Giro d’Austira. Mit dem Rennrad von Bregenz nach Wien. 9 Bundeländer, 9 Pässe.

Die Grobplanung des Sommerprojektes 2016 von ketterechts
In acht Tagen von Bregenz nach Wien.

Die Idee eines „Giro d’Austria“ schwirrt mir schon länger im Kopf herum.  Immer wieder ist was dazwischen gekommen. Was eigentlich eine plumpe Ausrede ist. Ganz ehrlich. Wenn nichts geplant ist, kann auch nichts dazwischen kommen.

Also habe ich mich diesmal hingesetzt und eine Grobplanung gemacht. Auch einen Termin im August habe ich bereits ins Auge gefasst. Jetzt kann nur mehr was dazwischen kommen.

Die Idee besteht darin, jedes der 9 Bundesländer zu befahren und dabei den jeweils höchsten befahrbaren Pass mitzunehmen. Das wäre in Vorarlberg die Bieler Höhe, in Tirol das Timmelsjoch, in Kärnten das Hochtor (Großglockner), in Salzburg das Fuscher Törl (Großglockner), in der Steiermark der Sölkpass, in Oberösterreich der Koblbergpass, in Niederösterreich die Flattnizer Höhe, im Burgenland der Geschriebenstein und in Wien der Kahlenberg. 9 Bundesländer, 9 Pässe. Das wäre aber zu einfach. Vor allem die Routenplanung in Ober- und Niederösterreich sowie im Burgeland. Hier müssen viele Kilometer mitgenommen werden, denn der Koblbergpass liegt quasi im Norden Oberösterreichs, die Flattnitzer Höhe im Wechselgebiet und der Geschriebenstein im Südosten an der Grenze zu Ungarn. Zusätzliche Hürden auf der Tour: der Jaufenpass und Obertauern. Österreich ist bergig. Und es nicht im Flachen von A nach B zu kommen.

Es ist eine Grobplanung. Mit über 1.400 km und knapp 30.000 Höhenmeter. Aufgeteilt auf 8 Etappen. Wobei die ersten vier je quasi ein Ötztaler Radmarathon sind. Ich werde die Grobplanung noch etwas verfeinern. Ich habe mich nämlich eher auf Hauptstraßen beschränkt. Die eine oder andere Nebenstraße sollte die Sache ruhiger, aber wohl nicht einfacher machen.

Sobald die Detailplanung und die Terminisierung stehen, werde ich diese öffentlich machen. Denn über Begleitung freue ich mich jetzt schon.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #girodaustria #passionenera #havablast

Warme Füße beim Rennrad fahren im Winter – ein Geheimrezept.

Ein Geheimrezpt von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Schutz gegen Nässe und Kälte

Rennrad fahren ist längst zum  Ganzjahres-Sport geworden. Immer mehr „biketivisten“ schwingen auch in der kalten Jahreszeit ihren Allerwertesten auf den Sattel und drehen ihre Runden. Fast schon glorreich, angehaucht mit leichtem Heldenstatus. Immer auf das Suche nach dem Fotos des Tages. Die digitale Welt will Helden sehen.

Die Diskussionen darüber, ob man nicht zu kalt habe, entfachen sich da schon automatisch. Ja, hat man denn da nicht zu kalt? Unter Null? Bei Nebel? Wind? Schnee?

Ja. Man hat. Denn alles, was warm halten könnte, ist dem Rennradfahrer im Weg. Dicke Jacken. Dicke Hosen. Dicke Überschuhe. Vor allem die Überschuhe. Die hässlichste Erfindung der Vergangenheit und der Gegenwart. Zwei meist schwarze Klötze am schön designtem Radschuh. Funktion und Ästhetik gehen hier komplett getrennte Weg. Was schön ausschaut, bringt nichts und was seine Pflicht erfüllt ist einfach nicht schön. Kompromiss? Immer diese Kompromisse.

