Schlagwort: Ketterechts

Mythos Glockner. Der Berglauf und die Bike-Challenge.

Mittendrin statt nur daheim. Die Ketterechts - der Rennradblog und Event Liveblogger
2x in 2 Tagen. Von Heiligenblut auf die Franz-Josefs-Höhe.

Was habe ich mir eigentlich gedacht, als ich mich sowohl für den Großlockner Berglauf, als auch für die Großglockner Bike Challenge angemeldet habe. Nichts. Sonst hätte ich es wohl nicht getan. Drei Nächte vor der Premiere dieses Duathlons steigt schon langsam die Nervosität und auch etwas Angst macht sich breit. Sehr breit. Ich scheiße mich echt an. Vor allem der Berglauf macht mir Sorgen. Große Sorgen. Wie soll ich denn knapp 13 km und 1500 HM laufend bewältigen? Mein letztes Lauftraining liegt Monate zurück. Ok, die gestrigen flachen 5,7 km mit 40 HM sind schon mal für die Beruhigung des Gewissens gut gewesen. Auch die gerade eben mit Mühe und Not heruntergespulten 8 km. Trotzdem. Berglauf ist was anderes. Am Start erwarte ich mir die Freaks aus dieser Welt. Die Chance ordentlich durchgereicht zu werden liegt bei 99,9%. Eigentlich müsste ich als Letzter starten. Damit ich niemanden aufhalte. Ich kenne die Strecke bis ca. zur Mitte. Das wird für mich kein Berglauf, sondern eher ein Bergkriechen. 1h und 13 Minuten brauchte am vergangenen Montag Markus „die Gämse“ Hohenwarter, um die Ö3 Challange gegen 5 von 10 Rennradfahrern für sich entscheiden zu können. Ich rechne deshalb einmal mit einer Zeit von über 2h. Minimum. Sofern ich so schnell krabbeln kann. Und nicht irgend einen Abgrund tief hinunterstürze, um dann von den Murmeltieren gefressen zu werden. Gletscherspalten gibt es zum Glück ja keine mehr in dieser Gegend. Die Pasterze hat sich schon weit gegen Salzburg zurückgezogen.

Die Bike Challenge bereitet mir deshalb große Sorgen, weil ich nicht unbedingt ausgeruht daran teilnehmen werde. Die Deutschlandrundfahrt steckt noch tief in meinem seitlichen linken Oberschenkel innen drinnen. Das hat auch der lockere Lauf gestern eindeutig faktisch aufgezeigt. An ein echtes Drücken ist noch kaum zu denken. Ob ich bis Samstag überhaupt aufs Rad steigen kann, steht auch noch in den Sternen. Bis dahin habe ich wenig Zeit. Und diese Zeit brauche ich, um die Beinmuskulatur behutsam in den Berglaufmodus umzuprogrammieren. Also werden es morgen und übermorgen weitere etwas längerere Läufe werden mit moderaten Steigungen. Langsam und gemächlich. Versteht sich von selbst. Lieber am Sonntag viel kaputt machen, als jetzt bereits ein wenig. Denn ein DNS ist keine Option. Oder doch?

Zeitprognose? Die besten drei der Ö3 Challange haben an die 73 Minuten gebraucht. Für eine etwas verlängerte Strecke. 17 km und knapp 1400 Höhenmeter. Ich rechne mit mindestens 1h30 Minuten.

Cristian Gemamto aka @_ketterechts
#faceyourpassion

PS: ein Jammer Blog. Aber es ist so. Ich scheiße mich echt an. Habe ich doch auch einen Ruf zu verlieren.

quaeldich Deutschlandrundfahrt. Tag 9. Die Schlussetappe.

Foto und Text von Ketterechts dem Rennradblog und Event-Liveblog.
Wir sind einfach Zugspitze.

Tag 9. Wir alle haben uns auf die letzte Etappe der Deutschlandrundfahrt 2015 gefreut. Bis kurz vor dem Start war die Welt noch in Ordnung. Dann mussten wir feststellen, dass uns während der Nacht 10 Räder aus dem versperrten Raddepot gestohlen worden sind. Die Dreckskerle sind über den Haupteingang des Hotels gekommen, haben die Kette und das Schloss zum Depot aufgebrochen und sich dann mit dem Besten vom Besten bedient. Raus sind diese A********** dann über die Haupttür, welche sich von innen leicht öffnen ließ. Dass wir fassungslos waren, brauche ich hier explizit wohl nicht erwähnen. Angepisst waren wir auch. Ziemlich sogar. Es tut mir leid für all jene, die es getroffen hat. Ich kann gut mitfühlen wie einem zumute ist. Die Gesichter haben Bände gesprochen. Ich hatte wohl großes Glück. Mein Rad habe ich am Abend noch im Raum gut versteckt gehabt. Zum Opfer fielen dann leider andere Schmuckstücke. Sehr schöne Schmuckstücke. Polizei war da. Die Kripo für die Spurensuche auch. Der Helm eines Teilnehmers wurde im Wald hinter dem Hotel gefunden. Dh. die Räder würden über die Botanik abtransportiert. Nicht über die Hauptstraße. Indiz dafür, dass der Coup geplant war und blitzschnell durchgeführt worden ist. Der Zeitplan für Fahrt nach Garmisch musste ob der Aufregung etwas flexibler ausgelegt werden. Manche der Radlosen verzichteten. Andere ließen sich Leihräder bringen und rollten den sechs Gruppen sehr spät hinterher.

Die letzte Etappe ist geprägt von der Devise nur 146 km und flach. Doch auch flach waren immerhin noch 1500 HM. Für alle. Die Gruppen starten so, dass man halbwegs gleichzeitig in Garmisch ankomnen wird. Eine offizielle gemeinsame Fahrt wurde seitens der Behörden nicht genehmigt. Also Gruppe 6, vor 5, vor 4, vor 3, vor 2 und vor 1. Mit ca. 30 Minuten Abstand.

Die Strecke trotz der Müdigkeit in den Beinen auch dieses Mal ein Traum. Entlang des Alpenvorlandes geht es recht gebirgig rauf und runter. Bei normalen Verhältnissen wäre es kaum hügelig zu empfinden gewesen. Kleine Kackwellen, wie der Samerberg mit einer rasanten Abfahrt  über Nußdorf hinunter ins Inntal. Nach der Überquerung des Inns ziehen wir Höhe Irschenberg weiter Richtung Garmisch. Mit ein paar bösen Stichen, die uns die letzten Reserven kosten. Drei davon hintereinander bevor wird verschwitzt den Tegernsee erreichen. In Rottach Egern dann die Mittagsverpflegung. Wir schließen auf Gruppe 5 und 3 auf. Kurz bevor wird wieder starten, ist auch schon Gruppe 1 da.

