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Rennrad fahren am Monte Grappa.

Rennrad fahren am Monte Grappa

Sie wurde in 100 Tagen von Pionieren der österreich-ungarischen Armee gebaut und die Bauweise gilt heute noch als technische Hochleistung. Die Rede ist von der Straße zum Passo San Boldo zwischen dem Val Mareno und der Val Belluna. Von Tovena aus kommend überwindet die Straße dabei über fünf übereinander liegende Kehrtunnel und über sechs Brückenbauwerke eine senkrechte Wand am Fuße des Passes. Befahrbar ist diese Straße auf den letzten Kilometern einspurig. Wer hinauf oder hinunter darf, wird von zwei Ampeln bestimmt. All das macht den Passo San Boldo zu einem Highlight beim Rennrad fahren am Monte Grappa.

Der Passo San Boldo ist also schon ein Muss, wenn man zum Rennrad fahren in der Gegend verweilt. So wie eine Gruppe Unerschrockener aus der Serie Urlaub machen und Rennrad fahren nach zwei Jahren Abstinenz. Schon die Anfahrt über die „Strada del Prosecco“ ist voll von Eindrücken. Die Hauptstadt des Prosecco, Valdobiadene, hätte man nicht schöner in die Landschaft einbetten können. Guia, Combai, Miane, Follina und Cison di Valmarino ebenso. Besonderes Wetterglück, also strahlend blauer Himmel und eine saftig grüne Vegetation, macht eine Radfahrt mitten durch die Reben zu einer besonderen Ausfahrt. Diese kann sich ganz schön in die Länge ziehen, wenn man die vielen Einkehrmöglichkeiten ausgiebig nutzt. Ein Espresso hier, ein selbst gemachter Tramezzino da, zwischendurch ein Dolcetto – das hat schnell Auswirkung auf den geplanten Tagesablauf. Wer aber auch zum Urlaub machen an den Monte Grappa kommt, der wird schnell seinen Frieden mich sich selbst und der Gegend finden.

Urlaub machen und Rennrad fahren.

Es waren zwei harte Jahre. Zwei Jahre ohne den Mythos Monte Grappa. Das Warten hatte aber ein Ende und der Berg der tausend Kehren war endlich wieder Ziel einer Rennradreise. Same time, same place. Pfingsten und Monte Grappa gehören zusammen. Es ist die Energie des Berges und die magische Anziehungskraft der Cima Grappa auf über 1.700 Metern Höhe. Drei Kilo Übergewicht haben sich gelohnt. Alles brav aufgegessen für ein Bilderbuchwetter. Satte Plusgrade am Gipfel, eine Fernsicht bis weit in die Dolomiten hinein und ein Gefühl über den Wolken zu schweben. Gleich am ersten Tag war also alles erledigt, wofür man diesen Rennradurlaub gebucht hatte. Würde man aufhören wollen, wenn es am schönsten ist, dann wären die Koffer jetzt gepackt. Aber manchmal kommt es besser, als man denkt.

Dass der Monte Grappa 10 + 1 Auffahrten hat, will an dieser Stelle nur nebenbei erwähnt werden. Dass 10 + 1 Auffahrten auch 10 + 1 Abfahrten sind, nicht. Eine davon, sicher die längste über den Kamm bis nach Pederobba, war dieses Mal ein Abenteuer in mehreren Akten. Gleich zu Beginn verabschiedete sich der die Gruppe führende Autor in einer Kurve statt zu bremsen, ganz bewusst in die grüne Wiese. Um diese dann schnell und akrobatisch am direktesten Weg wieder Richtung Fahrbahn zu verlassen. Ohne einen der vielen Felsen zu touchieren und womöglich die kommenden Tage zu kompromittieren. Der Regen vom Vortag hatte nämlich einiges an feinem Sand auf die Straße geschwemmt, sodass das Steuern in den Kurven ein Tanz auf rohen Eiern hätte sein müssen. Ab diesem Zeitpunkt wussten es alle. Der Vorführeffekt hat Wirkung gezeigt.

Wer zuerst bremst, ist später unten.

Der zweite Akt war eine Nebelbank der Marke „Fluch der Karibik“. Nach der Black Pearl Ausschau haltend schlich sich die gesamte Gruppe im Schneckentempo und bremsquietschend der Fliehkraft folgend in die Tiefe. Mittendrin, statt nur im Stall, dann eine Herde Kühe und Jungstiere, die sich der Gruppe stoisch in den Weg stellen musste. Perfekte Therapiemöglichkeit für Kuh-PhobiotikerInnen. Zeit zum Fotografieren war keine, denn die Kühe waren in Überzahl und eine Eskalation war zu vermeiden. Danach wurde es wieder hell und steil, bevor die nächste Abfahrt den Bremsbelägen alles abverlangte. Ein Pop-Up Store mit Shimano L03A Resin Belägen hätte am Ende der Abfahrt ein gutes Geschäft gebracht.

Ende gut, alle unten. Bremsen und Steuern ausgiebig geübt. Als Belohnung gabs Getränke, Eis und natürlich wieder dolci. Bei über 30° war Kühlung gefragt. Die Weiterfahrt erfolgte dann getrennt. Die einen locker ins Hotel, die anderen erreichten möglichst viel Fahrtwind schaffend, mit einer Extra-Schleife über Monfumo, Maser und Asolo das wohlverdiente Abendessen etwas später.

