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Raus oder rauf? Wenn der Winter das Rennradfahrerherz zerreißt.

„Sommersportler werden im Winter geformt.“ Dieses irgendwo aus den Tiefen des Internet gefischte Zitat hat mich dazu bewogen, hier wieder ein paar Zeilen zu schreiben.

Radsport als Ganzjahressport. Weil es heutzutage keine Ausreden mehr geben kann. Klima und Industrie eröffnen uns* ganz neue Möglichkeiten. Wärmere Winter und wärmere Kleidung. Trockenere Winter und trockenere Kleidung. Des Rennradfahrer Feindes in der kalten Jahreszeit ist einzig und allein der innere Schweinehund. Und der Schnee. Nicht der auf der Straße. Der in den Bergen. Der Powder. Frisch. Flockig. Leicht. Hier hat das Rennrad, egal ob Straße, MTB, Crosser oder Bahn, einfach keine Chance. Einfache Regel der Physik. Verzichten? Schwer. Unmöglich. Ein Aufstieg in der unverspurten Natur. Eine Abfahrt. Freeriding. Sonntags. Leider geil.

Was sich herrlich anfühlt ist aber eigentlich eine schwere Entscheidung. Eine, welche Gewissensbisse nährt. Eine, die nicht leichtfertig getroffen werden darf und kann. Sie muss überlegt sein. Rennrad oder Freeriding? Pro und Contra. Rennradler werden im Winter geformt. Grundlage oder Vergnügen? Mögen die Insider jetzt protestieren. Ja, auch der Aufstieg ist eine Art des Trainings. Ein gutes Training habe ich mir sagen lassen. Aber ich bin kein Tourengeher. Ein paar hundert Höhenmeter hinauf ja. Vom  letztmöglichen Punkt, der mit einer Aufstiegshilfe erreicht werden kann. Und das ein paar Mal. Vielleicht auch ein paar Mal mehr. Ski am Buckel. Samt Rucksack ein schönes Gewicht. Dazu noch die schweren Skischuhe. Ok. Krafttraining für die Beine. Kann auch nicht schaden. Aber es ist kein Rennrad fahren. Die Profis fahren im Winter auch nicht in die Alpen. Sie fahren in den Süden. Eben weil sie sich im Winter für den Sommer formen. Und sogar die Skifahrer, fahren im Sommer mit dem Rad. Um sich für den Winter zu formen. Grundlagentraining. Das perfide Zauberwort. Freeriding ist kein Grundlagentraining. Skifahren ist kein Grundlagentraining.

Warum ist denn alles so kompliziert? Warum habe ich mehrere Leidenschaften? Es ist schon schwer, Schwimmen und Laufen mit den Rennrad fahren zu kombinieren. Was ich ja eh nicht mache und vernachlässige.  Wenn also der Tiefschnee lockt, dann packt mich das schlechte Gewissen. Es zerreist mich innerlich. Raus oder rauf?

Egal. Jetzt einmal Weihnachtkekse essen. Viele. Sehr viele. Das hilft. Denn das schlechte Gewissen verlagert sich dann auf die Ansicht der Wampe und den Gürtel, der jetzt weiter geschnallt werden muss. Problem verschoben. Problem aufgehoben. Es muss nach Weihnachten Grundlagentraining her. Rennradler werden im Winter geformt. 

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

*ich, ihr, wir.

Tourtipp. Trainieren und urlauben in Mittelkärnten.

Der idyllische Längsee in der Region Kärnten-Mitte.

Was für ein Glück. Nicht nur mit dem Rad komme ich viel herum. Auch beruflich. Diesmal hat es mich nach Mittelkärnten verschlagen, wo ich zusammen mit Christoph als Kärntentracker die Region in Sachen Kulinarik und Radtauglichkeit unter den Gaumen und unter die Räder nehmen durfte.

Mittelkärnten, das ist jene Region, die man von Norden kommend über die S37 leicht erreichen kann. Von Scheifling über Perchau am Sattel, gleich nach Dürnstein. Die Grenze zur Steiermark. Von Süden kommend braucht man eigentlich nur die Stadtgrenze von Klagenfurt zu verlassen, um hier in der Region zu weilen.

Was die Region für einen ausgiebigen Trainingsurlaub mit Familie ausmacht ist zum einen der idyllische Längsee und zum anderen die zentrale Ausgangslage zum Kilometer fressen und Laktat produzieren. Perfekt für schwimmen, Rad fahren und laufen. Baden nicht ausgeschlossen. Wandern, shophhen, sightseeing, wellnessing auch nicht. Es sind ja nicht immer nur Triathleten untereinander verliebt, verlobt, verheiratet. Zudem kommt die Kulinarik in der Region nicht zu kurz. Sogar Weinliebhaber sind hier richtig. Kärntner Weine sind stark im Kommen und genießbar. 

