Rennradtraining in Istrien. Tag 5.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog
In der Ruhe liegt die Kraft.

Eigentlich. Ja, eigentlich hätte heute das Wetter schöner sein sollen. So zumindest war die Prognose. Das war zwar letzte Woche aber immerhin. Leider war es nicht so. Nach der gestrigen Postkartenidylle, zeigte sich die Halbinsel von ihrer weniger postalisch schön anmutenden Seite. Frischer, stürmischer Wind, gepaart mit leichten bis mäßigen Regentropfen ließen so manchen hier im Hotel auf Plan B umsteigen. Für Triathleten ist das Laufen oder Schwimmen. Ich als Purist habe keinen Plan B. Wenn Rennradfahren nicht geht, dann geht eben Rennrad fahren.

Pünktlich zwischen 1045 und 1115 treffen wir uns in der Lobby. Drei Musketiere. Ohne Furcht und Tadel. Dem herbstlichen Porec trotzend. Nach fünf Kilometern ein erster Sprühregen. Nein. Die Schuhe dürfen nicht nass werden. Wir suchen Unterschlupf. In der Weinbar am Hafen. Draußen kalt, innen wohlig warm dank Heizstrahler. Aus einem kurzen Espresso-Stopp wird ein längeres Verweilen. Wer geht denn schon freiwillig ins Nasse. Vor allem im Urlaub. Gegen 1215 dann doch der Wille, die Weinbar zu verlassen. Draußen pfeift der Wind immer noch durch jede noch so kleine Ritze. Es ist aber trocken. Die Entscheidung das Rennrad doch noch zu benutzen fällt einstimmig. Wir verlassen Porec Richtung Novigrad. Es läuft. So gut, dass ich entscheide, den heutigen Tag mit Kraftausdauertraining zu füllen. Sprints. Kurze Sprints. Lange Sprints. So wie bei der Auffahrt nach Tar (Tre Torri). Zwei Kilometer aus einer Senke hinauf. Es tut ganz schon weh. Oder die Brückengerade vor Novigrad. Ein Strava Segment. Seit heute halte ich dort die elftbeste Zeit. 56 Sekunden für 0,8 km. Da sind schon ein paar Laktate liegen geblieben.

Von Novigrad weiter Richtung Umag. Außerhalb von Novigrad, bläst der Wind so stark, dass wir umkehren müssen. Nochmals die Brücke und die Gerade, die Steigung zurück Richtung Tar und denn doch einen Abstecher hinauf nach Labinci. Das Wetter hält, so geht es weiter nach Visnjan. Wegen einer versperrten Straße müssen wir leider auch hier wieder umkehren. Zurück nach Labinic und dann direttissima nach Porec. Vollgas. Wind im Rücken. Nach weiteren acht Kreiverkehre sind wir wieder beim Hotel. Ich biege ab. Der Rest will noch fahren. Kommt aber maximal zwei Kilometer weit. Dann setzt Regen ein. Starker Regen. Ich habe fertig. 57 km sind es doch geworden. Eine magere Ausbeute.

Die verbliebene Zeit nutze ich, um mir das Hotel genauer unter die ketterechts-Lupe zu nehmen. Das Valemar Diamant Hotel Porec ist ein auf Sport spezialisiertes Haus. Schwer zu übersehen, wenn man sich in der Lobby aufhält. Tennisspieler, Läufer, Mountainbiker und Rennradler. Vor allem um die Rennradler ist man hier sehr bemüht. Valamar loves bike ist der eigene Schlachtruf. Ein eigener Radkeller sorgt dafür, dass die Velos in guten, alamgesicherten und videoüberwachten Händen sind. Zurtritt nur mit Genehmigung. Natürlich ist es ratsam, das Rad im Radkeller zusätzlich zu versperren, so dass niemand die Möglichkeit hat, auch nur Einzelteile davon mitzunehme. Für Wellness und Beauty ist auch gesorgt. Nicht nur für den eigenen Körper, sondern auch fürs Fahrrad. Ein Waschplatz macht aus jeder Sau, wieder eine glänzende Dame. Werkzeug für schnelle Reparaturen ist auch vorhanden. Spezialwerkzeug hat man als Profi sowieso selber mit.

Übrigens. Wenn man ein Zimmer mit dem Zauberwort „valamarlovesbike“ bucht, dann bekommt man 20% Ermäßigung auf den Zimmerpreis. Eine Gratis Trinkflasche ist dann auch im Zimmer abholbereit. Zusammen mit einem isotonischen Getränk pro Tag. Prost.

Sonst bietet das Valamar Diamant auch vieles. Ein großes Indoor Becken, wo sich ab 0700 Uhr angemeldete Triathlonvereine die Flossen in die Hand geben, ein sehr großer Gym-Bereich mit hochmodernen Geräten, ein kleiner Raum mit Matten, Spiegeln und Ballettstangen für Stabi-Übungen und natürlich Wellness und Sauna. Sauna zum Aufpreis. 70 Kuna (ca. € 10) für 3 Stunden. Reservierungen bei schlechtem Wetter erbeten.