Oft ist es nicht einfach, die unterschiedlichen Interessen, Wünsche und Hoffnungen der TeilnehmerInnen unter dasselbe Laktat zu bringen. Deshalb ist Improvisation gefragt. Der Monte Grappa und die gewählte Location eignen sich perfekt dazu. Wer nicht mehr will, lässt sich einfach zurückfallen und landet bergab direkt im Hotelzimmer. Unentwegte hingegen können in einer Endlosschleife vor dem Wegfahren, während der Auffahrt und nach dem Ankommen beliebig viele Kilometer und Höhenmeter anhängen. Schlau, intelligent und vor allem empathisch gelöst.

Geschichten erleben, Geschichte leben.

Jede Rennradreise schreibt ihre eigenen Geschichten. Jene zum und rund um den Monte Grappa ist dabei bestückt mit viel Geschichte aus vergangenen Tagen. Stichwort Piaveschlachten. Aktueller ist aber die Geschichte von Jo. Jo ist zur Rennradreise vom Comersee angereist und dorthin auch wieder abgereist. Bikepacking, wie es sein sollte. Abenteuer pur. Ganz ohne Elektronik und moderne Taschen. Jos Lenkertasche, eine alte Gasmasken-Tasche, schwebte auf Gummibändern, die an den Unterrohren befestigt waren. Damit das Gewicht, die Tasche nicht auf den Reifen drückt. Das dürfte allerdings nicht immer so funktioniert haben. Auf Ebay würde die Tasche keine Neupreise erzielen. Ein echter Freak.

Die Geschichten von Jo haben die Gruppe fasziniert und unterhalten. Egal ob er davon erzählte, wie er die Kette unterwegs mit Olivenöl geschmiert hat, oder wie er sich vom Schlosser und Schweißer zum Audiologen verwandelt hat. Seine Lebensweisheiten waren einfach, bescheiden, vorbildhaft und interessant. E

Ein Urlaub am Rennrad fürs Seelenwohl.

Es ist der letzte Tag. Die Gruppe hat noch 16 von 116 Kilometern vor sich, um gesund im ehemaligen Kloster retour zu sein. Die Temperatur zeigt noch immer über 30 Grad an. Ein Teil der Gruppe inklusive Jo tobt sich noch am Nordhang des Monte Grappa aus. Zwei haben sich diese Auszeit gegönnt. Von den 10 + 1 Anstiegen (jetzt hätten wir sie wieder), haben sie leider nicht den vorgeschlagenen erwischt, sondern einen Hochprozentigen. Spricht eindeutig für geführte Touren und weniger für Selbstversuche. Aber auch Selbstgeißelung kann ein Hobby sei. Der Rest der Gruppe sitzt in Asolo im Cafe Centrale und ist nach den Strapazen endlich im Urlaub angekommen. Monte Grappa ist abgehackt, San Boldo Geschichte und weitere Auf- und Abfahrten überlebt. Cafè speciale, Tramezzini, Granita, Dolci und Wasser. Ohne die noch bevorstehenden 16 Kilometern hätte es mit Sicherheit Campari oder Aperol werden können.

Wiederkommen, wiederkehren.

Nach zwei Jahren Abstinenz hat das Rennrad fahren am Monte Grappa Erinnerungen wachgeküsst und die Radgeister geweckt. Das Essen ist gleich gut geblieben, die Unterkunft vertraut, die Landschaft grüner und die Auffahrten herausfordernder denn je. Nur der Straßenzustand hat sich da und dort verändert. Ins Positive wie auch manchmal ins Gegenteil.

Egal. Wir kommen wieder. Monte Grappa und Pfingsten gehören zusammen. Save the date. 26. bis 30. Mai 2023. Urlaub machen und Rennrad fahren am Monte Grappa.

#ktrchts

PS: Für alle, die nicht so lange warten wollen. Urlaub machen und Rennrad fahren in den Dolomiten. Vom 4. bis 10. Juli 2022.

Rennradfahren am Monte Grappa. Eine Rennradreise.

Rennradfahren am Monte Grappa

Und jährlich grüßt die Cima Grappa. Deshalb ist eine ketterechts Rennradreise dorthin Pflicht. Auch dieses Jahr. Rennradfahren am Monte Grappa ist Bergtraining und Kulinarik. Reichlich Bergtraining und noch mehr Kulinarik. Alle die dabei waren, werden das bestätigen können. Waagen lügen nicht. Zumindest meine nicht. Wäre ich Foodblogger, könnte ich mich hier satt schreiben. Bin ich nicht. Deshalb sei es nur am Rande erwähnt, dass wir geschlemmert haben wie nur Kaiser und Könige dies tun. Appetit hatten wir genug und der Bauch war immr größer als die Augen.

Grappa trinken und Monte Grappa fahren.

Es ist und bleibt ein Irrglaube. Der Grappa stammt nicht vom Monte Grappa, aber man kann Grappa am Monte Grappa genießen. Reichlich. In vielen Geschmacksvariationen. Der Grappa ziert die Getränkekarten sämtlicher Bars und Restaurant. Und er ziert den Horizont. Der Monte. Egal wohin man fährt. Irgendwo im Hintergrund ist er zu sehen. Seine 1.775m sind allgegenwärtig und über 10 verschiedenen Straßen zu erreichen. „Fare il Grappa“ (den Grappa fahren) ist in der Gegend ein traditionell geschätzter Brauch. Wer sich hier die unzähligen Kehren ins Paradies winden will, ist selten allein. Viele fahren schon frühmorgens rauf, um oben den Sonnenaufgang zu erleben. Am späten Nachmittag gehören die Straßen dann den heimischen „Granfondisti“. Also den Rennabitionierten. Rennradfahren am Monte Grappa ist in, cool und anstrengend.