Als Base Camp kann ich den Längsee empfehlen. Neben dem Hotel Moorquell und dem Seehof ist auch das Stift St. Georgen bestens dafür geeignet. Das Hotel Moorquell ist etwas weiter weg vom See, dafür hat es einen eigenen Moorteich. Seehof und Stift St. Georgen hingegen haben einen eigenen privaten Strand. Der öffentliche Strand ist aber auch groß genug für alle. Da ich vorerst einmal ohne Rennrad unterwegs war, kann ich jetzt nichts über das Thema nächtliche Radaufbewahrung schreiben. Weiß auch nichts über versperrbare Radkeller. Natürlich gibt es weitere Möglichkeiten der Unterkunft. Frühstückspensionen, Privatzimmervermietungen …

Während meines Aufenthaltes habe ich nicht lange gebraucht, um ein paar Laufstrecken ausfindig zu machen. Diese sind bestens ausgeschildert. In gelb die Wander- und Laufstrecken. In weiß, die längeren Radstrecken, welche aber für einen passionierten Läufer locker auch laufend bewältigt werden. Die Längsee-Tour beispielsweise hat 20 km und an die 500 HM.  Hier ein paar Touren, welche von St. Georgen am Längsee aus in Angriff genommen werden. Laufend, walkend, radelnd oder E-Bikend. Wer es jetzt noch sportlicher haben will, den empfehle ich die Strecke des Vier Berge Laufs über 52 km.

Fürs Rennrad ist die Gegend ein Traum. Angefangen von der 9 km langen Bergstrecke auf den Magdalensberg hinauf. Oben auf knapp über 1.000m wird man mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Karawanken, Julische Alpen und sogar die Nockberge sind zu erspähen. Weitere Strecken sind sicher die Runde über das Klippitztörl ins Lavantal nach Wolfsberg oder Hüttenberg, das gesamte Gurktal mit dem Anstieg auf die Hochrindl über Sirnitz und weiter auf die Nockalmstrasse, das Metnitzal bis auf die Flattnitz. Aber auch alles rund um die großen Seen. Den Wörthersee und den Ossiacher See. Wer schon einmal den ARBÖ Radmarathon in Bad Kleinkirchheim, die Tour de Kärnten oder auch eine quaeldich.de Rennradreise wie die Tauernrundfahrt gefahren ist, der kann Teilstrecken davon locker einbauen. Highlight wäre auch die Stichstraße hinauf auf den Falkert.

Sollte neben, vor oder nach den sportlichen Aktivitäten noch Zeit bleiben, lässt die Region auch kulturelle Highlights und heimische Schmankerln zu. Burg Hochosterwitz, die Bezirkshauptstadt St. Veit an der Glan, die älteste Stadt Kärntens Friesach mit Ihren historischen Stadtmauern und Türmen samt regierendem Blutsrichter, der Jacques Lemans Golfclub St. Veit, der Dom zu Gurk oder die Brauerei Hirt mit ihrem weit über die Grenzen hinaus bekannten Gulasch. Viele dieser Highlights lassen sich gemütlich über die gut ausgebauten Radwege und Radtouren erreichen. Quasi als Superkompensation zum Training, das in der Region nicht zu kurz kommt.

Mein Fazit: Eine äußerst idyllische Urlaubs- und Sportregion mit sehr vielen Möglichkeiten. Geschichtlich sehr interessant. Am Weg in den Süden, oder vom Weg aus dem Süden. Am besten aber man bleibt fix hier. Es ist alles da, was man als Läufer, Rennradler und Triathlet braucht.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

TomTom runner cardio – meine ersten Schritte.

Vor ca. drei Wochen habe ich ein nettes Paket von Brooks Deutschland bekommen. Als Brooks Testläufer die heiß ersehnten Schuhe. Doch das Paket hatte nicht nur nagelneue Brooks Pure Flow 3 in sich, sondern auch eine Tom Tom runner cardio. Eine angenehme und unerwartete Überraschung.

Am Sprung zur quaeldich.de Schweiz Rundfahrt hatte ich nicht viel Zeit mir die Uhr im Detail anzusehen. Gekannt hatte ich sie schon – direkt mit ihr beschäftigt habe ich mich bis dato nicht. Warten bis ich zurück bin? Sicher nicht. Also zuerst einmal die Uhr per USB an meinen Computer anschließen – das macht man heutzutage mit allen Geräten, die man bekommt. Mit dem mitgelieferten USB Kabel samt Anschluss an die Uhr. Es ist nicht ganz kinderleicht, aber mit etwas räumlichen und visuellem Vermögen kein Problem.

Optisch sah die Uhr sehr gut aus, so dass sie nach dem vollständigen Aufladen sofort auf meinem Handgelenkt gelandet ist. Sie begleitete mich als „Uhr“ 7 Tage durch die Schweiz. Da und dort drückte ich etwas hin und her. Aber mehr war nicht drinnen. Ach ja. Ich schaltete automatisch auf Flugmodus – um den Akku zu schonen. Keine falsche Entscheidung.

Gestern habe ich mich dann mit der Uhr etwas näher auseinandergesetzt und sie zum Laufen das erste Mal mitgenommen. Ohne davor die Betriebsanleitung zu lesen – das mache ich nie. Für mich müssen elektronische Geräte selbsterklärend sein. Was sie in seltenen Fällen sind. Auf meiner linken Hand meine Garmin Forerunner 910xt und an meiner rechten die TomTom.

Beide Uhren brauchen für meinen Geschmack zu lange, um einen Satelitenempfang zu bekommen. Ich nutzte die Zeit mich zu dehnen – mache ich sonst nie. Wollte aber nicht blöde herumstehen. Nach etwa 5 – 7 Minuten war die TomTom bereit.

Natürlich musste ich zuerst ein wenig an der Uhr herumdrücken, um die Funktionen zu checken. Das geht mit dem „Controller“ recht gut. Nach oben, unten, links und rechts. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Auch wenn ich stets eine „Enter“ Taste gesucht habe (ich habe immer wieder instinktiv auf den Controller gedrückt um eine Eingabe zu bestätigen).

