Nahrungsergänzung – ob sie hilft?

Nahrungsergänzung

Und schon wieder schreibt einer über Nahrungsergänzung. In diesem Fall bin ich es. Der Grund ist genaz einfach. Im Zuge meiner Arbeit habe ich die Fa. Krätuermax aus Ried im Innkreis kennengelernt. In und auswendig. Kräutermax ist eine alt eingesessene Drogiere. Mit einem großen Angebot an natürlichen Kräuterhausmitteln unterschiedlichster Wirkung. Unter anderem auch Nahrungs- und Vitalergänzung. Diese habe ich mir genauer unter die Lupe genommen.

Nahrungsergänzung. Fluch oder Segen?

Was ich dabei gelernt habe: Nahrungsergänzung ist kein Ersatz für eine abwechslungsreiche
und ausgewogene Ernährung. Für die muss ein Radsportler wohl selbst sorgen. Warum dann also doch die Ernährung ergänzen? Gute Frage. Pragmatisch würde ich sagen, weil es einfach praktisch ist. So können Vital- und Wirkstoffe in hoher Konzentration dem Körper verabreicht werden. Mit Kapseln und Tabletten. Das ist einfacher als vor dem Feuer zu sitzen und wie der Druide Miraculix im großen Topf zu rühren bis man die richtige Konzentration und Menge hat.

Zudem beraupt uns die industrialisierte Nahrungsproduktioen leider zunehmend an der Möglichkeit, was „gesundes“ zu uns zu nehmen. Eine mangelhafte Darmflora mit komplexen Resorptionsstörungen, Unverträglichkeiten, Allergien, gehen damit Hand in Hand. Wollen wir ja nicht, oder?

Ich denke, dass ich nach zig Jahren am Rennrad weiß, was mein Körper braucht, meinen Beinen und meinem Kopf die nötige Energie zur Vergügung zu stellen. Mein Leben besteht aber (leider) nicht nur aus Rennrad. Ich habe einen Brotjob. Und hier bin ich selten so fokussiert wie im Sport. Hier arbeitet der Kopf. Multitasking. Bei Terminen, zwischen Terminen und all dem, was dazwischen auch noch zu tun ist.

Genau dafür werde ich jetzt auf Anraten von kräutermax mit Nahrungs- und Vitalergänzung etwas nachhelfen. Mit Coenzym Q10 und Glucosamin. Ersteres wirkt aktivierend und wohltuend bei Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Stress, Unruhezustände und Zellschutz und Zweiteres wirkt aufbauend bei Gelenksabnützung, -beschwerden, -entzündungen, mangelnder Gelenksschiere, Knieschmerzen und Knochenschwund. Eigentlich perfekt für einen alten Mann wie mich. Ich will ja das pensionsfähige Alter erreichen.

Ich bin schon gespannt, ob und wie sich das alles auswirkt. Für’s erste habe ich schon mal das regelmäßige Einnehmen schleifen lassen. Wie gesagt, ich muss fokussierter und konsequenter werden. Dann klappt das mit der Nahrungsergänzung.

ktrchts

PS: das ist kein bezahlter Beitrag. Es ist ein Selbstversuch.

Geniale Scheiße. Rennradblog nominiert für den Literaturnobelpreis.

Rennradblog

„Erstmals in der Geschichte wird ein Rennradblog für den Literaturnobelpreis nominiert“. Mit diesen Worten ließ die Schwedische Akademie in den letzten Tagen eine Bombe platzen. Der Vorschlag kam geschlossen von den Mitgliedern der Akademie, dem Präsidenten repräsentativer Schriftstellervereinigungen und von bekannten Litaratur- und Linguistikprofessoren. „Das was in Rennradblogs derzeit literarisch geboten wird, ist kaum zu überbieten. Es ist teilweise so schlecht, dass man dahinter wahre Genies vermuten muss. Schreiblaien kann so ein absoluter Schwachsinn nicht einfallen“ so die Begründung.

Rennradblog als literarisches Meisterwerk ausgezeichnet?

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die vielen Rennradblogs auch in der konservativen Literaturszene Aufmerksamkeit verschaffen. Das liegt sicher auch daran, dass es heute mehr Rennradblogs als Bücher in der Nationalbibliothek gibt. Auch sind Rennradblogs im Gegensatz zur klassischen Literatur einfach zu lesen, weil man nicht mitdenken muss. Die Bilder, die dabei im Kopf gar nicht entstehen, müssen auch nicht verarbeitet werden. Neue Gedanken kommen dabei selten auf.

„Das Bemerkenswerteste an Rennradblogs sind ihre geniale, inhaltliche Banalität und die vielen Fehler. Diese sind so gesetzt, dass sie dem Leser kaum auffallen. Die horrenden Form- und Fallfehler sowie die katastrophalen Grammatikfehler werden von den darin beschriebenen sportlichen Marginalleistungen kaschiert. So eine literarische Feinmechanik muss man erst einmal beherrschen.

Eine Fahrt zum Bäcker ist für die Leser auch viel mehr Wert als ein korrekt gesetzter Beistrich oder eine variantenreiche Wortwahl.“ Volker Weidermann, deutscher Literaturkritiker und Journalist hat sich die Mühe gemacht, die 100 beliebtesten Rennradblogs 2016 von Anfang bis zum Ende zu lesen.

„Das Wetter war schön, aber windig“ – Literatur vom Feinsten.