Besonders hervorheben möchte ich die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des gesamten Personals. Von der Rezeption bis zu allen KellnerInnen – und von denen gibt es hier sehr viele.

Zum Essen kann ich wenig sagen. Außer, dass es üppig ist. Abendsbuffet und Frühstücksbuffet. Sportlergerecht und weniger. Suppen, Salate, Fleisch, Fisch, Gemüse, Beilagen, Nudeln, Kartoffeln, Pizza und jede Menge süße Versuchungen. Was jetzt frisch ist oder nicht, kann ich schwer beurteilen. Wenn so viel Essen auf einmal frisch wäre, dann Hut ab. Wenn nicht, schade. In Summe muss ich sagen, dass Preis/Leistung passt.

Wer sich nicht unbedingt nach einsamer Idylle sehnt, der ist hier gut aufgehoben. 200 Meter vorm Strand und 20 gestoppte Gehminuten vom Hafen/Stadtzentrum entfernt. Rennradtechnisch sind die besten Hotspots der Halbinsel leicht erreichbar. Porec und das Hotel liegen an der Ostküste ziemlich genau mittig. Pula im Süden ist ca. 50 km entfernt. Der Norden ebenso. Bis zur Westküste sind es ca. 60 km.

Noch ist ja nicht aller Tage Abend. Vielleicht finde ich noch was. 😉 Meckern kann man immer. Schönreden auch.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #cycling #istria #valamarhotels #valamarlovesbike

Rennradtraining in Istrien. Tag 4.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Der Poklon (950m) hat mir heute den Zahn gerissen.

Ich leben noch und kann das Abendessen im Hotel genießen. Auch wenn mir die Augen vor Müdigkeit zufallen. Was für ein Tag. Und was für ein Lob an meinen Garmin Edge 1000. Gestern habe ich ihn noch verflucht, heute war meine allerletzte Rettung. Nach ca. 100 km war ich von der geplanten Route abgekommen. Zu schön war der Rückenwind. Zu schön die Straße. Aber nach Koper wollte ich nicht. Ich musste nach Pazin zurück. Aber wie?

Beim Frühstück heute morgen kann ich niemanden überreden mitzufahren. Poklon und Vojak stehen am Plan. Von Pazin zur Ostküste, dann rauf nach Opatja, um von dort eine Höhenmeter-Orgie zu erleben. Von 0 auf 1400 m.ü.M. Also zog ich allein fort. Von Porec mit dem Auto nach Pazin. Schnell einen Parkplatz gesucht und schon geht es los. Ohne Track. Den habe ich zwar, aber in der verkehrten Richtung. Ich will aber gegen den Uhrzeigersinn. Also zuerst wie immer einmal verfahren und dann bin ich auf der Straße 64 Richtung Meer. Es ist schon ziemlich warm. Die Sonne heizt ordentlich. Doch das Problem ist der Wind. Stürmisch. Stark. Brutal. Vom ersten Meter weg begleitet er mich schon. Und er macht keinen Anstand, sich zu legen. Nach 30 km erreiche ich Vozilci. Dort nehme ich die Straße 66 Richtung Opatja, 36 km entfernt. Vor mir eröffnet sich dann ein herrlicher Panorama. Ich krieg erst später mit, dass ich mich hier bereits auf der Küstenstraße befinde, denn die Adria macht hier auf norwegischem Fjörd und kommt ins Landesinnere bei Plomin Luka zu Besuch.

Der Wind ist immer noch Spielverderber und nimmt mir all meine Kräfte. Ich komme kaum vom Fleck. Die gesamte Küstenstraße habe ich für mich allein. Wobei Küstenstraße etwas irreführend ist. Ich befinde mich ca. 200 m.ü.M. Vor mir die Bucht von Rijeka und die schneebedeckten Berge mit dem Skigebiet Platak. Die Straße fällt nach unten, doch der Wind macht sie zur gefühlten Steigung.

Nach endlosen 25 km ca. bin ich unten. Ich schlendere mich durch Medveja, Lovran und Ika bis ich endlich in Icici bin. Am Fuße der befürchteten Steigung zum Plokon. Am Kiosk unten am Parkplatz fülle ich meine Trinkflasche – die einzige, welche ich mithabe, und gönne mir ein Snickers und einen großes Corny Schokoriegel. Dann mache ich mich auf den Weg.

Die ersten Kilometer winden sich nach Poljane hoch. Eine Kehre jagt die andere. Die Mittagssonne mitterlweise erbarmungslos. Ich habe zu viel an. Aber das ist gut so. Von Poljane nach Veprinac wird das Tempo schon etwas kürzer. Nach Veprinac, ganz allein in der Pampa, heißt es leiden. 18% 13%, 14% … die kleinen aber feinen Rampen wechseln sich gekonnt ab. Ich schau nur mehr auf den Garmin. Ganz genau auf die aktuelle Höhe und die noch zu fahrenden Kilometer. Mit Radfahren hat das nichts mehr gemein. Der Wind hat mir auf den ersten 64 km bereits alle Zähne gezogen. Die Psyche hat schon Plan B im Tallon. Durch den Ucka-Tunnel. Per Anhalter.

