Schlagwort: Allgemein

Premiere mit dem Garmin Forerunner 910xt

Auf der Suche nach einem Trainingssteuerungsgerät (hauptsächlich Puls, Distanz und Geschwindigkeit) habe ich mich gegen einen Polar (RCX5) und für den Garmin Forerunner 910xt entschieden.

Eigentlich wollte ich schon den Polar. Mein alter Polar 625 Tour de France Edition hat schon 2 x ein Gehäusetausch hinter sich und mittlerweile den 3 Gurt – der auch nicht mehr funktioniert. Ich wollte den Polar RCX5, weil er auch „so“ tragbar ist. Zum Posing mit Anzug und Krawatte ;-).

Doch als mich der Verkäufer bei Eybl erklärte, dass ich zusätzlich den GPS Senor und dann noch den Laufsensor brauche, fiel die Entscheidung auf ein „All in One“ Gerät.

Der Forerunner 910xt schaut etwas globig aus. Fühlt sich aber beim Tragen nicht so an. Er ist im Verhältnis zu Optik sehr leicht. Auch die Bedienung ist einfach. Ich muss aber sagen, dass ich Garmin geeicht bin, dann am Rennrad bin ich schon seit 2 Jahren mit dem EDGE 500 unterwegs.

Ich werde den Forerunner hauptsächlich beim Laufen verwenden und dann bei den Triathlon Wettkämpfen. Reine Rennradtouren werde ich nach wie vor EDGE 500 kontrolliert fahren.

Heute habe ich den Forerunner erstmalig getestet. Anfänglich hat es etwas lange gedauert, bis der GPS Empfang da war. Doch dann ging es flott. Ich habe mich für eine 4teilige Anzeige entschieden. Zeit, Geschwindigkeit, Puls und km. Das ist bei diesem Display halbwegs noch ersichtlich. Pluspunkt ist, dass bei jedem km die Uhr vibriert und die „LAP“ Zeit (1 km) schön groß für ein paar Sekunden am Display angezeigt wird.

Bin schon auf das erste Schwimmen gespannt (sofern ich heuer dazu komme 😉 und auf den ersten Triathlon. Voraussichtlich den Linz Triathlon am 11. Mai 2013 – als Vorbereitung für den Ironman 2013 in Klagenfurt.

Fortsetzung folgt.

Cristian Gemmato aka Ketterechts.

Vom Titanmann zum Ironmann. Woche 2

Ostern 2013. Das schlechte Wetter und vor allem der äußerst zähe Winter sind Schuld daran, dass ich noch keinen einzigen Radkilometer im Freien gefahren bin. Gut auch die Fraktur macht mir noch zu schaffen. Offiziell trage ich noch einen Gips. Bis 3. April dann wird gecheckt, wie es mit dem Zusammenwachsen der gebrochenen Elle steht. 2 Wochen habe ich ja schon herausschwindeln können. Das macht dann in Summe 2 1/2 Monate. Eingefleischte Leser wissen warum sich das so lange hinauszögert.

Spinning und Laufen gehen ganz gut. Auch wenn das die halbe Wahrheit ist. Das Thema Laufen möchte ich später nochmals näher erläutern. Durch das Laufen mit Gips dürfte ich mir eine Fehlstellung angewöhnt haben, die mir wiederum ein paar kollaterale Beschwerden gebracht hat. Unter anderem wieder meine Schienbeinbeschwerden. Laufanalyse folgt dann nächste Woche.

Derzeit bin ich bei der inoffiziellen Physiotherapie. Es geht in erster Linie darum, die Motorik des rechten Armes wieder in Gang zu bringen. Durch die elends Lange Ruhigstellung haben sich alle Sehnen, Bänder und Muskel derart verkürzt, dass eine normale Bewegung nicht möglich ist. Auch sind die Gelenke trocken gelegt worden. Vor allem die Drehbewegung des Unterarmes ist derzeit überhaupt nicht möglich. Das Ellenbogengelenk ist eine sehr komplexe Sache.

Von der Schmerzen an Schulter und Handgelenk will ich gar nicht reden. Die habe ich ständig. Beide Gelenke gilt es wieder tauglich zu therapieren. Auch weiß ich jetzt noch nicht genau, ob das Ringband genäht wurde. Laut Aussagen des Arztes ist es ja gerissen. Das macht die Physio etwas kompliziert, denn die Physiotherapeutin weiß nicht, wie fest sie meinen Arm belasten kann. Infos von dern Ärzten sind schwer zu kriegen. Und jene Infos die man kriegt sind kaum übersetzbar.