Die Uhr hat sehr viele Funktionen und noch mehr Unterfunktionen, so dass man leicht überfordert werden könnte. Beim Laufen sind das Distanz, Puls, Runden, Intervalle … Ich entschied mich vorerst für „KEINE“. Einfach nurlLaufen und schauen, was die Uhr alles hergibt.

Pulsmessung ohne Brustgurt? Eine Premiere. Ich verglich die Daten vom Garmin mit der TomTom und stellte fest, dass TomTom da überhaupt nicht exakt war und sehr nach oben schwankte. 130 beim Garmin waren bis zu 170 beim TomTom. Bis ich die Uhr etwas besser platzierte. Sie muss ungewöhnlich weit hinter dem Handgelenksknochen getragen werden. Hat wohl mit dem Sensor zu tun. Die Messung war zwar immer noch nicht die selbe wie beim Garmin, aber die paar Schläge kann man fürs Erste ja hinnehmen.

Das Display der TomTom ist klein und erlaubt immer nur eine von vielen Ansichten. Zeit, Distanz, Puls, Tempo, durchschnittliches Tempo … wie gesagt bei der Funktion „Keine“. Bei den bereits oben beschriebenen Funktionen (Puls, Runden, Zeit …) sind das sicher andere. Werde das auch noch herausfinden. Das switchen zwischen den Ansichten ist etwas mühsam – speziell wenn man ein halbwegs höheres Tempo läuft. Achtung: Stolpergefahr 😉

Die Distanzen zwischen Garmin und TomTom sind annähernd gleich. Ich habe jetzt nicht exakt gleichzeitig auf Start gedrückt und deshalb den Abweichungen keine weitere besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Insgesamt bin ich gestern 15 km gelaufen, wobei die TomTom Uhr nach 10 km ohne Akku den Geist aufgegeben hat. Dieser war vor dem Start mit Sicherheit mehr als 50% geladen. Die Akkuleistung ist aus meiner Sicht deshalb sicher ein großes Manko. Werde hier nochmals genauer darauf achten.

Nach dem Laufen war ich natürlich auch auf die Möglichkeiten der Auswertung interessiert. Der TomTom zeigt mir diese in den Protokollen auf. Gesamtzeit, Distanz, Geschwindigkeit/km und die verbrauchten Kalorien. Die ersten drei Angaben sind sicher zu gebrauchen. Aber die Kalorien? Wonach wurden diese berechnet? Ich habe ja nichts eingegeben. Weiß auch nicht ob man Pulsbereiche eingeben kann (habe ich bis jetzt noch nicht gefunden).

Die Koppelung an mein Handy und die App „My Sports“ kann ich auch vergessen. Mein Handy unterstützt diese nicht (iPhone 4) und ein Programm für einen Mac sucht man im Internet auch vergebens. Für Windows aber ist alles zu haben.

Im großen und ganzen hat der erste Schnelltest gezeigt, dass die TomTom für eine oberflächliche Nutzung sehr leicht zu bedienen ist und selbsterklärend ist. Puls, Distanz und Zeit – was braucht man mehr. Will man aber alle Funktionen nutzen, welche die Uhr besitzt und welche „versprochen“ werden, dann muss wohl ein intensives theoretisches Studium des Gerätes Voraussetzung sein.

Ich versuche es weiterhin im Selbsttest – ich mag keine Bedienungsanleitungen. Die Intervalle haben es mir angetan. Ob ich sie mit der TomTom lieben lerne?

Stay tuned
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: bin dankbar für Tipps, wie ich das Connect Programm von TomTom auf meinen Mac bringe.

Train the Blogger powered by Stiegl Sportweisse – ein Zwischenbericht

Foto by topsportaustria

Wer bin ich? Diese Frage stelle ich mir bereits ein Leben lang – zumindest seit ich fähig bin über mein Dasein selbständig zu reflektieren. Und ich stelle mir diese Frage seit ich mir zum Ziel gesetzt habe beim Ironman Austria 2014 an den Start zu gehen. Über das Projekt „Train the Blogger“ habe ich ja schon berichtet.

Ein Triathlon das ist ja bekanntlich schwimmen, Rad fahren und laufen. Also 3 Disziplinen, welche auch geübt bzw. noch besser trainiert werden sollten. Weniger als 4 Wochen vor dem großen Event am Wörthersee hier ein kleiner Zwischenbericht. Schön der Reihe nach.

Startplatz: diesen habe ich noch nicht fix. Nur eine Zusage. Gut möglich, dass ich also doch nicht am Start sein werde. Die Sportweisse von Stiegl müsste das noch bitte rechtzeitig richten. Diese Ungewissheit ist auch der Grund dafür, dass ich das spezifische Ironman Training etwas zu sehr vernachlässige. Brauche ich doch ein konkretes Ziel, um mein Training zu fokussieren. Einfach so auf gut Glück den Ironman vorzubereiten ist irgendwie nicht mein Ding. Weil aus spezifischen Trainingsplänen mögliche Optionen werden. Man könnte ja dies, man könnte ja aber auch das und letztendlich macht man dann ganz was anderes.

Schwimmen: Ich war heuer noch kein einziges Mal „open water“ schwimmen. 50 Meter beim Linztriathlon reichen wohl nicht aus. Diesen „Vorbereitungswettkampf“ habe ich ja zu Gunsten meiner Tätigkeit als Blogger geopfert. Trainingstechnisch schlecht. Dafür soll das Video ein Hammer werden. Den Trailer habe ich ja schon fertig geschnitten und hochgeladen. Die Langversion ist in Arbeit. Viel Arbeit. Mein Arbeit.