Bis zum Pokolon sind es noch einige Kilometer und noch mehr Höhenmeter. Hier ist der Frühling noch nicht eingezogen. Die Vegetaion braun. Tod. Im Winterschlaf. Die letzten Kilometer haben es in sich. Ich kann kaum mehr. Nur das Schild „2 km bis zum Dopolavoro“ geben mir noch etwas Kraft. Endlich bin ich oben auf knapp 1000 m.ü.M. Jetzt noch 5 km und 400 HM bis zum Vojak. Ich fahre die Stichstraße rauf. Entscheide aber dann schnell umzukehren. Die Straße schaut echt nicht gut aus.  Steine, Baumstämme, Rollsplit. Rauf würde gehen, aber so runterzufahren? Ich verzichte. Und nehme die Abfahrt hinunter.

Ich bin ohne Track unterwegs. Das rächt sich jetzt. Ich nehme zwar die richtige Abzweigung (die falsche hätte mich wieder Richtung Meer gebracht (Vozilci). Bei Lupoglav aber verpasse ich irgendwas. Ich fliege mit Rückenwind Richtung Rocko Polje und dann weiter Richtung Buzet. Erst als ich ein Schild mit „Koper 47 km“ sehe werde ich stuzig. Ich halte an und konsultiere meinen Garmin.

„Wollen sie an den Starpunkt zurück?“ „Ja, ich will“. Auf dem kürzesten Weg. Postion checken und schon lots mich mein Garmin. Über Stock und Stein. Güterwege, die wohl nicht einmal die Einheimischen kennen. Eine Achterbahn der Gefühle. Und der Straße. Rauf. Runter. Links. Rechts. Unter der Schnellstraße. Über der Schnellstraße.

Mittlerweile habe ich mein üppiges Essen mehr als verdaut. Wasser sowieso schon längst keines. Ich befinde mich im Zero-Energy-Modus und bin auf Überlebenstraining umgesattelt. Noch fehlen ca. 25 km.

Mein Garmin arbeite fleißig und gewissenhaft. Nur in Hum haben wir einen kleinen Disput. Ich glaube ihm eine Linksabbiegung nicht und schon befinde ich mich in einer Sackgasse. Eine Kirche auf einem Hügel. Sonst nichst. Also retour. Der Tag ist schon lange und ich nähere mich in Windeseile meinen Startort Pazin. Ich kann bis auf einer letzten 6%igen Steigung noch einiges an Reseverkräfte mobilisieren. Nach 5h18, 2.400 HM und knapp 130 km kann ich wieder ins Auto steigen und zurück nach Porec fahren.

Fazit: Istrien ist echt ein Traum. Egal ob es jetzt ausgebauten Straßen sind, ober wie heute geheime Güterwege. Auch die Leute sind hier sehr nett und freundlich. Vor allem das Personal in den Hotels. Ich bin der Meinung, dass es nicht immer Mallorca sein muss. Ich kann nur sagen: Visit Istria. Mit dem Rennrad.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #istria #croatia #valamarhotels #valamarmoments #valamarlovesbike

Rennradtraining in Istrien. Tag 3.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger.
Alle Wege führen nach Rovinj.

Alle Wege führen nach Rovinj. So wie alle Wege wieder nach Porec zurückführen. Warum ich das weiß? Ganz einfach, weil ich es selbst erlebt habe. Erlebt habe ich auch, dass man nicht immer einem Garmin trauen soll. Ja, denn Garmin ist ein sturer Bock, der immer alles besser wissen will.

So geschehen heute. Auf dem Programm eine Tour über das Landesinnere nach Rovinj und dann wieder retour. GPX Datei hochgeladen und weggefahren. Ich will zum Startpunkt der Tour geführt werden. Garmin führt mich. 20 Meter davor biege ich rechts ab. Ich bin auf der geplanten Strecke. Doch was macht der Garmin? Er zwingt mich ständig umzudrehen. Ich check nicht warum. Doch, jetzt check ich es. Die Funktion an den Startpunkt der Tour zu fahren lässt sich nicht automatisch aufheben, wenn man irgendwie doch früher auf die richtige Strecke kommt. Das wusste ich nicht. Ich wusste auch nicht wo ich bin. So habe ich dann doch nachgegeben und bin dem Garmin gefolgt. Leider. Die Tour stand von Anfang an unter keinem guten GPS-Stern. Erst als der Startpunkt erreicht war, ließ sich der Garmin erbarmen. Um uns denselben Weg zu ersparen, haben wir dann eine andere Variante gewählt. Mit einer old-school Karte. Ja. So wie früher.

Erfahrungen von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Knapp daneben ist auch vorbei.

Irgendwann waren wir dann doch wieder auf der Originalstrecke und wir konnten die besten Teile dieser genießen. Ein paar schöne Abfahrten und Steigungen. Von Kringa nach Sveti Petar U Sumi. Von dort dann nach Zminj. Hier dann auch wieder totales Versagen. Streckenabweichung. Und dann aufgrund der verlorenen Zeit die Entscheidung nach Rovinj zu fahren. Vollgas. Immer zwischen 45 und 50 km/h. 24 km in weniger als 28 Minuten Fahrzeit. Rovinj. Umkehren und die selbe Strecke retour. Wir sind wieder dort, wo wir sein sollten. Noch knapp 49 km bis nach Porec. Wir haben Stress. Ein Mitstreiter hat um 1600 Uhr ein Telco. Das wird sich nicht ausgehen.