Die gute Nachricht. Bizeps und Trizeps zeigen sich langsam wieder. Ich kann schon fast wieder mit der rechten Hand Nahrung zum Mund heben. Und die linke Achsel habe ich mir auch wieder einmal rasieren können. Mit der rechten Hand versteht sich. Links zu links ist mir einfach nicht gelungen. Darauf baue ich auf, denn ich sehne mich schon an einen stilsicherein und antrittsstarken Wiegetritt bergauf.

Bis zum Ironman sind es noch 3 Monate. Es wird spannend. Denn ich wiederhole mich: 0 Bike Kilometer draußen, 0 Kilometer Schwimmen seit 19.1.13 und 11 Wochen Laufpause.

To be continued.

Cristian Gemmato aka @ketterechts.

Trainingspläne

Auf meinem Weg vom Titanmann zum Ironmann befolge ich derzeit einen ganz besonderen Trainingsplan. Dieser heißt Improvisation. Wer ganze 8 1/2 Wochen von einem Oberarmgips abhängig war, der kann nicht anders.

Seit 19.1.2013 ist bei mir nur Spinning möglich. Aufrecht sitzend. Eine einzige Position. Mein Rekord waren 135 Minuten in dieser Position. Später dann entdeckte ich den Crosstrainier – um die Beinmuskulatur auch einmal anders zu beanspruchen. Einheiten von bis zu 120 Minuten musste ich mit Tricks durchpeitschen. Insgesamt habe ich in diesen 8 1/2 Wochen ganze 17 Tage pausiert. 7 Tage nach dem Unfall und 10 Tage nach der OP. Wobei sich die Pause auf das Fitnesscenter bezieht. Ich bin in diesen Tagen unzählige Treppen gestiegen und habe viele Fußkilometer zurückgelegt. Höhepunkt waren 10 x 126 Treppen – en suite. Eine kleine Tapferkeitsmedaille habe ich mich schon verdient.

Seit Sonntag wage ich mich wieder in die Laufschuhe. Letzte Woche habe ich es einmal kurz am Laufband probiert. Dann 12 km am Stück draußen und am Sonntag mein erster 20iger. Die ersten 15 km in 5:22. Meine Muskulatur schmerzt jetzt noch. Gestern 6 km in 5:00 wieder am Laufband. Ich habe Mühe dieses Tempo zu halten. Kein Wunder. Es ist aber gut zu bemerken, dass ich nicht alles an Kondition und Schnelligkeit verloren habe. Der Kopf ist auf alle Fälle wieder frisch.

Am meisten plagt mich die Schulter. War sie ja die ganze seit damit beschäftigt, den Gips zu stützen. Und das Handgelenk, welches sich noch nicht bewegen lässt. Zu lange fixiert. 

Mein Plan Improvisation soll nun einem etwas anderen professionelleren Plan weichen. Ich werde mit dem Plan aus dem Jahr 2011 arbeiten. Damals habe ich brav die 10 Stunden beim Ironman Austria knapp verfehlt. 4 Wochenzyklen mit 1 Ruhewoche inkludiert. Trotz gewaltigem Trainingsrückstand? Ich kenn mich zu gut, dass das sehr hart werden wird. Nein sagen muss ich hier noch lernen.

Heute ich meie erste Physio – damit die Motorik des Armes wieder hergestellt werden kann. Gilt es ja auch mit dem Schwimmtraining wieder anzufangen. Den Gips habe ich gestern abgelegt. 7 Tage vor der offiziellen Frist. Was ich mit den 4 Wochen Gipsschiene mache, die mir die Ärzte ab 19.3. vorschreiben, weiß ich noch nicht.

Ich bastle an einem Carbon Unterarmschutz. Hauptsächlich für die Psyche. Denn mein Kopf glaubt und spührt, wie sich die Naht am Unterarm immer wieder öffnet.

… to be continued

Cristian Gemmato aka Ketterechts

Vom Titanmann zum Ironmann

Zugegeben, ich habe schon ein paar Ironman’s und Langdistanzen (ja, ich bin politisch korrekt) mehr und weniger erfolgreich beendet. Von meiner ersten in Roth Anfang 2000 in 12h28 bis zu meinem letzten 2011 in Klagenfurt in rekordverdächtige 10h04. Dazwischen auch ein charakterbildender Auftritt in Podersdorf. Ganze 3 habe ich nicht beendet. Ein Mal hat der Wille gefehlt, 2 Mal hat der Kreislauf samt Verdauungsmechanismus gestreikt. Von den ersten Spaziergängen spreche ich nicht. Zu sehr ist noch die Erinnerung von 2011 präsent.