Ganz ohne Schwimmen geht es aber nicht. Die 3,8 km wollen ja überlebt werden. An die 1x im Hallenbad pro Woche ist sich schon ausgegangen. Statistisch gesehen im Durchschnitt. Mit Schwankunsbreiten. Das höchste der Gefühle waren einmal 2100m. Im Trainingslager Anfang April sogar 3000m. Je öfters ich schwimmen gehe, desto schneller werden die Zeiten. Was wiederum zeigt, dass Schwimmen Trainingssache ist, um das Gefühl für das Wasser zu bekommen. Gefühlsmäßig mache ich da viel zu wenig. Verglichen zu den letzten Jahren bin ich aber nicht wirklich faul. Eine Schwimmzeit zwischen 1:10 und 1:15 sollte, müsste, dürfte sich ausgehen. Wenn ich die letzten Wochen regelmäßiger das Wasser aufsuchen werde.

Rad: Hier sollte kein Grund zur Besorgnis herrschen. Sollte. Denn die Gefahr des Übertrainings lauert in dieser Disziplin bereits in meinen Oberschenkeln. Und im Kopf. Vielleicht habe ich hier mit Sicherheit zu viel gemacht. Die Tour de Kärnten mit 400 km in 6 Tagen (Video hier) am letzten Zahn wegen eines Darminfektes, bike4dreams mit 300 km nonstop von Wien nach Klagenfurt (Fotos hier) und Tags darauf die Rückfahrt mit dem Rennrad von Klagenfurt nach Linz sowie der Linztriathlon am Samstag mit weiteren 45 km knapp Vollgas  am Rennrad, sind hinter mir. Kommendes Wochenende steht ein Trainingslager mit und für quäldich.de im Mühlviertel am Programm. 3 x 130 km mit je knapp 2.000 Höhenmeter. Pause? Gerne. Aber wie? Ich hätte gerne eine Radzeit um die 5h15. Auch weil ich wieder mit meinem normalen Rennrad antreten werde – so wie 2013, als ich die 180 km am Unterlenker in 5h16 hingebogen habe – mit Regenerationsphasen im Formaufbau.

Laufen: Fast so stark vernachlässigt wie das Schwimmen. Seit dem Wien Marathon am 12. April kann ich mich nicht wirklich motivieren die Laufschuhe zu schnüren. Wenn ich dann noch zwischendurch einen Traillauf am Schneeberg mache, um dann 10 Tage kaum gehen zu können, dann ist die mir angeborene Dummheit wohl mächtig außer Kontrolle geraten. Ein bis zwei Longjoggs sollten bis 29.6. noch untergebracht werden. Nur wo? Ein Marathon um die 4h wäre ein Traum.

Wer bin ich? Diese Frage habe ich mir gestern gestellt. Und heute morgen. Mit Sicherheit werde ich mir diese Frage auch morgen stellen. Ich möchte beim Ironman an den Start gehen. Als Hobby Rennradfahrer, der ab und zu mal schwimmen geht (plantschen A.d.R.) und da und dort sich seine Laufschuhe schnappt, um sein Gewissen zu beruhigen. Ich werde auf alle Fälle – sofern das mit dem Startplatz klappt – nicht als Triathlet an den Start gehen können. Das habe ich nicht trainiert. Auch wenn ich eine Triathlonhose und ein Triathlon Oberteil tragen werde – nicht aus Überzeugung, sondern um in T1 und T2 ein paar Sekunden zu gewinnen. Nach dem Schwimmen eine Radhose anzuziehen ist ein Kunststück. Mit der Radhose zu schwimmen ein noch größeres. Laufen will ich dann sowieso nicht damit.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Ihr könnt mich gerne belehren. Und mir noch ein paar gute Tipps geben, wie ich am 29.6.2014 nicht sterben werde. Es winkt ja immerhin eine Kiste Sportweisse.

Train the Blogger – Zwischenbericht Woche T minus 6 1/2

Keine 9 1/2 Wochen. Nein. Das wäre zu schön. Auch weil Kim Basinger wohl etwas in die Jahre gekommen sein mag. Es sind 6 1/2 Wochen. Nur mehr 6 1/2 Wochen bis zum Ironman Austria in Klagenfurt. Die Idee dort zu starten entpuppt sich schön langsam als eine schlechte. Sehr schlechte. Warum? Das sagt mir mein Bauch-gefühl. Etwas stimmt nicht. Mit mir. In mir. Und rund um mich. Und das ist kein gutes Omen.

Ich habe schon gebloggt, dass ein Ironman kein Kindergeburtstag ist. Da sind wir uns einig. Zielstrebigkeit, Ausdauer, Konstanz, Zeitmanagement – unabdingbar in der Vorbereitung. Genau das fehlt mir derzeit. Nicht weil ich faul sei. Nein. Ich kriege schon meine Trainingstunden unter. Aber eben nur unter. Es geht sich links und rechts einfach nicht aus. Mit der Arbeit und allem rundherum. Da wird verschoben und flexibel interpretiert, was sich Trainingsplan nennt. Da wird reines Gewissen eingeschenkt, wo die Flasche längst schon leer ist. Da wird geschummelt und getrickst. Und es wird übertrieben.