Ortsunkundig wie wir sind, nehmen wir eine kleine Abkürzung. Wir sparen uns 10 km und biegen Richtung limski zaljev rezervat. Ein traumhaft schöner „Fjord“. Die Straße erhebt sich jetzt entlang des Wassers. Während ich fotografiere überholen mich zwei ganz schnelle Jungs. Ich hänge mich an sie an. Mit Mühe und Not erreiche ich den Scheitelpunkt. Es kommt noch dicker. Eine ganze Truppe junger tschechischer Rennradler fährt an mir und meinem Kumpeln vorbei. Ich lasse mich nicht zwei Mal bitten und hänge mich in deren Windschatten. Wir werden akzeptiert. Das Begleitfahrzeug der Gruppe lässt sich hinter uns fallen. Das Tempo ist hoch. Die Jungs kreiseln. Wie lassen aus, wollen nicht stören. Nochmals zwischen 45 und 50 km/h. Es ist ein Tempospass. Einfach nur geil. Bei Funtana lassen die Jungs nach. Sie rollen aus und verabschieden sich dann Richtung Meer. „Thank you guys“. Wir werden gegrüßt und begeben uns auf die letzten drei Kilometer unserer heutigen Tour. In Summe 112 km und 1.400 Höhenmeter. Schnitt bei 29 km/h. Nicht schlecht trotz mehrerer ungeplanter Stopps. Details erspare ich. Es geht um ungewolltes Austreten in der Natur. Mehrmaliges. Telco ist sich doch ausgegangen.

Fazit: Lerne den Garmin zu bedienen, zu verstehen und nicht immer zu vertrauen. Oder lerne koratisch und frage nach dem Weg.

Morgen plane ich den Ucka. Mal sehen ob ich ihn finde bzw. ob ich wieder nach Hausse ins Hotel zurückfinde.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #istria #croatia #valamarmoments #valamarlovesbike

PS: Istrien ist einfach genial. Ich habe noch lange nicht alles entdeckt. Und es gibt sehr vieles zu entdecken.

Rennradtraining in Istrien. Tag 2.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger.
Rennradtraining in Istrien.

Dobra vecer. Ich melde mich wieder aus Porec. Tag zwei meiner Stippvisite auf der kroatischen Halbinsel. Bei unserem morgendlichen Spaziergang kam uns in den Sinn, am Parkplatz des Hotels das lustige Kennzeichenraten zu spielen. K, VL, SB, OP, G, LL waren uns geläufig. Beim W scheiterten wir. Ich. Woher dieser wohl käme? Eine Ähnlichkeit mit meinem Auto hatte er. Sie.

Alles schien einfach zu sein. So wichen wir auf kroatische Kennzeichen aus. RI, PU, ZG. Ich weiß woher diese Autos kommen. Wisst ihr es? Rijeka, Pula, Zagreb. Bravo!

Tag 2 beginnt mit einem mehr als reichhaltigen Frühstück. Mann, kann man sich da überfressen. Die Pancakes (Eierkuchen – auch Pfannkuchen, Eierpfannkuchen, Palatschinken, Flädle, Eierpuffer, Omelettes und Plinsen genannt) haben es mir angetan. Mit Marmelade, Schokocreme und Honig. Auf einer Tafel steht 70 Kalorien pro Stück. Ohne Belag. Der ist mindestens drei Mal so enegiereich. Mein Kopf rechnet schon die erforderlichen Tageskilometer aus, damit mein Energiehaushalt wieder in die notwenige Balance kommt. So viele Stunden hat kein Tag. Scheiße.

Morgentoilette. Check. Ich bin bereit. Etwas Balasstoff fließt die Kanalisation hinunter. Meine „furia rossa“ ist gesattelt. Die Zügel stramm. Es hat knapp 10 Grad. Ich fahren heute ohne Stirnband. Dafür mit Ketterechts Cap. Ein „schneller UMAG 100er“ steht am Plan. Zusammen mit einigen Trirunnern, meinem alten Triathlon Verein aus Linz, geht es zuerst Richtung Landesinnere. Die Sonne knallt schon ihre Frühlingsgefühle direkt auf uns. Sonnencreme. Wo bist du? Sonnenbrand. Lass dich auf mich nieder. Die Straßen teilweise so neu wie meine Suplest Edge3 Schuhe. Hier rollt der Rubel. Teure Laufräder sind im Vorteil. Dann gibt es wieder Abschnitte, die Rütteln dich und schütteln dich, als wären die Äpfel schon reif. Der Wind bläst uns seitlich in die Frisur.