Zugegeben, ich wollte keinen Ironman machen – außer jenen auf Hawaii :-). Doch es gibt ja neue Herausforderungen. ZB eine gebrochene Elle. Meine Elle. Und an die 13 Wochen Gips (7 1/2 habe ich schon hinter mir). Was auch offiziell 13 Wochen Trainingspause bedeuten würde. Würde. Dann noch x Wochen Physiotherapie.

Grund genug eine Story drauß zu machen. Hier in diesem Blog. Vom Titanmann – meine 10 cm lange Platte samt 7 Schrauben trage ich mit Würde – zum Ironman. In Klagenfurt. Am 30.06.2013. Freue mich auf reges Interesse. Werde meine Leiden bis dorthin hier regelmäßig bloggen. Natürlich werde ich mich auch live während des Rennens melden. Alles auf Facebook und Twitter und hier.

Und damit es gleich von Anfang spannend wird, ein kleines Geheimnis. Dr. Sport Weisse wird mich coachen, trainieren, motivieren und auch peitschen -falls notwendig. Und das wird es sein.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka ketterechts

Monteggia-Fraktur.

Ja. Es hat mich erwischt. Nicht beim Radfahren, sondern bein Freeriding. Die zweite große Leidenschaft von mir. Mich hat es auf einen Felsen geschmissen. Leider weiß ich nicht mehr wie blöd ich mich angestellt habe. Fakt ist, dass ich glaubte gegen einen Schneehaufen zu fahren.

Der Aufprall war ziemlich heftig. Als ich im Schnee gelegen bin, habe ich ca 30 Sekunden lang gehofft, dass es nichts Schlimmes ist. Dann war mein rechter Arm unbeweglich. Ich bin noch aufgestanden und selbst ins Tal abgefahren. War mir kotzübel und kalt. Die Gedanken bereits bei meinem Comeback. Die Erstversorgung durch zwei junge Bergretter war ok. Beide haben sich eher um mein psychologisches Wohl gekümmert. Und die Stabilisierung des Armes. Ein erster Verdacht auf einen offenen Bruch wurde ausgesprochen. Dann kam ein anderer Sanitäter. Dieser wollte an die Wunde. Mit der Schere durch meine Skijacke und meine 3 Schichten Skinfit. Nein! Mit Mega Schmerzen habe ich das verhindert und mich ausgezogen.

Aufgrund des Verdachtes auf einen offenen Bruch wurde der Rettungshubschrauber gerufen. Das ist so Vorschrift. Es geht immer um den schnellsten Weg ins UKH. Egal jetzt, ob man es sich leisten kann bzw. will oder ob man versichert ist. Ich hatte zum Glück einen ÖAMTC Schutzbrief. Um die Kosten von € 3.800,– muss ich mich also nicht kümmern.

Der Notarzt hat mir was gegen die Schmerzen gegeben und dann ging es schon in die Luft. Leider durfte ich nicht vorne sitzen. Unterpreviligierten ist das Vorenthalten.

Im Landesklinikum Mostviertel Amstetten wurde die ambulante Erstversorgung durchgeführt. Der Verdacht auf einen offenen Bruch bestätigte sich nicht. Die offene Wunde wurde genäht und der Bruch der Elle gegipst. Lt Arzt keine Operation. Ich durfte wieder nach Hause. Den Heimweg bin ich mit Gianluca angetreten. Gianni hatte mein Auto vom Ötscher nach Amstetten gebracht.

Zwei Tage später gehe ich ins UKH Meidling, um die Wunde zu kontrolleren zu lassen. Der behandelnde Arzt will in diesem Zusammenhang nochmals ein Röntgen machen. Vom Ellebogen. Bei den Bildern sieht der Arzt, dass die Speiche nicht im Speichenköpfchen drinnen ist. Sie wurde durch den Knick/Bruch der Elle dort rausgedrückt. Eine eindeutige OP-Indikation. Eine OP ist jetzt aber leider nicht möglich, da erst die Wunde verheilen muss. Ärztepfusch! Ich sage mal ja, denn auch in Amstetten hätte man das aufgrund der Bilder erkennen müssen. Ohne  OP würde ich die Drehbewegung des Unterarmes verlieren bzw eine Fehlstellung des Unterarmes bekommen.

