Insider verirren sich im Sommer zum Cyclodrom auf der Wiener Donauinsel. Schauplatz einer Kriterium Serie. Donnerstags ab 1700 Uhr. 60 Minuten Laktatgemetzel auf einem Rundkurs mit 2 langen Geraden. Ich war zum ersten Mal dabei. Diesmal nur als Zuschauer. Gerzeit hat es mich aber schon. Das Feld kam geschlossen mit einem Schnitt von 42,2 km/h ins Ziel. Chapeau. Cristian Gemmmato aka @_ketterechts PS: Infos auch auf der Webseite des öst. Readsportverbandes (Termine, Straße, Kriterium).
Schlagwort: Wien
Vienna City Marathon – Wir Läufer als Melkkühe?
Diesmal blogge ich noch bevor der Marathon für mich zu Ende geht – wie auch immer dieses Ende aussehen wird. Grund ist ein Trend, den ich gestern bestätigt bekommen habe. Läufer sind mittlerweile die Melkkühe der gesamten Sport- und Veranstaltungsmaschinerie (eigentlich wollte ich Mafia schreiben – aber das würde viel zu weit gehen und nicht ganz stimmen. Maximal in Metaphern gesprochen. Nein. Auch das wäre zu weit gegriffen. Bleiben wir bei den Fakten.)
Als ich gestern Freitag im Expo Gelände des Vienna City Marathon meine Startnummer abholen wollte, wurde ich von Security Agenten daran gehindert die Expo zu betreten! Ich solle mich anstellen, wie viele andere auch. Ich denke es waren an die 100+. Blockabfertigung. Wie im Sommer vor dem Tauerntunnel am Weg in den Süden. Oder in einem belegten Parkhaus. Zwei Leute raus, zwei Leute rein. Natürlich habe ich mich nicht angestellt. Ich stelle mich grundsätzlich nirgends an. Vor allem dort, wo ich dafür bereits für eine Leistung bezahlt habe. In Zeiten der Online Registrierung müsste zudem eine persönliche Abholung der Startnummern nicht mehr notwendig sein. Auch wenn das für die Expo den Todesstoß bedeuten könnte. Egal. Das ist nicht das Thema.
Später (ich bin ein zweite Mal zur Expo gegangen – in der Zwischenzeit war ich laufen und Bahnfahren; mir wäre sonst langweilig gewesen) habe ich mit ein paar Ausstellern auf der Expo gesprochen. Diese waren auf die Organisation angefressen, weil man die Leute daran gehindert hat, die Expo zu betreten. Man hätte die Blockabfertigung im letzten Teil der Halle – dort wo die Starnummern ausgegeben werden – durchführen können. Denn dieser Bereich war sowieso abgeriegelt wie Fort Knox in seinen besten Zeiten. Nur mit ausgedruckter Anmeldebestätigung durfte dieser Bereich betreten werden. Genauestens kontrolliert von den Security Menschen. Dafür war es dort gespenstisch still und leer. 300 m2 für nichts. Zwei gekennzeichnete Eingänge. Zwei gekennzeichnete Ausgänge.
Ich holte mir meine Startunterlagen. Fühlte mich dort allein. Aber sehr wohl. Die Startunterlagen bestanden aus einem Erste Bank Sparkassen Running Sackerl. Einem Hervis Prospekt, einem Spakasse Running Prospekt, 4 Sicherheitsnadeln, einer frisch ausgedruckte Startnummer (habe ich nur gegen Vorlage meines Ausweises bekommen) und einem Gutscheinheft für mehr oder weniger nutzlose Dinge. Egal. Der Ordnung halber erwähne ich, dass ich dafür € 98 bezahlt habe. Goodies? Fehlanzeige. Samples? Fehlanzeige. Sonst noch was? Fehlanzeige.