Ich habe keine Ahnung wo ich bin. Muss es ja nicht wissen. Zum Glück habe ich den Garmin. Dieser schickt mich jetzt nach links in Fahrtrichtung gesehen. Leicht bergab. Die ersten Attacken aus dem Feld. Horst lässt sich nicht bändigen. Der Spassfaktor ist hoch. Wir erreichen die Straße nach Novigrad. Eine lange Gerade trennt das Meer von einer Mündung. Der Wind bläst uns, mir, jetzt leider direkt ins Gesicht. Vorbei an Novigrad geht es Richtung Umag. Diesmal ist der Wind unser, mein, Freund. Leicht abschüssig und mit Rückenwind rollt die Gruppe sehr homogen. Ich vorne. Ab und wann leichtes Murren. Die Asphaltblasen soll ich mit Kette links fahren. Dem Gruppenkarma zuliebe. Ich und Kette links. Ha Ha.

In Umag verdirbt uns eine gesperrte Straße den Routenbrei. Ich bin so ortsunkundig, dass ich die Sperre nicht umfahren kann. So wähle ich die Route nach Buje. Wir kürzen den Track ab. Kurz vor Buje entscheiden wir die Bergwertung Buje zu nehmen. Wir treffen hier zufällig auf Mike. Mike ist am Freitag von Linz zum Loiblpass, am Samstag vom Loiblpass nach Triest und heute morgen von Triest nach Porec unterwegs gewesen. Mike gesellt sich zu uns. Wir sind die einzige Gruppe, bei der einer mehr ankommen wird, als weggefahren sind. Aus Freude, Mike getroffen zu haben, bitten wir ihn, uns Windschatten zu geben. Ha. Ha.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger

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Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger

Von Buje bis Novigrad geht es gegen den Wind etwas temporeduziert dahin. In Novigrad wartet dann der wohlverdient Kaffee im Vitirol direkt am Meer. Cappuccino und Americano, dazu Cola, Wasser und ein paar Toasts für die Müderen. Die Sonne schenkt uns Wärme. Nach kurzer Rast die letzen 19 km zurück. In der Gruppe wird es still. Nach 84,1 km sind wir wieder im Hotel. Zwei verlassen uns. Wir wollen den 100er vollmachen. Also weiter Richtung Funtana und Vrsar. Am Ende von Vrsar geht es nochmals bergauf. 7% und 9%. Die Laktatproduktion wird nochmals angetrieben. Nach Exakt 92,1 km drehen wir um. Nebel zieht auf. Es ist jetzt ziemlich frisch. Ich habe Angst, dass die Black Pearle auftaucht und uns Captain Sperrow kapert. Gespenstisch die Stimmung. Am Ende sind es genau 100,9 km. Mission accomplished.

Zurück im Hotel. Duschen und dann ein feiner Spaziergang in die Stadt Porec. Idyllisch der Sonnenuntergang. Groß der Hunger. Mahlzeit. Mann, kann man sich beim Abendessen auch überfressen. Diesmal wähle ich Hühnerspieß und Gemüse. Sonja wählt Risotto mit Meeresfrüchten. Für die gewählte Nachspeisse bräuchte ich 2 GB Speicher. Ich bin voll. Laku noc!

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #istria #croatia #valamarmoments #valamarlovesbike

PS: Istrien ist echt ein Traum für Rennradfahrer.

Rennradtraining in Istrien. Tag 1.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog  und Eventliveblogger.
Istrien – nah genug für Kurzentschlossene.

Man muss im Leben spontan sein. So wie wir es waren. Schnell war das Auto gepackt. Poreč wir kommen. Von Wien sind es gute fünf Autostunden. Wien – Graz – Ljubljana – Poreč. Fast alles Autobahn. Wenig Verkehr und je südlicher wir gekommen sind, desto frühlingshafter die Temperaturen. Start bei minus 2 Grad um 0630 Uhr. Ankunft bei 19 Grad. Im Schatten. Rennradfahrerlunge, was willst du mehr.

Schnell ist eines der vielen Valamar Hotels bezogen und das Rennrad startklar gemacht. Ein Prolog muss es sein. Eine kurze, knackige Einheit. Ich wähle Poreč – Novigrad – Poreč. Knapp 40 km zum Einfahren. Teilweise entlang des Meeres mit Kurzvisite am Hafen. Viele Gleichgesinnte treffe ich unterwegs. Alleingänger und fette Gruppen. Ich bin zum ersten Mal mit dem Rennrad auf Istrien. Aber alles wirkt schnell sehr vertraut. Natürlich habe ich mich informiert. Wie darf man hier fahren. Was darf man hier fahren. Martin von Istra Outdoor hat mich zudem auch noch bestens instruiert. Die Gesetzeslage ist hier sehr kompliziert. Grundsätzlich gilt ein Verbot des Nebeneinanderfahren. Also immer schön brav im Gänsemarsch.

Ich fahre zum ersten Mal seit langem ohne Überschuhe und endlich auch wieder ohne Handschuhe. Meine neuen Suplest Edge3 sehen somit zum ersten Mal das Licht der Welt. Was ein Frühling so alles für Nebenerscheinungen mit sich bringt.

Die 40 km sind schnell heruntergespult. Wie immer im Trainingslager schon am ersten Tag die Sau rauslassen und sich zu Tode strampeln. Zum Glück sind mir die Garmin Vector2 ausgefallen. Meine Werte hätten mich sonst erschreckt. Morgen gibt es neue Batterien, welche ich selbstverständlich bei mir dabei habe. Ich bin ja bestens vorbereitet.

