Der rechte Arm hat noch Aufholbedarf. Viel Aufholbedarf.
Kategorie: Allgemein
Laufanalyse.
Und ich habe mich doch dazu entschlossen eine Laufanalyse zu machen. Zu stark sind/waren die Schmerzen letzte Woche beim Laufen. Wie (fast) jeder Läufer leide ich unter diesen ominösen shin splints – auch besser bekannt als Shienbeinkantensyndrom. Immer wieder tauchten die Schmerzen auf und verschwanden dann wieder. 2011 vermehrt links, 2012 dann rechts und heuer beidbeinig. Ursache meist Übertraining – logisch 😉
Ich wollte es aber genauer wissen. So ging ich zu bständig4sports in Wien. Den Termin habe ich schnell bekommen. Vor Ort wurde vorest einmal geplaudert. Dann wurde die Druckverteilung an der Fußsohle links und rechts festgestellt. Hier bereits die erste Erkenntnis (für mich nix neues, aber plötzlich in Zahlen und Farben). Der Rechte Fuß „kickt“ nach außen. Als ob ich mit dem Außenrist einen Ball treffen will. Ist beim Laufen nicht wirklich förderlich.
In einem weiteren Schritt wurden meine Laufschuhe analysiert. Ich hatte meinen Brooks Glide4, Brooks Pure Flow und meinen ASICS DS Trainer dabei. Samt Einlagen die ich verwende (Marke Eigenbau). Nach interessantem Fachsimpeln über Schuhtyp und Einlage gings zur Videoaufnahme am Laufband.
Zuerst eine Standaufnahme von hinten. Dann eine Laufaufnahme von hinten und 2 x von vorne. Einmal mit Hinzunahme des Knies. Hier dann die zweite Anomalie, meine ganz persönliche. Im rechten Bein (das ist das gesunde, denn im Linken hatte ich im November 2011 eine Meniskusoperation samt Knorpelglättung arthroskopisch) macht das Knie eine etwas unkontrollierte Bewegung nach rechts außen, Warum auch immer. Um das zu kompensieren – der Fuß will ja mittig am Boden aufkommen, muss dieser diese Kickbewegung machen, um die Anomalie (ich nenne es mal so) auszugleichen. Das führt dazu, dass dann der gesamte Fußapparat (Ferse, Knöchel, Wade …) nicht rund läuft. Die dramatsischen O-Beine verschärfen das Ganze.
Logische Konsequenz: Ständige Überreizung der Innenseite der Wade. Und Schmerzen. Möglicherweise normale Schmerzen ob des Übertrainings, aber auch abnormale Schmerzen, wegen meines unkonventionellen Laufstils.
Natürlich haben wir auch das Laufen mit den mitgebrachten Schuhen analysiert und festgestellt, welcher Schuh mit welcher Einlage gelaufen werden kann. Für mich auch eine neue Erkenntniss. Da meine Einlagen Modell DIY sind, wurde mir auch angeraten neue Einlagen fertigen zu lassen. Dies kann aber erst durch Verordnung eines Othopäden erfolgen – dieser muss auch feststellen, ob eine Beckenfehlstellung vorhanden ist, damit diese über die Einlagen ausgeglichen werden kann. Das ob ist bei mir nicht die Frage. Wieviel dagegen schon. Orthopäde ich komme. Osteopathe ich komme auch.
Zusammengefasst: Meine Schmerzen kommen aus einer Dissbalance zwischen rechtem und linkem Bein und sind muskulärer Natur. Was ich tun muss, ist eine angelernte Routingebewegung beim Laufen und Gehen umzuprogrammieren. Dafür habe ich Übungen und Tipps bekommen. Mit dabei: Viel Dehnen und den Peroneus trainieren. Stabilitätstrainig muss ich zudem auch stark forcieren.
Und warten auf meinen Saucony Kinvara 3.
Alles in allem: Interessante 75 Minuten und gut investierte € 59.
Cristian Gemmato aka @ketterechts.
Premiere mit dem Garmin Forerunner 910xt
Auf der Suche nach einem Trainingssteuerungsgerät (hauptsächlich Puls, Distanz und Geschwindigkeit) habe ich mich gegen einen Polar (RCX5) und für den Garmin Forerunner 910xt entschieden.
Eigentlich wollte ich schon den Polar. Mein alter Polar 625 Tour de France Edition hat schon 2 x ein Gehäusetausch hinter sich und mittlerweile den 3 Gurt – der auch nicht mehr funktioniert. Ich wollte den Polar RCX5, weil er auch „so“ tragbar ist. Zum Posing mit Anzug und Krawatte ;-).