Und dann ist noch zu erwähnen, dass für die Kaiserschmarrn Party (gab es vor Jahren direkt am Messegelände) extra € 9 für das Essen und € 3,50 für ein Getränk zu zahlen sind. Im Voraus. Angemeldet. Im Rathaus. Super Location. Toll. Festlich. Mehrere UBahn Stationen von der Expo. Gut für die Wiener Linien. Denn Gratis Ticket für Marathonis gibt es nicht. Nicht einmal am Wettkampftag. War früher anders. Das weiß ich. Auf Anfrage eines Kollegen ob das gehen würde (wieder), meinten die Wiener Linien „Ja, wenn du (!!!) uns einen Sponsor bringst.“ Einen Sponsor für eine Stadt, die den Marathon sponsert bzw. unterstützt. Ein geniales Geschäftsmodell. Eigentlich sehr gescheit. An die 20.000 Läufer mal € 2,10 für eine Fahrt sind € 42.000,- an möglichem Umsatz. Wer will schon darauf verzichen. Und sollten ein paar Schwarzfahren, dann füllt sich die Kasse noch mehr. Vorausgesetzt, man ist so dreist und verstärkt die Kontrollen.
Ich will jetzt nicht unfair sein. Nachfrage bestimmt das Angebot. Und niemand verpflichtet mich in Wien zu laufen. Außer ich mich selber. Solange es Läufer geben wird, die sich melken lassen, wird es Veranstalter geben, die Teilnehmer melken werden. Und die Gruppendynamik trägt ihren Rest dazu bei. Das fällt mir auf der Expo immer auf. Da wird geshopped auf Teufel komm raus. Als ob jeder Läufer keine Schuhe zu Hause hätte. Oder Bekleidung. Oder Riegel. Oder Gels. Am besten fand ich gestern den Stand von PowerBalance. Da gab es Ketten und Armbänder statt um € 49,90 um sagenhafte € 10,-. Ein Schnäppchen. Und ein Andrang. Aufgefallen ist mir auch, dass es außer Bananen und Äpfel von SanLucar sonst im Vergleich zu den letzten Jahren, sehr wenig zu schnorren gegeben hat. Kellogg’s Gratis Müsli habe ich vergebens gesucht.
Bleibt nur zu hoffen, dass morgen alles gut läuft. Dass das Wetter passt. Die Beine schnell sind. Und ich meine gesteckten Ziele erreiche. Dann kann ich mich freuen und anfangen zu sparen. Für eine Anmeldung 2015. Denn wie heißt es so schon: Mitgegangen. Mitgefangen. Mitgegangen.
Stay tuned
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
PS: Wenn morgen jeder, der Kompressionssocken auf der Expo gekauft hat diese beim Marathon auch tragen wird, dann wird das ein Kompressionssockenlaufspektakel der Sonderklasse. Ach hätte ich diese Sockenidee gehabt.
Trainingslehre – was in keinem Handbuch steht.
Die Woche 7 von Steffny’s Trainingsplan wurde heute mit einem Halbmarathon abgeschlossen. So was will er halt. Für einen Läufer, der sich auf einen Marathon vorbereitet ist das wohl keine besondere Sache. Für mich schon. Der Reihe nach.
Ich muss gestehen, dass ich das erste Mal einen marathonspezifischen Trainingsplan absolviere. Sonst waren meine Marathonvorbereitungen ein bisschen Laufen, ein bisschen Long Joggen und kein bisschen Intervalle. Ich habe es damit zu einer 3:20iger Zeit gebracht.
Diesmal sollte und musste es anders sein. Eben nach dem Plan von Steffny. Für den Vienna City Marathon wollte/will ich mich halbwegs gut vorbereiten. Halbwegs, weil ich als leidenschaftlicher Rennradler das äußerst frühlingshafte Jahrhundert-Wetter einfach nicht ignorieren kann. Flexibilität war und ist in solchen Fällen gefragt. So habe ich die Einheiten „Jogging in 6:00“ zu Gunsten des Rennrades ersatzlos gestrichen. Rennrad draußen und Bahnrad drinnen.
Teilweise habe ich nach – die Betonung liegt auf nach – den Intervallen noch einen Ritt am Rennrad riskiert. Auf der Bahn. Mit einem Fixie. Tut mehr weh, als würde man dies vor dem Laufen tun. Aber aus Erfahrung wird man klug. Meistens.
Klug war ich auch dieses Wochenende. Bei Temperaturen um 20 Grad plus habe ich den Donnerstag, den Freitag und den Samstag genutzt, um ein paar Kilometer zu fressen. Insgesamt waren es 400 in 3 Tagen. Höhepunkt gestern die 190 km lange Ausfahrt von Wien nach Linz in 6 Stunden (bei 800 Höhenmetern). Und nicht zu vergessen die 70 Minuten Dauerlauf am Donnerstag in der Früh im Morgengrauen. Gestrichen wird von Steffny ja nur das Joggen – nicht der Dauerlauf. Dienstag hatte ich noch 3 x 4000m im Marathontempo und letzten Sonntag den Linztrail mit 35 km und 1.180 Höhenmetern.