„Es sind Passagen wie ‚Das Wetter war schön aber windig. Unsere Gruppe bestand aus 6 Personen‘, welche die Rennradblogs charakterisieren. Diese anspruchslose ‚Wurstigkeit‘ ist die höchstmögliche Steigerung der Trivialität. Das muss neidvoll anerkannt werden'“. Volker Weidemann lässt keine Zweifel daran, dass mit Rennradblogs eine neue literarische Ära eingeleitet worden ist.

ktrchts

Suffer score. Eine episch harte Tour.

suffer score

Was für ein Tag. Was für ein suffer score. 323 (in Worten dreihundertdreiundzwanzig) – ein episches Ergebnis. DerRadsporttreff hatte mich gerufen und ich bin wieder einmal diesem Ruf gefolgt. Nach der Sommerliga 2016, der Winterliega 2017, sind es dieses Mal die Frühjahrsklassiker. Fünf Etappen. Fünf Herausfoderungen in Anlehnung an Mailand – Sanremo, Flandern Rundfahrt, Paris – Roubaix, Amstel Gold Race und Lüttich – Bastogne – Lüttich. Lange Ausfahrten, Rundkurse, giftige Anstiege, Kopfsteinplaster – ein Hauch von internationalem Radsport in Wien.

Quäl dich bis zum epischen suffer score.

„Etappe 1. Ausschließlich die längste Aktivität zählt – maximal 300 km!“ Genau meins. Aber nicht schon wieder. Bin ich doch bereits am 27.1. bei der 24Stunden Burgenland Extrem Tour elends lange 334 km gefahren. Als Teamkapitän von #lookprogoslow konnte ich aber nicht kneifen. Also doch. Wieder. 300 km. An einem Tag. Einen ganz bestimmten. Bei einem Zeitfenster von einer Woche und vielen Terminen, musste ich alles auf eine Karte setzen . Und Glück haben. Wetterglück.

Schnell war eine Route mittels bikemap.net erstellt. Die Vorgaben: Möglichst weit wegfahren, um dann wieder möglichst weit zurückfahren zu müssen. Innerhalb der 12 Stunden Licht, die ein 21. März erlaubt. 300 km in 12 Stunden = 25 km/h Schnitt. So der Plan. Sollte sich ausgehen.

Wie jede Rennradausfahrt begann auch diese 300 km Reise bei Null. Und genau diese Null schreckte mich dieses Mal richtig ab. So wie die 1, die 2, die 3 und jeder andere Kilometer bis ca km 290. War ich doch allein unterwegs. Vom Start weg durfte mein Kopf nur rechnen. Meine Gedanken waren zwischen Zeit und Entfernung verloren. Ich hatte Raureif, ich hatte Gegenwind – viel Gegenwind, ich hatte Schneereste, ich hatte Hitze, ich hatte Hunger, ich hatte Langweile, ich hatte Hochs, ich hatte Tiefs, ich hatte Motivationslöcher. Und nach 10h und 40min hatte ich einen epischen soffer score.

Es war also hart. Strava amtlich hart. Für meine Beine, für meinen Hintern, für meine Arme, für meinen Rücken und für mein Hirn. Aber dank des gruppendynamischen Einflusses habe ich das einzig Richtige getan. Ich bin maximal 300 km gefahren. So wie von mir erwartet.

ktrchts

PS: Statt des 25er Schnitt, hatte ich einen 28er Schnitt. Leicht Anzeichen von Frühform.

Zu wenig Selfies. Radfahrer aus Gruppe gemobbt.

Selfies am Rennrad

Erster konkreter Fall von Mobbing im Rennradsport. Ein 47-Jähriger wurde aus seiner Rennradgruppe gemobbt, weil er während der Ausfahrent viel zu wenige Selfies von sich geschossen hatte. Darüber hinaus, wurde er dabei erwischt, keinen einzigen Social Media Account angemeldet zu haben.

Keine Selfies – keine Radgruppe.

Die Geschichte klingt wie ein Albtraum für jeden begeisterten Rennradfahrer. Nichtsahnend war Hannes B (Name der Redaktion von dieketterechts bekannt), schon öfters mit seinem alten Nokia 3100 in einer geselligen Rennradgruppe unterwegs. Während die anderen ständig Selfies schossen, war Hannes B. immer konzetriert im Wind. Sein Handy brav in der Trikottasche verstaut. Genau das aber, stieß dem Rest der Rennradgruppe sauer auf.

Hannes B. war eine Macht an der Spitze des Feldes. Sein unabdingbarer Wille, die Gruppe zu führen sollte ihn eigentlich zum Hero machen. Kaum zu glauben, dass es aber trotzdem zum  Psychoterror kam. Statt Lob und Ruhm erntete Hannes B ständige Schickanen. So ließ man ihn oft einfach fahren. Machte kein Loch zu, schloss nicht auf oder fuhr extra langsam. Bei jedem Ortstafelsprint hatte Hannes B. plötzlich keine Gegner mehr. Er siegte allein und geriet in eine soziale Isolation. Die Frustrationen, keine Gegenspieler zu haben, nagten an der Psyche von Hannes. B. So wurde auch er mit der Zeit immer langsamer. Deprimiert und demotiviert. Hannes B. ritt keine Attacken mehr. Sein inneres Feuer erlosch. Sein Rad nur mehr eine Ansammlung von Fliegen, Dreck und getrocknetem Schweiß. Der stärkste Mann in der Gruppe war nur mehr ganz weit hinten abgeschlagen zu finden. Die vielen Anfeindungen und das Verbreiten falscher Tatsachenbehautungen haben ihn dazu bewegt einen Schlussstrich zu ziehen. Hannes B. spielt jetzt Fußball.

Du musst nicht stark sei. Du musst nur posten.

Es ist wohl das Problem der heutigen digitalen Zeit. Stärke, Wille und tolle Führungsarbeit zählen unter Radsportfreunden nicht mehr. Selfies und Postings sind der Maßstab, an denen ein Rennradfaher gemessen wird. Mobbing im Amateurradsport ist gefährlich.

ktrchts

 

 

Zu vage. Neue Vorschriften für Wetterbericht.