Beispielsweise letzten Samstag. Der Schneebergflight. 31,5 km rund um den Schneeberg. 1.900 Höhenmeter. Knapp 4 1/2 Stunden unterwegs. In Summe ein super Erlebnis und eine sehr schöne Runde. Abgesehen vom Wetter am Gipfelgrat. Und abgesehen vom Muskelkater, den ich heute noch habe. 4 Tage später. Knapp 11 km bergablaufen. Ein suboptimales Training. Hätte ich das gewusst. Die Oberschenkel schmerzen. Ich kann kaum Treppen steigen. Aufstehen. Auto fahren. Laufen. Ja laufen geht derzeit überhaupt nicht. Die Beine und die Muskulatur machen oft Sachen, die ich nicht will. Ausfallsschritte zum Beispiel. Die verselbständigen sich einfach so. Es hat mich keiner davor gewarnt. Warum denn auch. Bin ja groß. Und hätte das schon wissen können.

Zum Glück geht das Radfahren noch. Vorgestern zum Beispiel. Knapp 50 km und ein paar hundert Höhenmeter. Zuerst gegen den Wind und gegen die Regenwolken. Und dann mit Wind und schnell weg von den Regenwolken. Alles Kette rechts. Full Speed. Leider nur 50 km. Dann hat mich ein Wolkenbruch voll erwischt. Am Samstag auch. Gestern habe ich gar nicht probiert. Sonne. Regen. Sonne. Regen. Regen. Regen. Du hast keine Chance gegen dieses April Wetter im Mai. Die nächsten Tage sind sowieso eine Katastrophe. Wenn man dem Wetterbericht glauben schenken darf.

Kein Laufen. Kein Radfahren. Schwimmen? Bitte erwähnt das Wort schwimmen nicht. Selten so wenig schwimmen gewesen wie heuer. Ich kriege es nicht hin. Aufstehen geht noch. Der Wecker läutet um 0515 Uhr. Dann gehe ich zur Morgentoilette und dann sagt mir eine innere Stimme, dass morgen noch ein Tag. Ein Tag in dem das Schwimmtraining sicher besser und effektiver sein wird. Also wird
es kurzerhand verschoben. Tag für Tag. Woche für Woche.

Ich brauche eure Hilfe. Ich brauche einen Arschtritt. Bitte danke. Sonst wird das nichts mit dem Ironman ohne zu leiden. Wenig zu leiden. Her mit ein paar Schwimmtrainingpläne – egal welche. Ok, keine 50 Meter Weltrekordpläne bitte. Aber so, dass ich in 60 Minuten 2,5 bis 3 km schwimmen kann. Es wäre mir sehr geholfen.

Ich verspreche dafür, dass ich wieder laufen werde. Sobald meine Oberschenkel wieder in meinem Besitz sind und meinen Hirnimpulsen folgen. Rad gefahren wird je nach Wetter. Spätestens aber ab Sonntag bei der Tour de Kärnten – eine Radrennen in 6 Etappen. Zumindest eine Disziplin, welche ich halbwegs bis zu viel trainiere.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

power2max für Campagnolo 11speed. Soll ich bestellen?

power2max Kurbelgarnitur Campagnolo 11speed

Es ist der Trend. Es ist die öffentliche Meinung. Es ist der Gruppendynamik. Und es ist wohl die letzte Chance die eigene Leidensfähigkeit am Rennrad im bereits gesättigtem Alter zu verbessern. Das wattgesteuerte Training.

Eigentlich hinke ich hinterher, denn schätzungsweise jeder vierte Rennradfahrer hat bereits so ein Ding. Egal ob es jetzt die Garmin Vector oder Polar Look Keo Pedale, die SRM Kurbel, das Stages System oder power2max sind. Ohne Watt geht wohl nichts mehr. Pulsgesteuertes Training ist old school und ineffizient.

Von knapp € 700 Euro (Stages – aber nur für Shimano) bis zu über € 3.000 (SMR) verschlucken diese Wunderdinge der Technik. Sehr viel Geld. Aber in Anbetracht dessen, was man sonst noch so alles ausgibt, kann in diesem Sport nichts teuer genug sein.

Wer die Wahl hat, der hat auch die Qual. Zum Glück ist die bei mir jetzt nicht wirklich groß. Einmal das Budget und ein anderes mal die Technik. Zwei Faktoren, welche mein Auswahl einschränken. SMR ist mir zu teuer, stages passt für meine Campa nicht und die Pedalsysteme sollen (was man so liest) noch nicht ganz ausgereift sein. Also bleibt nicht mehr viel übrig. power2max you are the one!

Ab Mai 2014 gibt es dieses System ja auch für Campagnolo 11fach. Warum also nicht? Ja. Warum nicht! Ich bin kurz davor zu bestellen. Vorerst muss ich mich aber noch etwas schlau machen. Denn wie immer liegt der Hund im Detail begraben. Lochkreise, Kurbellängen, Kettenblätter, Lagerschalen, Innenlager … alles nicht so einfach. Alles muss genau passen. Alles muss vorher festgestellt werden. Ich weiß es nicht auswendig. Muss also meine Princess of Pain etwas durchläuchten. Kompakt, 110 mm Lochkreis, Record Ultra-Torque Lagerschalen, 172,5 mm Kurbellängen. Würde ich jetzt mal schätzen. Da ist ja die Wahl des Farbringes ja ein Kindergeburtstag. Wenn ich jetzt noch Rotor Q-Rings in meine Überlegungen einbeziehen würde … gute Nacht.

Stolze € 1.690,– darf das ganze dann kosten. Zuzüglich der Arbeitsstunden für den Einbau. Denn selber kann ich das bestimmt nicht. Erstens habe ich die Geduld nicht und zweitens fehlt mir das Spezialwerkzeug. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie Roland W. mir letztes Jahr am Balkon vom Hotel in Fiera di Primiero mit seinem Mega Drehmomentschlüssel das Linksgewinde geöffnet hat. Nein danke.