Es liegt also auf der Hand (und in meinem Ermessen als Guide) meine Gäste gleich zu Beginn zum Höhepunkt des Pfingstwochenende auf die Cima Grappa zu locken. Zum Wahrzeichen des Berges. Das ist nicht nur der Rifugio Grappa, sondern auch die Gedenkstätte am Gipfel. Hier liegen ca. 22.000 Gebeine italienischer und österreichischer Soldaten, welche im 1. Weltkrieg ihr Leben verloren haben. Ein Berg mit vielen ganz prsönlichen Schicksalen.

Von Gabriele Dalla Porta from Cornuda, Italia – MONTE GRAPPA, https://commons.wikimedia.org

Bergtraining und Kulinarik. Die perfekte Symbiose.

Auf den Monte-Grappa-Geschmack gekommen bin ich bereits von drei Jahren. Meine Gäste haben es mir heuer nachgemacht. Schon am ersten Abend sind unsere Geschmacksnerven aktiviert worden. Die Angst vor dem Berg ist kurz dem Duft und dem Genuss italienischer Spezialitäten gewichen. Bis zum Frühstück, welches in der Antica Abbazia einfach, aber von einer ganz besonderen und feinen Qualität ist. Hier haben wir die Kräfte für die täglichen Touren gesammelt und mit bestem, italienischem Cappuccino hinuntergespült. Bis auf eine kleine Ausnahme. Der Filterkaffee stirb nie aus.

Entweder du magst den Berg. Oder er mag dich nicht.

Rennradfahren am Monte Grappa bedeutet den Berg lieben lernen. Entweder du magst ihn, oder er mag dich nicht. Mein Plan war klar und gut strukturiert. Vier Tage Bergtraining und vier Tage Kulinarik. Tag eins gleich mit der längsten Überquerung des Grappa Massivs. Von Romano d’Ezzelino über die Cima Grappa und den Monte Tomba nach Pederobba. Der Rückweg bei tropischer Hitze noch über Monfumo, Maser und Asolo. Alles Giro d’Italia erprobte Auf- und Abfahrten.

Rennradfahren am Monte Grappa

Die Aussicht vom Monte Grappa.

Am Ende des Tages waren alle müde, glücklich und hungrig. Die Aussicht auf einen Ruhetag mit nur 1x Monte Grappa erstickte im Keim leise aufkommende Zweifel an der Chance, die nächsten Tage zu überleben. Der Rest des Programmes: Schlemmern, vino della casa und die Entdeckung der Desertkarte.

Das Rennrad und die Aperol-Spritz-Tour.

Ein Ruhetag mit knapp 1600 Höhemeter. Dafür nicht mehr als 60 km. Mehr als die Hälfte davon bergab. Ein Deal, der nur deshalb zustande gekommen ist, weil die Belohnung „Piazza Libertà“ heißen musste. Zuerst mit dem Rennrad für Gelato und Tramezzini und dann am Nachmittag nochmals zum Aperol Spritz. Während ich mir wie üblich einen „Doppio Grappa“ gönnen durfte und die Schallmauer von 3.300 Höhemeter geknackt habe. Der Charme von Bassano del Grappa ist ansteckend. Jener des Berges auch. So kommt jeder auf seine Kosten. Am Ende des Tages die üblichen Verdächtigen: Pizza, Fisch und eine Carbonara der Superlative.

Bergtraining und Kulinarik

Most wanted.

Das Wetter hat alle Tage perfekt gepasst. Heiß, wie ich es als Italiner liebe. Nur in Foza wurden wir von einem kurzen Regenschauer überrascht. Foza ist ein Muss. Von Valstagna (Valsugana) geht’s knapp 14 km und 1000 Höhenmeter über 22 Kehren hinauf in das kleine Dörfchen. Hier herauf hält ein gewisser Vincenzo Nibali den Strava KOM mit einen Schnitt von 23 km/h bergauf. 2017 ist zuletzt auch der Giro d’Italia von Pordenone, über den Monta Grappa nach Asiago gefahren.

Sicher eine der spektakulärsten Steigungen in der Gegend. Ein weiters Highlight für uns die Abfahrt von Fontanelle über San Michele zurück nach Bassano. Highspeed im freien Fall. Auf die Frage, Hand hoch, wer die Abfahrt nicht genossen hätte, blieben alle Arme unten. Und am Abend, das letzte Abendmahl. Diesmal mit vielen bunten und süßen Nachspeisen. Prosecco vom Fass sei auch noch erwähnt. Burgenländerin „approved“. Das hat schon sehr viel Aussagekraft über die Qulität des venetianischen Schaumweins.

Herzschlagfinale am Monte Grappa.