Wetterbericht

Die viel zu vagen Wetterprognosen der letzten Jahre in den diversen Zeitungen, im Radio, im Fernsehen und im Internet und die dadurch verursachten Frustrationen bei Rennradfahrern, haben dazu geführt, dass ein Wetterbericht ab sofort neuen Vorschriften unterliegt. So ist es Wetterfröschen untersagt, allgemeine Behauptungen zu tätigen und die vielen Asphalthungrigen mit Floskeln zu verärgern. Auf Initative des Vereins „Wir wollen Wetter und keine Märchen“ wurden dafür 500 Unterschriften gesammelt. Damit ist das Anliegen vor den Nationalrat gebracht worden, der wiederum nach vielen Debatten, dieses Dekret erlassen hat.

Radfahrer erkämpfen Streichung von Floskeln im Wetterbericht.

Wetterberichte dürfen ab sofort Passagen wie „möglicherweise“, „eventuell“, „wahrscheinlich“, „lokal möglich“, „voraussichtlich“, „gelegentlich“, „aller Voraussicht nach“, „unter Umständen“, „höchstens“ und „allenfalls“ nicht mehr enthalten.  Auch muss das Wetter immer nur für den aktuellen Tag gelten und nicht wie üblich über mehrere Tage hinaus, vorzugsweise Wochenende. Damit soll vermieden werden, negative Stimmungen zu verbreiten. Die Zeiten, wo am Mittwoch bereits die nächste Regenfront für den Sonntag feierlich verkündet worden ist, sind vorbei.

„Es freut uns außerordentlich, endlich diese für uns Radfahrer wichtige Regelung zugesprochen bekommen zu haben. Somit können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren und laufen nicht mehr Gefahr am Stammtisch über das Wetter jammern zu müssen.“ Herr Josef Rad, Chef des Vereins, der die Sache ins Rollen gebracht hat, kann seine Genugtuung kaum verbergen.

Perfid und zynisch sein, das war unsere Aufgabe beim Wetter. (Marcus Wadsak)

Weniger zu lachen haben indes die Meteorologen. Marcus Wadsak, Chefwetterfrosch im ORF meint dazu „Da kann ich klein zusperren und mir einen anderen Job suchen. Die tägliche Stimmungsmache und das zynisch, perfide Formulieren der Wetterberichte, war genau das, was mir an meinem Job gefallen hat. Das ist wie, wenn man einem Mauerer seine Kelle wegnimmt. Oder dem Politiker seine Krawatte.“ Marcus Wadsak erwägt einen Protestmarsch zu organiseren. Passend zur derzeit laufenden Krötenwanderung, sollen dabei alle Frösche am Weg zu den Laichenplätzen Richtung österreichisches Parlament umgeleitet werden.

Das letzete Wort ist also noch nicht gesprochen.

UCI legt sich fest – Scheibenbremse für alle. Auch für die Bahn.

Rennrad mit Scheibenbremse

Die ewige Diskussion rund um die Scheibenbremse am Rennrad ist Geschichte. Michael Brian Cookson, Präsident des Weltsportverbandes (UCI) hat ein Machtwort gesprochen. „Damit wir nicht noch weitere 20 Jahre diskutieren“. Mit diesen Worten ist wohl alles gesagt und die Scheibenbremse findet Einzug in allen Disziplinen innerhalb der UCI.

Das Kriegsbeil rund um die Scheibenbremse ist von der UCI begraben worden.

„Es macht nur dann einen Sinn, wenn wir alle Disziplinen der neuen Technik öffnen“. Das macht eine Kontrolle einfacher und gibt auch der Industrie neue Möglichkeiten.“ Michael Brian Cookson ist überzeugt, dass diese Entscheidung die beste ist, welche der Weltradsportverband in den letzten Jahren getroffen hat.

„Natürlich freut es mich ganz persönlich, dass es mir gelungen ist, auch den Bahnradsport in diese Regelung mit einzubeziehen“. Dass Bahnräder ohne Bremsen auskommen, war vielen schon ein Dorn im Auge und ein Schönheitsfehler, den wir hier ausmerzen konnten.“ Dem Präsidenten ist da wohl ein Meilenstein in der Radgeschichte gelungen. „Diese Entscheidung wird für viel Diskussionsstoff sorgen, aber in 100 bis 200 Jahren wird keiner mehr darüber diskutieren.“

Im Bahnradsport sollen dieselben Scheibenbremsen wie in etwa jene auf der Straße zum Einsatz kommen. 140 mm Durchmesser und Steckachsen von 12 cm. Möglich aber, dass sich hier aufgrund der Nutzlosigkeit einer solchen Bremse, andere Dimensionen durchsetzen werden. Die Industrie ist schon mal gefordert. Erste Test im Dusikastadion in Wien wurden positiv bewertet. Ein Testteam spulte im Geheimen mehr als 2000 Runden ab. Dabei war nur ein einziger Sturz zu dokumentieren. Das von der Scheibenbremse aufgerissene Loch im Wiener-Parket ist erst viel später aufgefallen und wird gerade untersucht.

Stellungnahmen seitens der Athleten konnten noch nicht eingefangen werden. Möglicherweise ziert sich noch der eine oder andere mit einem Kommentar. Die Gefahr zum Buhmann abgestempelt zu werden ist groß.

Bei der vom 12. bis 16. April stattfindenden Weltmeisterschaft in Hongkong werden die Bahnräder noch im „old-shool“ style zu sehen sein.

ktrchts

Sitzprobleme im Radsport – Hautveränderungen

Hautveränderungen

Wer von uns Radsportlern/innen kennt es nicht. Es ist endlich Sommer, der Himmel wolkenlos, die Luft traumhaft frisch, Wochenende, wenig Verkehr, es schreit förmlich nach einer ausgiebigen Ausfahrt. Die ganze Woche hat es geregnet, man hat sich fleißig auf dem Rollentrainer fit gehalten. Und nun das. Schon beim Aufsitzen merkt man einen stechenden Schmerz am Gesäß, der „Furunkelteufel“ hat wieder einmal zugeschlagen, die Ausfahrt wird extrem schmerzhaft bis unmöglich, das Wochenende ist gelaufen. In den meisten Fällen sind Hautveränderungen aufgrund von Sitzproblemen die Ursache.