Nach der letzten Mittagsfressorgie ziehen wir den Achenpass von deutscher Seite hoch. Auf 900 und ein paar zerquentschen Metern Seehöhe sind wir oben. Die Abfahrt hinunter führt uns rechts Richtung Bad Tölz. Entlang der Isar, die hier einen recht großen künstlichen See formt. Zwischen Vorderriss und Wallgau fahren wir eine sehr schöne, wenn auch schmale Mautstraße entlang. Wir überholen Gruppe 4, welche sich in der Isar abkühlt und werden gleichzeitig von Gruppe, 3, 1 und dann auch wieder von 4 überrascht. Warum? Weil wir wieder einmal Defekt hatten.

Nur noch wenige Kilometer bis Garmisch. Wir schnappen uns die 4er und die 3er. Auf schmaler Straße. Dann rollen wir in Einserreihe die Hauptstraße Richtung Garmisch und Greinau, wo sich unser letztes Hotel und das Ende der Tour befinden. Geschafft. 9 Tage, 1.545 km und knapp 20.000 Höhenmeter. Von Flensburg nach Garmisch. Mit Ausnahme von zwei Ausfällen und einer Aufgabe schaffen alle diese Wahnsinnstour. 

Schnell noch einchecken, ein paar Bilder hochladen und dann in die Lobby. Wir wollen noch auf die Zugspitze. Abschlussparty. Es gibt in der Lobby, Paulaner Spezi, noch zwei oder drei Grissini und den Sud eines Minestrone. Ich bediene mich, weil der Hunger groß ist. Das ganze kostet mich dann beim Auschecken € 10,-. Na bravo. Nobel geht die Welt in Garmisch zugrunde.

Egal. Im Gänsemarsch wandern wir entlang des Badersees zur Zugspitzbahn am Bahnhof Greinau. Extra für uns fahrt die Bahn hinauf auf 2.600m Seehöhe zum Sonn Alpin. Ich bin fasziniert von der Technik dieser Bahn. Von 700m auf 2.600m mitten in den noch verbliebenen Gletscher. Die meiste Zeit im Tunnel. Der Bau ist nicht so lange her. Oben erwartet uns ein trostloses, aber doch beeindruckendes Spektakel an Schutt, Geröll und Schneeresten. Von einem Gletscher kann man hier wohl nicht mehr sprechen. Wir haben Glück mit dem Wetter. Die Aussicht ist noch sehr gut. Garmisch, der Eibsee, das Inntal, die Hohe Munde, der Patscherkofel, Ehrwald … Ich tanze zwischen Bayern und Tirol, zwischen Österreich und Deutschland hin und her. Auch einen Gipfelsieg lasse ich mir nicht nehmen. Mit der GoPro im Mund steige ich über einen für Touristen gebauten Klettersteig bis zum Gipfel der Zugspitze auf 2.962m hoch. Nicht ungefährlich. Es staut sich. Ich sehe Menschen mit Sandalen. Und ich sehe mich. Mit Sneakers. Die Felsen sind rutschig. Sehr rutschig. Ich würde links und rechts sehr steil bergab fallen. Berg Heil. Video. Fotos. Check. Mehr demnächst.

Jetzt ist einmal Party angesagt. Der Chef eröffnet das Buffet. Es gibt alles. Es gibt viel. Ich esse alles. Ich esse viel. Vor allem Süßes und Fleischiges. Und ich wandere mit der Kamera durch die Menge. Die Truppe sieht müde aus. Als aber gegen 2100 Uhr ein paar Tische verschwinden, braucht der DJ nur drei Titel und die Stimmung heizt sich an. Helene, die Fischer, gibt dann den Rest. Jetzt kennt man keine Zurückhaltung mehr. Dank Weizen, Bier und was auch immer, verwandeln sich viele der sonst so auf Etikette bedachten. Partytime. Meine Kamera hält natürlich vieles fest. „Gruppe 4 trinkt Bier“ wird zum Dauergröhler. Die Rapha „intim“ Burschen feiern ab wie d’Sau.

Um Punkt 24:00 ist der Spuk vorbei. Die Bahn bringt uns wieder ins Tal. Ausgestattet mit Fackeln wandern wir zurück ins Hotel. Es ist 0200 Uhr morgens. Ich gehe ins Bett. Um 0600 ist Tagwache. Der Zug wartet. Leider habe ich keine Chance mich von allen zu verabschieden. Ich hole es hier nach. Es war mit ein Volksfest. Super Typen. Super Charaktere. Herausragende Sportler. Chapeau für die erbrachte Leistung. Danke Jan fürs Mitnehmen. Danke Sascha für die Rücksicht als Zimmergenosse. Danke Volker für die Wiederbelebung nach meinem Hitzekollaps. Danke Sille fürs Mitnehmen im Besenwagen. Danke Gruppe 2 für den Windschatten. Danke Gruppe 1 für den Trainingsreiz. Danke Gruppe 4 für den Drehtag. Danke. Danke. Danke.

Und noch eins. Kritik an meiner Person, bitte auch an mich. Anonymes über sieben Ecken ist zwar auch Kritik aber sehr einseitig.

In Summe war es mit Abstand die schwerste quaeldich Tour, die ich bisher mitgefahren bin. Videos folgen. Wir sehen uns mit quaeldich bei der Tauernrundfahrt Anfang August.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Foto und Bericht von Ketterechts dem Rennradblog und Event-Liveblogger

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quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 8.

Bericht und Fotos von Ketterechts, dem Rennradblog und Liveeventblogger
Etwas Badespass am Chiemsee kurz vor Ende der 8. Etappe

Die heutige Etappe beginnt mit einer Schrecksekunde. Eigentlich mit mehreren aufeinanderfolgenden Schreckskilometern. Wie immer schwinge ich mich auf mein Rad. Los gehts. Von Burghausen nach Aschau über die Rossfeldstrasse. Was eigentlich ein großer Umweg ist, aber die Tourplaner werden sich dabei schon was gedacht haben.