Ich hatte mal einen. Von GemiG. Aus uralten Zeiten. Gekauft beim Basar im Zielgelände des Ötztaler Radmarathons. 2011 oder 2012 muss es gewesen sein. Für € 15. Ein Überschuh, der seinem Namen gerecht wurde. Kein Schienbein- oder Knöchelüberschuh. Eine dünne Neoprenschicht über dem Schuh. Nur über dem Schuh. Dieser Kompromiss ist jetzt leider tot. Kaputt. Zerstört. Aufgefressen. Damit war ich überschuhlos. Auf der Suche nach Ersatz bin ich nicht fündig geworden. Nicht beim Händler des Vertrauens. Nicht beim Händler ums Eck. Und auch nicht bei anderen Händlern. Kein Überschuh passte mir ins Auge. Die Alternative Internet brachte mich an ihre Grenzen. Sowohl Material als auch Passform waren via Bildschirm nicht greifbar. Dem werblichen Versprechen traue ich sowieso nicht.

Unter meinem Radar fiel dann BBB. ArticDuty OSS und UltraWear. Ich war gewillt einen neuen Kompromiss einzugehen. Bei bikestore.com wäre ich fündig geworden. Lieferzeit 2-3 Tage. Nach 4 Tagen die Nachricht, dass der Artikel nicht lagernd und auch nicht mehr lieferbar sei. Voll erwischt. Draußen halbwegs fahrbare Verhältnisse und ich ohne Überschuhe.

Es folgte eine kurze Recherche im Internet. Und aus all dem, was ich gelesen habe, bastelte ich mir meinen ganz persönlichen Fußwärmer.

  • Omas Wollsocken
  • Ikea Gefrierbeutel
  • Alufolie
  • Radsocken
  • Schuhe

Genau in dieser Reihenfolge. Zuerst zog ich mir die gestrickten Wollsocken an. Dann schlüpfte ich in einen IKEA Gefierbeutetl. Die mittlere Größe. Rund um den Gefrierbeutel wickelte ich ein paar Schichten Alufolie. Dann noch die normale Radsocke und fertig. Der Fuß schaute zwar aus, als wäre er von 30 Vespen gestrochen worden, aber er passte so in meine Radsschuhe. Es konnte losgehen. Ich konnte losfahren. 

Mit dem Ergebniss war ich sehr überrascht. Keine kalten Füße und das über zwei ganze Stunden Outdoor. Minusgrade und Schnee. Der Langzeittest steht noch aus. Aber den mache ich auch noch. Voraussetzung sind natürlich Schuhe, die etwas mehr Platz bieten. Zu klein dürfen sie also nicht sein. Das Verkleben der Luftschlitze ist auch ratsam.
Das schöne an der Sache: ich habe noch Spielraum. Denn sollte es wirklich noch kälter werden, kann ich mir immer noch Überschuhe basteln. Mit alten Socken. Oder welche kaufen. Bei bike24.de. Dort sind die BBB nämlich lagernd und lieferbar.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Bahnrad fahren. Das Gruppenvergnügen für Egomanen.

Gedanken von ketterechts - dem Rennrad Blog und Event Liveblogger.
Narzistische Züge sind kaum zu leugnen.

„Du bist der einzige, der das Tempo halten kann“ – was für mich fast wie eine Adelung klingt ist genau das Gegenteil von dem, was ich wöchentlich auf der Rennradbahn erlebe. Erst gestern habe ich wieder im Innenfeld des Dusika Stadion über die Effektivität des Trainings mancher Gesellen am Parkett diskutiert. Ja. Ich gehe davon aus, dass der Großteil derer, die hier ihre Runden drehen, das trainingsspezifisch machen. Die anderen sind wohl zum Spass da. Wobei auch das monotone im Kreis-Drehen-Training Spass machen darf. Bezüglich Trainingseffekt stelle ich mir da und dort aber die Sinnhaftigkeitsfrage. Und bevor mich alle fragen, was ich dort mache: Ich trainiere. Ausdauer. Möglichst oft und möglichst lange fahren. Wenn ich also auf die Bahn gehe, dann zeitig und wenn ich die Bahn verlasse, dann spät. In dieser Zeit kreisen nicht nur meine Beine, sondern auch meine Gedanken.

Die meisten Gedanken kommen mit fortlaufendem Verbleib. Inmitten eines Zuges. Zug, der sich immer wieder bildet. Auf der schwarzen Linie. Oder oberhalb der blauen. Je später der Nachmittag, desto voller die Halle und desto unterschiedlicher das Leistungsniveau der Fahrgäste. Die einen frisch, die anderen schon angeschlagen. Ich immer wieder gerne unter den Angeschlagenen. Das Gruppenvergnügen unterschiedlicher Charaktere und Leistungsniveaus nimmt seinen Lauf.