Sitzbeschwerden bei Radsportlern/innen reichen von relativ harmlosen Scheuerwunden bis hin zu abgekapselten Eiteransammlungen (Abszessen), welche teilweise chirurgisch behandelt werden müssen.

Sitzprobleme im Radsport – Hautveränderungen

Natürlich haben die meisten von uns schon alle möglichen Mittel ausprobiert, doch es gibt leider viele, welche ihr Rezept für das leidige Problem noch nicht gefunden haben und immer wieder damit konfrontiert sind. Dies betrifft sogar Profisportler, trotz professioneller Vorbeugungsmaßnahmen und viel Erfahrung. Nicht selten kommt es zu Trainingsausfällen bis hin zu Ausfällen bei Wettkämpfen.

Im Folgenden möchte ich kurz den (bescheidenen) Stand der Wissenschaft und eigene Erfahrungen widergeben und hoffe auf eine gemeinsame Diskussion. Abgehandelt werden hierbei primär Sitzbeschwerden in Bezug auf Hautveränderungen. Bei Auftreten von Nervenschmerzen (Ausstrahlen der Schmerzen, Kribbelgefühl, Taubheitsgefühl), Schmerzen im Bereich der Hoden oder Prostata bzw. der weiblichen Geschlechtsorgane ist ohnehin das Einholen ärztlichen Rates notwendig (je nachdem: Orthopäde, Neurologe/Neurochirurg, Urologe, Gynäkologe).

Die folgenden Ausführungen sind auch auf den Reitsport übertragbar, wo es auch zu Sitzproblemen kommen kann, wenn auch seltener.

Entstehung von Sitzproblemen

Grundsätzlich muss man festhalten, dass genetische Faktoren eine sehr wichtige Rolle spielen. Menschen mit trockener, empfindlicher und anfälliger Haut, mit Akne oder Neurodermitis in der Vorgeschichte, haben ein deutlich erhöhtes Risiko Sitzprobleme zu erleiden. Ebenso sind Menschen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche (wie z. B. Diabetiker, Patienten mit Niereninsuffizienz, HIV-Patienten u.a.) viel häufiger betroffen. Auf der anderen Seite gibt es Sportler, die ihr Leben lang auch ohne Präventionsmaßnahmen beschwerdefrei sind.

Sitzprobleme im Radsport entstehen in vier Phasen:

  • Zunächst kommt es zu oberflächlichen Hautabschürfungen und Wundscheuern („Wolf“). Reine Schürfwunden finden sich häufig an der Oberschenkelinnenseite und werden durch ständiges Reiben der Haut gegen die Sattel-Außenseite verursacht. Aber auch am eigentlichen Sitzfleisch ist man davor nicht gefeit.
  • Die gesamte Haut ist auch bei Gesunden dichtest mit Bakterien besetzt (physiologische Hautflora). Auch diese physiologische Bakterienflora kann unter gewissen Umständen (feuchtes Milieu, Immunschwäche, Wunden) Hautentzündungen verursachen. Es gibt jedoch auch krankmachende Bakterienstämme, welche auf der Haut von sehr vielen Menschen zu finden sind. Diese haben noch ein deutlich leichteres Spiel und führen gehäuft zu entsprechenden Infektionen der Haut. Häufigster Erreger ist hierbei Staphylococcus aureus. Im Intimbereich besteht eine höhere Bakteriendichte als auf der restlichen Haut. Zudem kommen der ständige Druck durch das Sitzen und oft auch kleinste Hautabschürfungen und Mikroverletzungen hinzu. Gepaart mit dem feuchten und warmen Milieu im Intimbereich, verschlechtert durch Schwitzen und Reibung, sowie der stundenlangen körperlichen Ausdauerbelastung (vorübergehende stressbedingte Immunschwäche) kommt es somit recht häufig zum mildesten Grad der Haarfollikel-Entzündung, der Follikulitis. Hierbei handelt es sich um oberflächliche Entzündungen der Haarfollikel. Die Therapie ist hier noch recht einfach.
  • Bei länger bestehender oder schwerer Follikulitis kann es durch Verstopfung des Haarfollikel-Ausganges im nächsten Stadium zum Furunkel Hierbei handelt es sich um eine abgekapselte Eiteransammlung (Abszess) des gesamten Haarfollikels. Wenn man die betroffene Stelle abtastet, fühlt sich der Furunkel wie eine prall gespannte, ein bis mehrere Zentimeter große Beule an. Alle Kriterien einer Entzündung sind erfüllt: Rötung, Schwellung, Schmerzen, Überwärmung und eingeschränkte Funktion (in dem Fall: Radfahren). Finden sich mehrere Furunkel an einer Stelle, spricht man von Karbunkel. Regelmäßig ist auch die umgebende Haut mitentzündet. Bei Schonung und Therapie, z. B. mit einer Zugsalbe, „reift“ der Furunkel und öffnet sich oft spontan, Eiter entleert sich und es erfolgt eine Abheilung mit Narbenbildung. Häufig ist ein chirurgisches Eröffnen notwendig.
  • Wenn man nun mit einem Furunkel weiter Rad fährt kann die Entzündung in noch tiefere Gewebe vordringen und tiefe Eiteransammlungen verursachen, welche oft nur noch chirurgisch sanierbar sind.

    Prävention von Sitzproblemen


    Hauptprinzipien der Prävention von Sitzbeschwerden im Radsport sind: Reibung und Scheuern reduzieren, Sauberkeit und Hygiene, Trockenheit im Sitzbereich.