Das soll es mir wert sein. Muss es auch. In Verbindung mit meinem Garmin EDGE 500 mit Ant+ freue ich mich schon auf das was mir der Computer anzeigen wird. Auch wenn ich noch nichts bestellt habe. Aber ich bin knapp davor.

Ob ich über den Einbau bloggen werde? Wenn es interessiert ja.

Und weil ich ja beim Überlegen bin: Ich spekuliere meine Kompaktkurbel auf 52/36 upzugraden. Ganz im Sinne von Kette rechts. Mit 11/25 hinten vielleicht gewagt für die hohen Berge der quaeldich.de Tauernrundfahrt oder den Ötztaler Radmarathon. Da muss ich dann wohl mit einem neuen Ritzelpaket aushelfen. Aber da bietet mir Campagnolo bei der Record Titan „nur“ ein 12/27 an – was optisch ein paar Posing-Punkte kosten würde.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Die Villacher Alpenstrasse. 16,5 km und 1.200 HM.

Aller Anfang ist schwer. Vor allem bie 16,5 km bergauf.

Ostermontag. Ganz Österreich sonnt sich im österlichen Hoch. Ganz Österreich? Nein. Ein kleines Bundesland im Süden trotzt diesem Trend und präsentiert sich feucht und kühl. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Radtraining. Auch weil der Ostersonntag nicht viel besser war. Und der Karsamstag auch nicht. Scheiß drauf. Dachte ich. Scheiß drauf. Tat ich. So muss Training. Womöglich werde ich dann noch zum Weichei.

Seit Jahren urlaube ich und trainiere ich in Kärnten. Noch nie habe ich die Villacher Alpenstrasse in Angriff genommen. Dies sollte sich heute ändern. 16,5 km bergauf mit einer maximalen Steigung von 10%. Genau das Richtige. Will ich ja in knapp einem Monat bei der Tour de Kärnten mitfahren. (Die Betonung liegt auf mitfahren – und darüber bloggen).

Eine detaillierte Beschreibung des Anstieges findet man auf der Seite von quaeldich.de. Ich selber bin um warm zu werden gleich von Klagenfurt über die nasse Süduferstraße bis Selpritsch, dann die  Ironman Strecke über Rossegg bis zum Anstieg zum Faaker See gefahren. Danach Teile der Rad WM-Strecke von 1987 über den Grosssattel. Insgesamt  waren es 131 km und knapp 2.000 Höhenmeter – mit einer kleinen Zusatzrunde retour durch die Villacher Innenstadt vorbei an Wernberg Richtung Velden und Kehrwende am Nordufer da dieses gesperrt war wieder Richtung Velden und Süduferstraße). Bei durchschnittlich 11 Grad. Maximaltemperatur laut Garmin 16 Grad. Mindesttemperatur 7 Grad. Das war wohl oben am Berg, wo ich vor lauter Nebel fast nicht einmal meine Nasenspitze sehen konnte.

Es war kalt. Es war nass. Und es war anstrengend. Mich und meine Princess of Pain hat es richtig eingewässert. Auch meine neuen Sidi Wire Carbon haben ihre Regentaufe bestanden und ihre Jungfräulichkeit im Trockenen verloren. Live goes on.

Am Berg war ich allein. Ich denke zwei Autos sind mir entgegengekommen, eines hat mich überholt und oben am Berg waren ein paar Kinder mit Ihren Eltern und Rodeln. Sonst tote Hose. Knapp 60 Minuten für mich und meinen Gedanken. Diese galten hauptsächlich der Sorge nicht einzufrieren bei der Abfahrt. Meine Handschuhe hatte ich nicht mit. Durchnässt war ich sowieso schon. Schweiß, Spritzwasser und leichter Regen haben sich gut vertragen. Zum Glück war auf der Abfahrt die Straße abgesehen von den Schmelzwasser Rinnsalen halbwegs trocken. Dafür dann ab Villach nicht mehr. Es schüttete wie aus Kübeln. Und sind einmal die Zehen nass ist das wurscht. Erinnerungen kamen hoch. An den Ötztaler Radmarathon 2013. Und an bike4dreams 2013. Regenfahrten haben ihren eigenen Charme. Charakterbildend. Materialschädigend. Ich hoffe der Sommer kommt bald.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Km 3. Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt Villach.

Km 10. Ein Selfie muss sein.

Km 13. Willkommen im Restwinter.

Km 13. Frühling? Bitte keine Scherze.

Km 15. Die letzte Kehre.

Km 16,5. Ein natürlicher Radständer.

Km 16,5. Im Nebel kein Blick zum Gipfel.

Der Dobratsch. Irgendwo dort hinten im Nebel.
Altschnee und ein wenig Neuschnee auf 1.600 m.

Selfie Nummer 2.

Mallorca 2014. Mein Trainingslager.

Basecamp. Bucht von Pollentia.