Es geht gleich bergab und beim nächsten Anstieg bewegt meine Di2 wieder einmal den Umwerfer nicht. Ein Déjà-vu. Ein „täglich grüßt“ das Murmeltier. Ein „was soll der Schaas“ jetzt schon wieder. Und ich sehe mich schon mit Kette rechts die Rossfeldstrasse hochfahren. Gleich will ich mein Handy zucken und bereits neue Knie bzw. neue Menisken online bestellen. Was für eine Kacke. Dann entsinne ich mich dem positiven Denken und einer Art Suggestion. „Es wird schon wieder.“ „Das kann doch nur ein Kontaktfehler sein.“ „Das viele tags zuvor aufgesaugte Wasser wird schon wieder trocknen“. „Alles ist gut.“ Bis zur ersten Getränkeverpflegung sind es „nur“ 40 km und die schaffe ich mit Kette rechts, mit links. Eine paar lange Kurbelumdrehungen später, kommt mir der Gedanke hoch, dass es vielleicht ein Steckkontaktfehler sein könnte. Sicher! Ich kann doch nicht schon wieder Pech haben. Eine Di2 habe ich ja schon umgebracht. Nachzulesen hier.

Ruhig Blut also bis zum nächsten Stop. Dann aber fummmle ich mit den Händen an der Junctionbox herum und entdeckte, dass das Kabel vom rechten Schalthebel nicht eingesteckt war. In diesem Moment fallen mir die Dolomiten vom Herzen. Während der Fahrt stecke ich das Kabel richtig rein und der Umwerfer schaltet wieder. Der Tag ist gerettet. Gott hat mich lieb.

Die 8. Etappe selber ist im Großen und Ganzen einfach zu erklären. 70 km flach bis zum Berg, dann der Berg, dann noch ein kleiner Berg, dann ein paar Kackwellen (übrigens mein Lieblingwort, welches die Bezeichnung Scheibenschupfer ab sofort ersetzten wird) und zum Schluss wieder flach bis ins Ziel. Den Berg selber bin ich mit einer Pinkelpause angegangen. Urin ist auch nur Ballast. Dann habe ich das Feld von hinten aufgerollt. Meine GoPro Hero4 vorne am Lenker (mit Garmin und K-Edge mouth), meine GoPro Hero3 am Sattel (mit K-Edge mouth) und meine Garmin Virb Elite in der Hand. Full HD taugliche Auffahrt in die Berge. Die ersten Kilometer sind sehr schweißtreibend. Die Sonne brennt vom Himmel und der Asphalt glüht. Ich kann konstant an die 250 treten und sammle den einen und anderen vor mir weggefahrenen ein. 150 HM vor dem höchsten Punkt bleibe ich stehen. Und warte geduldig auf die Nachkommenden. Mit Foto und Video werden die Leiden des heutigen Tages festgehalten. Erst als der Letzte vorbei ist, fasse ich wieder mein Rad und beende die Strecke hinauf. Die Abfahrt nach Berchtesgaden nutze ich auch, um ein paar gute Bilder zu sammeln. Ich warte bis alle weg sind und lass es dann krachen.

Mittagsverpflegung und eine zweite Tageshälfte mit Hoch und Tiefs, sowie teils aggressivem Autoverkehr runden den Tag ab. Nicht zu vergessen auch ein Badeausflug an den Chiemsee. Morgen ist der letzten Tag. Morgen erreichen wir Garmisch. Morgen feiern wir auf der Zugspitze. 

Dann ist die Tour zu Ende. Nicht ganz. Ich wollte ja noch ein paar Fragen beantworten, welche ich am Anfang der Tour auf Facebook gestellt habe.

Ganz eine andere Frage. Ich berichte bis Sonntag von der quaeldich.de Deutschlandrundfahrt. 9 Tage. 1.500 km. 20.000 HM. Welche Themen würden euch interessieren? #ketterechts #dlrf15
Posted by Ketterechts on Freitag, 3. Juli 2015

Was kostet der Spass im Ganzen mit Übernachtung:
Hier der Link. Startgebühr ist € 495,- Zusätzlich gibt es Übernachtungspakete zwischen € 700 im DZ (Basis Halbpension) und € 900 im EZ. In der Startebühr ist die Betreuung und die Verfplegung während der Etappen inkludiert.

Welche Anforderungen muss man haben: 
Auch hier gibt es seitens des Veranstalters Richtwerte. Siehe Link oben. Gefahren wird in 6 Leistungsgruppen. Niemand wird zurückgelassen. Die schnellsten sitzen ca. 5 – 6 Stunden pro Tag im Sattel. Die langsamsten sicher um die 10 Stunden. Täglich

Ernährung: 
quäldich Reisen sind Schlemmerreisen. Es gibt an jedem Etappenort HP. Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet mit allem erdenklichen und am Abend auch Buffet. Ist einfacher, wenn 180 Personen gleichzeitig zum Essen kommen. Vegetarische Gerichte gibt es auch. Unterwegs wird auch für alles gesorgt. Vom Leberkäse bis zu Obst. Deftiges und leichtes. Leicht verdauliches und schwer im Magen liegendes. Ich selber schaufle sicher mehr rein, als ich verbrenne.

Zum Thema Hintern:
Der tut nach 3 – 4 Tagen ganz schon weh. Nicht der Hintern selber – der ist trainiert. Es sind die Harwurzeln, welche mich plagen. Vom ständigen Sitzen, werden diese beleidigt. Sie wachsen sich ein und entzünden sich. Hier gilt es die Länge der Haare beizubehalten und diese auch täglich zu pflegen. Bepanthen zum Beispiel. Oder eine super teure Honigcreme. Ein Mitbringsel aus dem Hanseatischen Hof in Lübeck.

Moral:
quaeldich ist eine Gemeinschaft. Jeder hat bei so einer Rundfahrt Hochs und Tiefs. Keiner wird zurückgelassen (hatten wir schon einmal). Viele kennen sich schon von anderen quaeldich Touren oder sind zu zweit, zu dritt oder als Paar da. Man redet viel. Vor-, nach und während der Etappen. Man motiviert sich. Und das tut allen gut.

Mentale Einstellung:
Ich fahre oft im Training allein Strecken von 200 km und mehr. Das härtet ab und macht die Phsyche stark. Wien – Linz ist so eine meiner Lieblingsstrecken. Wer so was allein durchsteht, der kann in der Gruppe weit mehr fahren.

Etappenplanung und Streckenverlauf:
alles Aufgabe von quaeldich. Bei dieser Tour haben wir natürlich geschaut, die Strecke zu bewältigen. Wer von Norden nach Süden muss hat es eilig. Pro Etappe war aber doch ein Highlight dabei. Und Highlights bedeuten bei quaeldich Berge (sofern es in der Region Berge gibt).

Regeneration:
es gibt in den Hotels Wellness und Massagen. Eine Vorbuchung ist von Vorteil. Der Rest obliegt einem selber. Ich habe schon sehr viele Black Rolls gesichtet.