Istrien gefällt mir jetzt schon. Was ich während der Anreise gesehen habe, verspricht nur Gutes. Das Landesinnere mit den vielen Anstiegen. Die Küsten. Der Ucka und der Vojak. Von 0 auf 1400 m.ü.M in 22 km. Ein „must ride“. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Tage. Ihr auch?

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #istria #coratia #valamarmoment #valamarlovesbike

 

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradbog und Eventliveblogger

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Kraftausdauertraining mit dem Rennad.

Alternativen von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Kraftausdauertraining mit dem Rennrad – freihändig

Die ersten stärkeren Sonnenstrahlen wärmen bereits die Thermoschichten. Der Asphalt ist teilweise schon vom Rollsplit befreit. Die Vögel zwitschern endlich wieder altbekannte Melodien. Die Wiesen haben ihr saftiges grün wiedergefunden. Die Sträucher entledigen sich ihrer Nacktheit. Einzig allein die Bäume ruhen noch. Auch wenn die Knospen zaghaft aus ihrem Winterschlaft erwachen. Die Tage werden länger. Es passiert. Der Winter verabschiedet sich.

Die Zeit des Wintertrainings ist jetzt endgültig vorbei. Während alle anderen auf Mallorca weilen (zumindest empfinde ich das), mache ich mir Gedanken, wie ich meinem monotonen Training etwas mehr Pep geben kann. Lag der Fokus bis dato auf Ausdauer und Kilometer sammeln (selten zuvor hatte ich um diese Jahreszeit schon so viele in den Beinen), fokussiere ich jetzt auf Kraftausdauer. Wo es möglich ist, drücke ich drauf. Lange. Länger. So lange es geht. In der Ebene. Bergauf. Gegen den Wind. Wieder und immer wieder. Zwei bis drei Minuten. Dann wieder Ruhe. Das ganze wiederhole ich. Ein paar PR auf strava sind schon gefallen. Im März. Trotz noch leichtem Übergewicht.

Neu im Programm bei mir ist Kraftausdauertraining bergauf. Freihändig. Aufrecht im Sattel sitzend. Das macht mir echt Spass. Gestern beispielsweise bin ich die gesamt Strecke rauf auf die Sophienalpe (Wien/Mauerbach) so gefahren. Samt Kurven und Kehren. Knapp 20 Minuten für fünf Kilometer. Nicht nur, dass man dabei die Beinkraft stimuliert. Man trainiert so auch Gleichgewicht. Und man erkennt, ob man gut am Rad sitzt oder nicht. Ich sitze zum Glück bombenfest. Danke bikefitting.

Je ruhiger man bei dieser Art den Berg hochzufahren sitzt, desto mehr werden die Oberschenkelmuskeln beansprucht und logischerweise trainiert. Ein paar mal die Hände vorne verschränken verschärft das Ganze noch um ein paar Nuancen. Drücken. Drücken. Drücken. Ziehen zahlt sich nicht aus.

Die Daten, die ich dann über das Cycling Dynamics von Garmin bekomme sind sehr aussagekräftig. Weil rein aus den Beinen getreten. Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Leistung (Watt) und die Aufstiegsgeschwindigkeit (VAM) sind ein guter Indikator dafür, in welcher Form ich mich gerade befinde. Mein Radlerherz lacht. Und es pocht.

Cristian Gemmato @_ketterechts
#ketterechts #venividibici #garmin #vector #cyclingdynamics

PS: Freihändiges Fahren ist laut StVo verboten.

15 gute Gründe das Trainingslager zu beenden.

Gedanken von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger.
Alle Jahre Mallorca.

Irgendwann ist immer Schluss. Immer? Nicht, wenn man im Trainingslager ist. Sieben oder zehn Tage müssen bis aufs Letzte ausgenutzt werden. Es geht ja darum, den Daheimgebliebenen von erstrampelten Heldentaten zu erzählen. 1000 Kilometer sind das mindeste. Von den Höhenmetern will ich hier gar nicht schreiben. Die müssen schon fünfstellig sein – mit einer zwei davor.

Je länger so ein Trainingslager dauert, desto größer ist die Anstrengung sich Tag für Tag erneut aufs Velo zu schwingen. Es bedarf ausgeklügelter Motivationskünste, dies wieder und immer wieder zu tun. Ich habe es ja schon erwähnt. 100 km pro Tag sind das mindeste fürs Ego. Die Beine werden hier nicht gefragt.

Wann ist jetzt aber der richtige Zeitpunkt, das Trainingslager zu beenden? Hier die 10 stärksten Anzeichen dafür, dass der Rückflug angetreten werden muss.