    Wenn man sich die vier Entstehungsphasen vor Augen hält wird sofort klar, dass ein primäres Ziel die Vorbeugung von Wundscheuern sein muss. Insbesondere bei häufigem Auftreten von Hautentzündungen im Sitzbereich muss man unbedingt an Radposition, Sattel und Radklamotten denken2:

    • Bike fitting: Meiner Meinung nach sollte jeder ernsthaft Radsport Betreibende einmal im Leben eine professionelle Radvermessung durchführen lassen. Dabei reicht das Angebotsspektrum von modernsten technologischen Verfahren bis hin zur „oldschool“ -Vermessung mit Meterband durch erfahrene Radmechaniker. Die Sitzhöhe ist der wichtigste Parameter. Sitzt man zu hoch rutscht man praktisch bei jedem Tritt seitlich hin und her, was lokal zu starker Reibung führt. Sitzt man zu niedrig kommt es punktuell zu größeren Druckbelastungen im Sitzbereich. Bereits vor dem (teuren) Radkauf sollte man sich diesbezüglich gut beraten lassen, um Fehlkäufe zu vermeiden. Eine schlecht eingestellte Radgeometrie führt natürlich nicht nur zu lästigen Sitzproblemen sondern auch zu orthopädischen Beeinträchtigungen jeglicher Art.
    • Während einer Ausfahrt sollte regelmäßig die Sitzposition gewechselt werden, mal leicht weiter vorne sitzen, mal leicht weiter hinten, und regelmäßig z. B. alle zwei bis drei Minuten für einige Tretzyklen in den Wiegetritt gehen. Durch diese wiederkehrenden Entlastungen ist in vielen Fällen bereits Beschwerdefreiheit zu erreichen.
    • Sattel: Entscheidend für die Passform des Sattels ist der individuelle Sitzbeinhöcker-Abstand.3 Auch wenn breite und dicke Sättel bequemer aussehen, sind diese präventivmedizinisch nicht unbedingt die besseren, eher im Gegenteil, gerade hier kommt es oft zu starken Reibeeffekten. Aber auch ultraleichte Sättel müssen nicht zwangsweise die besten sein. Eine gute Beratung beim Händler des Vertrauens und noch wichtiger eine längere Testfahrt sind ganz essentielle Bausteine zur Vermeidung von Sitzproblemen. Lieber viele Sättel durchtesten bis man den für sich passenden gefunden hat. Da die Folgemodelle der Sättel meistens eine sehr ähnliche Geometrie zum Vorgängermodell haben, hat es weitreichende langfristige positive Auswirkungen, wenn man sein „Goldstück“ gefunden hat.
    • Radhose: Die Radhose ist zweifelsohne das wichtigste Kleidungsstück für den Radsportler (auch wenn viele behaupten es seien die Socken J). Entscheidend ist die Art und Beschaffenheit des Sitzpolsters. Auch hier gilt: nicht für jeden ist dasselbe Material das passendste und dicker und teurer heißt nicht automatisch besser. Moderne Sitzpolster sollten wenige bis keine Nähte aufweisen, rasch trocknen bzw. Feuchtigkeit ableiten und elastische Einsätze besitzen, welche den Druck gut verteilen können. Ich empfehle, sich vor dem Kauf gut vom erfahrenen Händler vor Ort (möglichst kein Internetkauf, v.a. nicht beim Erstkauf) beraten zu lassen und die verschiedenen Modelle anzuprobieren. Achtung Einsteiger: unter Radhosen wird selbstverständlich keine weitere Unterwäsche getragen, dies würde zu sehr starken Reibungen führen.
    • Cremen und Salben: Seit jeher wurden im Radsport die Sitzleder in Radsporthosen regelmäßig mit großen Mengen an Sitzcreme behandelt, da sie sonst nach jedem Waschgang und folgendem Trocknungsprozess mehr oder minder bretthart wurden. Moderne Sitzpolster sind in der Regel so gut verarbeitet, dass sie nicht extra mit Cremen behandelt werden müssen. Guten Cremen zur regelmäßigen Hautpflege im Intimbereich ist somit der Vorzug zu geben. Beim Kauf muss man aber vorsichtig sein, da gewisse Cremen und Salben die Haarfollikel zusätzlich verstopfen und bei übermäßiger Verwendung die Ansiedelung von Bakterien fördern können, sofern nicht antibakterielle Substanzen beigemengt sind. Verwendet man typische kommerzielle Sitzpolster-Cremes, muss man die Radhosen zwischen den Einheiten umso besser reinigen. Es gibt eine Fülle an verschiedenen kommerziellen Cremen und Salben, sowie Empfehlungen zu Einzelsubstanzen und Naturprodukten, nicht alle sind wirklich uneingeschränkt zu empfehlen, erstens weil manche eine schlechte Rezeptur aufweisen und zweitens weil jeder Hauttyp individuell zu behandeln ist, d.h. eine trockene Haut braucht ein anderes Pflegemittel als eine fettige Haut usw. Hier kann man entweder nach dem try-and-error-Prinzip vorgehen und verschiedene Artikel durchprobieren, bis man das Passende gefunden hat, oder man geht sinnvollerweise zu einem guten und sportmedizinisch interessierten Hautarzt, der einem konkrete Empfehlungen geben kann. In den meisten Fällen reicht es aus, täglich eine dünne Schicht der Creme im Intimbereich aufzutragen, im Sinne einer generellen Hautpflege, und vor den Ausfahrten neuerlich eine dünne Schicht. Man sollte die Haut jedoch großflächig behandeln, d.h. auch den Bereich um den Anus, Hoden und Oberschenkelinnenseite. Ich für mich (mit sehr empfindlicher und trockener Haut) habe nach vielen Jahren ein für meinen Hauttyp optimales Produkt gefunden und kann diesen Tipp gerne auf persönliche Nachfrage weitergeben.
      Trainingsplanung: Auf regelmäßige Erholungstage ist zu achten. Bei Einsteigern sollte auf jeden Trainingstag am Rad ein Tag ohne Radfahren folgen, wobei an Letzteren natürlich andere Trainingsreize (alternativer Ausdauersport, Krafttraining) gesetzt werden können. Bei erfahrenen Radfahrern sind ein bis zwei radsportfreie Tage pro Woche ausreichend.Rasur: Bezüglich Intimrasur gibt es keine wissenschaftliche Empfehlung, sehr wohl jedoch einen großen Erfahrungsschatz. Ich habe mit einigen erfolgreichen Ultraradfahrern darüber gesprochen, die z. B. beim Race Across America über eine Woche nahezu dauerhaft mit fast null Schlaf am Sattel sitzen. Der O-Ton war: ganz oder gar nicht. Und das deckt sich auch mit meinen medizinischen Überlegungen. Wenn Haare sehr kurz sind, neigen sie in die Haut einzuwachsen statt herauszuwachsen, was wiederum eine Hautentzündung nahezu vorprogrammiert. Somit empfehle ich: entweder konsequent (praktisch täglich) rasieren, oder es ganz sein lassen. Eine weitere sinnvolle Alternative ist die dauerhafte Haarentfernung, beispielsweise als Laser-Epilation.

