Heiligenblut 19. Juli 2015. Der legendäre Grossglockner Berglauf. Dieses Jahr war ich mittendrin statt nur daheim. Hier vorweg das Video meiner 1.500 HM auf 13 km.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion
Heiligenblut 19. Juli 2015. Der legendäre Grossglockner Berglauf. Dieses Jahr war ich mittendrin statt nur daheim. Hier vorweg das Video meiner 1.500 HM auf 13 km.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion
Traillauf bitte nur mit dem richtigen Schuhwerk. |
Aus längst geklärten Umständen hat es mich in den letzten Wochen vermehrt in das nördliche Burgenland verschlagen. Genauer gesagt an, in und auf das Leithagebirge. Gebirge ist vielleicht ein etwas irreführendes Wort. Für burgenländische Verhältnisse, kann man diese meist in alpinen Gegenden vorkommende Bezeichnung aber gelten lassen. Misst der höchste Punkt – der Sonnenberg, sage und schreibe 484m. Klettern und hochalpine Ausflüge sind also nicht das Alleinstellungsmerkmal dieser doch imposanten natürlichen Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland. Viel mehr sind es die Weitläufigkeit und die schier unendlich vernetzten Wege kreuz und quer durch die hauptsächlich mit Laubbäumen verwucherte pannonische Erhebung. Von den umliegenden Gemeinden, die alle auf ca. 200 Metern Meereshöhe liegen sind es auf die höchsten Punkte – Sonnenberg und Buchkogel – jeweils gute 200 Höhenmeter. Eisenstadt, Großhöflein, Müllendorf, Hornstein und Loretto im Süden, Donnerskirchen, Hof und Mannersdorf in der Mitte. Breitenbrunn, Kaltensteinbruch und Sommerrein im Norden.
Im Laufe der letzten fünf Wochen habe ich mich immer näher in die Tiefen und Höhen des Leithagebirges gewagt und immer mehr und mehr die unendlichen Weiten und die verzweigten Wegmöglichkeiten erkundet. Mein Fazit: ein grenzgeniales Traildorado. Links, rechts, rauf, runter … die Gefahr sich zu verirren ist groß. Sehr groß. Was ich auch am eigenen verschwitzten Leib erfahren durfte. Mehrmals hatte ich ein mulmiges Gefühl, weil ich keine Ahnung hatte. Darüber, wo ich gerade bin. Und darüber wie ich wieder zurückomme, wo ich schon einmal war.
Die ersten Male bin ich bei Regen und nebelverhangenem Himmel gelaufen. Gestern zum ersten Mal bei halbwegs Sonnenschein. Und genau gestern habe ich auch die Schönheit des Leithagebirges erlebt.
Es waren die Farben, die Ruhe und das Feeling, welche mich begeistert haben. Gestern war ich 24 km fast allein unterwegs. Abgesehen von einer Frau mit Hund, der ich den trockensten Weg zeigen musste, drei Waldarbeitern und einem verirrter Mountainbiker. Leider hatte ich (wieder einmal) das falsche Schuhwerk an. Mein Brooks Racer ST5 ist zwar am Asphalt ein treuer und guter Begleiter, im Gelände aber nur mit akrobatischen Einlagen zu bändigen und am Boden zu halten. Samt dem damit verbundenen Körper. Meinen Körper. Als Brooks Messenger sollte ich doch einen Brooks Trailschuh tragen, oder? Also Brooks. Hört mich denn ja jemand? Oder noch besser. Liest mich da jemand?
Zurück zu den Trails. Meine habe ich stets in Eisenstadt begonnen. Entweder direkt rauf auf die Gloriettenwarte oder zuerst durch den Schlosspark und dann Richtung Schönen Jäger. Rauf auf die Gloriettenwarte sind es von Eisenstadt auf dem ersten Kilometer gleich über 150 Höhenmeter. Genau richtig, um in Fahrt zu kommen. Ist man erst einmal auf Flughöhe, dann beginnt das heitere Wege erraten und Routen tanzen. Da zum Glück fast alles angeschrieben ist, ist es da und dort auch kein Problem. Kritischer wird es, wenn man sich auf eigene Faust den Weg durch den Wald sucht. Mein Appell deshalb: Stets am Weg bleiben. Mit einer mitgeführten Karte ist man dann auch noch auf der sichersten Seite. Zwischen dem Sonnenberg und dem Buchkogel (ca. 7 km voneinander entfernt) kann man sich austoben. Oder man wagt es jeweils runter in eine der umliegenden Gemeinden. Selbstverständlich dann wieder hinauf.