So trat ich heute zum Halbmarathon (Zielzeit von Herrn Steffny laut Plan 1:32:30 – meine persönliche Bestzeit liegt bei 1:30:15!) mit sehr ausgeruhten Beinen an. Ok, das ist gelogen. Die Beine waren etwas müde und schwer. Der Kopf auch. 3 x 7 km im Prater. Schon im Training bin ich im Prater vor Langweile fast eingeschlafen. Oder war es doch ob des zu langsamen Tempos?
Plan ist Plan und Steffny ist Steffny. Pünktlich um 10.00 Uhr stand ich im Prater und lief weg. Insgeheim hoffte ich auf eine sub 1:30 Zeit. Man soll sich die Ziele ja möglichst hoch stecken. Und ein kleiner Superman steckt doch in jedem von uns drinnen, oder? Das wäre ein Schnitt von 4:16/km. Die ersten Kilometer war das auch kein Problem. Km 1, 2 und 3. Dann aber schon. Natürlich hätte ich. Da und dort. Vielleicht auch zum Schluss. Oder weniger am Anfang. Möglicherweise aber auch nicht. Egal. 1:31:24. sind 66 Sekunden unter Steffnys Vorgabe. 4:20 Schnitt. Knapp daneben. Aber auch vorbei. Angesichts der harten Woche ganz passabel.
Das Glas ist also halb voll und gleichzeitig halb leer. Halb voll, weil ich trotz Rennradtraining die Vorgaben von Steffny einhalten kann (sehr schwer und mit ein paar Tricks wenn es um die Dienstag Intervalle geht – auch den 10er in „um 42“ habe ich mit 2 x anhalten geschafft. Halb leer, ist das Glas weil ich diesen kleinen Superman nicht in mir drinnen habe. Eine sub 1:30 Zeit hätte mich schon ein klein wenig unsterblich gemacht.
Noch drei Wochen bis zum Wien Marathon. Steffny verlangt noch sehr viel von mir. Auf keinen Fall verlangt er ein 10tägiges Radtrainingslager auf Mallorca. Das mache ich freiwillig. Muss es Herrn Steffny ja nicht unter die Nase halten. Blöd, dass der letzte 35iger genau in diese Zeit fällt. Mal sehen wo ich diesen unterbringe. Vor oder nach Sa Calobra, Puig Major, Söller, San Salvador oder Kloster Lluc.
Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
Sight Running Vienna.
Heute 19.1.2014 war Frühlingsbeginn in Wien. Ich habe die Gelegenheit genutzt um ein wenig laufen zu gehen. Vorbei an den touristischen und läufersichen Attraktionen der Stadt.
Wienerberg – Matzleinsdorfer Platz – Wiedener Hauptstraße – Karlsplatz – Stadtpark – Erdberger Lände – Prater – Lusthaus – Prater Allee – Prater Stern – Donaukanal – Opernring – Rathaus – Parlament – Hofburg – Staatsoper – Mariahilfer Straße – Wienerberg.
30 lockere und zum Schluss etwas zähe Kilometer.
Bilder anbei.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
Die Prater Hauptallee – unedliche Weiten. |
Das Hundertwasser Haus. |
Das Parlament |
Noch einmal Hundertwasser Haus. |
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Da war’s noch lustig. |
Lusthaus. |
Riesenrad. |
Donaukanal mit Blick auf die Urania. |
Rathaus. |
Zieleinlauf Vienna City Marathon. |
Wiener Heldenplatz. |
Hofburg Gelände. |
the trackmaniacs – der film.
Rund um den Lainzer Tiergarten.

Es ist der Wienerwald. Er fasziniert. Der nördliche und der westliche. Ich bezeichne das mal so. Nördlich die Weinberge. Westlich der Lainzer Tiergarten. Genau dieser ist mein Revier. Entweder innerhalb oder und vor allem außerhalb. Rundherum.