Wattzahlen und Trittfrequenz:
Da ich heuer erstmals mit dem Garmin Vector fahre, sind diese Zahlen ja nicht geheim. Ich persönlich habe stehts eine niedrige Trittfrequenz, weil ich gerne (leider) harte Gänge fahre. Die Wattzahlen sind unterschiedlich. Abhängig davon, wie oft und wie lange jemand im Wind fährt, bzw. wie schnell er den Berg hinauf fährt. Das muss jeder für sich entscheiden. In Summe hatte ich immer einen Intensity Faktor von unter 8. Das ist Ausdauertraining. Der Training Suffer Score wird von Tag zu Tag höher (400+). Normale Ermüdung. Das heißt im Klartext, dass man von den jeweiligen Etappen nicht richtig regeneriert und von Tag zu Tag in einen Mangel an solcher gerät.

Hoffe damit geholfen zu haben.

Ich freue mich auf die morgige letzte Etappe und auf die Party auf der Zugspitzte.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Bild und Text von ketterechts, dem Rennradblog und Liveeventblogger

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quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 6.

live Event Blogger Ketterechts berichtet
Heute der erste „badass ride“

Tag 6. Bischofsgrün im Fichtelwald. Es ist kurz vor 0700 Uhr. Ein gewaltiger Regenschauer sucht uns im Hotel Kaiseralm heim. Es schüttet wie aus Kübeln. Panik bricht unter den Teilnehmern der Deutschlandrundfahrt aus. Jemand hat wohl am Abend zuvor seinen üppig voll beladenen Buffetkorb vulgo Teller nicht leer gegessen. Es passiert das schier unmögliche. Muss ich jetzt doch mit Regenhose und Regenhandschue bzw. Überschuhe und all dem Zeugs, welches ich nicht anziehen mag aufs Rad? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Noch sind es ja über 90 Minuten bis zum Start der heutigen Etappe. Optimismus. Zwekoptimismus. Hoffnung. Gebet. Und siehe da. Es hört auf. Auch die Sonne blinzelt wieder durch. Kurzfristig ersetze ich die Regenjacke mit Ärmlingen und meiner Windveste. Von Sille hole ich mir noch einen Mudcatcher Model Coburg.

Wir starten Richtung Rimbach. Die Straßen halbwegs trocken. Nur in den schattigen Passagen spritzt mir Regenwasser auf die sauberen Radschuhe und Radsocken. Nach ca. 30, 35 km aber der nächste Schock. Regen. Und zwar Dauerregen. Das ist Wasser von Himmel. Ununterbrochenes Wasser vom Himmel. Gepaart mit dem Wasser von unten mein Untergang.

Es steht fest: Heute haben sich sämtliche Kachelmänner, Wetterfrösche, Wetterfeen, Wettergurus und Wetterahnen gewaltig in ihrer Prognose vergriffen. Aus einer kleinen Wolke ist eine große Wolkendecke geworden. Die Stimmung bei mir plötzlich am Tiefpunkt. Erinnerungen an die Schweizrundfahrt 2015 werden wach. Auch die Auffahrt zum Großglockner bei der Tauernrundfahrt 2015 erscheint in diesem Augenblick als nicht überwundenes Ereignis in meiner Psyche wieder auf. Mir wird kalt. Plötzlich. Ich friere. Ich fluche. Ich erfriere. Ich verfluche. Es fehlen noch über 120 km. Zum Regen gesellt sich der Wind. Leck mich am Arsch. Und da waren noch die Shimano Dura Ace Bremsen, dessen Gummis ich bereits beim SuperGiroDolomiti mächtig beansprucht habe und noch nicht gewechselt habe. Diese melden sich gerade zu Wort. Besser gesagt zu Alu. Das Alu der Fullcrum racing zero. Bremsleistung gegen null. Adrenalin gegen 100 von 100. Mein 360 Grad Rundumblick verheißt nichts Gutes. Es ist dunkel. Es ist Grau. Es ist regnerisch. Es ist grauslich. Es ist wie es ist. Und wir fahren dem Regen entgegen.

Ein paar Kilometer vor der Mittagsverpflegung hört es dann doch auf und wir erreichen Check Point Volker bei trockeneren Bedingungen. Ich will hier schnell meine Trinkflaschen füllen und merke, dass diese bereits gefüllt sind. Von mir selbst. Heute in der Früh. Vor dem Start. Auf 44 km gar nichts getrunken. Einfach vergessen. Der Regen von unten, von vorne und von der Seite haben Ersatz geleistet. Dann halt was essen. Der Chef ermutigt uns schneller loszufahren, damit wir nicht frösteln. Wir folgen seinem Rat und sitzen nach ca. 15 Minuten wieder im Sattel. Der Himmel hat bereits ein paar Lücken und die Sonne scheint zaghaft daraus.

Gruppe 2 hat es heute recht eilig und gibt ein höllisches Tempo vor. Die Abfahrten sind rasant, die Anstiege etwas zaghafter. Bein den wenigen verbleibenden Freigaben am Berg immer die selben Scharfschützen. Vorne weg und dann der Rest. Ich mittendrin statt nur daheim. Meine Kameras laufen mit. Heute mit der Garmin Virb Elite in der Hand. Also dreifach. Vorne, hinten und händisch. Die letzten zwei Profilzacken haben es in sich und verlangen das Letzte ab. Wer noch hat, der gibt. Wer nichts hat, vergibt. Die Chance auf Ruhm und Ehre.

Noch sind es wenige Kilometer bis Rimbach. Kurz vor unserem Hotel erwartet uns eine Menge an Menschen. Mit Blasmusikempfang und schreienden, mit Fahnen winkenden Kindern. Das gilt alles nicht, sondern Martin. Ein Teilnehmer aus der Gegend. Aber wir genießen die Stimmung und den Promistatus. Hoteleinfahrt und mit dem Fahrrad direkt zum Hotelschlauch. Zuerst die Maschine, dann der Mensch.

Morgen geht es über den großen Arber. 12 km und 500 HM. Eine klassische Ketterechts Challenge. In Summe der einzige Berg. Der Rest ist flach. Aber gegen den Wind. Und ob die Wetterfrösche morgen Recht haben werden, kann ich nicht sagen. Gute Nacht.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion
 

live Event Blogger Ketterechts berichtet

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quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 5

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20000 HM
Keine Gnade für die Wade. Endlich Halbzeit.