Es gibt in der Halle keine Gesetze. Es gibt Regeln. Jede/r darf fahren wie er will, solange sie/er sich eben an diese hält. Diese regeln das Miteinander. Nicht aber das Zueinander. Denn dieser Bereich ist Grauzone. Unbeschrieben. Sodom und Gomorra. Natürliche Auslese. Ungern verwende ich hier den Begriff „Schwanzmessen“ – passenderes und jungendfreieres finde ich aber nicht. Spätestens zwischen 1700 und 1800 Uhr wird Bahnrad fahren ein Gruppenvergnügen für Egomanen.

Da trifft man in den Pausen noch Leute die mit „heute fahre ich langsam“ den Fehdehandschuh werfen. Denn „langsam fahren“ heißt so viel wie „heute zeige ich es dir“. Ein paar kurze Aufwärmrunden und schon sind die langsam Fahrer mitten im Geschehen. Je mehr dieser Spezies im Zug mitfahren, desto höher wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit.

Man muss sich das so vorstellen. Allein fahren in der Halle ist langweilig. Macht aber trainingstechnisch den größten Sinn. Denn kaum ein anderer hat den selben „Trainingsplan“ bzw. die selben Leistungswerte. In der Gruppe zu fahren ist viel lustiger und kurzweiliger. Scheiß auf Plan. Fahr mit. So bilden sich Fahrgemeinschaften. Bei denen sich der Führende immer abwechselt. Eine ganze Kolonie verfällt so schnell in den Geschwindigkeitrausch. Angetrieben vom Sog des Vordermannes und vom eigenen Ehrgeiz keine Schwächen zu zeigen. Im Gegenteil. Fährt der Vordermann 37 km/h, so wird es als selbstverständlich gesehen, mindestens einen 38er zu treten, sobald man in den Fahrtwind gespült wird. Aus der 38 wird beim nächsten Wechsel eine 39, beim übernächsten Wechsel eine 40. Und so weiter. Und so fort.

„Ich verstehe nicht, warum jeder immer schneller werden muss.“ Ich verstehe es auch nicht. Mein Plan ist möglichst lange zu fahren und nicht möglichst schnell blau zu werden.

Ab einer Reisegeschwindigkeit von 42 km/h + beginnt der Zug zu zerbröckeln. Jene mit Sauerstoffdefizit verabschieden sich. Einer kontrolliert nach oben, der andere kontrolliert nach unten. Jene mit akutem Sauerstoffdefizit verabschieden sich unkontrolliert. Jetzt heißt es 50:50 Joker ziehen und reaktionsschnell wählen: zwischen unten oder oben ausweichen. Unkontrolliert Ausweichende verlangsamen nämlich zuerst, bevor sie ausweichen. Bei einem Abstand von 1 bis 2 cm von deren Hinterrad bleibt nicht viel Zeit, um Holzsplitter in Oberschenkel und Armen zu vermeiden.

Zurück bleiben Lücken. Lücken, welche geschlossen werden müssen, will man den Sonderzug nicht verpassen. Der fährt ungeachtet dessen, was in den hinteren Reihen passiert weiter. Das bedeutet kurze Sprints. Trainingstechnisch gesehen können sie ja auch sinnvoll sein. Stellt sich nur die Frage, wer diese heute am Trainingsplan stehen hat.

Aus einem schönen Zug wird in Windeseile eine einsame Lokomotive. Der Rest keucht nach Luft und versucht die Laktatproduktion herunterzudrosseln. Das Innenfeld wird so voll wie die Südosttangente zur Rush Hour. Bis sich ein neuer Zug bildet. Und das Ganze wieder von vorne los geht. Mit den üblichen Verdächtigen. Von Montag bis Samstag.

Bahnrad fahren. Was für ein geiles Gruppenvergnügen für Egomanen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Freitags im Dusika Oval. Bahnradfahren boomt.