Da ich aus bereits geklärten Umständen die nächsten Tage, Wochen und Jahre weiter rund um das Leithagebierge zu tun haben werde, bin ich froh, dieses schöne Plätzchen für meine Trailläufe gefunden zu haben. Jetzt nur noch hoffen, dass sich der Boden etwas festigt und dann wird es keinen Weg geben, den ich mit meinen Brooks Laufschuhen dort nicht getrailert habe.
Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
Der idyllische Längsee in der Region Kärnten-Mitte. |
Was für ein Glück. Nicht nur mit dem Rad komme ich viel herum. Auch beruflich. Diesmal hat es mich nach Mittelkärnten verschlagen, wo ich zusammen mit Christoph als Kärntentracker die Region in Sachen Kulinarik und Radtauglichkeit unter den Gaumen und unter die Räder nehmen durfte.
Mittelkärnten, das ist jene Region, die man von Norden kommend über die S37 leicht erreichen kann. Von Scheifling über Perchau am Sattel, gleich nach Dürnstein. Die Grenze zur Steiermark. Von Süden kommend braucht man eigentlich nur die Stadtgrenze von Klagenfurt zu verlassen, um hier in der Region zu weilen.
Was die Region für einen ausgiebigen Trainingsurlaub mit Familie ausmacht ist zum einen der idyllische Längsee und zum anderen die zentrale Ausgangslage zum Kilometer fressen und Laktat produzieren. Perfekt für schwimmen, Rad fahren und laufen. Baden nicht ausgeschlossen. Wandern, shophhen, sightseeing, wellnessing auch nicht. Es sind ja nicht immer nur Triathleten untereinander verliebt, verlobt, verheiratet. Zudem kommt die Kulinarik in der Region nicht zu kurz. Sogar Weinliebhaber sind hier richtig. Kärntner Weine sind stark im Kommen und genießbar.
Als Base Camp kann ich den Längsee empfehlen. Neben dem Hotel Moorquell und dem Seehof ist auch das Stift St. Georgen bestens dafür geeignet. Das Hotel Moorquell ist etwas weiter weg vom See, dafür hat es einen eigenen Moorteich. Seehof und Stift St. Georgen hingegen haben einen eigenen privaten Strand. Der öffentliche Strand ist aber auch groß genug für alle. Da ich vorerst einmal ohne Rennrad unterwegs war, kann ich jetzt nichts über das Thema nächtliche Radaufbewahrung schreiben. Weiß auch nichts über versperrbare Radkeller. Natürlich gibt es weitere Möglichkeiten der Unterkunft. Frühstückspensionen, Privatzimmervermietungen …
Während meines Aufenthaltes habe ich nicht lange gebraucht, um ein paar Laufstrecken ausfindig zu machen. Diese sind bestens ausgeschildert. In gelb die Wander- und Laufstrecken. In weiß, die längeren Radstrecken, welche aber für einen passionierten Läufer locker auch laufend bewältigt werden. Die Längsee-Tour beispielsweise hat 20 km und an die 500 HM. Hier ein paar Touren, welche von St. Georgen am Längsee aus in Angriff genommen werden. Laufend, walkend, radelnd oder E-Bikend. Wer es jetzt noch sportlicher haben will, den empfehle ich die Strecke des Vier Berge Laufs über 52 km.
Fürs Rennrad ist die Gegend ein Traum. Angefangen von der 9 km langen Bergstrecke auf den Magdalensberg hinauf. Oben auf knapp über 1.000m wird man mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Karawanken, Julische Alpen und sogar die Nockberge sind zu erspähen. Weitere Strecken sind sicher die Runde über das Klippitztörl ins Lavantal nach Wolfsberg oder Hüttenberg, das gesamte Gurktal mit dem Anstieg auf die Hochrindl über Sirnitz und weiter auf die Nockalmstrasse, das Metnitzal bis auf die Flattnitz. Aber auch alles rund um die großen Seen. Den Wörthersee und den Ossiacher See. Wer schon einmal den ARBÖ Radmarathon in Bad Kleinkirchheim, die Tour de Kärnten oder auch eine quaeldich.de Rennradreise wie die Tauernrundfahrt gefahren ist, der kann Teilstrecken davon locker einbauen. Highlight wäre auch die Stichstraße hinauf auf den Falkert.