Rund um den Lainzer Tiergarten. Das ist sicher keine Erholung. Auch wenn die weitläufige Gegend als solche bekannt ist. Rund um den Lainzer Tiergarten ist vor allem ein auf und ab. Ein Trail so wie man ihn sich wünscht. Offiziell hat die Strecke von A zu A ca. 23,5 km und an die 1000 Höhenmeter. Mit der Möglichkeit mannigfaltige Optionen zu ziehen. Gestartet werden kann beliebig an den verschiedenen „Toren“. Je nachdem, wo man zu Hause ist und welchen Abschnitt der Strecke man am liebsten zum Schluss machen will. Empfehlenswert ist Start und Ziel am Nikolaitor zu wählen. So hat man auf den ersten 2 – 3 km eine flache Passage um sich gut einzulaufen.
Ich selber bin die Originalstrecke noch nie gelaufen. Der Grund. Ich mag nicht mit einem öffentlichen Verkehrsmittel oder mit einem Auto anreisen. Zuletzt habe ich die Strecke vom Wienerberg in Angriff genommen.
Entlang der Wienerberg Straße geht es Richtung Schönbrunnpark. Hier ist man dann als Trail-Läufer im Mittelpunkt. Vor allem der Trinkrucksack macht Wetter bei den hunderten Touristen. Einmal durch den Schlosspark Schönbrunn geht es dann entlang des Wiental Radweges Richtung Westen und zum Nikolaitor. Hier hatte mein Lauf bereits gute 9 Aufwärmkilometer. Beim Nikolaitor geht es dann entlang der Parkmauer Richtung Auhof. Wo auch gleich die ersten Steigungen beginnen. Zuerst geht es noch halbwegs gemütlich rauf und runter. Man überquert die A1 und sticht dann in den sumpfigsten Teil der Strecke (ein weiterer folgt dann noch später).
Nach ca. 17 km erreiche ich den höchsten Punkt der Strecke. Nach einem langen und sehr kräfteraubendem Anstieg. Hier treffen sich nicht nur Fuchs und Hase sondern oft auch Läufer und Mountainbiker. Die Läufer bergauf, die Mountainbiker bergab. Letztere wählen bei Rund um den Lainzer Tiergarten fast immer und ausschließlich die Varianten im Uhrzeigersinn. Weil diese Passage gegen den Urzeigersinn mit einem MTB fast nicht fahrbar wäre. Zumindest für mich. Man muss läuferisch schon ab und zu mal die Hände benutzen.
Nach dem höchtsten Pünkt geht es durch den Mischwald entlang bis zu einer Forstraße, welche von Laab im Walde heraufführt. Diese läuft man 2 km bergab. Die Abzweigung zum Laaber Tor ist dann nochmals steil und nach den bergab Kilometern auch recht schmerzhaft. Zum Glück ist diese nicht sehr lang.
Weiter geht es dann durch den Wald oberhalb bewohntem Gebiet. Man erreicht dann aus meiner Sicht aus gesehen den wohl spektakulärsten Teil der Strecke. Auch Planetenwanderweg genannt. Speziell jener Teil durch hohe Birkenwälder mti Blick auf eine alte Brücke/Eisenbahntrasse hat’s in sich. Dieser Teil der Strecke ist auch wieder sehr feucht und rutschig. Also aufpassen.
Man verlässt hier immer wieder die Tiergartenmauer. Einmal entlang, dann wieder mal etwas weiter weg. Vorbei geht es an einer großen Lichtung mit einem kleinen Forstweg. Wenig später erreicht man das Gütenbachertor. Von hier geht es zuerst einmal entlang der Anfahrtsstraße bevor man wieder links abbiegt, ein paar schmerzhafte Höhenmeter in Angriff nimmt, um dann entlang der Mauer an den äußersten bewohnbaren Teil der Stadt Wien (13. Bezirk – Anhöhe mit super Blick nach Osten und Süden) zu erreichen. Aufpassen. Denn hier ist Grund und Boden viel wert 😉 Zum Lainzer Tor sind es nur mehr wenige Asphaltmeter.
Ich bin vom Lainzer Tor wieder zu meinem Ausgangspunkt dem Wienerberg gelaufen. Nicht spannend. Überhaupt nicht spektakulär. Im Summe waren es 34 km ind 3h15min. Nicht schlecht für Anfang Jänner.
Fazit:
Rund um den Lainzer Tierpark ist ein super Trail. Anspruchsvoll und auch charakterbildend.
Weitere Berichte über Trailläufe rund um Wien folgen.
stay tuned