      Nach dem Radfahren ist es wichtig alsbald zu duschen und den Intimbereich gründlich trocknen zu lassen, bevor man dann eine saubere und trockene Unterwäsche anzieht (Männer: Boxershorts scheuern in der Regel weniger als Slips). Somit wird die Zeit des feucht-warmen Milieus, in dem sich die Bakterien bekanntermaßen wunderbar vermehren können, möglichst eingeschränkt. Die Radhose soll gründlich mit einem antibakteriellen Mittel gewaschen werden, hierzu sind zahlreiche Produkte erhältlich. Vor der nächsten Verwendung muss die Hose komplett getrocknet sein, Lufttrocknung im Sonnenlicht wird empfohlen, da UV-Strahlen zusätzlich Bakterien abtöten können. Problematisch ist die negative Korrelation von Trainingsumfang und Waschlust bzw. Waschmöglichkeit, wie z. B. im Trainingslager, wo man nach vielen Stunden des Trainings kaum mehr Lust und Zeit für die Radklamottenwäsche hat. Bitte also vor der Anreise daran denken, ausreichend viele Radhosen mitzunehmen und nach Möglichkeit jeden Tag eine frische anzuziehen.

      Indoortraining: Wie erwähnt, begünstigt ein warm-feuchtes Klima das Bakterienwachstum immens. Warme, durchgeschwitzte Radkleidung beim Indoortraining auf Rollentrainern und Radergometern ist somit der ideale Nährboden für die Plagegeister. Sportler mit häufigen Sitzproblemen sollten somit besonders oft in den Wiegetritt gehen, passende Salben verwenden und die Trainingszeit auf dem Indoortrainer generell deutlich einschränken oder ganz weglassen.

      Extrem wichtig für die Prävention und Therapie sind allgemeine Hygienemaßnahmen. Man soll im Haushalt keine Hygieneartikel (Handtücher etc.) miteinander teilen, da die Gefahr der Übertragung von Bakterien gegeben ist. Ich empfehle die Verwendung getrennter Handtücher für obere und untere Körperhälfte. Zudem ist häufiges Händewaschen mit Seife und warmem Wasser unerlässlich. Die infektiösen Bakterien aus befallenen Hautarealen könnten sonst in den Gesichtsbereich gelangen und auch dort zu Hautentzündungen führen. In dieser Lokalisation sind Furunkel besonders gefürchtet, da es zu bleibenden Narben kommen kann. In seltenen Fällen können sich sogar lebensbedrohliche Komplikationen entwickeln, wie z. B. eine Gehirnentzündung oder Hirnvenenthrombose.

      MRSA: MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ist ein besonders Antibiotika-resistenter und pathogener Keim. Viele Menschen sind asymptomatische Träger, d.h. sie sind zwar mit MRSA besiedelt (hauptsächlich in der Nase), erkranken jedoch nicht daran, außer sie übertragen das Bakterium an wunde Stellen, z. B. an vorgeschädigte Haut im Sitzbereich. Menschen mit häufig wiederkehrenden Hautinfektionen trotz Beachtung der Präventionsmaßnahmen sollten Rücksprache mit ihrem Arzt halten und ggf. auf MRSA testen und ggf. behandeln lassen. Dies erfolgt durch Antibiotika-Tabletten, Antibiotika-Salben für die Nase und eine Ganzkörper-Desinfektion mit Chlorhexidin.4 Auch Familienmitglieder bzw. Mitbewohner können befallen sein und bedürfen einer entsprechenden Sanierung, um sich nicht immer wieder aufs Neue anzustecken und das Problem dauerhaft in den Griff zu bekommen.

      Ernährung: Bei Übergewicht ist der Druck im Sitzbereich höher und es kommt durch das Mehr an Fleisch auch zu deutlich höheren Reibeeffekten und Wundscheuern. Zudem ist bekannt, dass sehr hohe Blutzuckerwerte die Entstehung von Infektionen, so auch Hautinfektionen, drastisch begünstigen können. Ein gesundes Körpergewicht und ein normwertiger Blutzucker sollten somit angestrebt werden. Leider ist wissenschaftlich bezüglich Ernährung und Hautinfektionen nicht wirklich viel zu finden. Aus eigener schmerzvoller Erfahrung und der von einigen Sportskameraden, wirken sich generell Lebensmittel, welche zu Blutzuckerspitzen (Zucker, raffinierte Getreideprodukte usw.) oder Anstiegen von Wachstumsfaktoren wie IGF-1 führen (Milchprodukte, tierisches Eiweiß) und auch Alkohol negativ auf das Hautbild aus und erleichtern den Bakterien somit die Ausbreitung. Wie gesagt, breit wissenschaftlich untermauert ist das nicht, aber wenn jemand häufig Probleme mit Hautinfektionen hat, würde ich mal versuchen erstens Milchprodukte wegzulassen, Zucker und schnelle Kohlenhydrate zu reduzieren, und den Konsum tierischer Eiweiße einzuschränken. Vielleich führt dies beim Einzelnen zum durchschlagenden Erfolg.