Eigentlich hätte ich heuer keines gebraucht. Ein Trainingslager. Die Bahnsaison war so was von genug (Kilometerangaben spare ich euch hier und jetzt) und der frühe Frühling hat mir sogar genug Freiluftausfahrten erlaubt. Aber gebucht ist gebucht. Und so flog ich mit dem Targettrainer Wolfgang Ermeling und einer elitären Auswahl an Mädels und Jungs von Trirun Linz & Friends zehn Tage auf die Insel. Unser Basecamp war der Resort Club Pollentia zwischen Alcudia und Port de Pollenca. Diesen Club kann ich mit reinem Wissen und Gewissen empfehlen. Auch wenn er mir etwas zu viel Massenabfertigung war. Ich schätze mal an die 800 – 1000 Betten (wenn nicht mehr). Alle belegt. Mit Triathleten. Unter anderem waren auch Raelert-Brothers Andreas und Michael vor Ort um ein Ironman Camp zu betreuen. Dass beide zusammen dünner sind als ich im Ganzen habe ich ja schon auf auf meiner Facebook Seite gepostet. Ein Trend im Triathlon?

Der Club Pollentia besticht mit vielen kleinen Villen und großzügigem Areal. Die Räder dürfen mit auf die Zimmer genommen werden. Alle Zimmer mit Balkon und mächtig HD TV 44 Zoll aufwärts. Ein Tipp: schaut, dass ihr ein Zimmer mit Sonneneinstrahlung bekommt. Wenn es auf Mallorca regnet, dann trocknet hier nichts, weil es keine Heizungen gibt. Nur Klimaanlagen. Diese müssen dann auf 30 Grad geschalten werden und die Wäsche hängt am Ventilator. Bewährt und wenn die Wäsche gewaschen ist, auch hygienisch. Sehr hygienisch.

Das Essen im Club Pollentia ist ausreichend. Mehr als ausreichend. Frühstück wie Abendessen lassen keine Wünsche übrig. Fisch, Fleisch, Beilagen, Gemüse, Salate, Käse, Nachspeisen. Der Milchreis ein Genuss. Eigentlich kann man nicht so viel Sport machen, wie hier Essen geboten wird. Einzig der Kaffee war für mich ein Fiasko. Nicht nur im Club. Auf der gesamten Insel. Nicht trinkbar. Zumindest der Cappuccino nicht. Das war schwarzer Kaffee mit einem kleinen Milchhäubchen. Ich habe Italien vermisst. Frühstück war mehr als ausgiebig und reichlich. Das Personal freundlich. Besonders hervorzuheben ist Manuela Gonzalez. Hola Manuela.

In der Anlage gibt es zwei Radvermietungen. Den Platzhirschen Hürzeler und Balear Reisen. Beim Hürzeler gibt es Cube. Bei Balear Reisen Canyon. Wahlweiße in Aluminium oder Carbon. Ich habe mich für das Canyon UltimateCF SL entschieden. Ketterechts auf Alu ist undenkbar und unwürdig. Mit Shimano Ultegra Kompakt und Mavic Ksyrium Elite. Über das Rad werde ich extra bloggen.

Die Anlage besticht auch durch eine großzügige Badelandschaft und einem Outdoor Pool. Offiziell 25m Becken mit 6 Bahnen. Salzwasser mit Düsenströmung. Interessante Erfahrung. Das Wasser offiziell mit 28 Grad recht warm. Inoffiziell empfehle ich den Neo. Eine Reservierung der Bahnen ist Pflicht. Denn vor dem Frühstück und nach 1500/1600 ist die Hölle los. Das Becken ist nicht recht tief. Knapp 40 cm auf der einen Seite. Wendenfreaks habe hier ihr Highlight.

Der Resort Club Pollentia befindet sich direkt am Meer. Nur die Straße und ein kleiner Felsen/Sandstrand trennen das Festland vom Wasser. Direkt an der Anlage auch eine 11,5 km Laufrunde. Markiert. Und sehr beliebt. Auch wenn teilweise sehr fad. Weil man ins landesinnere rennt. Und außer Steinmauern, Kakteen und Häuser nicht viel zu sehen bekommt. Ca. 2,5 km dieser 11,6 km läuft man am Radweg entlang der Straße. In der Rush-Hour eine Harakiri Aktion. Speziell dann, wenn dir Gruppen von 10 Rennern und mehr entgegenkommen. Da ist oft nicht viel Platz für Spekulationen oder Mißverständnissen.

Ein Fitnessraum (2 Laufbänder, 2 Spinningräder und ein paar moderne Geräte), eine Sauna, ein Indoor Pool und Massagemöglichkeiten runden das Sportangebot im ****Club ab. Darüber, was ich im Trainingslager nicht sehen wollte, habe ich ja schon geschrieben.

Das Wetter? Naja. Schade, dass wir nicht verlängern konnten. Und zum Glück waren wir nicht eine Woche früher auf der Insel. Alles in allem also ganz passabel. Der erste Tag frisch. Der zweite Tag verregnet. Dann ein paar kurz-kurz Tage. Dann wieder Laufwetter. Ein nächtlicher Wolkenbruch und dann von Tag zu Tag schöner und sommerlicher. Es gibt ja kein schlechtes Wetter, nur … In meinem Koffer hatte ich exakt 23,5 kg dieser Kleidung mit.

Insgesamt konnte ich 1.073 Rennradkilometer mit 10.560 Höhenmeter abspulen. Dazu noch 3 x Koppeltraiing (!!!!!). Für mich unfassbar. Als Anti-Koppler. Ein langer Lauf über 20 km und etwas plantschen waren auch dabei. Macht in Summe 3,8/1.074/44. Nicht übel, oder? Ich hatte die meisten Radkilometer und die wenigsten Schwimm- und Laufkilometer. Rennradfahrer sind halt so.