Sollte neben, vor oder nach den sportlichen Aktivitäten noch Zeit bleiben, lässt die Region auch kulturelle Highlights und heimische Schmankerln zu. Burg Hochosterwitz, die Bezirkshauptstadt St. Veit an der Glan, die älteste Stadt Kärntens Friesach mit Ihren historischen Stadtmauern und Türmen samt regierendem Blutsrichter, der Jacques Lemans Golfclub St. Veit, der Dom zu Gurk oder die Brauerei Hirt mit ihrem weit über die Grenzen hinaus bekannten Gulasch. Viele dieser Highlights lassen sich gemütlich über die gut ausgebauten Radwege und Radtouren erreichen. Quasi als Superkompensation zum Training, das in der Region nicht zu kurz kommt.
Mein Fazit: Eine äußerst idyllische Urlaubs- und Sportregion mit sehr vielen Möglichkeiten. Geschichtlich sehr interessant. Am Weg in den Süden, oder vom Weg aus dem Süden. Am besten aber man bleibt fix hier. Es ist alles da, was man als Läufer, Rennradler und Triathlet braucht.
Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
Auf Einladung von @GUracell habe ich mich heute mit den bis dato nur virtuell bekannten Twitteristi vom #hellokittylauftreff auf ein getraile rund um Linz getroffen.
Mit von der Partie: @peterlaufsblog, @sHaboeck, @Geordi2504, eben @GUracell und #anitaohnetwitter, #erichohnetwitter und #schurliohnetwitter. Es war mir eine Ehre mit diesen Bergziegen 35 km und 1.180 Höhenmetern zu leiden. Und zwar stark zu leiden. Denn die Erkenntnis des heutigen Tages: Aus mir wird kein Bergläufer mehr. Nie mehr. Und damit es klar ist: Ich war auch noch nie einer. Überhaupt keiner. Wohl eher ein bergauf Spazierengeher.
Die Strecke des heutigen Linztrials: Linz Parkpad, Schlossberg, Freinberg, Franz-Josefs-Warte, Kürnbergwald, Prinzensteig, Ottensheim, Bleicherbachtal und über Diesenleithenbachweg zurück nach Linz. Prädikat: Trailig! Echt Trailig. Was so viel heißt wie auf und ab. Gatschig, trocken, steinig, wurzelig. Ein paar Passagen kannte ich. Andere nicht. Der Prinzensteig sehr interessant und landschaftlich ein Hingucker. Das Bleicherbachtal idyllisch, fast schon romantisch. Die Steigung auf die Gis steil und mit 12 km gespickt mit 600 Höhenmetern. Die Bergabpassage über den Diesenleithenbachweg holte mir dann noch die letzten Sauerstoffreste aus den Oberschenkeln. Man hatte mir keine Gegenanstiege versprochen. Eine glatte Lüge. Ich musste zur Zicke mutieren. Zum Teil waren wir auf der Originalstrecke des Linzer Bergmarathons unterwegs, der mit 54 km und 1.700 Höhenmetern starkt bestückt ist.
Für mich ein gutes Training für die Psyche. Ein schlechtes für den Vienna City Marathon. Weil möglicherweise habe ich jetzt 6 Tage Muskelkater. Herr Steffny wird es mir wohl nicht verzeihen. Aber der Spass steht im Vordergrund. Und Spass hat es gemacht, auch wenn ich ab km 12 eigentlich nicht mehr wollte. Der Ofen in der Fähre von Wilhering nach Ottensheim war einfach zu kuschelig. Dort hätte ich gerne den ganzen Sonntag verbraucht.
Summa summarum bin ich froh, den inneren Schweinehund besiegt zu haben und statt allein 32 km durch irgendwo zu krebsen mit diesen ehrgeizigen Bergziegen an meine läuferischen Grenzen gestoßen zu sein. Allen ein großes Kompliment und danke für’s Zusammenwarten. Comrades wird ein Spaziergang.
Es war nicht ungefährlich. Denn der Sturm heute hätte uns auch treffen können.
Hier ein paar Bilder.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts.
Es ist der Wienerwald. Er fasziniert. Der nördliche und der westliche. Ich bezeichne das mal so. Nördlich die Weinberge. Westlich der Lainzer Tiergarten. Genau dieser ist mein Revier. Entweder innerhalb oder und vor allem außerhalb. Rundherum.