Man muss immer aufhören, wenn es am Schönsten ist. Aber man kann auch einen drauflegen. Muss man auch. So kamen wir auch noch in den Genuss der wunderschönen Auffahrt von Marostica nach San Luca.  Und wir wiederholten die Abfahrt vom Vortag. Herzschlagfinale am Monte Grappa. Es war wie immer ein Erlebnis. Zu kurz, um alles gesehen zu haben. Denn links, rechts, vor und hinterm Monte Grappa lauern weitere Rennrad-Hotspots. Passo San Boldo, Feltre mit Croce d’Aune, Passo Manghen, Passo San Pellegrino, Passo Rolle, Passo Valles …

Doch irgendwann ist genug. Ich komme wieder. Das steht außer Diskussion. Wer mit will, Pfingsten 2020 dick im Kalender eintragen. Freitag 29. Mai bis Dienstag 2. Juni. Ich freue mich.

ktrchts
#machurlaubfahrrenrnad

PS: Tracks und Routen gibt’s hier auf Strava.

ketterechts Rennradreisen – eine Zwischenbilanz

ketterechts Rennradreisen

Die ketterechts Rennradreisen nach Zadar, an den Fuschlsee, zum Monte Grappa und nach Südtirol sind bereits schöne Erinnerungen. Auf Fotos und in den Beinen verewigte Erinnerungen. Das Highlight Austria Giro nur noch wenige Wochen weit. Der Radsommer 2018 kommt jetzt so richtig in die Gänge. Über 16 Stunden Licht pro Tag bedeuten Rennradfahren, Rennradfahren und nochmals Rennradfahren. Im Urlaub, vor der Arbeit oder nach der Arbeit. Logisch, dass sich bereits jetzt eine Zwischenbilanz ziehen lässt.

Chilliges Rennradwochenende am Fuschlsee.

Homebase Rennradhotel Mohrenwirt in Fuschl am See. Hotel gut. Essen gut. Service gut. Alexa gut. Alles gut. Das Team rund um Ironman-Hawaii-Finisher Jakob Schmidlechner hat dafür gesorgt. Am Anreisetag ging es gleich zum Salzburgring. Zum Aufwärmen. 60 Minuten Vollgas exklusiv für ketterechts. Der 4,3 km lange Rundkurs mit 22 Kurven und 25 Meter Höhenunterschied pro Runde macht Spass. Rennradfeeling pur. Ganz anders als auf einer normalen Straße. Der Schweiß rinnt. Der Schmäh rennt. Laktat en masse. Ein genialer Einstieg.

ketterechts Rennradreisen

Aufwärmen am Salzburgring

Die nächsten Tage versprachen bestes Radwetter. Die täglichen Touren wurden so gewählt, dass jede/r gemäß eigener Form und Willenskraft Plan A, B oder sogar C befolgen konnte. Besprochen wurde das Tagessoll beim Abendessen. Bei fehlender Einigung gab es einfach einer Vertagung der Entscheidung an die Bar. Stadt, Land, Wasser und Berg. Die geographische Vielfalt lässt im Salzkammergut keine Wünsche unerfüllt. Am Ende des chilligen Rennradwochenendes protokollierten die Fleißigsten 400 km und 6.000 Höhenmeter. Eine saubere Bilanz. Fuschlsee, Wolfgangsee, Mondsee, Attersee, Postalm, Rossfeldstraße, Bad Ischl, Hallein, Strubenklamm … um nur ein paar Highlights zu nennen. Die eine oder andere Überraschung sorgte für das gewisse Extra. Manchmal auch für einige Diskussionen. Stichwort Perfalleckstraße. In beide Richtungen. Wer nie seine Komfortzone verlässt, verpasst ganz schön viel.

ketterechts Rennradreise

Kurventechnik und Fahrspass

Mythos Monte Grappa.

Der Berg der 1000 Kehren. Das Pfingswochenende für Kletterer. Paar-Kletterer. Zufall oder nicht. Bei der ketterechts-Rennradreise zum Monte Grappe fanden sich ausschließich Pärchen unter den Teilnehmern wieder. Getreu dem Motto für sie, für ihn, für beide. In einem ehemaligen Kloster direkt an zwei der 10 Auffahrten zur 1.700 Meter hohen Cima Grappa wurden die Zelte aufgeschlagen. Es waren liebevoll eingerichtete Zimmer mit allem möglichen Komfort. Italienisches Flair und eine Küche der Superlative. Das Ambiente passte mehr als nur perfekt. Das an das Kloster angeschlossene Restaurant ist eines der bekanntestens und meist besuchten in der Gegend. Für Hausgäste wie dieketterechts war Abend für Abend der beste Tisch reserviert.

Wäre der Berg nicht so wundervoll attraktiv, müsste man an dieser Stelle nur über das Essen schreiben. Zum Beispiel, dass ein „grande“ bei der Vorspeise nicht groß, sondern riesig bedeutet. Oder dass der „fritto misto“ so lecker schmeckt, wie frittierter Fisch selten mundet. Aber auch, dass eine Pizza mit Pommes als Highlight zelebriert werden kann. Aufgegessen wurde alles nicht nur des Hungers wegen, sondern auch ob der Belohung in Form eines lokalen Grappas. Frei Haus versteht sich.

ketterechts Rennradreisen

Für sie, für ihn, für beide.

Zurück zum Berg. Der Monte Grappe. Eine Erscheinung. Als letzte große Erhebung Richtung Süden fasziniert er mit einem atemberaubenden Ausblick. Die bereits erwähnten 10 Auffahrten bescheren Klettergefühle, die schwer beschreibbar sind. Kehren, Kehren und noch mehr Kehren. 7.500 Höhenmeter in drei Tagen. Oben am Gipfel Espresso, Panini und „dolci“. Unten „gelati“, „pizzette“ und den einen oder anderen Aperol Spritz. Rennradfahren im Urlaub. Urlaub mit Rennradfahren. Bergtraining in den italienischen Voralpen. Auf Wiedersehen bis zu Pfingsten 2019.