Wien ist anders. Logisch. Wien hat eine Rennradbahn. Und das ist gut so. Kreiseln ist zwar nicht minder langweilig als das Ergometer fahren zu Hause vor dem Fernseher, es macht aber einfach viel mehr Spass.

Ich habe ein paar Runden lang mit meiner Kamera mitgefilmt.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Achtung: Suchtgefahr.

Osttirol Ladies‘ days – das Rennrad Camp für Damen.

Ein ketterechts und quaeldich Event.
Nathalie Alexander

Osttirol Ladies‘ days 2016 in Osttirol in der Ferienregion Lienzer Dolomiten.  Es geht munter weiter. Mit dem Blick hinter die Kulissen. Auch Natalie habe ich zum Rad-Rap gebeten. Nathalie wird bei den Osttirol Ladies‘ days eine Gruppe guiden. Die Salzburgerin kennt sich in der Region sehr gut aus und wird mit Ihrer Rennraderfahrung den Teilnehmerinnen zu Seite stehen. Seit 2012 ist Nathalie Guide bei quaeldich (Tauernrundfahrt, Salzkammergut relaxed …)

Name: Nathalie

Motto: Mit Spass geht’s leichter!

Vorbild:

am Rennrad seit: 2007.

warum: 2007 habe ich mit Triathlon begonnen, 2008 bin ich dann auch mein erstes Radrennen (Neusiedlersee Radmarathon) gefahren

Lieblingsstrecke: Hauptsache lang und viele HM 🙂 die Pässe in Frankreich sind ein Traum!

persönliche Erfolge: die gibt es bei mir hauptächlich im Triathlon: Ironman Austria 3te in W25 (10:15h), 2x 3te bei der Staatsmeisterschaft (Double Olympic Distance & Wintertriathlon), 2x Teilnahme bei der Ironman 70.3 Weltmeisterschaft, um ein paar zu nennen. Beim Radfahren bin ich Stolz auf meine 2 Ötztaler Finishes, 2015 habe ich trotz 2er Reifenplatzer und einer Stunde Zeitverlust am Kühtai noch gefinisht (10:25h).

Stärken am Rad:  ich schätze mal meine Stärken kommen dann zum Vorschein wenn es lang wird.

Schwächen am Rad: kurze Antritte, hier dran zu bleiben fällt mir schwer

was darf am Rennrad nie fehlen: Luft in den Reifen! und 2 Flaschenhalter inkl. Radflaschen, wichtig für lange Ausfahrten 😉

was ist das größte NoGo am Rennrad
: auf den ersten Blick erkennbar schreckliche Sitzposition, als Biomechanikerin tut einem so was weh 😉

wie ernährst du dich? ich habe eine Schwäche für Süßes, versuche aber trotzdem mich halbwegs gesund zu ernähren. Aber Hauptsache es schmeckt!

wie oft und wie lange f‰hrst du: da ich neben dem Radfahren auch noch Laufe und Schwimme, bleibt es bei etwa 3-4 Radfahrten in der Woche. Diese sind dann meist zwischen 2-4h lang (je nach Jahreszeit).

was erwartet die Teilnehmerinnen bei den Osttirol Ladies‘ days 2016:
Coole 4 Tage mit super Ausfahrten in einer schönen Region!

Meet and greet mit Natalie vom 13. bis 17. Mai 2016. Für die Osttirol Ladies‘ days gibt es noch Plätze. Informationen dazu, die Ausschreibung sowie die Möglichkeit zu buchen gibt es hier.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

stack and reach. Die Suche nach der passenden Rahmenhöhe.

Gedanken von ketterechts - dem Rennrad Blog und Event Liveblogger.

Neues Rad. Neues Glück. Aber zu welchem Preis? Und dabei meine ich nicht die Euros. Neues Rad, neues Glück bedeutet auch die neuerliche, akribische Suche nach der optimalen Sitzposition. Denn nicht jeder Hersteller baut die selben Rahmen. Rahmenhöhe 55 dort ist nicht gleich Rahmenhöhe 55 hier. Falls Rahmenhöhe 55 überhaupt verfügbar und somit vergleichbar ist.