Rund um den Lainzer Tiergarten. Das ist sicher keine Erholung. Auch wenn die weitläufige Gegend als solche bekannt ist. Rund um den Lainzer Tiergarten ist vor allem ein auf und ab. Ein Trail so wie man ihn sich wünscht. Offiziell hat die Strecke von A zu A ca. 23,5 km und an die 1000 Höhenmeter. Mit der Möglichkeit mannigfaltige Optionen zu ziehen. Gestartet werden kann beliebig an den verschiedenen „Toren“. Je nachdem, wo man zu Hause ist und welchen Abschnitt der Strecke man am liebsten zum Schluss machen will. Empfehlenswert ist Start und Ziel am Nikolaitor zu wählen. So hat man auf den ersten 2 – 3 km eine flache Passage um sich gut einzulaufen.
Ich selber bin die Originalstrecke noch nie gelaufen. Der Grund. Ich mag nicht mit einem öffentlichen Verkehrsmittel oder mit einem Auto anreisen. Zuletzt habe ich die Strecke vom Wienerberg in Angriff genommen.
Entlang der Wienerberg Straße geht es Richtung Schönbrunnpark. Hier ist man dann als Trail-Läufer im Mittelpunkt. Vor allem der Trinkrucksack macht Wetter bei den hunderten Touristen. Einmal durch den Schlosspark Schönbrunn geht es dann entlang des Wiental Radweges Richtung Westen und zum Nikolaitor. Hier hatte mein Lauf bereits gute 9 Aufwärmkilometer. Beim Nikolaitor geht es dann entlang der Parkmauer Richtung Auhof. Wo auch gleich die ersten Steigungen beginnen. Zuerst geht es noch halbwegs gemütlich rauf und runter. Man überquert die A1 und sticht dann in den sumpfigsten Teil der Strecke (ein weiterer folgt dann noch später).
Nach ca. 17 km erreiche ich den höchsten Punkt der Strecke. Nach einem langen und sehr kräfteraubendem Anstieg. Hier treffen sich nicht nur Fuchs und Hase sondern oft auch Läufer und Mountainbiker. Die Läufer bergauf, die Mountainbiker bergab. Letztere wählen bei Rund um den Lainzer Tiergarten fast immer und ausschließlich die Varianten im Uhrzeigersinn. Weil diese Passage gegen den Urzeigersinn mit einem MTB fast nicht fahrbar wäre. Zumindest für mich. Man muss läuferisch schon ab und zu mal die Hände benutzen.
Nach dem höchtsten Pünkt geht es durch den Mischwald entlang bis zu einer Forstraße, welche von Laab im Walde heraufführt. Diese läuft man 2 km bergab. Die Abzweigung zum Laaber Tor ist dann nochmals steil und nach den bergab Kilometern auch recht schmerzhaft. Zum Glück ist diese nicht sehr lang.
Weiter geht es dann durch den Wald oberhalb bewohntem Gebiet. Man erreicht dann aus meiner Sicht aus gesehen den wohl spektakulärsten Teil der Strecke. Auch Planetenwanderweg genannt. Speziell jener Teil durch hohe Birkenwälder mti Blick auf eine alte Brücke/Eisenbahntrasse hat’s in sich. Dieser Teil der Strecke ist auch wieder sehr feucht und rutschig. Also aufpassen.
Man verlässt hier immer wieder die Tiergartenmauer. Einmal entlang, dann wieder mal etwas weiter weg. Vorbei geht es an einer großen Lichtung mit einem kleinen Forstweg. Wenig später erreicht man das Gütenbachertor. Von hier geht es zuerst einmal entlang der Anfahrtsstraße bevor man wieder links abbiegt, ein paar schmerzhafte Höhenmeter in Angriff nimmt, um dann entlang der Mauer an den äußersten bewohnbaren Teil der Stadt Wien (13. Bezirk – Anhöhe mit super Blick nach Osten und Süden) zu erreichen. Aufpassen. Denn hier ist Grund und Boden viel wert 😉 Zum Lainzer Tor sind es nur mehr wenige Asphaltmeter.
Ich bin vom Lainzer Tor wieder zu meinem Ausgangspunkt dem Wienerberg gelaufen. Nicht spannend. Überhaupt nicht spektakulär. Im Summe waren es 34 km ind 3h15min. Nicht schlecht für Anfang Jänner.
Fazit:
Rund um den Lainzer Tierpark ist ein super Trail. Anspruchsvoll und auch charakterbildend.
Weitere Berichte über Trailläufe rund um Wien folgen.
stay tuned