Rennradfahren in Südtirol. Berge und Seen.

Szenenwechsel. Tramin an der Südtiroler Weinstraße. Bike Hotel Traminerhof. Familie Pomella weiß, wie man Radfahrer verwöhnt. dieketterechts weiß, wo man hier gut Rennradfahren kann. Eine perfekte Kombination für sonnenfeste RennradfahrerInnen. Berge und Seen in Reichweite. Val di Non, Val di Cembra, Ultental, Valsugana, Überetsch. Entlang der Radweg-Autobahnen, durch die Obstplantagen und hinauf in die Berge rund um Latemar und Rosengarten oder die Nonnsberger Alpen. Mendelpass, Gampenpass, Lavazè Joch und der Manghenpass. Dieser Rennrad-Urlaub war ein ständiges auf und ab zwischen Palmen, Lärchen und Apfelbäumen.

ketterechts Rennradreisen

Berge & Seen.

Auch während der Südtirol-Woche wurde nicht mit Highlights gespart. Nochmals 7.500 atemberaubende, idyllische und unvergessliche Höhenmeter. Chillen am hoteleigenen Pool. After-Bike-Pasta mit Haubenniveau. Die Nacht der Keller mit Weinverkostungen. Nicht zu vergessen die Konditorei Zum Hasen in Lana. Trunka Lunka entwickelte sich schnell zum geflügelten Wort. Ein Running-Gag für Insider. Gut, dass es bereits vom 24. bis 28. Oktober 2018 nochmals nach Tramin geht. Wein und Kastanien warten. Rennradfahren in Südtirol. Herzlich willkommen.

ketterechts Rennradreisen – einfach mitfahren.

Der Radsommer 2018 kommt jetzt so richtig in die Gänge. Es gibt noch freie Plätze. Für den Austria Giro 2018, „Alla conquista di Firenze„, die Eroberung von Florenz vom adriatischen Meer aus und eben nochmals Südtirol im Herbst. Für sie, für ihn und für beide. Einfach mitfahren. Das Leben ist zu kurz, um es nur in der Ebene und geradeaus zu verbringen. Alle ketterechts Renradreisen 2018 sind auf der Webseite nachzulesen. Die Termine für 2019 folgen. Fix im Programm sind dann wieder Zadar (Ostern und Mitte März), der Fuschlsee, die Gegend um den Monte Grappa (Pfingsten), Südtirol (2x wenn nicht öfters) und der Austria Giro. Auch die Emilia Romagna klopft schon an der Tür und möchte hereingelassen werden. Rimini, Riccione, Cesenatico … wie in den guten alten Zeiten.

ktrchts

 

Rennradreisen und Rennradurlaub mit ketterechts

Rennradreisen und Rennradurlaub

Der Radsommer 2018 hat noch nicht einmal richtig begonnen und wir können bereits auf ein paar echt geniale gemeinsame Rennradreisen zurückblicken. Nach dem Frühlingserwachen in Zadar zu Ostern, gab es im Mai gleich einen starken Doppelpack. Das Rennradwochenende am Fuschlsee und der Mythos Monte Grappa. Zuerst das romantisch kittschige Salzkammergut rund um den Fuschlsee, Mondsee, Traunsee, Attersee udn Wolfgangsee und danach der geschichtsträchtige Berg in den italienischen Voralpen. Rennradreisen und Rennradurlaub wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Rennradfahren kommt vom Rennrad fahren.

Nein. Es waren keine Trainingslager. Und ja. Es waren dann doch Trainingslager. Rennradfahren kommt ja vom Rennrad fahren. Damit wäre das Geheimnis der ketterechts Rennradreisen fast schon gelüftet. Rennrad fahren. Viel Rennrad fahren. Und Urlaub machen. Spass haben. Gemeinsam. Grenzen auslosten. Grenzen überwinden. Ein klein wenig Drill inklusive. Innere Schweinehunde sind bekanntlich zäh. Und wir haben alle einen im Gepäck. Aber alles ohne Stress. Wer nicht will, muss nicht. Sie oder er dürfen. Sollten. Es gibt viel zu verpassen.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Mythos Monte Grappa

Sowohl am Fuschlsee als auch am Monte Grappa hätte es nicht besser laufen – eigentlich Rad fahren, können. Unterkunft, Verpflegung, Touren und Wetter. Alles hat perfekt gepasst. Danke an dieser Stelle nochmals an alle für’s Dabeisein. Und „sorry“ für die eine und andere Überraschung. Innere Schweinehunde sind zäh.

Rennradreisen und Rennradurlaub – Strandliegen für Fortgeschrittene.