Derzeit spekuliere ich mit einem neuen (Zweit)Rennrad. Ich bin mit dem Pinarello Dogma 65.1 nicht unzufrieden. Im Gegenteil. Das bis dato beste Rennrad, das mit untergekommen ist. Steif. Hart. Unkomfortabel. Mit stetigem Drang die muskuläre Kraft in Fortbewegung nach vorne zu verwandeln. Außerdem ist der Rahmen keine 5 Monate alt. Warum also wechseln? Ich habe mir das Dogma satt gesehen. Der dicke Hinterbau und die dicke Gabel insbesondere. Die Lust nach Neuem ist groß.

Seit Jahren fahre ich einen Pinarello 55er Rahmen. Dieser sitzt wie angegossen, was das letzte bikefitting bei Veletage in Wien deutlich bestätigt hat. Der Wechsel birgt ein paar Gefahren mit sich. Bei kein anderem Rahmen habe ich so viele Möglichkeiten wie bei Pinarello. Ganze 12 verschiedene Rahmenhöhen stehen beim Dogma 65.1 zur Verfügung. Nicht schlecht. Andere Hersteller – insbesondere Basso bieten da weit weniger Alternativen. Und da jetzt das Basso Diamante Italy in die engere Auswahl gefallen ist, tüftle und vergleiche ich seit Tagen, wie ich mit den mir zur Verfügung stehenden Optionen, annähernd die Geometrie meiner „furia rossa“ hinbekomme. Das Rad muss ja nicht nur passen – es sollte ja optisch auch noch was hergeben. Die Anzahl der Spacer unterm Vorbau sowie eine ausreichend herausragende Sattelstütze entscheiden über die Posing-Wertungspunkte.

stack und reach

Neben dem Gespür für das Optische und einem Maßband, sind „stack“ und „reach“ jene zwei Parameter, die es erlauben, unterschiedliche Rahmengeometrien halbwegs vergleichbar zu machen.

stack: das ist der Abstand der Kurbelmitte und dem Niveau des Mitte des Steuerrohrkopfes – quasi die Bauhöhe des Rades.

reach: das ist der horizontale Abstand zwischen der Kurbelmitte und der Mitte des Steuerrohrkopfes – quasi die Reichweite des Rades.

Da die meisten Hersteller von Rahmen diese zwei Parameter ausweisen, ist ein Vergleich möglich. Stack und reach eines Rades kann man nicht anpassen. Den Rest schon. Vorbaulänge, Kurbellänge, Länge der Sattelsütze …

Mit den Daten vom bikefitting als Referenz bin ich schon mal in einer besseren Position. Jetzt muss ich diese nur noch auf das bald neue Rad rüberbringen. Mit fehlt noch die richtige Länge des Vorbaus und die senkrechte sowie horizontale Position des Sattels im Bezug auf das Tretlager.

Detail am Rande. Solltet ihr eine dieser hochtechnischen Varianten eines integrierten Spezialvorbaus haben, kann stack und reach Kopfzerbrechen bereiten. In diesem Fall verliert die Oberkante des Steuerrohrs an Bedeutung.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Falls sich wer spielen will. Ein Datenblatt von Tour gibt es hier.

Osttriol Ladies‘ days 2016 – das Rennradcamp für Damen.

Lorraine Dettmer - unsere Guidette
Lorraine Dettmer

Osttirol Ladies‘ days 2016. Nur noch knapp vier Monate bis dahin. Höchste Zeit, sich langsam dem quaeldich und ketterechts Event in der Ferienregion Lienzer Dolomiten zu nähern. Wir machen gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen und stellen euch nicht nur die geplanten Touren, sondern auch die Guidettes näher vor. Den Anfang macht Lorraine Dettmer. Ich habe die Wahlkärntnerin zu einem kleinen Rad-Rap eingeladen. Ihre Antworten auf meine Fragen findet ihr nachstehend. Sie geben einen kleinen Einblick in ihre Radfahrerseele.

Lorraine wird bei den Osttirol Ladies‘ days 2016 eine Gruppe guiden. Sie kennt die Gegend quasi wie ihre Trikottaschen. Seit 2013 ist Lorraine Guide bei quaeldich.

Name: Lorraine Dettmer

Motto: Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. 