Halbzeit. Rein in die Kabine. Frisch machen. Trikots tauschen. Besprechung. Neue Taktik. Eventuell einen Tausch vornehmen. Die 5.  Etappe von 9 ist Geschichte. Es war die Königsetappe. 170 km und 3.200 HM laut Routenplaner. Letztendlich waren es ca. 2.800. Es war mir wie immer ein Volksfest.

Nach einer Nacht am WC ob des vielen Puddings im Hotel Panorama und einer gewissen Leere am Morgen nach mehreren Fehlversuchen, eine Mindestmenge an Frühstück bei mir zu behalten, starte ich heute mit Gruppe 2. Reine Vorsichtsmaßnahme. Besser langsam sterben, als schnell tot sein. Eine alte Weisheit. Von wem auch immer. Zunächst verschiebt sich unser Start um gefühlte Stunden. Es gibt Teilnehmer die zwangsversetzt werden müssen. Zum einen die „Rapha Gang“. Von Gruppe vier gleich rauf zu Gruppe 2. Zum anderen andere. Gruppe 6 und Gruppe 1 sind schon weg.

Es geht endlich los. Zuerst über den großen Beerberg und dann entlang des Rennsteigs bis nach Altenfeld. Eine Gegend, welche von Trailäufern beim jährlichen Rennsteig-Lauf heimgesucht wird. Hier erleben wir den Schmach. Wegen eines technischen Defekts vom Chef persönlich, werden wird von Gruppe 4 und 5 überholt. So dass wir die letzte Gruppe sind, welche sich auf dem Weg nach Bischofsgrün befindet. Der Defekt – der mechanische Shimano Schalthebel links rastet nicht mehr, so dass das Gang schalten unmöglich wird, kann nach einer Weile behoben werden. Dank eines Teilnehmers der Gruppe 2 und den herangeeilten Sergej.

Die Gegend hier ist ein ständiges auf und ab. Teils kurze Ansteige und lange Abfahrten. Immer in einer Seehöhe zwischen 600 und 800 Metern. Kurz vor der Wasserscheide zwischen Elbe und Rhein, ein weiteres Highlight des heutigen Tages. Eine ca 7 – 8 km lange Kiespassage. Rollen auf Splitt. Sogenannter Rollsplittt. Bergauf. Anfangs noch recht lustig, schleudern wir wenige Augenblicke später den auf den Boden platt gedrückten Kies dann in unsere Brems- und Schaltanlagen. Es zischt wie in alten Westernfilmen, als sich die Apachen und die Cowboys in den Rocky Mountains die Kugeln um die Ohren schießen. Auch die Reifen haben einiges auszuhalten. Ich fahre langsam trotz Freigabe. Ein Crossbike Feeling kann kaum aufkommen. Es überwiegt mehr die Sorge um das Material. Einem Teilnehmer kostet diese Passage den Mantel. Wir müssen wieder stehen bleiben. Ich nutze die Pause, um meinen Vittoria von Eindringligen zu befreien. Zentimeter für Zentimeter.

Mittagsverpflegung in Teuschnitz. Wir sind bereits in Bayern. Besser gesagt in Oberfranken. Leicht erkennbar am „r“ in der Aussprache der von hier stammenden. Mein Wortschatz erweitert sich. Vom sächsischen „Audooooo“ einem rollenden Zungenmassaker. Es gibt Leberkäse. Wir haben jetzt zwar bereits knapp 100 km hinter uns, jedoch noch 2.200 HM vor uns. Eine Tatsache, welche die Teilnehmer nicht unbedingt zu euphorischen Gesichtsausdrücken verleitet. Eher überwiegt die Ungewissheit, ob der heutige Tag jemals zu Ende gehen wird.

Auch weil nach nur 3 km wieder mit Defekt an der Straßenseite stehen und Gruppe 4 vorbeiziehen lassen müssen. Diesmal tauschen wir wieder Mantel und Schlauch. In diesen 15 Minuten verlieren wir pro Mann und Nase in etwa 5 Liter Schweiß unter der prallen Sonne. Einfach nur geil.

Ab jetzt zählt jeder gefahrene Höhenmeter. Doch wir sind kaum über 1.500 von 3.200. Dass es nur 2.800 sein werden, wissen wir ja zu diesem Zeitpunkt nicht. Die Straße schlendert sich so dahin. Immer ein paar Höhenmeter rauf und dann wieder runter. Kleinvieh macht zwar auch Mist, aber viel zu wenig. Wo sind denn die fehlenden Höhenmeter. Rampen verderben die Moral. Es sind die Berge, welche wir brauche und suchen.

Kurz vor der letzten Getränkestation nehmen wir den höchsten Berg des Frankenwaldes in Angriff. 100 HM am Döbraberg. Diese Stichstraße macht das Kraut auch nicht fett. Was bleibt sind der große Waldstein und der Schneeberg. Na dann. Ziehen wir diese Optionen. Der großen Waldstein ist jetzt nicht der Burner, aber er entfacht sogar in Gruppe 2 so etwas wie Jagdinstinkt. Man zerfetzt und zerfleischt sich auf bis zu 10% Steigung. Meine GoPro und Garmin Virb XE sind Dauereinsatz. Oben stoppt uns und eine rote Ampel. Der Wald ein paar hundert Meter weiter ist für Filmaufnahmen gesperrt. Auch eine Straßenfahrbahn. Wir nutzen die Gelegenheit, um Getränke zu fassen. Sasha der Dextro Man ist an Ort und Stelle.

Kurze Abfahrt und Bischofsgrün wäre in Reichweite. Vom Schneebergsattel keine 1,5 km. Doch wir nehmen den 3,5 km langen Anstieg zum Schneeberg, die höchste Ergebung im Fichtelgebierge. Ca 250 HM auf einer mit Rollsplitt halbwegs fahrbaren Straße. Es gibt wieder das klassische Schwanzmessen. Vorne weg die Rapha Boys gefolgt vom Rest. Ich bleibe stehen, tausche Akku bei meiner GoPro und mache mich dann auf, den Rest zu verfolgen. Schnell habe ich ein paar, dann noch einige und zum Schluss noch die in Reichweite. Ein gutes Training. Ich kann es doch.

Oben noch ein paar Fotos und dann ab ins Hotel, welches sich direkt an der Straße befindet. Die Koffer sind noch nicht da. Unser Gepäcks LKW hatte einen Panne. Also Rad putzen und warten. Business as usual.

Während ich diese Zeilen schreibe prasselt leichter Regen von Himmel. Hoffentlich eine willkommene Abkühlung. Gute Nacht. Morgen Tag 6. Es geht nach Rimbach. Keine Ahnung wo das liegt. 165 km und knapp 2500 HM.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 4.

von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20000 Höhenmeter
Tempotraining mit Gruppe 1.

Oberhof im Thüringer Wald. Bekannt aus Funk und Fernsehen. Bekannt aus den Übertragungen vom Biathlon Weltcup, vom Rennrodeln und der Nordischen Kombination. Das ist wie Semmering am Semmering. (Österreichischwer Lufkurort zwischen Niederösterreich und der Steiermark). Nur halt in Deutschland. Schaut genau so aus. Wintersport und Sommerurlaub wie vor vielen Jahren. Hier bin ich heute gelandet. Zum Schluss der 4. Etappe der quaeldich Deutschlandrundfahrt. Von Bad Sachsa kommend. Von Norden nach Süden. Auf dem Weg von Flensburg nach Garmisch. Die Nacht im Göbels Vital Hotel Bad Sachsa war geprägt von einer missglückten Evakuierung des gesamten Hotels wegen einer Betriebsstörung. Wir blieben alle im Haus. Von unseren Bieren wollten wir uns einfach nicht trennen. Da schaute auch die Feuerwehr, als wir Widerstand leisteten. Mit unseren Gläsern und Flaschen.

Das nächtliche Gewitter hat die Temperaturen erträglicher gemacht. Um 0830 Uhr ist mir nach Tagen der Hitze erstmal kalt. Kurz/kurz. Aber nicht lange. Ich bin heute bei Gruppe 1 vorangemeldet. Gastfahrer. Ich habe noch eine Rechnung mit der Speed Gruppe offen. Diese will ich begleichen. Also friere ich nur ca 2 km. Dann wurde mir schnell warm. Gruppe 1 ist die High Speed Gang. Hier fährt man Rad, wie man halt Rad fährt. Vollgas. 70 km in guten 2h bist zur ersten Verpflegung. Nicht ohne Hindernisse. Nach 10 km erwische ich ein Schlagloch und ich verliere eine Trinkflasche. „Haaaaalt“. „Trinkflasche“. Ich bleibe stehen. Die Gruppe verschwindet am Horizont. Ich drehe um, hole die Flasche und fahre weiter. Gerade aus statt rechts ab. „Streckenabweichung“. Der Garmin spricht Klartext. Ich bin falsch. Drehe um. Verloren? Zwei von der Gruppe kommen mir schon entgegen. Der Chef persönlich, der von Gruppe 6 zu Gruppe 1 gehoppt ist. „Sorry“. Richtig abgebogen sehe ich Gruppe 1 am Straßenrad auf mich wartend. Dann das nächste Missgeschick. Am nächsten Bergchen werde ich von der Gruppe eingeholt. Ich verschalte mich und die Kette springt raus. Ich versuche im Fahren die Kette wieder zu justieren. Doch es geht nicht. Ich bleibe stehen. Lege die Kette über das große Kettenblatt, doch sie will nicht rund laufen. Keine Ahnung warum. Bis ich sehe, dass die Kette hinten beim untersten Schaltröllchen aus der Führung gesprungen ist und außen läuft. Ja außen. Schaltwerk kaputt? Die mir beistehenden meinen ja. Ich kanns nicht glauben. Wieder Pech? Bei der Di2 gibt es aber kein fixe Verbindung beim Schaltkäfig. Also muss die Kette da wieder rein, wo sie raus ist. Mit Gewalt. Sehr schmutzige Hände später rollt das Rad wieder. Glück gehabt.

Getränkeverpflegung 1, Mittagsverpflegung und Getränkeverpflegung 2. Alles easy mit einer sehr harmonischen und sehr schnellen Gruppe. Es macht Spass hier mitzufahren. Kurzweilig. Extrem lehrreich. Eigentlich habe ich vor Gruppen zu wechseln. Mit Gruppe 5 oder sogar 6 ins Ziel zu kommen. Aber bei jedem Stopp reizt mich die Herausforderung weiter mitzufahren. Und das tue ich auch. Bis zum Ende. Ein genialer Tag. Highlight sicher die Fahrt von Arnstadt nach Crawinkel durch das Jonastal. Hier rollt es. Leicht bergauf. Eine perfekte Kette rechts Trainingsstrecke.

Die Freigabe bei Crawinkel löst dann das zu erwartende Feuerwerk aus. Die Truppe löst sich auf wie Zucker im Wasser. Vorne weg die Raketen des Alpecin Teams. Kai, Mister 44.000 Jahreskilometer (in Worten vierundvierzigtausend) lässt alle stehen. Ich kann nicht sehen, wer im folgt. Meine Leistung pendelt sich bei 220 – 250 Watt ein. Wie im Trance nach oben. Für mein Gefühl ganz ok. Aber andere sind besser. Weit besser. Bergfahrer. Möglicherweise.

Nach 4 1/2 Stunden sind 140 km und 1.700 HM mit einem Schnitt von 30,5 km/h geschafft. Nicht schlecht für einen alten Mann wie ich, oder?

Falls es wen interessiert heute mal was zum Thema Leistung. Ich habe ja mittlerweile ein geiles Garmin Spielzeug. 

Die Eckdaten zu Etappe 4:
140 km
1.700 Höhenmeter
4:35:10 Fahrzeit
30,5 km/h Schnitt
64,1 km/h Höchstgeschwindigkeit
146 Watt durchschnittliche Leistung
699 Watt max. Leistung
53 % links/47% rechts – Verhältnis links/rechts
22% links/21 % rechts – Gleichmäßigkeit des Tretens
185 Normalized Power (NP)
0,842 Intensity Factor (bis 8,5 ist es ein Ausdauertraining)
324,9 Training Stress Score (werde wohl mehr als 2 Tage brauchen, um alles zu „verdauen“

Morgen Königsetappe. Mit 3.300 Höhenmeter. Verteilt auf 171 km. Wir fahren nach Bayern.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

PS: dieser Blog kommt etwas verspätet, weil ich mir einen Vortrag von Besi angehört habe. Bitte unterstützt Besi. Mehr Infos auf seiner Webseite www.rad-statt-rollstuhl.de

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 3

Von Flensburg nach Garminsch. 9 Tage. 1.500 km. 20.000 Höhenmeter
Endlich Berge bei der quaeldich Deutschlandrundfahrt

Heute morgen bin ich zur 3. Etappe der quaeldich Deutschlandrundfahrt angetreten. Nach einer etwas längeren Nacht mit partiellen Tiefschlafphasen ob der Kirmes 100m Luftlinie vom Hotel, einer auf 19 Grad heruntergedrehten Klimaanlage, einem halbherzigem Versuch ein Frühstück zu nehmen und einer Ungewissheit, ob ich den Tag überleben werde. Nicht mit Gruppe 1. Auch nicht mit Gruppe 2. Ich wählte Gruppe 4 für die Fahrt in den Harz. Harz 4. (Sickerwitz). Gemütlicheres Tempo. Das wollte ich haben. So waren die ersten Kilometer ein ständiges telefonieren mit meinem Körper. Wie geht es ihm? Das wollte ich wissen. Bin ich zu schnell? Diese Frage stellte ich ihm. Übertreibe ich es? Diese Gewissheit wollte ich nicht hören.

