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SuperGiroDolomiti 2016 – in monte veritas.

Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Fressen oder gefressen werden – Monte Zoncolan

Ein großer Torbogen empfängt uns über der strada provinciale 123. Wir befinden uns in Ovaro und biegen gerade, von Comeglians kommend, mitten in der kleinen Ortschaft links ab. Vor uns stemmt sich der unumstrittene Mythos des Radsports in den Himmel hinauf. Il Kaiser Monte Zoncolan. 10,5 km voller Leiden und persönlicher Geschichten. Schmerzen, die man sich nur als radsportbegeisterter Masochist antun will. Er ist wie ein riesiges Maul, das dich hier verschlingt und oben auf 1.750m vielleicht wieder ausspuckt. Einer nach dem anderen begibt sich in den Rachen des eigenen Schicksals. Es wird hochgeschaltet, was Kettenblätter und Ritzel hergeben. Klack. Sum. Klack. Der SuperGiroDolomiti 2016 hat seinen Höhepunkt. Spekulationen, Ängste, Hoffnungen – das alles zählt nicht mehr. Die ersten Rampen hinauf nach Liariis sind nur ein bitterer Vorgeschmack. Hier ist eine direkte Linie noch im Bereich des Machbaren. Die Pizzableche hinten helfen dabei, das Ganze noch halbwegs dynamisch und anschaulich zu gestalten. Man fühlt sich wie ein langsamer nach oben schleichender Rennradfahrer. Noch.

Die Auto-Pause trifft dich direkt ins Rennfahrerherz.

Nach der ersten ernstzunehmenden wie auch sehr kurzen Verschnaufpause ändert sich das Bild schlagartig. Die Einfahrt in die Hölle ist unscheinbar. Sie trifft dich aber mit voller Wucht. Es fühlt sich an wie eine unsichtbare Kraft, die dein Vorderrad ruckartig nach oben hebt und dich nach hinten wirft. Deine noch so bikegefittete Rennmaschine wird zum Chopper. Dein Garmin stoppt ob der zu geringen Geschindigkeit. Die Auto-Pause trifft dich direkt im Rennfahrerherz. Dein Stolz verabschiedet sich verächtlich. Jetzt ist die Psyche gefordert. Die nächsten 7,5 km entscheiden darüber, was deine Enkelkinder von dir erzählt bekommen. Der Berg ist bereit, dich abzuwerfen.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Schaut nicht nur steil aus – es ist auch so.

Mit großem körperlichen Einsatz stemmst du dich aber dagegen. Jeder Tritt ist ein kleiner Sieg gegen die Gesetze der Physik. Auch wenn der Rhythmus deiner Trittfrequenz nur mehr ein Trauermarsch in Moll ist. Dein Schicksal ist das der anderen um dich. Die gemeinsame Sprache ist ein wirres Zickzackfahren. Andernfalls ist die Steilheit hier kaum zu überwinden. Wer geglaubt hat, dass man mit den Beinen Rennrad fährt, der wird hier eines Besseren belehrt. Es sind die Arme, die ziehen, und der Oberkörper, der dabei mitgeht und einem balzenden Hahn täuschend ähnlich sieht. Der Monte Zoncolan ist wohl der einzige Berg, der mehr hält als er verspricht.

Steil. Steiler. Aufragend.

Es ist schon der Name, der einen müde macht. Zermürbt. Verlangsamt. Immobilisiert. Den Rest macht die Topografie. Ein untypischer Verlauf. Steil. Steiler. Aufgragend. Kaum eine Ecke, um sich auszuruhen. Kaum eine Möglichkeit, den Puls zu beruhigen. Kaum eine Chance, die Trittfrequenz zu erhöhen. Der Berg gibt vor. Du darfst ihm folgen. Widerstand ist zwecklos.

Noch fehlen knapp 2 km bis zur Erlösung. Du hast alles gegeben. Kannst nicht mehr. Und plötzlich verwandelt sich der Berg. Er schenkt dir unerwartet wieder Mut. Wenn du bis jetzt nicht gefallen bist, dann geht eine Tür ins Radfahrerparadies auf. Der Monte Zoncolan legt sich kurz flach vor dich hin. Du nutzt diese einzig verbliebene Chance, deine Brust zu schwellen. Alles macht wieder Sinn. Deine Gedanken enden nicht mehr oben am Scheitelpunkt. 10% Steigung fühlen sich verdammt abfallend an. Du bist wieder im Rennen. Beim SuperGiroDolomiti 2016. Nur noch die feuchten Gallerien. Dann die längsten 500 Meter deines Lebens. Die übliche Steilheit imponiert dir nicht mehr. Eine andere Welt. Die letzten drei Kehren sind deine Wiedergeburt mit starken Kontraktionen. Nach einer gefühlten Ewigkeit bist du oben und hast deine Radsportgeschichte neu geschrieben.