Ich habe mir gleich 2 weitere Meinungen eingeholt. Alle meinen, dass man sofort hätte operieren müssen! Jetzt knapp 1 Woche nach dem Unfall muss ich eine weiere auf die OP warten. Aus Termingründen. Es muss die gebrochene Elle verplattet und die Speiche repositioniert werden.

Mit möglichen Komplikationen. Denn die Elle könnte bereits wieder halbwegs intakt sein und die Weichteile rundum das Speichenköpfchen könnten geschädigt oder gekürzt sein (Bäbder, Sehnen).

Alternative Methoden habe ich angedacht. Auch das Einrenken. Aber es bleibt ohne Verplattung die Gefahr, dass durch den Knick in der Elle, die Speiche keinen Platz dafür bekommt.

Fakt ist. Ich muss unter die Messer. Bin 2 Wochen umsonst in Gips und weiß nicht wie das alles ausgehen wird.

Schwimm und Lauftraining sind mal ad acta gelegt. Ich verliere an die 4 – 6 Wochen Vorbereitung. Und vein vom 2. – 9.3. geplantes Trainingslager auf Lanzarote.

Aufs Spinning verzichte ich nicht. 1 Woche Pause nach dem Unfall und eine nach der OP müssen als Ruhephase reichen.

Shit happens! Cristian Gemmato aka @ketterechts

ps: mit der linken Hand getippt 🙂

3-Königslauf in Schildorn

6. Jänner 2013. Genau 20 Tage vor meinem 1. Ultramarathon in Rodgau (50 km). Ich habe wieder einmal nicht „Nein“ sagen können und mich überreden lassen, am 3-Königslauf in Schildorn mitzumachen. 30 km und 700 Höhenmeter. Übrigens. Ich habe auch für Rodgau nicht nein sagen können.

Ich nehme es vorweg. Die 30 km habe ich samt Höhenmeter in 2 Stunden 26 Minuten und 44 Sekunden hinter mich gebracht. Das macht einen Schnitt von 12,2 km/h bzw. 4:54/km. Ich erwähne es am Rande, da ich mich schon längst von den Minutenzeiten verabschiedet habe. Lauf auch nicht mehr mit Pulsmesser oder so. Mir geht es darum Spass zu haben. Das ewige diskutieren über Sekunden, Minuten, Splits, Pulsfrequenzen … ein anderes Thema.

Es waren 30 harte, windige und nasse Kilometer. Am Ende wog ich möglicherweise an die 10 kg mehr. Ich hatte um kein Kleidungsstück zu wenig und zu viel an. Genau richtig. Gelaufen bin ich mit meinem erprobten ASICS DS Trainer. Den grünen. Ich weiß nicht der viewielte es ist. 18 vielleicht? Aufgrund der Nässe und der vielen Bergabpassagen habe ich mir die Hornhaut der kleinen Zehe (ja ich habe dort eine Hornhaut, welche ich normalerweise von der Pediküre entfernen lasse, aber im Winter nicht, denn im Winter trage ich selten Flip Flops und so müssen die Füße auch nicht zu 100% herzeigtauglich sein – sollten sie aber) zu sehr strapaziert – echt bescheuert, ähhhm gescheuert. Das tat höllisch weh. Von Kilometer – ziemlich von Anfang an. Ich habe dann immer mit dem rechten Fuß in den Boden gestampft und mit dem Fuß im Schuh weiter nach vorne zu rutschen. Kann sein, dass ich deshalb auch so langsam war 😉 Ich lerne daraus: Pediküre auch im Winter.

Am meisten habe ich bergab gelitten, da ich das Tempo meiner Mitläufer nicht halten konnte. Entweder bremse ich zu viel oder ich bremse zuviel. Auch deshalb, weil ich schon seit Jahren immer wieder am Schienbein innen Schmerzen habe. Shin Splints oder auch Schienbeinreizung. Einmal links, einmal rechts, heuer wieder links. Seite meinen Eskapaden in den Bergen (Lech/Zürs, Kleinwalsertal und Bad Kleinkirchheim – ich habe davon schon auf Facebook berichtet). Zu viel Berglauf und zu viel Bergablauf. Und der unruhige Untergrund (Schnee, Eis …) tun meinem alten Knochen nicht gut. Knochen, denn Waden hat mir der liebe Herrgot keine gegeben. Mal sehen wie lange es dieses Mal dauert, bis ich wieder schmerzfrei bin. Letztes  Jahr waren es ein paar Monate. 