  1. Strava löscht dein Profil, wegen zu hohen Datenaufkommens.
  2. Der Restaurantleiter spricht ein Betretungsverbot aus. Für das Frühstücks- und das Abendbuffet.
  3. Hürzeler bekommt Angst um den Zeitwert des ausgegebenen Miet-Rennrades.
  4. Die Strasse zum Cap de Formentor muss wegen dir nochmals neu asphaltiert werden. Das könnte aber wieder 20 Jahre dauern.
  5. In Petra gibt es deinetwegen eine Orangen mehr.
  6. Toursiten bleiben wegen deines Schweißgeruches von der Insel fern.
  7. Dein Handy kann dich beim Selfie nicht mehr schärfen, weil du zu dünn bis.
  8. Der Seitenwind bläst dich deshalb von von der Westküste direkt zu Ostküste. Das bringt einen Strava COM. Unerlaubterweise.
  9. Du kannst dann im Flieger auch gleich auf der Armlehne zwischen Platz A, B und C sowie D, E und F Platz nehmen.
  10. Beim Betrachten des Fotos deines Partners hast du Erinnerungslücken.
  11. Der Betreiber an der Tankstelle Lluc hält bei bestem Kaiserwetter seinen Stammtisch für dich frei.
  12. Du sprichst fließend mallorquinisch.
  13. VOX will dich für die Sendung „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“ engagieren. 
  14. In Palma steht ein Denkmal mit deinem Konterfei.
  15. Deine Gesichtshaut ist trockener als die Dörrrzwetschgen am Wochenmarkt von Alcudia.

Ich wünsche eine gute Heimreise.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts 

Achtung Rennrad-Poser. So werdet ihr mit Sicherheit entlarvt.

Gedanken von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger.
Look pro. Go slow.

Sie sind der letzte Schrei. Sie sind die Brotgeber eines ganzen Industriezweiges. Sie sind die unumstrittenen Lieblinge der Marketing- und Werbeabteilungen. Sie lauern auf den Straßen. Sie nutzen jede noch so kleine Chance. Am Berg. Im Flachen. Am Kaffeetisch. Sie sind meist ganz vorne, wenn es ums Äußere geht. Manchmal etwas weiter hinten, wenn es in den Berg geht. Bei einem technischsen Defekt rufen sie schamlos ein Taxi. All das ist ihnen aber egal. Ihr primäres Ziel ist das Imponieren. Sie wollen sich anderen zeigen. Und natürlich sich selbst gefallen. Letzteres muss ganz schön anstrengend sein. Und auch nicht ganz einfach.

Wie erkennt man denn so einen Poser auf der Straße. Was sind seine typischen Erkennungszeichen? Hier eine kleine, selbstverständlich nicht ernst gemeinte Auswahl an Optionen.

  1. Rennrad-Poser klicken an der roten Ampel mit einem Bein aus und warten dann am Oberrohr sitzend auf grün. Natürlich nach der Haltelinie – in Fahrtrichtung gesehen. Das ausgeklickte Bein möglichst weit nach außen gestreckt. Entweder mit beiden Händen am Schalthebel oder noch besser aufrecht mit verschränkten Armen.
  2. Sie greifen am Berg im Pantani Stil an. Stehend. Mit dem großen Kettenblatt. Arme am Unterlenker. Der Blick nach vorne. Das Rennrad deutlich hin und herschwenkend. Dabei verstärken sie den Zug, damit die Wadenmuskulatur richtig zum Vorschein kommt.
  3. Rennrad-Poser beschleunigen bergauf in der Kehre im Stehen so sehr, dass sie am Kurvenausgang durch die Fliehkraft weit nach außen (Gegenfahrbahn) getragen werden müssen. Ein Verbleib auf der gewählten Linie innen würde aufgrund des Tempos und des erforderlichen Lenkereinschlages mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit einen Sturz mit sich ziehen.
  4. Sie fahren ohne Handschuhe. Dafür mit farblich zum Trikot passenden Energiearmbändern.
  5. Ihre Socken sind hoch und farblich aus der Rosa-Familie stammend.
  6. Rennrad-Poser fahren bergauf vorzugsweise mit offenem Trikot. Eine hin- und herpendelnde Goldkette verstärkt deren Kandidatur zum Poser des Monats.
  7. Ihr Rennrad glänzt. Ist nagelneu. Ist nicht das einzige im Keller. Ist teuer. Und stammt aus Italien – made in Taiwan.
  8. Rennrad-Poser fahren Profi Trikots. Maglia Rosa und Mailot Jaune nicht ausgeschlossen. Wobei sehr oft der Radsponsor am Trikot nicht mit dem gefahrenen Velo übereinstimmt.
  9. Sie fahren Schlauchreifen. Haben aber in ihrem Leben noch nie einen solchen geklebt. Noch werden sie jemals einen ordentlich kleben.
  10.  Ihre Trinkflaschen sind aus der Hightech-Kategorie „kühlhaltendundnieschimmelanfälliggeruchsneutralselbstreinigend“.
  11. Rennrad-Poser sind immer die letzten, wenn es darum geht das Fahrrad abzustellen und irgendwo anzulehnen, um sich einen Espresso zu gönnen. Wegen der Kratzer. Offiziell.
  12. Sie tragen ihre Hose immer knapp über dem Bräunungsstreifen. Das Trikot natürlich auch. Ganz so nebenbei. Bräunungsstreifen haben Profi Rennrad-Poser das ganze Jahr.
  13. Vom Auto zum Treffpunkt kommen sie hirnlos, … ähm, helmlos. Dieser hängt schön am Vorbau.
  14. Rennrad-Poser spiegeln sich in jedem Schaufester. Wenn es geht auch in Verkehrsspiegeln. Oder im Garmin Edge 1000 Display.
  15. Sie kennen jederzeit Geschwindigkeit, Kadenz, Höhe, Pulsfrequenz, Leistung und geographische Position. Auf ihrem Garmin Edge 1000 können sie zwischen 25 Seiten und 139 Informationen wählen. In Bruchteilen einer Sekunde.
  16. Die Poser haben ein öffentliches Strava und Garmin Connect Profil. Ihr Profiobild ziert eine Abbidlung in Siegerpose. Irgendwo. Irgendwann. Ihre Profilname sind legendäre Alpepässse gespickt mit Geburtsdatum oder ähnlichem. Wie beispielsweise „Alpdhuez69“.
  17. Bei Großveranstaltungen wie Velothon Berlin oder Cyclassics Hamburg sind sie jene, die man in drei Tagen unter Tausenden von Teilnehmern am öftesten trifft. Meist am selbem Ort.
  18. Sie fotografieren während der Fahrt. Bevorzugtes Motiv. Sie selbst. Wenn das nicht geht, dann helfen sie sich mit „Kannst du schnell ein Foto von mir machen“ aus.
  19. Die Poser alle Poser fahren in ketterechts Panier.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #venividibici #passionenera

PS: Jeder Bezug und Ähnlichkeit zu meiner Wenigkeit ist zufällig. Auch wenn einige Punkte voll auf mich zutreffend wären. Insbesondere Punkt 19.

Achtung Rennrad-Anfänger. Wie man einen Einsteiger sofort entlarvt.

Gedanken von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger.
Jeder hat einmal angefangen.

Jeder hat einmal angefangen. Oder wird es noch tun. Rennrad fahren ist in. Rennrad fahren macht süchtig. Rennrad fahren muss aber auch gelernt sein. Die Aufnahme in den Club der Arrivierten ist schwer. Fehler, Ausrutscher, Fettnäpfchen, Ungeschicklichkeit – schnell ist man als Rennrad-Anfänger entlarvt. Schnell ist die nächste Espresso-Runde fällig. Rennradfahrer sind erbarmungslos und ritualorientiert. Sie wittern. Sie riechen. Sie ahnen. Sie spüren. Sie haben Augen überall. Sie erkennen Rennrad-Anfänger von weitem. Woran? Ganz einfach. An folgenden unübersehbaren Details.

  1. Rennrad-Anfänger haben Ventilkappen. Am Vorder- und Hinterrad. Meist in gelb gehalten. Oder durchsichtig. Die blutigsten Anfänger unter ihnen haben sogar eine Reserve-Ventilkappe mit.
  2. Einsteiger kennen das Wort Farbkombination vom Hören und Sagen, haben leider dessen Auswirkung noch nie am eigenen Leib erfahren.
  3. Ihre Kette ist dunkler als der frisch aufgetragene Asphalt der Straße auf der sie sich gerade versuchen.
  4. Ihre Satteltasche streift am Hinterrad.
  5. Neulinge bremsen bergab.
  6. Novizen posieren stolz mit einem Sigma oder Cat-Eye Fahrradcomputer.
  7. Sie versuchen bereits 100m vor der Ampel hektisch aus ihren Pedalen zu klicken.
  8. Grünschnäbel am Rennrad tragen ein frisches Kettentatoo. Aus Folge von Punkt 3.
  9. Rennrad-Anfänger sind noch keine Meteorologen. Fahren deshalb gegen den Wind nach Hause. Bei Regen.
  10. Ihre Linie gleicht eher der Abbildung eines EKGs.
  11. Ihre vorderer Schnellspanner zeigt nach vorne oder nach unten, ihr hinterer Schnellspanner dienst als Spoiler rückwärts zeigend.
  12. Sie ölen ihre Kette seitlich und oben. Deshalb auch Punkt 3 und Punkt 8.
  13. Rennrad-Anfänger halten ihren Lenker mit dem Zeige- und Mittelfinger. Falls ihre Arme überhaupt dort hin gelangen.
  14. Sie kippen beim Treten jeweils mit dem druckgebenden Bein seitlich vom Rad. Mit der Arschbacke und mit der Schulter.
  15. Ihr Rennrad ist zu groß. Zu klein. Zu billig. Zu schmutzig. Zu alt. Von Trek, Specialized, Cannondale oder Canyon.
  16. Rennrad-Anfänger müssen zum Pinkeln stehen bleiben und vom Rad absteigen. Und das ist auch gut so.
  17. Sie entschuldigen sich bei vorfahrtnehmenden Autofahrern.
  18. Ihr Radtrikot reicht hinten fast zur Sattelstasche und ihre Rennradhose verdeckt leicht die Knie.
  19. Einsteiger fehlen meistens bei der zweiten gemeinsamen Ausfahrt.

Jeder hat einmal angefangen. Es ist also egal wie man es macht. Hauptsache man macht es.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #venividibici #passionenera #lookprogoslow