Die 123 km danach.

Der SuperGiroDolomiti 2016 war nicht nur der Monte Zoncolan. Gut. Dieser Berg stand sicher im Fokus vieler. Es gab aber auch noch den Gailbergsattel, zweimal den Plöckenpass, die Sella Valcalda und das Lesachtal samt Kartischer Sattel. Genug zusätzliche Höhepunkte, das Rennen nicht am Zoncolan gewinnen zu müssen. Oder zu verlieren. Die 10,5 km waren sehr schwer. Die 213 km sehr lang. Es hat aber Spaß gemacht. Wenn das nächste Jahr der Zoncolan wieder im Programm steht, komme ich wieder. Ansonsten auch.

Cristian Gemmato aka @_dieketterechts

PS: Die Teilnahme am diesjährigen SuperGiroDolomiti war wieder Teil meiner Rennradreise nach Osttirol in Zusammenarbeit mit quaeldich.

Osttirol ladies’ days 2016 – Windschatten statt Lidschatten.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog
Osttirol – dein Bergtirol. Perfekte Kulisse.

Wieder einmal machte sich Lienz als Sonnenstadt alle Ehre. Entgegen aller weniger erfreulichen und postivien Wetterprognosen, präsentierte sich Osttirol zu Pfingsten von der gewohnt sonnigen Seite. Blauer Himmel, angezuckerte Berggipfel und angenehme Temperaturen – perfektes Rennradwetter und Voraussetzungen für die angereisten Damen aus Deutschland und dem Osten Österreichs. Das Lucknerhaus auf über 1.900m Seehöhe am ersten Tag, die original Strecke der Dolomitenradrundfahrt mit dem Gailbergsattel, dem Lesachtal auf den Spuren von 007 und dem Kartitschersattel inklusive Pustertaler Höhenstraße tags darauf sowie der Iselsberg und die Großglockner Hochalpenstrasse an Tag 3 waren die Highlights eines ausgesprochen kurzweiligen verlängeten Wochenendes. Die 5 km über Dölsach erneut hinauf auf den Iselsberg die Körnung und die Meisterprüfung. Wenn man bedenkt, dass diese Straße von Einheimischen nur mit dem MTB gefahren wird.

Rennradfahren ohne Männergeschwätz.

Geradelt wurde unter Aufsicht zweier erfahrenen weiblichen Gudies und in Begleitung eines Betreuerfahrzeugs. So waren Weschelkleidung, Proviant, Motivation und gute Laune stets zur Stelle. Für den Fall. Geübt wurde unterwegs das Fahren in der Gruppe, das sichere Abfahren in Kehren und das Bergauffahren an flachen und steileren Rampen bis zu 23%. Jede Teilnehmerin konnte dabei ihr eigenes Tempo wählen und treten. Regelmäßiges Zusammenwarten hielt die Gruppe beisammen und stärkte das Team. Die “ladies” ohne “gentlemen” hatten sichtlich Spaß und profitierten stark von den Tipps und Tricks. Mit Videoanalysen, Zeitlupen und Fotostudien wurde in geselliger Runde bis spät in die Nacht hinein debattiert. Die Stimmung unter den Damen dank der starken Leistungen am Rad natürlich sehr locker und positiv. Die perfekte Kulisse bestehend aus Lienzer Dolomiten und den Hohen Tauern trug ihren Beitrag dazu bei. Einzig der Blick auf seine Majestät den Großglockner blieb den Damen verwehrt. Sowohl von der Kärntner als auch von der Osttiroler Seite aus. Ein guter Grund auch 2017 wieder dabei zu sein.

Von müden Muskeln war die ganzen Tage nichts zu merken. Dank Massage und Saunalandschaft im Hotel Moarhof. Die zahlreichen verbrannten Kalorien wurden nach jeder Ausfahrt bei leckerem Kuchenbuffet und duftendem Kaffee schnell aufgefüllt. Weitere Stärkung gabe es beim gemeinsamen Früchstück und beim 5 bis 7 Gänge Menü am Abend. Verhungert ist niemand.


Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Teilnehmerinnen fürs Dabeisein. Danke an quäldich für die Mitorganisation. Danke auch dem Team: Lorraine, Nathalie und Roli.

Das Video zu den Osttirol ladies’ days gibt es hier.