Doch als mich der Verkäufer bei Eybl erklärte, dass ich zusätzlich den GPS Senor und dann noch den Laufsensor brauche, fiel die Entscheidung auf ein „All in One“ Gerät.
Der Forerunner 910xt schaut etwas globig aus. Fühlt sich aber beim Tragen nicht so an. Er ist im Verhältnis zu Optik sehr leicht. Auch die Bedienung ist einfach. Ich muss aber sagen, dass ich Garmin geeicht bin, dann am Rennrad bin ich schon seit 2 Jahren mit dem EDGE 500 unterwegs.
Ich werde den Forerunner hauptsächlich beim Laufen verwenden und dann bei den Triathlon Wettkämpfen. Reine Rennradtouren werde ich nach wie vor EDGE 500 kontrolliert fahren.
Heute habe ich den Forerunner erstmalig getestet. Anfänglich hat es etwas lange gedauert, bis der GPS Empfang da war. Doch dann ging es flott. Ich habe mich für eine 4teilige Anzeige entschieden. Zeit, Geschwindigkeit, Puls und km. Das ist bei diesem Display halbwegs noch ersichtlich. Pluspunkt ist, dass bei jedem km die Uhr vibriert und die „LAP“ Zeit (1 km) schön groß für ein paar Sekunden am Display angezeigt wird.
Bin schon auf das erste Schwimmen gespannt (sofern ich heuer dazu komme 😉 und auf den ersten Triathlon. Voraussichtlich den Linz Triathlon am 11. Mai 2013 – als Vorbereitung für den Ironman 2013 in Klagenfurt.
Fortsetzung folgt.
Cristian Gemmato aka Ketterechts.
Vom Titanmann zum Ironmann. Woche 2
Ostern 2013. Das schlechte Wetter und vor allem der äußerst zähe Winter sind Schuld daran, dass ich noch keinen einzigen Radkilometer im Freien gefahren bin. Gut auch die Fraktur macht mir noch zu schaffen. Offiziell trage ich noch einen Gips. Bis 3. April dann wird gecheckt, wie es mit dem Zusammenwachsen der gebrochenen Elle steht. 2 Wochen habe ich ja schon herausschwindeln können. Das macht dann in Summe 2 1/2 Monate. Eingefleischte Leser wissen warum sich das so lange hinauszögert.
Spinning und Laufen gehen ganz gut. Auch wenn das die halbe Wahrheit ist. Das Thema Laufen möchte ich später nochmals näher erläutern. Durch das Laufen mit Gips dürfte ich mir eine Fehlstellung angewöhnt haben, die mir wiederum ein paar kollaterale Beschwerden gebracht hat. Unter anderem wieder meine Schienbeinbeschwerden. Laufanalyse folgt dann nächste Woche.
Derzeit bin ich bei der inoffiziellen Physiotherapie. Es geht in erster Linie darum, die Motorik des rechten Armes wieder in Gang zu bringen. Durch die elends Lange Ruhigstellung haben sich alle Sehnen, Bänder und Muskel derart verkürzt, dass eine normale Bewegung nicht möglich ist. Auch sind die Gelenke trocken gelegt worden. Vor allem die Drehbewegung des Unterarmes ist derzeit überhaupt nicht möglich. Das Ellenbogengelenk ist eine sehr komplexe Sache.
Von der Schmerzen an Schulter und Handgelenk will ich gar nicht reden. Die habe ich ständig. Beide Gelenke gilt es wieder tauglich zu therapieren. Auch weiß ich jetzt noch nicht genau, ob das Ringband genäht wurde. Laut Aussagen des Arztes ist es ja gerissen. Das macht die Physio etwas kompliziert, denn die Physiotherapeutin weiß nicht, wie fest sie meinen Arm belasten kann. Infos von dern Ärzten sind schwer zu kriegen. Und jene Infos die man kriegt sind kaum übersetzbar.
Die gute Nachricht. Bizeps und Trizeps zeigen sich langsam wieder. Ich kann schon fast wieder mit der rechten Hand Nahrung zum Mund heben. Und die linke Achsel habe ich mir auch wieder einmal rasieren können. Mit der rechten Hand versteht sich. Links zu links ist mir einfach nicht gelungen. Darauf baue ich auf, denn ich sehne mich schon an einen stilsicherein und antrittsstarken Wiegetritt bergauf.
Bis zum Ironman sind es noch 3 Monate. Es wird spannend. Denn ich wiederhole mich: 0 Bike Kilometer draußen, 0 Kilometer Schwimmen seit 19.1.13 und 11 Wochen Laufpause.
To be continued.
Cristian Gemmato aka @ketterechts.
Trainingspläne
Auf meinem Weg vom Titanmann zum Ironmann befolge ich derzeit einen ganz besonderen Trainingsplan. Dieser heißt Improvisation. Wer ganze 8 1/2 Wochen von einem Oberarmgips abhängig war, der kann nicht anders.