Im Summe muss man sagen, dass Schildorn echt hart ist. Doch mit etwas Training ist das schon zu machen. Meines verlief bis dato recht gut. Habe ein paar lange Läufe – hauptsächlich rund um den Lainzer Tiergarten – gemacht. So viele wie schon … muss nachdenken … eigentlich eh noch nie. Ein paar 30iger, einen 40iger und viele Bergläufe. Ohne Plan und nach Motivation bzw. Challenge.

Jetzt ist dann Rodgau an der Reihe. Ich ich schwöre, dass ich dort sterben werde. 50 km sind kein Spaziergang.

Rock it. Cristian Gemmato aka @ketterechts.

Der Lainzer Tiergarten. Viele Biker und 1 Läufer.

1. Dezember. Adventwochenende. Während der Großteil der zivilen Bevölkerung in unseren Breitengraden einen solchen am Christikindlmarkt verbringt, habe ich mich entschlossen – endlich – rund um den Lainzer Tiergarten zu laufen.

Ich war jetzt schon ein paar mal dort. Habe ein paar Runden gedreht. Vermehrt zwischen Nikolaitor, St. Veiter Tor und Lainzer Tor. Dann hat mich @peterlaufsblog von diesem Rundlauf erzählt. Und weil ich mich gerade auf meinen ersten Ultralauf vorbereite (ja, 50 km sind schon ein Ultralauf), siehe Rodgau50  (danke an dieser Stelle an @Triathlondog), ist es halt passiert.

Vorbereitung wie immer: Keine. Nur ein Plan von @peterlaufsblog im Kopf. Halbwegs. Ich wusste, dass die Runde ca. 25 km hat. Ich wusste, dass ich von meinem Ausgangpunkt ca. 10 km bis zum Nikolaitor brauche und ich wusste, dass ich vom Lainzer Tor und dem St. Veiter Tor weitere 10 km zurück nach Hause hätte. Also war ich auf 45 km eingestellt.

Und natürlich auch gepackt. 4 x Leibniz Pick Up! Black’n White, 500 ml Wasser und ein paar Euro. Für Spar, Billa oder für das Taxi. Obwohl – mit dem Taxi fahren nur Mädchen heim. Gestartet bin ich um 12.15 Uhr. Mit dem Wissen, dass es spätestens um 16.30 Uhr stockdunkel sein würde. Spielraum also fast keiner.

Die ersten Kilometer führten mich durch den Schönbrunner Park, dann hinuter auf den Wienfluss. 5 schnurgerade Kilometer. Dann ging es vorbei am Nikolaitor entlang der „Mauer“ (eine Miniausführung der Chinesischen Mauer umkreist den gesamten Lainzer Tiergarten) bis nach Auhof. Einmal unter der Westbahn durch und dann schon das erste Ratespiel.

Die Beschilderung lässt etwas zu wünschen übrig. Immer wieder gibt es Abzweigungen, wo man nicht genau weiß, welche die richtige sei. Zum Glück gab es Mountainbike Spuren. Und so bin ich nach alter Indianerhäuptling Methode einfach diesen gefolgt. Die ersten Höhenmeter waren hier noch zu schaffen. Dann erreichte ich eine Lichtung. Hier zweigt die Straße dann nach rechts auf den Berg. Gerade aus sieht man eine Autobahnmeisterei. Ich dachte also, rechts laufen zu müssen. 3 km bergauf. Bis ich das Gefühl bekam, falsch zu liegen. Ich kehrte um. An der Abzweigung traf ich 3 Damen mit Kinderwagen. Leider konnten mir auch diese nicht helfen. Sie sagten aber etwas von einer Brücke über die Autobahn. Genau so eine suchte ich, denn ich wusste irgendwann muss ich wieder über die Westbahn.

Vorbei an der Autobahnmeisterei, landete ich bei 2 Wildzäunen. Diese waren leicht zu öffnen. Wenig später dann eine geschlossene Jausestation. Hier lief ich gerade aus. Doch mein Gefühl ließ mich nach ein paar hundert Meter erneut umdrehen und rechts an der Jausestation einen kleinen Forstweg nehmen. Wie gesagt: hier wäre eine Beschilderung auch nicht schlecht. Nach ca. 500/700 Metern erreichte ich wieder die Mauer. Und ein kleiner Standortplan.