 

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ostld2016 #osttirolladiesdays2016 #ketterechts

PS: Und noch was. Alles was in Lienz passiert ist, bleibt in Lienz.

Die Eckdaten:
5 Tage, 4 Nächte
4 geführte Touren

327 km
6.260 Höhenmeter

Foto ketterechts - der Rennradblog

Foto ketterechts - der Rennradblog

Foto ketterechts - der Rennradblog

Foto ketterechts - der Rennradblog

Foto ketterechts - der Rennradblog

Foto ketterechts - der Rennradblog

SuperGiroDolomiti – 232 km und 5.234 Höhenmeter

Eine Rennradreise inklusive Start beim Rennen von ketterechts - dem Rennradblog
SuperGiroDolomiti 2015

Radsport und Osttirol – seit Jahren gibt es diese Verbindung nicht nur dank Etappen des Giro d’Italia, die hier endeten, sondern auch aufgrund der Lienzer Dolomitenradrundfahrt, die 2016 ihre 29. Auflage erlebt. Die Dolomitenradrundfahrt ist ein Hobbyradrennen rund um die Lienzer Dolomiten und seit 2014 um eine Variante reicher: den SuperGiroDolomiti.

Diese Strecke wird dem Wunsch gerecht, einmal ein schweres Eintagesradrennen zu fahren. Auf 232 km sind 5234 Hm zu übwinden, verteilt auf sechs Anstiege – also kaum weniger als beim legendären Ötztaler Radmarathon, aber laut allen bisher gehörten Stimmen trotzdem härter. Mit ketterechts könnt ihr dieses Rennen erleben.

Unsere Woche rund um den SuperGiroDolomiti vom 7. bis 13. Juni 2016 bietet die perfekte Einstimmung auf das Rennen und garantiert einen der nur 1000 Startplätze. Die Tage davor nutzen wir zu einer gemütlichen Vorabfahrt der Strecke, damit wir uns die Schlüsselstellen gut einprägen können, und zur aktiven Erholung in traumhafter Landschaft. Am Sonntag, 12. Juni 2016 stehen wir um 06.30 Uhr am Start des SuperGiroDolomiti, wo wir uns dann so richtig quälen können.

Optional lässt sich auch nur das Rennwochenende von Freitag bis Montag buchen. Natürlich ebenfalls mit garantiertem Startplatz.

Letztes Jahr hatten wir etwas Wetterpech, was in meinem kurzem Video sehr deutlich zu sehen ist.  Umso höher sind also die Chancen 2016 bei besseren Bedingungen die wunderbare Gegend am Rennrad zu erleben. Einen ausführlichen Bericht über die Vorbereitung und dem Rennen habe ich in meinem Rennradblog letztes Jahr geschrieben.

Eine Rennradreise inklusive Rennen von ketterechs - dem Rennradblog

Eine Rennradreise inklusive Rennen von ketterechs - dem Rennradblog

Die Fakten – Wochenpaket
_von 7. bis 13. Juni 2016
_bis zu vier geführte Touren ab Lienz
_inkl. Vorabfahrt der SuperGiroDolomiti Strecke in zwei Tagen
_6 Übernachtungen im 4**** Hotel mitten in Lienz
_garantierter Startplatz im ersten Startblock beim SuperGiroDolomiti (232 km/5.234 HM) inkl. Startgebühr
_SuperHeroDolomiti Teamdress (hochwertiges Radtrikot und hochwertige Radhose)
_ab € 850,-

Die Fakten – Wochenendpaket
_von 10. bis 13. Juni 2016
_bis zu 2 geführte Touren ab Lienz
_3 Übernachtungen im 4**** Hotel mitten in Lienz
_garantierter Startplatz im ersten Startblock beim SuperGiroDolomiti (232 km/5.234 HM) inkl. Startgebühr
_SuperHeroDolomiti Teamdress (hochwertiges Radtrikot und hochwertige Radhose)
_ab € 500,-

Information und Buchung hier: https://reisen.quaeldich.de/reisen/supergirodolomiti/anmeldung/

Ich würde mich freuen, den einen oder anderen von euch in der Sonnenstadt Lienz persönlich begrüßen zu dürfen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#superherodolomiti

Osttirol Ladies’ days – das Rennrad Camp für Damen.

Ein ketterechts und quaeldich Event.
Nathalie Alexander

Osttirol Ladies’ days 2016 in Osttirol in der Ferienregion Lienzer Dolomiten.  Es geht munter weiter. Mit dem Blick hinter die Kulissen. Auch Natalie habe ich zum Rad-Rap gebeten. Nathalie wird bei den Osttirol Ladies’ days eine Gruppe guiden. Die Salzburgerin kennt sich in der Region sehr gut aus und wird mit Ihrer Rennraderfahrung den Teilnehmerinnen zu Seite stehen. Seit 2012 ist Nathalie Guide bei quaeldich (Tauernrundfahrt, Salzkammergut relaxed …)

Name: Nathalie

Motto: Mit Spass geht’s leichter!