Triathleten sind da ganz anders. Das hat mich ja auch bereits veranlasst, Triathlon als Gemeinschaftssport in Frage zu stellen. Nachzulesen hier. Triathleten Schwimmen vor dem Frühstück. Triathleten fahren Rennrad nach dem Frühstück. Und Triathleten laufen nach dem Rennrad fahren. Das fast täglich. Und wenn das Wetter schlecht war, dann wurde gesponnen. Nicht wo wie ich. Sondern am Spinning Rad. Ich bin auch bei Regen ausgefahren. Mit Sasha und Gerald. Apropos Gerald: So wie er sich mit uns am Berg gespielt hat! Ganz schlecht für das eigene Ego. Chapeau. Hut ab.

Von den Touren her konnte ich mit Ausnahme von San Salvador, Cap de Formentor und den Coll de Söller alles fahren. Highlight war sicher der Küstenklassiker von Port d’Antratx bis nach Pollenca über den Puig Major. Neu war für mich dieses Jahr die Laktatschlacht rauf auf Randa und die Tour nach Porto Cristo sowie der Ausflug ins Landesinnere über Fellantx, Campos zürück zum Hotspot Petra. Alle Touren habe ich mit meinem GarminEDGE 500 aufgezeichnet. Gerne kann ich die Tracks weiterleiten. Einfach Kontakt zu mir aufnehmen. Mit dabei: Orient über Bunyola, die Ironman 70.3 Strecke über Pollenca zum Coll de Sa Bataia (Lluc) und die Auffahrt von Selva zum Coll de Sa Bataia (Lluc).

Es ist immer wieder ein Erlebnis. Die Insel präsentierte sich so grün wie schon lange nicht mehr. Die Vegetation voll im Saft. Und in der Serra de Tramuntana viel Wasser. Leider musssten wir auch die negative Seite der Rennrad-Masseninvasion miterleben. Ein toter Rennradfahrer. Unter einer Aludecke. Kein schöner Anblick. Helm und Radschuhe haben herausgeschaut. Sein Fahrrad in mehreren Stücken hinter der Leitplanke. Und zwei fette Bremsspuren genau dorthin, wo der Rennradfahrer gelegen ist. Dieser Anblick hat wieder mal alles relativiert. Es ist scheiß egal, wie viele Kilometer man fährt oder wie weit man laufen und schwimmen kann. Es ist schieß egal wie schnell man einen Berg hochklettern kann oder wie viel Speed man auf den Abfahrten hat. Das Wichtigste ist, am Abend heil nach Hause zu kommen.

Denkt daran.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Weitere Bilder: hier gucken.

Hellokittylauftreff meets Ketterechts beim Linztrail.

Auf Einladung von @GUracell habe ich mich heute mit den bis dato nur virtuell bekannten Twitteristi vom #hellokittylauftreff auf ein getraile rund um Linz getroffen.

Mit von der Partie: @peterlaufsblog, @sHaboeck, @Geordi2504, eben @GUracell und #anitaohnetwitter, #erichohnetwitter und #schurliohnetwitter. Es war mir eine Ehre mit diesen Bergziegen 35 km und 1.180 Höhenmetern zu leiden. Und zwar stark zu leiden. Denn die Erkenntnis des heutigen Tages: Aus mir wird kein Bergläufer mehr. Nie mehr. Und damit es klar ist: Ich war auch noch nie einer. Überhaupt keiner. Wohl eher ein bergauf Spazierengeher.

Die Strecke des heutigen Linztrials: Linz Parkpad, Schlossberg, Freinberg, Franz-Josefs-Warte, Kürnbergwald, Prinzensteig, Ottensheim, Bleicherbachtal und über Diesenleithenbachweg zurück nach Linz. Prädikat: Trailig! Echt Trailig. Was so viel heißt wie auf und ab. Gatschig, trocken, steinig, wurzelig. Ein paar Passagen kannte ich. Andere nicht. Der Prinzensteig sehr interessant und landschaftlich ein Hingucker. Das Bleicherbachtal idyllisch, fast schon romantisch. Die Steigung auf die Gis steil und mit 12 km gespickt mit 600 Höhenmetern. Die Bergabpassage über den Diesenleithenbachweg holte mir dann noch die letzten Sauerstoffreste aus den Oberschenkeln. Man hatte mir keine Gegenanstiege versprochen. Eine glatte Lüge. Ich musste zur Zicke mutieren. Zum Teil waren wir auf der Originalstrecke des Linzer Bergmarathons unterwegs, der mit 54 km und 1.700 Höhenmetern starkt bestückt ist.

Für mich ein gutes Training für die Psyche. Ein schlechtes für den Vienna City Marathon. Weil möglicherweise habe ich jetzt 6 Tage Muskelkater. Herr Steffny wird es mir wohl nicht verzeihen. Aber der Spass steht im Vordergrund. Und Spass hat es gemacht, auch wenn ich ab km 12 eigentlich nicht mehr wollte. Der Ofen in der Fähre von Wilhering nach Ottensheim war einfach zu kuschelig. Dort hätte ich gerne den ganzen Sonntag verbraucht.

Summa summarum bin ich froh, den inneren Schweinehund besiegt zu haben und statt allein 32 km durch irgendwo zu krebsen mit diesen ehrgeizigen Bergziegen an meine läuferischen Grenzen gestoßen zu sein. Allen ein großes Kompliment und danke für’s Zusammenwarten. Comrades wird ein Spaziergang.

Es war nicht ungefährlich. Denn der Sturm heute hätte uns auch treffen können.

Hier ein paar Bilder.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts.