schleife nach Faistenau, Hintersee und eben hinauf auf Gaisberg. Sollten sich dort vielleicht eventuell ein paar Zusschauer verirrt haben. Sorry, habe euch aufgrund des Regens und des Nebels nicht gesehen. Die Brille war angeschlagen.

Die Menschheit traf ich nach dem Start erst wieder an der ersten Labestation. Ansonsten war es eine meditative Regenerationsfahrt mit Betonung auf Regen. Pulslos, wattlos, geschwindigkeitslos  – Garmin und Wasser sind keine Freunde. Kilometer für Kilometer leider wenig Aussicht auf Aussicht. Ich vermute, die Landschaft um die 11 Seen (!) ist traumhaft schön.

Salzburgerland. Komm Rennrad fahren.

Für den Regen kann der Veranstalter nichts. Auch für die Auflagen der Behörden. Für das “mimimi” Getue mancher erst recht nichts. Im Gegenteil. Man ist hier gewillt, auch für die Zukunft weiterzuexperimentieren. Wenn aber am selben Tag, ca. 100 km Luftline entfernt auch ein Radmarathon stattfindet, dann wird das nicht leichter. Die Fuschlseeregion hat viel, was einen Radmarathon attraktiv machen kann. Das sind nicht nur die drei Strecken für Jedermann und Jederfrau. Und das ist nicht nur Eddy Merckx. Wer ganze 11 Seen auf einer Länge von 169 km verbinden kann, der hat etwas ganz Besonderes. Schon deshalb ist der Eddy Merckx Radmarathon eine Empfehlung wert.

Attraktiv ist der Eddy Merckx Radmarathon an sich ja schon genug. Gute Organistation, schnuckelige Location, attraktives Starterpaket, überschauliche Startgebühr, schmackhafte Labstationen, rennradfreundliche Hotelinfrastruktur, penible Streckenabsicherung, Rundumversorgung sind sehr gut. Für das i-Tüpfelchen ist aus meiner Sicht aber noch genug Luft nach oben. Ich hatte während der Fahrt viel Zeit nachzudenken und ein paar Ideen sind da diesbezüglich nicht ausgeblieben.

Wo liegt jetzt die Zukunft der Radmarathons in Österreich?

Diese Frage zu beantworten liegt mir fern. Auch weil ich am vergangenen Sonntag einen neuen Aspekt dieser gesamten Auflagen-Posse miterlebt habe. Ich wäre dafür, bei Radmarathons die offizielle Zeitnehmung zu streichen. Vielleicht eine Wertung für die ersten fünf. Gesamt und Altersklasse. Das braucht man wohl für die Medien und die Sponsoren. Für den Rest des Feldes sollte das gemeinsame Erlebnis zählen. Die Zeit hat sowieso jeder für sich auf seinem Garmin stehen. Platz 80 oder 112 ist doch vollkommen egal.

Wenn jetzt die Behörde hergeht und dieses gemeinsame Erlebnis kappt, weil sie nicht duldet, dass ein paar Rennradfahrer an einem ganz bestimmten Tag in größeren Gruppen eine selbst durch Steuergelder mitfinanzierte Straße samt deren Behörde (!) in Anspruch nehmen, dann wird es etwas langweilig. Dann brauche ich keinen Radmarathon mehr. Weil allein herumkrebsen kann ich auch ohne.

Der Reiz eines Radmarathons ist ja auch, einen Tag im Jahr in einer ganz bestimmten Region den Schutz der Exekutive und der Freiwilligen sowie den Vorrang zu genießen. In einer Gruppe. Da fährt es sich einfach leichter. Für mich allein, braucht sich kein Beamter an eine Kreuzung stellen, um den Verkehr zu regeln. Allein regle ich mir das schon selber.

ktrchts

PS: Ich komme wieder. Die Fuschlseeregion kann auch schönes und warmes Wetter.