Vorbild:

am Rennrad seit: 2007.

warum: 2007 habe ich mit Triathlon begonnen, 2008 bin ich dann auch mein erstes Radrennen (Neusiedlersee Radmarathon) gefahren

Lieblingsstrecke: Hauptsache lang und viele HM 🙂 die Pässe in Frankreich sind ein Traum!

persönliche Erfolge: die gibt es bei mir hauptächlich im Triathlon: Ironman Austria 3te in W25 (10:15h), 2x 3te bei der Staatsmeisterschaft (Double Olympic Distance & Wintertriathlon), 2x Teilnahme bei der Ironman 70.3 Weltmeisterschaft, um ein paar zu nennen. Beim Radfahren bin ich Stolz auf meine 2 Ötztaler Finishes, 2015 habe ich trotz 2er Reifenplatzer und einer Stunde Zeitverlust am Kühtai noch gefinisht (10:25h).

Stärken am Rad:  ich schätze mal meine Stärken kommen dann zum Vorschein wenn es lang wird.

Schwächen am Rad: kurze Antritte, hier dran zu bleiben fällt mir schwer

was darf am Rennrad nie fehlen: Luft in den Reifen! und 2 Flaschenhalter inkl. Radflaschen, wichtig für lange Ausfahrten 😉

was ist das größte NoGo am Rennrad
: auf den ersten Blick erkennbar schreckliche Sitzposition, als Biomechanikerin tut einem so was weh 😉

wie ernährst du dich? ich habe eine Schwäche für Süßes, versuche aber trotzdem mich halbwegs gesund zu ernähren. Aber Hauptsache es schmeckt!

wie oft und wie lange f‰hrst du: da ich neben dem Radfahren auch noch Laufe und Schwimme, bleibt es bei etwa 3-4 Radfahrten in der Woche. Diese sind dann meist zwischen 2-4h lang (je nach Jahreszeit).

was erwartet die Teilnehmerinnen bei den Osttirol Ladies’ days 2016:
Coole 4 Tage mit super Ausfahrten in einer schönen Region!

Meet and greet mit Natalie vom 13. bis 17. Mai 2016. Für die Osttirol Ladies’ days gibt es noch Plätze. Informationen dazu, die Ausschreibung sowie die Möglichkeit zu buchen gibt es hier.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Osttriol Ladies’ days 2016 – das Rennradcamp für Damen.

Lorraine Dettmer - unsere Guidette
Lorraine Dettmer

Osttirol Ladies’ days 2016. Nur noch knapp vier Monate bis dahin. Höchste Zeit, sich langsam dem quaeldich und ketterechts Event in der Ferienregion Lienzer Dolomiten zu nähern. Wir machen gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen und stellen euch nicht nur die geplanten Touren, sondern auch die Guidettes näher vor. Den Anfang macht Lorraine Dettmer. Ich habe die Wahlkärntnerin zu einem kleinen Rad-Rap eingeladen. Ihre Antworten auf meine Fragen findet ihr nachstehend. Sie geben einen kleinen Einblick in ihre Radfahrerseele.

Lorraine wird bei den Osttirol Ladies’ days 2016 eine Gruppe guiden. Sie kennt die Gegend quasi wie ihre Trikottaschen. Seit 2013 ist Lorraine Guide bei quaeldich.

Name: Lorraine Dettmer

Motto: Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. 

Vorbild: –

am Rennrad seit: Juli 2010

warum: Weil es der Zufall so wollte und Rennrad fahren ein faszinierender Sport ist

Lieblingsstrecke: SuperGiroDolomiti, Nockalmstraße

persönliche Erfolge: 2. Platz SuperGiroDolomiti 2015, Ötztaler Radmarathon in 8:59

Stärken am Rad: lange, bergige Strecken und je steiler, desto besser

Schwächen am Rad: Einzelzeitfahren

was darf am Rennrad nie fehlen: Der Garmin

was ist das größte NoGo am Rennrad: Oberrohrtaschen

wie ernährst du dich: vorwiegend gesund, weder vegetarisch noch vegan, mit Vorliebe für Mehlspeise und Schokolade

wie oft und wie lange fährst du: 5-6x pro Woche, selten unter 50 km

was erwatet die Teilnehmerinnen bei den Osttirol Ladies’ Days 2016: eine traumhafte Landschaft inmitten der Lienzer Dolomiten, schöne Anstiege, abwechslungsreiche Ausfahrten und leckeren Kaiserschmarrn auf 1.900 Meter Seehöhe am Lucknerhaus.    