Vorbild: –

am Rennrad seit: Juli 2010

warum: Weil es der Zufall so wollte und Rennrad fahren ein faszinierender Sport ist

Lieblingsstrecke: SuperGiroDolomiti, Nockalmstraße

persönliche Erfolge: 2. Platz SuperGiroDolomiti 2015, Ötztaler Radmarathon in 8:59

Stärken am Rad: lange, bergige Strecken und je steiler, desto besser

Schwächen am Rad: Einzelzeitfahren

was darf am Rennrad nie fehlen: Der Garmin

was ist das größte NoGo am Rennrad: Oberrohrtaschen

wie ernährst du dich: vorwiegend gesund, weder vegetarisch noch vegan, mit Vorliebe für Mehlspeise und Schokolade

wie oft und wie lange fährst du: 5-6x pro Woche, selten unter 50 km

was erwatet die Teilnehmerinnen bei den Osttirol Ladies‘ Days 2016: eine traumhafte Landschaft inmitten der Lienzer Dolomiten, schöne Anstiege, abwechslungsreiche Ausfahrten und leckeren Kaiserschmarrn auf 1.900 Meter Seehöhe am Lucknerhaus.    



Meet and greet mit Lorraine vom 13. bis 17. Mai 2016. Für die Osttirol Ladies‘ days gibt es noch Plätze. Informationen dazu, die Ausschreibung sowie die Möglichkeit zu buchen gibt es hier.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Rapha festive 500 – der innere Schweinehund bellt digital

ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Dieses Jahr war ich dabei.

Ewiger Herbst. Frühlingshafte Temperaturen. Milder Winter. Kein Niederschlag. Und dieses Internet. Gruppendynamik. Mehr brauchte es nicht, um mich dieses Jahr der Rapha Festive 500 Challenge zu stellen. 500 läppische Kilometer mit dem Rennrad. Zwischen Heilig Abend und der Silvesternacht. Im Schnitt an die 63 km pro Tag also. Nicht wirklich herausfordernd. Aber. Der innere Schweinehund bellt im Detail. Familie. Feiertage. Arbeit. Und dann doch das Wetter. Ewiger Herbst? Frühlingshafte Temperaturen? Niederschlagsfreier Winter? Ja. Im Gebirge. Hier im burgenländischen Seengebiet habe ich vergeblich danach gesucht. Hier fehlen einfach die Berge. Nicht einmal Hügel gibt es. Dafür seit Tagen dichter Nebel, Temperaturen um den Gefrierpunkt und Dauernieseln. Keine optimalen Voraussetzungen. Wohl eher perfektes Kuschelwetter.

Ganz ehrlich. Unter normalen Umständen, wäre ich bei so einem Wetter freiwillig nie aufs Rad gestiegen. Nicht nur meiner Gesundheit wegen. Wer will denn seine Carbon-Lady freiwillig derartigen Wetterbedingungen aussetzen? Eben. Doch dieses digitale Schwanzmessen ließ mir keine Wahl. Ich habe mich überreden, hinreißen, motivieren, verlocken und erweichen lassen. 101, 64, 101, 100 und 135. 501 km, 5.700 HM in 5 Tagen. Mission accomplished. Minimalziel versteht sich. Einer von vielen Zehntausenden weltweit. Mit Höhen und Tiefen. Mit Sonnenstich und Kältebeulen. Mit Lust und Frust. Und mit massenweiße Materialschwund. 

Was bleibt ist vor allem eine gewisse Genugtuung. Für die eigene Leistung. Physisch wie psychisch. Organisatorisch wie logistisch. Ich habe sehr viele neue Strecken rund um das Rosalia Gebirge, dem Schneebergland und das Wechselgebiet kennen gelernt. Denn es war Flexibilität gefragt. Nach 2 1/2 Tagen im Nebel musste ich endlich die Sonne sehen. Und die gab es zwar stundenlang, dafür aber nur oberhalb und weit entfernt. Ich habe den Rennradpendler erfunden.

Ich hatte Nässe. Ich hatte Kälte. Ich hatte Nebel. Ich hatte teilweise kaum 50 m Sicht. Deshalb hatte ich auch eine Warnweste an. Zum eigenen Schutz. Ich hatte Salz. Überall. Im Mund. Am Körper. Und vor allem am Rad. In jeder noch so kleinsten Ritze. In jedem Lager. Ich hatte das Bedürfnis und die Pflicht meine „furia rossa“ täglich Schaum zu baden. Ich hatte mehrmals keinen Bock und bin trotzdem gefahren.