Es ging jetzt entlang der Mauer. Und es war richtig „trailig.“ Meine Brooks Pure bekamen da so ihre Haftungsgrenzen aufgezeigt. Denn es ging steil nach oben. Verdammt steil. Und es war rutschig und der Boden war tief. Ich hatte schon an die 16 km in den Beinen, so dass ich bergauf nicht mehr so richtig laufen wollte und konnte. Also Hände auf die Knie, Kopf nach vorne und gehen. Mehr war nicht drin. Km 19 hatte beispielsweise 140 Höhenmeter!

Am obersten Punkt angelangt – man läuft hier mitten im Wald – Erleichterung. Aber zu früh gefreut. Durch die gefallenen Blätter waren keine Wege mehr zu erspähen. Einzig da und dort ein paar Pfeile an den Bäumen zeigten mir wo es lang gehen sollte. Ein paar Moutainbiker kamen mir entgegen und wurderten sich über mich.

Oben – haha, eben nicht ganz – km 20. Also ein Fast Halbmarathon. Unter 2 Stunden. Ich hatte also immer noch einen Schnitt von unter 6min/km. Einmal kurz bergab und dann wieder ein Gegenanstieg. Ich erreichte einen Forstweg. Gerade aus geht es hier nach Laab am Walde. Links zum Laaber Tor. Diesmal gut ausgeschildert. Was jetzt folgte war ein schöner Forstweg, wo ich gerne ein MTB gehabt hätte. Leider mussten mich meine Beine tragen. 

Was meine Verpflegung betrifft. Ich habe mir vorgenommen, jede Stunde ein Pick Up! zu essen und regelmäßig zu trinken. Auch wenn das Wasser kalt war und ich bei jedem Schluck Angst hatte von innen zu erfrieren.

Irgendwann weiter unten dann war wieder die Zivilisation zu sehen. Ein paar Häuser. Und links oben das Laaber Tor. Ja oben. Steigung. Scheiße. Ich war fertig. Km 23. Gute 17/18 noch vor mir. Aber ich musste Heim.

Die Strecke vom Laaber Tor ist dann die schönste vom ganzen Lauf. Entlang einer Lichtung und einer schier unendlichen Wiese. Man hat hier das Gefühl in den Alpen zu sein. Nur die Laubbäume täuschen etwas.

Bei km 28 ging mir dann der Akku aus. Ich war bis hier 2:47 Minuten unterwegs. Schade. Ich hätte gerne die gesamte Aufzeichnung gehabt. Was dann folgte waren unendliche km. Ich hatte keine Ahnung wo ich war. Ständig auf und ab. Links neben mir die Mauer. Rechts weiß ich nicht. Mein Genick war schon steif. Und das Wasser alle. Ich lief, lief und lief. Vorbei am Gütebachtor. Richtung Lainzer Tor. Ich hätte im Tiergarten selber abkürzen können. Aber der ist derzeit geschlossen. Shit happens.

Nach Gut 3 Stunden war ich dann am Lainzer Tor. Und wieder etwas mehr im Bilde. Denn jetzt wusste ich wieder wie ich zu laufen hätte. Denn den Weg war ich schon 1 x in die andere Richtung gelaufen. Ich peilte das St. Veiter Tor an. Und wurde mit neuen Höhenmeter überrascht. Am St. Veiter Tor selber wusste ich – jetzt geht es nur mehr bergab. Mein Plan war jetzt bis zum Lainzer Platz zu laufen und dann den Spar dort zu überfallen. Der sehr gute Plan ging auch auf. Stoppuhr angehalten. Rein ins Geschäft. 1 x Milka Tender und 1 x ein Liter Magnesium in Form von Arriba Plus Formel Q. Warum genau das? Keine Ahnung.Dann waren die Akkus – nicht jenes vom iPhone – wieder geladen. Und ich konnte locker nach hause Laufen. 


Ergenbis: 40 km in 4 h. Rodgau50 kann kommen. Und die Badewanne auch. Und dann das Bett. Davor noch Spaghetti Bolognese und dann Salat mit Putenstreifen. Als Nachtisch 1 Pick Up! Das ist nämlich übrig geblieben.

Notiz am Rande: Die „Rund um den Lainzer Tiergarten“ Runde bin ich nicht ganz fertig gleaufen, dann vom St. Veiter Tor Richtung Nikolaitor habe ich mir erspart. Ich hätte sonst 2 – 3 km mehr gehabt. Und keinen Spar am Wienfluss.

Cristian Gemmato aka @ketterechts.