      NEIN zu Doping: Unter den Dopingmittel führen insbesondere Anabolika („Steroidakne“) und Kortisonpräparate (Ausdünnung und erhöhte Empfindlichkeit der Haut) zu Hautproblemen. Noch ein Grund mehr, konsequent auf Doping zu verzichten.

      Eigentherapie bei Sitzproblemen

      • In leichten Fällen von Follikulitis reichen zumeist ein bis zwei Tage Pause, an denen nicht Rad gefahren und optimaler Weise auch nicht stark geschwitzt werden sollte. Auf trockene und reibungsfreie Verhältnisse im Intimbereich ist zu achten, so soll z. B. zuhause möglichst keine Unterwäsche getragen werden („die Haut soll atmen“). Kurze Sonnenbäder oder kurze Solariumbesuche mit Bestrahlung der betroffenen Region sind ebenso sinnvoll. Häufig zur Anwendung kommt eine jodhaltige Seifenzubereitung. Weitere lokaltherapeutische Cremes enthalten auch andere keimtötende Substanzen wie Chlorhexidin oder Triclosan. Zinkcremen aus der Apotheke halten die Haut trocken und wirken leicht antibakteriell. Nur noch sehr selten werden antibiotikahaltige Cremen verwendet. Die Hautpflege mit für den Hauttyp passenden Produkten kann nach dem Abklingen der Hautveränderungen sofort wieder begonnen werden.
      • Für den Fall, dass sich schon ein oder mehrere Furunkel gebildet haben gelten vorerst dieselben Regeln wie bei der Follikulitis. Ganz allgemein sollte jede größere Eiteransammlung eröffnet werden, entweder durch Abwarten auf eine spontane Eröffnung oder durch das Messer des Arztes. Zunächst kann ein Versuch mit einer Zugsalbe aus der Apotheke durchgeführt werden, in der Hoffnung einer rascheren „Reifung“ des Furunkels mit spontaner Eiterentleerung. Auch Rotlicht-Therapie ist diesbezüglich eine gute Möglichkeit.

        Therapie durch den Arzt bei Sitzproblemen

        • Führt die Therapie mit einer Zugsalbe nicht zur gewünschten Eröffnung des Abszesses, sollte man einen Arzt aufsuchen, der mit einem kleinen Schnitt die Eiterbeule entlasten kann. In manchen Fällen wird eine systemische (d.h. Tabletten oder Infusion) Therapie mit Antibiotika notwendig sein.
        • Wenn die Schmerzen massiv sind, Fieber auftritt, die Hautentzündung sehr ausgeprägt, der Heilungsprozess nach zwei Wochen nicht abgeschlossen ist oder wenn es sehr häufig zu Hautentzündungen kommt, ist ein Arztbesuch unumgänglich, um die entsprechende Therapie einzuleiten bzw. die Ursachen zu ergründen. Ein Arzt kann abklären, ob eine Grunderkrankung der Haut oder eine andere internistische Ursache zugrunde liegt.

         

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        Quellenangaben:

        1) Bilder aus Wikipedia (CC). Follikulitis: Jmarchn. Furunkel: Mahdouch. Karbunkel: Drvgaikwad.
        2) Mellion MB. Common cycling injuries. Management and prevention. Sports Med. 1991 Jan;11(1):52-70.
        3) Jackson N. How Not to Get Saddle Sore Cycling. Can Fam Physician. 1985 Aug; 31: 1453.
        4) Davido B et al. Recurrent furunculosis: Efficacy oft he CMC regimen – skin disinfection (chlorhexidine), local nasal antibiotic (mupirocin), and systemic antiobiotic (clindamycin). Scand J Infect Dis. 2013 Nov;45(11):837-41.

       

     

 

Neue Regelung der StVo zum Thema Sicherheitsabstand

Der Rennradfahrer in der StvO

Endlich. Die Novelle in der StVO ist jetzt da. Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, Jörg Leichtfried prescht in Sachen Sicherheit für Rennradfahrer innerhalb der EU vor. Der § 68 der StVO wurde angepasst und soll jetzt für mehr Klarheit sorgen. Der Sicherheitsabstand wird neu definiert.

So wird der Sicherheitsabstand gemessen.

„Bis jetzt waren die 1,5m Seitenabstand schwer zu verstehen. Insbesondere Männer haben ein gestörtes Verhältnis zu Längen. Auf das wollten wir eingehen“ so Minister Leichtfried. „Männer glauben, in Bezug auf ihr bestes Stück, dass 10 cm mindestens 20, wenn nicht sogar 30 cm sind. Das beeinflusst auch die Einschätzung von Längen im Alltag. Geschätzte 1,5m sind in Wirklichkeit dann eben nur 50 cm. Und das ist zu wenig und zu gefährlich.“

Wie die neue Regelung aussehen wird, wurde der Redaktion von „dieKetterechts“ bereits zugespielt. So wird demnächst im Gesetz folgender Passus deutlicher machen, wie groß der Sicherheitsabstand zu Rennradfahrern am Straßenrand sein muss. Nämlich „mindesten 15x die Länge des eigenen Penis“. Bei einer durchschnittlichen Länge von 9,71 cm im schlaffen und knapp über 13 cm im erigierten Zustand, kommen wir so auf das gewünschte Maß von 1,5 m.