„Tra il dire e il fare c’è di mezzo il mare.“ Zwischen dem Reden und Tun liegt das Meer. Dieses italienische Sprichwort beschreibt es ganz gut. Nein, es beschreibt es genau so wie es ist. Rennradreisen und Rennradurlaub mit ketterechs sind Strandliegen für Fortgeschrittene. Schweißtuch statt Badetuch. Wiegetritt statt Tritt zu Liege. Nicht reden. Tun. Viele Wege führen nach Rom. Und viele Wege führten zum Beispiel auf die Postalm. Beim Renrnadwochenende am Fuschlsee haben wir diese Hochalm direkt und über Umwege erreicht. Die einen so, die anderen so. Oben waren sie alle. Auch jene, denen das Meer dazwischen zu weitläufig, zu tief und zu unüberwindbar war. Freiwillig. Nicht ganz. Bereut hat es keine/r.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Wunderbares Salzkammergut

Das Leben ist zu kurz, um es flach zu befahren. Deshalb gibt es Passstraßen. Diese rufen. Und diesem Ruf muss man folgen. So sind wir dem Ruf der Postalm gefolgt. Zwei Mal. Von Norden und von Süden. Und wir sind dem Ruf der Rossfeldpanoramastraße gefolgt. Hoch über Hallein. Mit Blick auf das Tennengebirge und mit Abstecher nach Deutschland. Rossfeldhöhenring nennt sich diese wunderbare Ansammlung an Kehren, Abfahrten und Anstiegen. Das hat die Sammlung von Höhenmetern gleich um einiges aufgemotzt. Das Eis danach eine wohlverdiente Belohnung. Die Stimmung am Abend beim Mohrenwirt war letztendlich der beste Beweis dafür, dass ein wenig Schinderei Glückshormone ausstößt. Selten so entspannt gelacht wie an den Abenden an der Bar.

Monte Grappa – Hunderte Kehren, ein Gipfel.

Ganz anders die Rennradreise zum Monte Grappa. Kein See in der Nähe. Keine Abendstimmung beim Sonnenuntergang. Weder Strand noch beheiztes Becken mit reservierten Bahnen. Kein Wäscheservice rund um die Uhr. Kein After Bike Snack. Am Fuße des Monte Grappa war Purismus angesagt. Ein altes Kloster, das beste Restaurant im Umkreis und der Berg. Genau. Der Berg. Direkt vor der Haustür. Hunderte Kehren. Ein Gipfel. Die Cima Grappa. Gute 1700 Metern über dem Meer. Und 10 unterschiedliche Auffahrten. Von allen Seiten. Unterschiedlich lang. Abwechslungsreich steil.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Eine von 10 Auffahrten zur Cima Grappa

Das war Bergtraining in den italienischen Voralpen. Und das Beste gleich zu Beginn. Eine 27 km lange Steigung und eine ebenso lange Abfahrt. Mit kurzen und giftigen Gegenanstiegen am Weg zum Monte Tomba und zur Cima della Mandria. Eine traumhafte Kulisse. In Reichweite das Meer gegen Süden und die Dolmiten im Norden. Giro d’Italia erprobte Anstiege, wo ein Vincenzo Nibali nach wie vor den Strava KOM hält.

Wir haben uns alle sehr schnell in diesen Berg verliebt. Ich bin ja schön längst davon besessen. Aber auch der Altipiano di Asiago über Marostica und San Luca idylisch und verkehrsarm zu erreichen, bietet unendliche Möglichkeiten, das eigene Rennrad-Karma aufzuladen. Die vielen Cafès in den kleinen Örtchen locken mit bestem Espresso und selbstgemachten Mehlspeisen.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Espresso Pause am Mondsee

Der Radsommer ist noch nicht zu Ende.

Zadar, Fuschlsee und Monte Grappa. Der Radsommer 2018 ist noch nicht zu Ende. Es geht munter weiter. Rennradreisen und Rennradurlaub mit ketterechts. Gleich nächste Woche machen wir Station in Tramin am Kalterer See. Es gibt noch ein paar freie Plätze. Dolomiten, Gardasee und wenn die Straße wieder befahrbar ist, das Stilfser Joch.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Gemeinsam bergauf.

Danach folgen die August Highlights. „Alla conquista di Firenze“ und der „Austria Giro„. Zwei Reisen, zwei Herausforderungen. Einmal das Erreichen von Florenz ohne Übergewicht und einmal das Queren von Österreich von West nach Ost. Liebhaber der Dolce Vita und der italienischen Küche wählen die Fahrt von der Adria in die Stadt der Lilien und Liebhaber der Alpenpässe die 8-tägige Alpen-Achterbahn. Beide Reisen mit Begleitung für Gepäck und müde Radfahrer samt Räder. Mitfahren lohnt sich.

Bei Interesse einfach den jeweiligen Link anklicken, informieren und buchen. Für sie, für ihn, für beide.

ktrchts

 

Monte Grappa – Liebe auf dem ersten Tritt

Monte Grappa

Bergstraßen haben für mich eine magische Anziehungskraft. Jede Kehre ist dabei ein Puzzleteil auf dem Weg nach oben. Jeder Schweißtropfen die Maut, die man dafür bezahlt, diese imposanten Naturdenkmäler mit dem Rennrad befahren zu dürfen. Keine Ahnung wie viele dieser menschlichen Meisterwerke ich schon gefahren bin. Der Monte Grappa reiht sich mit Sicherheit weit oben auf der Liste der besonderen Gipfel ein. Dieser Berg hat eine bewegte Vergangenheit und deshalb eine ganz besondere Energie. Es ist ein Privileg hier rauffahren zu dürfen. Über 22.000 gefallene Soldaten im 1. Weltkrieg haben den Grundstein dafür gelegt.

Zwischen Brenta und Piave. Ein Stück Geschichte.

Die 1.775 Meter hohe „Cima Grappa“ ist der höchste Punkt des Bergmassivs zwischen der Brenta im Westen und dem Piave im Osten. Beide Flüsse waren im 1. Weltkrieg Schauplatz brutaler Schlachten und Kämpfe. Der Berg sowieso. Umringt ist der Berg von vielen kleinen Ortschaften. Die bekanntesten am Fuße sind die Städte Bassano del Grappa im Westen, Feltre im Norden, Valdobiaddene, die Hauptstadt des Prosecco im Osten und Asolo gegen Süden. Hier endete 2016 die 11. Etappe des Giro d’Italia.