Anfangs rollten wir wieder flach bei brütender Hitze. Diesmal aber trank ich genug. Öffnete mein Trikot schon bald und schüttete mir permanent Wasser über den Kopf bzw. in den Nacken. Wissend ob der Verpfegungsstellen. Track sei Dank. Ich sparte also nicht mit Kühlung. Auch eine Dusche bei der Mittagsverpflegung ließ ich mir nicht entgehen.

Kalte Dusche
Eigentlich wollte ich bei der quaeldich.de Deutschlandrundfahrt nicht nass werden. #ketterechts #dlrf15 #quaeldich
Posted by Ketterechts on Sonntag, 5. Juli 2015

Man könnte sagen ich habe den gestrigen Hitzeschlag als sehr belehrend empfunden. Das Tempo in Gruppe 4 ist eindeutig gemäßigter. So hatte ich Zeit auch viele Videoaufnahmen zu machen. Und mit allen ein wenig zu plaudern.

Das Motto des Tages „Endlich Berge“ wurde keineswegs in Frage gestellt. Es ging über das Harzgebirge (Grenzgebiet zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt). Kein Großglockner oder Stilfser Joch. Aber immerhin. Über Elend und Braunlage zog sich unsere Route in Höhen von 500 bis 600 m Seehöhe. Das Sahnehäuptchen war dann der Wurmberg als Stichstraße. Eigentlich wollten wir den Brocken fahren. Aber das wurde uns aus umwelttechnischen Gründen nicht gestattet. Knappe 300 Höhenmeter war uns der Spass auf den Wurmberg wert. Wir kratzten die 900m Seehöhe. Ein Blick auf den Brocken blieben wir uns schuldig. Die letzten paar hundert Meter waren „strade bianche“. Muss nicht sein. War also nicht.

Nach dem Wurmberg noch knapp 30 km bis nach Bad Sachsa. Zuerst fast 10 km bergab der L600 entlang. Dann ein paar Gegenschupfer und das heutige Etappenziel war erreicht. Mir geht’s gut und ich freue mich auf morgen. Abendessen lasse ich aus – Appetit ist noch nicht ganz da.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

An dieser Stelle möchte ich ein paar Zeilen den Helfern dieser Deutschlandrundfahrt widmen. Helfer, die sich täglich für uns Teilnehmer regelrecht den Hintern aufreisen. Jeder Wunsch wird uns von den Lippen abgelesen und erfüllt. Die Mittagsverpflegung unter der Federführung von Volker gleicht einem Schlemmermenü der *****Kategorie. Saures, Süßes, Kaffee, Obst, Musikuntermalung, Dusche, Wasser, Cola, Apfelsaft (Schorle), Dextro Energy. Besonders hervorzugeben sind die Würsteln, welche sich großer Beliebtheit erfreuen.

Neben den Helfern für unser leibliches Wohl, sind auch Helfer da, welche uns mit genügend Flüssigem versorgen. Mehrmals täglich. Da wird jedes Mal ein Zeltlager aufgestellt. Auf die Minute. Abgebaut. Und weiter gehts. Eine logistische Meisterleistung. Danke Angie, Peter, Volker, Franz, Sascha und Daniel. 

Nicht zu vergessen ist die mechanische Unterstützung. Sergej sorgt dafür, dass niemand umsonst in Silles Besenwagen einsteigen muss. Sergej richtet Speichen ein. Sergej ersetzt gebrochene Sattelstüzten, Sergej hat Ersatzlaufräder für Shimano und Campagnolo. Sergej ist ein sehr gefragter Mann. Bei 180 Teilnehmern kein Wunder.

Über die Guides möchte ich mich in den nächsten Tagen auch noch lobend äußern. Aber das ist eine andere Geschichte. Oder besser gesagt, ein anderer Blog.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

Von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20.000 Höhenmetern.

quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 2. Ein Zwischenbericht

Etappe zwei bei mörderischer Hitze
Das Gegenteil von Fitness.

Die gute Nachricht zuerst. Es geht mir halbwegs wieder gut. Appetit ist noch nicht da. Magen flau. Kopf tut weh. Und der Stoffwechsel im Arsch. (Doppeldeutung). Danke für die vielen besorgten Postings auf Facebook. Laut mitgereister Sanitäter und Ärzte habe ich wieder halbwegs Farbe im Gesicht. Was war aber passiert?

Ich hatte wohl einen Sonnenstich oder einen Hitzeschlag. Bei km 88 überqueren wir die Elbe mittels Fähre. Ich reihe mich danach hinter den Guides ein. Weil das meine Position war, mit der wir auf die Fähre gekommen sind. Nach wenigen Kilometern auf der Elbuferstraße heißt es für mich in den Wind. Ich merke sofort, dass ich nicht mehr wirklich kann. Es geht ein paar Höhenmeter auf den Berg. Mir wird schlecht. Ich muss abreisen. Wir fahren links rauf zum Aussichtspunkt. Ich folge. Gehe nicht mit auf die Plattform. Bleibe stehen. Man sieht mir an, dass es mir nicht gut geht. Ich bekomme ein Salt Stick und ein Dextro Energ Gel. Beides nehme ich sofort. Und plötzlich rebelliert der Darm. Ich muss. Schnell Papier und ab ins Gebüsch. Ich verpeste den Wald. Schwitze wie eine Sau. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich, dass der Tag für mich gelaufen ist. Noch acht km bis zur Mittagsverpflegung. Ich schaffe es mit Mühe und Not dorthin zu gelangen.

Kette gerissen #hitze #kreislauf #dlrf15
Posted by Ketterechts on Samstag, 4. Juli 2015

Mir ist so schlecht. Man hebt mich vom Rad. Und legt mich auf den Boden. Füße hochgelagert. Nasse Handtücher auf der Stirn. Victor misst mir den Blutdruck. Der ist ziemlich niedrig. Der Puls bei 167 im Liegen. Ein paar Minuten und es wird. Es wurde nicht. Ich stehe auf gehe in einen Getränkeladen. Kalter Eistee. Ein Mezzo Mix. Eine Cola. Eistee geht runter. Der Mezzo Mix nicht. Der Gaumen brennt. An Essen ist nicht zu denken. Ich rieche an einem Milchreis und kriege Brechreiz. Gruppe 1 fährt los. Ohne mich. Auch Gruppe 2 lasse ich aus. Gruppe 3 und 4 detto. Es steht fest. Ich nehme den Besenwagen von Sille. Keine Chance. Kraftlos. Schwindelig. Kotzend.