„Da nur 2,38% der Männer einen unterdurchschnittlich kurzen Penis haben, wird sich das nicht wirklich auf die Sicherheit im Straßenverkehr auswirken“. Minister Leichtfried kontert mit Statistiken auf Kritik, dass es auch weniger gut bestückte Männer gibt. „Wenn man davon ausgeht, dass jeder Mann, seine Penislänge überschätzt, kommen wir sowieso auf mehr als 1,5m.“ Der Bundesminister ist sich auch sicher, dass es ein Symbol von Stärke sein wird, also langer Penis, wenn ein Autofahrer viel seitlichen Abstand zum Rennradfahrer lassen wird. Denn viel Abstand, bedeutet für den Hinterherfahrenden „Schau her, ich habe einen langen Schwanz“.

Die Novelle muss jetzt nur noch vom Parlament abgesegnet werden. Und dann wird es heißen, mehr Sicherheit auf Österreichs Straßen. Wann die gesamte EU nachziehen wird ist noch nicht bekannt.

Wie überlebe ich das Trainingslager. Der Anderen.

Keine Panik, wenn andere Trainieren

Mallorca. Gran Canaria. Zypern. Cesenatico. Burgenland. Der elendslange Winter unserer Breitengraden hat so manchen veranlasst, früher als üblich in wärmere Gefilde auszuwandern. Es geht immerhin um den Aufbau einer Frühform. Ja. Die berüchtigte Frühform. Jene Form, die im März so manchen von uns in die Verzweiflung treibt. Nahe am Sportwechsel, beneiden wir diejenigen, die uns um die Ohren fahren und uns ihr Hinterrad provokant aus dem Blickfeld sprinten. Jene, die es sich finanziell und zeittechnisch leisten können fliegen also runter. In den Süden. Der Rest bleibt zu Hause. Und sudert. „Die haben’s gut.“ „Wenn ich könnte, würde ich auch.“ „Der fährt mir dann ja um die Ohren“. „Mit dem kann ich sicher nicht mitfahren“ … Was tun, damit man (ich inklusive) in dieser schweren Zeit nicht in Depressionen verfällt?

Trainingslager Überlebenstipps.

Hier 7 Überlebensstrategien, um das Trainingslager der Anderen ohne bleibende Schäden zu überstehen.

  1. Volkshochschule: Als Alternative zum Trainingslager der anderen, empfiehlt sich ein Besuch in der Volkshochschule. Der Kurs „Regentanz“, wahlweise für Anfänger und Fortgeschrittene, kann die Abstinenzschmerzen lindern. Richtig umgesetzt beschert er den Radauswanderer ein verflixtes Balearen- oder Italientief. Schadensfreude bei der vorzeitigen Rückkehr jener Verfluchten inklusive.
  2. Yoga: Yoga hilft immer. Yoga hilft bei allem. Das behauptet zumindest meine Freundin. Damit findet man zur Mitte und zu sich selbst. Aggressionen werden abgebaut. Akzeptanzen gestärkt. Oder so was Ähnliches. Eine Yogaeinheit pro Tag, kann also die bösen Geister vertreiben.
  3. Autosuggestion: „Du bist was du denkst.“ „Du bekommst, was du dir wünscht.“ „Self fullfilling prophecy (selbsterfüllende Prophezeiung).“ Während die anderen sich am Col de Soller raufschinden oder nach Sa Calobra hinunterfetzen, einfach autosuggestiv dagegenwirken. „Ich brauch das nicht.“ „Ich bin sowieso stark genug“. „Ich muss erst im September in Form sein.“ Mir hat das zwar noch nie geholfen, aber vielleicht hilft das euch. Man muss ja nur an sich glauben. Und Glaube versetzt Berge. Und Esoterik ist sowieso das Nonplusultra. 
  4. Social Media: Die Anderen posten den Puig Major? Kein Problem. Das Imperium schlägt zurück. Postet einfach den Wäscheberg im Bad, oder den Berg voller Geschirr aus der Küche. Schreibt dazu, dass das auch Training ist. Denn ein Radfahrer lebt nicht nur von Kilometern allein. Crosstraining ist in. Ganzheitliches Training das Erfolgsrezept. Monotonie ist out. So könnt ihr jedes Posting der Glücklichen entzaubern. Mit fiesen Kommentaren. Irgendwann verliert der andere die Lust daran, sein Training zu dokumentieren und alles ist wieder gut. Bis er Heim kommt. 
  5. Abstinenz: Fühlt ihr euch für Strategie Nummer 4 zu schwach? Dann bleibt noch Strategie Numemr 5. Abstinenz. Komplette Abstinenz. Kein Handy, kein Computer, kein Wlan. Damit schützt man sich. Hart, aber effektiv. Man muss nichts lesen, nichts liken, nichts kommentieren, nichts ertragen. Egal wieviel die anderen facebooken, instagramen, twittern, snapchatten … was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. Dass es bei der Rückkehr eine Diaschau geben wird, ist ja sehr unwahrscheinlich.
  6. Heimzahlen: Nichts ist effizienter als Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Freund oder Freundin sind 100km bei Sonne im Süden gefahren? Fahr einfach hierzulande 110km + bei Regen und Nebel und degradiere sie zu Statisten. Damit setzt du denen deinen Rucksack auf. Jetzt müssen die im Trainingslager nicht nur schwitzen, sondern auch dich zu Hause überleben. Mit Strateige Nummer 1, 2, 3, 4, 5 und 7. Bingo! Jetzt wird’s lustig.
  7. Scheiß dich nicht an: Dann du hast auch ein Trainingslager gebucht. Nach den anderen. Dann, wenn es hier ab Mitte April bis einschließlich Ende Mai durchgehend regnen wird.  

Viel Spass auf der Suche nach der Frühform.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

#ketterechts #styliseyourride