Seit 19.1.2013 ist bei mir nur Spinning möglich. Aufrecht sitzend. Eine einzige Position. Mein Rekord waren 135 Minuten in dieser Position. Später dann entdeckte ich den Crosstrainier – um die Beinmuskulatur auch einmal anders zu beanspruchen. Einheiten von bis zu 120 Minuten musste ich mit Tricks durchpeitschen. Insgesamt habe ich in diesen 8 1/2 Wochen ganze 17 Tage pausiert. 7 Tage nach dem Unfall und 10 Tage nach der OP. Wobei sich die Pause auf das Fitnesscenter bezieht. Ich bin in diesen Tagen unzählige Treppen gestiegen und habe viele Fußkilometer zurückgelegt. Höhepunkt waren 10 x 126 Treppen – en suite. Eine kleine Tapferkeitsmedaille habe ich mich schon verdient.
Seit Sonntag wage ich mich wieder in die Laufschuhe. Letzte Woche habe ich es einmal kurz am Laufband probiert. Dann 12 km am Stück draußen und am Sonntag mein erster 20iger. Die ersten 15 km in 5:22. Meine Muskulatur schmerzt jetzt noch. Gestern 6 km in 5:00 wieder am Laufband. Ich habe Mühe dieses Tempo zu halten. Kein Wunder. Es ist aber gut zu bemerken, dass ich nicht alles an Kondition und Schnelligkeit verloren habe. Der Kopf ist auf alle Fälle wieder frisch.
Am meisten plagt mich die Schulter. War sie ja die ganze seit damit beschäftigt, den Gips zu stützen. Und das Handgelenk, welches sich noch nicht bewegen lässt. Zu lange fixiert.
Mein Plan Improvisation soll nun einem etwas anderen professionelleren Plan weichen. Ich werde mit dem Plan aus dem Jahr 2011 arbeiten. Damals habe ich brav die 10 Stunden beim Ironman Austria knapp verfehlt. 4 Wochenzyklen mit 1 Ruhewoche inkludiert. Trotz gewaltigem Trainingsrückstand? Ich kenn mich zu gut, dass das sehr hart werden wird. Nein sagen muss ich hier noch lernen.
Heute ich meie erste Physio – damit die Motorik des Armes wieder hergestellt werden kann. Gilt es ja auch mit dem Schwimmtraining wieder anzufangen. Den Gips habe ich gestern abgelegt. 7 Tage vor der offiziellen Frist. Was ich mit den 4 Wochen Gipsschiene mache, die mir die Ärzte ab 19.3. vorschreiben, weiß ich noch nicht.
Ich bastle an einem Carbon Unterarmschutz. Hauptsächlich für die Psyche. Denn mein Kopf glaubt und spührt, wie sich die Naht am Unterarm immer wieder öffnet.
… to be continued
Cristian Gemmato aka Ketterechts
Don’t stop moving.
Vom Titanmann zum Ironmann
Zugegeben, ich habe schon ein paar Ironman’s und Langdistanzen (ja, ich bin politisch korrekt) mehr und weniger erfolgreich beendet. Von meiner ersten in Roth Anfang 2000 in 12h28 bis zu meinem letzten 2011 in Klagenfurt in rekordverdächtige 10h04. Dazwischen auch ein charakterbildender Auftritt in Podersdorf. Ganze 3 habe ich nicht beendet. Ein Mal hat der Wille gefehlt, 2 Mal hat der Kreislauf samt Verdauungsmechanismus gestreikt. Von den ersten Spaziergängen spreche ich nicht. Zu sehr ist noch die Erinnerung von 2011 präsent.
Zugegeben, ich wollte keinen Ironman machen – außer jenen auf Hawaii :-). Doch es gibt ja neue Herausforderungen. ZB eine gebrochene Elle. Meine Elle. Und an die 13 Wochen Gips (7 1/2 habe ich schon hinter mir). Was auch offiziell 13 Wochen Trainingspause bedeuten würde. Würde. Dann noch x Wochen Physiotherapie.
Grund genug eine Story drauß zu machen. Hier in diesem Blog. Vom Titanmann – meine 10 cm lange Platte samt 7 Schrauben trage ich mit Würde – zum Ironman. In Klagenfurt. Am 30.06.2013. Freue mich auf reges Interesse. Werde meine Leiden bis dorthin hier regelmäßig bloggen. Natürlich werde ich mich auch live während des Rennens melden. Alles auf Facebook und Twitter und hier.
Und damit es gleich von Anfang spannend wird, ein kleines Geheimnis. Dr. Sport Weisse wird mich coachen, trainieren, motivieren und auch peitschen -falls notwendig. Und das wird es sein.