Was den Berg und die Gegend für Rennradfahrer so reizvoll macht, sind die 10+1 Anstiege hinauf zur Cima Grappa, der „Altipiano di Asiago“ gleich nebenan und der Monte Cesan in Reichweite. Auch der Passo San Boldo, die Foresta del Cansiglio, der bei Einheimischen sehr beliebte Anstieg San Lorenzo bei Vittorio Veneto sowie der Montello können in diverse Tagestouren eingebaut werden. Die ersten drei Anstiege waren heuer Schauplatz der Granfondo Pinarello.

Monte Grappa – der Berg der tausend Kehren.

Teile meiner Rennradbekleidung lasse ich „made in Italy“ in der Gegend produzieren. Meine Dienstreise zur Vorbereitung auf die Kollektion 2018 habe ich natürlich genutzt, die Gegend in Begleitung auf Rennradtauglichkeit zu testen. Denn nur vom Hören und Sagen gewinnt man keine wichtigen Erkenntnisse. Die 5 Tage Veneto brachten mir neben vielen Eindrücken vor allem müde Beine und extrem geile 400 km mit 9.500 Höhenmeter. Nicht schlecht für eine Dienstreise.

Als „Basislager“ eignen sich fast alle Orte rund um den Monte Grappe. Am interessantesten ist sicher die Stadt Bassano. Hier pulsiert das Leben und die Kulinarik lässt keine Wünsche offen. Der obligate Aperol Spritz in einer der viele Bars genießt man besten zu zweit. Bassano del Grappa ist auch deshalb als Standort gut gewählt, weil hier gleich zwei der 10+1 Auffahrten zur Cima Grappa in unmittelbarer Nähe beginnen. Ich selber war in Semonzo (Borso del Grappa) im Hotel Antica Abbazia untergebracht. Sehr gutes Essen mit regionalen Produkten (Frühstück und à la carte Abendessen), schicke auf rustikal eingerichtete Zimmer und kaum 500 Meter bis zur SP140 „Strada Generale Giardino“ entfernt.

Laute Italiener sind kein geeignetes Schlafmittel.

Einziger Wermutstropfen waren die Fenster auf die Restaurantterasse. Bis spät in die Nacht hinein tratschende Italiener sind kein geeignetes Schlafmittel. Auch weil sie sich minutelang mit „Ciao“ hin und „Ciao“ her verabschieden müssen oder wollen. Mit offenem Fenster kaum zu ertragen. Mit geschlossenem Fenster und Klima schon. Aber nicht gesund. Eine Live Band unter der Nase trägt leider auch nicht zum Schönheitsschlaf bei. Dorn im Auge oder besser gesagt Stein im Reifen war zudem der große nicht asphaltierte Parkplatz am Weg ins Hotel. 15 – 20 Meter des Grauens. Für Mountainbikes ein Traum. Für empfindliche 23mm Drahtreifen ganz das Gegenteil.

Ein perfekter Capuccino am Morgen, hausgemachte „dolci“ und ein geschmacksintensiver prosciutto sowie der „frittura“ am Abend haben diese kleinen Minuspunkt in Summe aber aufgewogen. Ich war ja schließlich nicht zum Schlafen da, sonden zum Arbeiten und zum Rennrad fahren.

Und täglich fährt das Murmeltier. Auf und ab.

Effizienz ist dann gegeben, wenn man neben der Pflicht noch Zeit für die Kür hat. Mit mehreren akribisch geplanten Tracks im Garmin bin ich angereist. Mit noch mehr Tracks dann abgereist. Es war nicht einfach nach Plan zu fahren. Überall lauerten interessante Straßen und anspruchsvolle Anstiege. Ein „fuori rotta“ war auf meinem Garmin Display gegenwärtig. Ich folgte mehr dem Instinkt als der Landkarte. Letzendlich waren es viele Giro d’Italia erprobte Leckerbissen. Wie beispielswiese die Auffahrt von Marostica nach San Luca, die „Via Foresto Nuovo“ hinauf ins Stadtzentrum von Asolo oder die „Forcella Mostaccin“ bei Maser. Allesamt sehenswerte Teilstücke, die sich leicht zu einer „Akklimatisierungstour“ zusammenstellen lassen. Der Monte Grappa läuft ja nicht davon.

Monte Grappa

Gute Technik und gute Beine

Das Erkunden der Gegend wäre ein 24h Job. Unbezahlbar was die Möglichkeiten und Eindrücke betrifft.

Wo ein Wille auch ein Weg. Oder 10+1 Auffahten.

Egal wie schön die Proseccogegend ist und war. Hauptziel musste die Cima Grappa sein. Kein einfaches Unterfangen bei ganzen 10+1 Monte Grappa Auffahrten. Wir haben uns zuerst für die „leichtere“, dafür längste entschieden. 27 km von Romano d’Ezzelino hinauf. Im Schnitt 6% steil mit maximal 10%. Gute 1.500 Höhenmeter am Stück. Schaffbar und machbar für jede/n. Neun Uhr war eine gute Zeit zu starten. Wenig Verkehr und Temperaturen, die unten heiß und oben angenhem waren. Für Sonja war es ein Highlight, erstmals so viele Kilometer und Höhenmeter am Stück bergauf zu fahren. Ein Highlight auch die 28 Kehren bergab Richtung Semonzo.