Was ich auch hatte, war gute Bekleidung. Die Sealskinz Handschuhe ein Traum. Meine Thermo Langhose auch bei Null Grad und Gegenwind warm. Mein ketterechts Langarmtrikot mit meinen Ärmlingen ausreichend für 100% Luftfeuchtigkeit und kühlen Abfahrten. Die uralten, sich auflösenden GemiG Neoprenüberschuhe die beste Investition aus dem Jahre 2011.

Ich hatte aber auch die geilste Wintersportwoche seit ich Rennrad fahre. Oberhalb von 400 bis 600 Metern Temperaturen wie kaum im Frühjahr auf Mallorca. Ich hatte einen wolkenlosen Himmel der strahlend blauer nicht hätte sein können. Ich hatte Spass, 16,1 km bei Gegenwind mit knapp 40 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit hinter einem Traktor einen strava KOM zu ergattern. Ich habe meine Latte an Jahreskilometer in wohl kaum mehr erreichbare Sphären hinaufgeschraubt.

Ich hatte einfach eine geile Zeit. Danke Rapha festive 500. Danke an euch alle. Ohne euch hätte ich die letzten Tage noch mehr gekuschelt. Und noch mehr geschmust.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Ich wäre gerne unterwegs mobil zuhause. (sponsored Video)

Wegfahren und gesund ankommen. Das ist der Beginn und das Ende jeder Ausfahrt mit dem Rennrad. Was früher eine spontane Herausforderung war, ist heute meistens eine im Voraus perfekt organisierte Angelegenheit. Zumindest bei mir. Dank moderner, computergesteuerter Hi-Technik, welche auch uns Rennradfahrer schneller als jeder Gegner eingeholt hat. GPS Tracking, Leistungsmessung, Routenplanung, Trainingssteuerung … dem Zufall wird nichts mehr überlassen. Gar nichts. Nicht einmal mehr der obligate Espresso-Stopp in der Caffetteria. Ob das gut ist oder nicht, bleibt Gegenstand philosophischer Diskussionen. Spekuliert werden kann mit Sicherheit darüber, dass nach oben noch viel Luft ist, was vernetzte, velotechnische Unterstützung betrifft.

Ein Blick über den Tellerrand zeigt ja bereits, wohin die mobile Reise gehen kann. Der neue Audi A4 Avant zum Beispiel. Audis Mittelklasse-Kombi hat bereits das, wovon ich am Rennrad träume. Ein mobiles Zuhause.

Audi connect verbindet nämlich das Fahrzeug über die SIM-Karte mit dem Internet. Wetterberichte, Nachrichten, Verkehrsinformationen, Restaurants, Tankstellen, Musik-Stream, Google Street View, Google Maps, Routenplanung – eine lange, aber noch lange nicht vollständige Auflistung aller Möglichkeiten, die sich damit eröffnen. Stellt euch vor, ich hätte genau das auch am Rad. Über den Radcomputer vielleicht? (Achtung: rein hypothetische und rhetorische Frage und wohl eher ein Wunsch ans Christkind). Fakt ist, ich habe das nicht. Deshalb schiele ich mit vollem Neid auf Audi. Emails abrufen, auf Facebook, Twitter und Instagram posten, WLAN Internet nutzen (bis zu 8 Endgeräte). Ein wahrer Event-Liveblogger-Traum. Mein Traum. Herumfahren und doch zuhause sein. Liebes Christkind. Ja. Bitte. Danke. Den neuen Audi A4 Avant bitte gleich dazu.

Wünschen kann man sich ja vieles. Bis dahin, muss ich auf Altbewährtes zurückgreifen und vertrauen. Auf mein liebes altmodisches Smartphone und meinen GPS-Radcomputer.



Mobilität ist längst nicht mehr rein physisch zu sehen. Mobilität ist auch eine Frage der Technik. Ich freue mich auf die Zukunft. Am Rad. Und im Auto. Vielleicht in einem Audi A4 Avant. Es ist ja bald Weihnachten.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Dieser Artikel wurde gesponsert von Audi