Gute Entscheidung. Man hebt mich in den Bus. Ich sitze vorne. Mit einem Cold Pack am Nacken. Ich kann dann 30 Minuten schlafen. Dann geht es mir etwas besser. 120 Minuten im Auto. Das Hotel ist erreicht. Ab unter die Dusche. Und aufs WC. Stoffwechsel immer noch im Arsch und in der WC-Schüssel. Sorry.

Es war wohl ein Sonnenstich. Ein Hitzeschlag. Ein Kreislaufkollaps. Ich bin doch alt geworden. Es tut mir leid. Jetzt Dinner canceling. Ich krieg noch nichts runter.

Morgen? Keine Ahnung.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: das war heute für alle brutal. Hoffe, dass zu diesem Zeitpunkt alle Teilnehmer im Hotel sind. Mehr in meinem Blog. Vielleicht bis morgen früh.

quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 1

von Flensburg nach Garmisch in 9 Tage und 1.500 km
Mediale Aufmerksamkeit für die quäldich Rennradreise

Flensburg. Heute Morgen. Lokale Medien sind auf das Spektakel der 7. quäldich Deutschlandrundfahrt aufmerksam geworden. Fotografen und Reporter umzingeln die Meute. Jan gibt als Chef ein Interview und auch Riccarda wird gefragt, wie verrückt muss man sein, Deutschland vom Norden in den Süden zu durchqueren. Bei angesagter Hitzewelle.

Damit die Tour auch einhält, was sie verspricht, sind wir heute unter Polizeischutz von Flensburg kurz über die dänische Grenze gefahren, um dann wieder hinzureisen. Ein großes Trara mit 180 Radfahrern. Wichtig zu sein, macht schon Spass. Später dann gab es die effektive Gruppeneinteilung. Von Gruppe eins bis sechs wurde in drei Minuten Intervallen gestartet. Ziel war Lübeck. 202 km weit entfernt von Flensburg.

Der Wettergott ist vorerst mit uns gnädig. Schickt sogar ein paar Regentropfen. Der Himmel ist bewölkt. Die große Hitze lässt auf sich warten. Gut so. Es geht zuerst recht zügig dahin. Teils monoton. Backsteinhäuser links. Backsteinhäuser rechts. Bäume links. Bäume rechts. Wiesen links. Wiesen rechts. Und alles eben. Relativ eben. Am Ende der 202 km waren immerhin 1000 HM am Garmin. Erstes Highlight des Tages ist die Überquerung der Schlei auf der Lindaunisbrücke. Eine enge Hebebrücke stellt sich uns in den Weg. Eigentlich den Gruppen drei, vier und fünf. Wegen eines technischen Defektes müssen sie warten und der gesamte Tagesplan aller Helfer wird ad absurdum geführt. Verpflegungzeiten inklusive. Zweites Highlight die Überquerung des Ostsee

Knapp vor Eckernförde ändert der Wettergott seine Meinung. Die Wolken verziehen sich und die Sonne Norddeutschlands sticht uns (mir) auf das Köpfchen. Kapitän Jan von quaeldich lenkt uns durch die Innenstadt. Es ist seine Geburtsstadt. Applaus. Wir haben knapp 88 km hinter uns. Dann die Fähre bei Sehestedt. Wir müssen eine Wasserstraße überqueren. Jene, welche die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Mein Garmin läuft weiter. Das senkt den Schnitt.Bei km 118 wartet das Mittag essen. Es geht monoton weiter. Die Backsteinhäuser. Die Wiesen. Die Bäume. Die Alleen. Wo sind die Berge. Jene Berge, die ich nicht mag. Sie fehlen mir jetzt. Ich muss noch ganze 3 Tage warten. Ich freue mich jetzt schon sie zu verfluchen.

Essen es ist reichich. Es ist gut. Milchreis. Kuchen. Obst. Und geschmolzene Twix, Mars und Lions. Im Hintergrund ertönen Pavarotti und Friends. Simon Le Bon himself singt mit dem italienischen Tenor Ordinary World. Ich singe mit. Dank Playback im Hintergrund klingt das ganz vernünftig. Für mich zumindest. Der Rest ist nicht wirklich begeistert. Ich werde geduldet. Ich hau mir wieder die Wampe voll. Trotz Vorsätze. quäldich Rennradreisen sind Schlemmer- und keine Diätreisen. Nein sagen ist schwer.

Weiter gehts. 15 Höhenmeter rauf. 20 Höhenmeter runter. 15 Höhenmeter rauf. 20 Höhenmeter runder. Und so weiter. Und so fort. Die meiste Zeit zeigt mir Garmin an, dass wir uns unter dem Meeresspiegel befinden. Deshalb sind meine Ohren auch zu. Und das auftauchen, vulgo 15 Höhenmeter und mehr aufsteigen muss langsam erfolgen. Damit keine Luft ins Blut kommt und die Dekompressionskammer ruft.

Mittlerweile haben wir einen guten Rückenwind. Die Geschwindigkeit ist dementsprechend höher. Wir sind knapp 6 Stunden Fahrzeit unterwegs und es fehlen noch ca 12 km bis zum Hotel in Lübeck. Wir verfahren uns, müssen ein paar Hundert Meter gegen den Wind auf die richtige Route zurück und landen mit einem Schnitt von über 30 km/h an unser Etappenziel.

Das Gepäck ist schon da. In Gitterboxen. Nach Gruppen unterteilt. Wer sein Gepäck heute morgen ordentlich und pünktlich in die Gitterbox gehoben hat, der findet es jetzt 202 km später hier wieder. Ich schnappe mir meines, gehe ins Zimmer und fange an auszuwerten, was ich im Laufe des Tages so alles aufgenommen habe. Es ist viel. Sehr viel. Dank lahmen Internets kann man noch nichts davon sehen. Die Spannung bleibt also aufrecht. Gerne könnte ihr später mal vorbeischauen. Morgen. Vielleicht ist in Wolsburg High Speed Internet wirklich High Speed.

Wir lesen uns.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Seit heute habe ich meinen Punkt in Flensburg. Einen Standpunkt.