Monte Grappa

Kurz vor der Abzweigung nach Feltre

Noch am selben Tag, unmittelbar danach, habe ich noch eine Auffahrt draufgesetzt. Monte Grappa schmeckt am besten „doppio“. 20 km, die selben 28 Kerhen von Semonzo hinauf. Im Schnitt 8% mit maximal 14%. Weitere 1.500 Höhenmeter. Zwischen Kehre 20 und 21 war’s ganz schön hart. Zum Glück war vorsichtshalber das 29er Ritzel mit auf Dienstreise. Auch ab Kehre 25 habe ich die bis dahin knapp 2.800 Hm auf 62 km gespührt. Die Bardame im Rifugio Bassano war überrascht, mich ein zweites Mal hier oben zu sehen. „Ancora lei?“ Insgesamt 3.080 HM auf 82 km. Mit mehr als 100 Kehren. bergauf und bergab. Ein sehr gutes Training in Hinblick auf den Ötztaler Radmarathon 2017. Eine Zerreißprobe für mein Steuerlager.

„Il salto della capra“ – der Mortirolo Venetiens.

Mein Hersteller hat mich heiß gemacht. Er meinte ich soll den „Salto della Capra“ fahren. Das sei der giftigste aller Anstiege. Und was habe ich dann gemacht? Genau. Nach der Paar-Tour über Marostica, San Luca, Richtung Conco über Fontanelle, Tortima und Bassano am vierten Tag eben dieses Highlight gesucht und gefunden. Steil, geil und wieder steil. Die 22 km von Fietta zur Cima Grappa haben es in sich. 10% im Schnitt empor mit maximal 20%. Teilweise sogar darüber. Mein Garmin zeigte nicht selten 26, 28 aber auch 32% an. In den oberen Kehren innen. Kaum zu glauben, dass hier früher die Granfondo Pinarello heraufgefahren ist. Teilweise hat das mit Rennradfahren nichts gemeinsam. Erinnerungen an den Monte Zoncolan wurden wahr.

Am Ende der Leiden beim Anblick der Ziege hoch oben als Mahnmal hat man dann die Wahl zur Qual. Entweder weiter zur Cima Grappa oder hinunter zum Monte Tomba. Zu empfehlen ist das Weitefahren zur Cima Grappa am Hochplateau vorbei an einigen bewirtschafteten Almen.

Brevetto Monte Grappa – nur die fleißigen kommen in den Himmel.

Die Italiener lieben die Dramen. Nur so ist zu verstehen, dass sie den „brevetto grappa“ ins Leben gerufen habe. So wie in Österreich die verschiedenen Wandernadeln, kann man sich rund um den Monte Grappe altertümliche Lorbeeren in Form von Stempeln holen. Für die 10+1 Anstiege. Mit meinen drei hätte ich schon das „bronzene“ Abzeichen bekommen. Hätte ich. Habe ich aber nicht.

Die Monte Grappa Auffahrten im Detail:

Auffahrt Länge durchschn. Steigung max. Steigung Startpunkt
1 27 km 6% 10% Romano d’Ezzelino
2 20 km 8% 14% Semonzo del Grappa
3 22 km 10% 20% Fietta
4 20 km 8% 14% Passengo
5 23 km 10% 16% Cervaso del Tomba
6 25 km 7% 15% Pederobba
7 24 km 10% 14% Alano di Piave
8 25 km 7% 20% Seren
9 28 km 6% 12% Cuapo
10 26 km 8% 20% Cismon del Grappa
10+1 10 km 11,2% 20% Crespano del Grappa

Highlight dieser vielen Anstiege ist auch eine Nachtauffahrt, die ich um ein paar Tage verpasst habe (22. Juli 2017). Die Lichter der Teilnehmer waren bis weit in die Ebene hinein zu erkennen. Sicher ein imposantes Schauspiel. Die Italiener lieben Dramen.

Der letzte Berg – aber nicht der Allerletzte.

Der Monte Grappa ist nach Süden hin der letzte Berg. Für viele aber nicht der Allerletzte. Wer sich einmal nach oben geschwitzt hat, der wird es wieder und wieder tun. Es ist diese Anziehungskraft, diese Besonderheit. Bei schönem Wetter ist sogar der Blick weit bis in die Lagune von Venedig möglich. Hat man mir gesagt. Ich wollte am letzten Tag noch eine „Early Bird“ Auffahrt wagen. Die Reste eines nächtlichen Gewitters haben mir aber einen Strich durch die Rechnung gezogen. Schade. Ich komme aber bestimmt wieder. Spätestens im Mai 2018. Und ich nehme jeden mit, der mitkommen will. Termine demnächst auf ketterechts Website unter Rennradreisen.

Hier die Tracks von strava:

Forcella Mostaccin inkl. relive Video Tag 1
Crosara di Marostica „steil“ inkl. relive Video Tag 2
Doppio Grappa inkl. relive Video Tag 3
Crosara di Marostica über San Luca inkl. relive Video Tag 4
„Salto della Capra“ inkl. relive Video Tag 4
Bonustrack Cortina – Passo di Giau inkl. relive Video Tag 5

ktrchts

PS: Die Firmen „Selle Italia„, „Spezzotto„, „Pinarello„, „Dainese“ sind auch aus der Gegend. Kreditkarte nicht vergessen.