Stay tuned.
Cristian Gemmato aka ketterechts
Spinning, laufen und kühlen.
Monteggia-Fraktur.
Ja. Es hat mich erwischt. Nicht beim Radfahren, sondern bein Freeriding. Die zweite große Leidenschaft von mir. Mich hat es auf einen Felsen geschmissen. Leider weiß ich nicht mehr wie blöd ich mich angestellt habe. Fakt ist, dass ich glaubte gegen einen Schneehaufen zu fahren.
Der Aufprall war ziemlich heftig. Als ich im Schnee gelegen bin, habe ich ca 30 Sekunden lang gehofft, dass es nichts Schlimmes ist. Dann war mein rechter Arm unbeweglich. Ich bin noch aufgestanden und selbst ins Tal abgefahren. War mir kotzübel und kalt. Die Gedanken bereits bei meinem Comeback. Die Erstversorgung durch zwei junge Bergretter war ok. Beide haben sich eher um mein psychologisches Wohl gekümmert. Und die Stabilisierung des Armes. Ein erster Verdacht auf einen offenen Bruch wurde ausgesprochen. Dann kam ein anderer Sanitäter. Dieser wollte an die Wunde. Mit der Schere durch meine Skijacke und meine 3 Schichten Skinfit. Nein! Mit Mega Schmerzen habe ich das verhindert und mich ausgezogen.
Aufgrund des Verdachtes auf einen offenen Bruch wurde der Rettungshubschrauber gerufen. Das ist so Vorschrift. Es geht immer um den schnellsten Weg ins UKH. Egal jetzt, ob man es sich leisten kann bzw. will oder ob man versichert ist. Ich hatte zum Glück einen ÖAMTC Schutzbrief. Um die Kosten von € 3.800,– muss ich mich also nicht kümmern.
Der Notarzt hat mir was gegen die Schmerzen gegeben und dann ging es schon in die Luft. Leider durfte ich nicht vorne sitzen. Unterpreviligierten ist das Vorenthalten.
Im Landesklinikum Mostviertel Amstetten wurde die ambulante Erstversorgung durchgeführt. Der Verdacht auf einen offenen Bruch bestätigte sich nicht. Die offene Wunde wurde genäht und der Bruch der Elle gegipst. Lt Arzt keine Operation. Ich durfte wieder nach Hause. Den Heimweg bin ich mit Gianluca angetreten. Gianni hatte mein Auto vom Ötscher nach Amstetten gebracht.
Zwei Tage später gehe ich ins UKH Meidling, um die Wunde zu kontrolleren zu lassen. Der behandelnde Arzt will in diesem Zusammenhang nochmals ein Röntgen machen. Vom Ellebogen. Bei den Bildern sieht der Arzt, dass die Speiche nicht im Speichenköpfchen drinnen ist. Sie wurde durch den Knick/Bruch der Elle dort rausgedrückt. Eine eindeutige OP-Indikation. Eine OP ist jetzt aber leider nicht möglich, da erst die Wunde verheilen muss. Ärztepfusch! Ich sage mal ja, denn auch in Amstetten hätte man das aufgrund der Bilder erkennen müssen. Ohne OP würde ich die Drehbewegung des Unterarmes verlieren bzw eine Fehlstellung des Unterarmes bekommen.
Ich habe mir gleich 2 weitere Meinungen eingeholt. Alle meinen, dass man sofort hätte operieren müssen! Jetzt knapp 1 Woche nach dem Unfall muss ich eine weiere auf die OP warten. Aus Termingründen. Es muss die gebrochene Elle verplattet und die Speiche repositioniert werden.
Mit möglichen Komplikationen. Denn die Elle könnte bereits wieder halbwegs intakt sein und die Weichteile rundum das Speichenköpfchen könnten geschädigt oder gekürzt sein (Bäbder, Sehnen).
Alternative Methoden habe ich angedacht. Auch das Einrenken. Aber es bleibt ohne Verplattung die Gefahr, dass durch den Knick in der Elle, die Speiche keinen Platz dafür bekommt.
Fakt ist. Ich muss unter die Messer. Bin 2 Wochen umsonst in Gips und weiß nicht wie das alles ausgehen wird.
Schwimm und Lauftraining sind mal ad acta gelegt. Ich verliere an die 4 – 6 Wochen Vorbereitung. Und vein vom 2. – 9.3. geplantes Trainingslager auf Lanzarote.
Aufs Spinning verzichte ich nicht. 1 Woche Pause nach dem Unfall und eine nach der OP müssen als Ruhephase reichen.
Shit happens! Cristian Gemmato aka @ketterechts
ps: mit der linken Hand getippt 🙂