Meet and greet mit Lorraine vom 13. bis 17. Mai 2016. Für die Osttirol Ladies’ days gibt es noch Plätze. Informationen dazu, die Ausschreibung sowie die Möglichkeit zu buchen gibt es hier.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Osttirol Ladies’ Days. Das Rennrad Trainingscamp für Damen.

Vorschau von ketterechts - dem Rennrad Blog und Event Liveblogger
Frauenpower rund um die Lienzer Dolomiten

Liebe Damen aufgepasst. “Woman only” heißt es zu Pfingsten 2016. Da gehört die Sonnenstadt Lienz in Osttirol ganz euch, euren Rennrädern und den schönsten Anstiegen rund um die Dolomitenstadt.

Gemeinsam mit quaeldich organisiere ich die Osttriol Ladies’ Days. Ein Rennrad Trainingscamp für euch Damen. Vom 13. bis 17. Mai. Erfahrene Guidettes führen euch zu den Highlights Lucknerhaus, Pustertaler Höhenstraße, Großglockner Hochalpenstrasse, Lienzer Dolomitenrundfahrt. Gemeinsam geht’s bergauf! Und wieder zurück. Frau bestimmt das Tempo. Niemand soll über- noch unterfordert werden.

Dazu gibt es ein interessantes Rahmenprogramm. Wir wollen nicht nur gemeinsam Rennrad fahren, sondern auch über Technik, Mechanik und Ernährung diskutieren. Wem das zu viel ist, der entspannt im hoteleigenen Spa-Bereich.

Save the date!

  • 5 Tage, 4 Nächte
  • **** Hotel mit HP und Nachmittagssnack, EZ oder DZ
  • 4 geführte Touren (Lienzer Dolomitenrundfahrt, Lucknerhaus, Pustertaler Höhenstraße, Großglockner Hochalpenstrasse durch weibliche Guidettes)
  • verschiedene Leistungsgruppen (Frau bestimmt das Tempo)
  • Wäscheservice
  • Wellness, Sauna und Freischwimmbad
  • eine kostenlose Teilmassage (25 Minuten)
  • Techniktraining Basics (zB. Fahren in der Gruppe)
  • Workshops (zB. Schlauch wechseln)
  • inklusive hochwertigem Radtrikot und hochwertiger Radhose im Wert von über € 150,-

Pauschalpreis pro Person:
Doppelzimmer 690.– €
Einzelzimmer 870.– €

Ausschreibung und Buchung hier.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

#ketterechts #osttirol #bergtirol #quaeldich #ladiesdaysosttirol16 #faceyourpassion

Organisiert von ketterechts - dem Rennrad Blog und Event Liveblogger.

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SuperGiroDolomiti 2015 – mittendrin statt nur daheim.

232 km und 5.000 Höhenmeter. 6 Stunden Dauerregen.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Jetzt habe ich die Antwort. Auf die Frage, was härter sei. Der Ötztaler Radmarathon oder der SuperGiroDolomiti. Beide sind ja in etwa gleich lang (die Angaben der Veranstalter variieren mit den tatsächlichen Kilometern laut den diversen GPS Aufzeichnungen von Garmin & Co) und beide haben mit ungefähr 5.000 Höhenmetern (+/-) in etwa die selben zu verdammenden Anstiege. Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch stehen Gailbergsattel, Plöckenpass, Forcella di Lius, Passo Cason di Lanza, Passo Pramollo und das Lesachtal mit dem Kartitscher Sattel gegenüber.

Jetzt habe ich die Antwort. Der Ötztaler Radmarathon (10 Teilnahmen) und der SuperGiro Dolomiti (1 Teilnahme) sind miteinander nicht vergleichbar. Der eine Ende der Saison, der andere anfangs. Den einen fährst du im Pulk, den anderen als Einzelzeitfahren. Beim SuperGiroDolomiti kannst du während deiner Soloanstiege meditieren. Über Gott und die Welt nachdenken. Allein. Mit dir. Beim Ötztaler Radmarathon hingegen kriegst du da und dort Platzangst. Auch die Topographie macht einen Vergleich unmöglich. Die Abfahrten beim SuperGiro Dolomiti sind abgesehen vom Plöckenpass und dem Kartitscher Sattel ein Harakiri. Eher mehr für Mountainbikes oder Crossräder. Hier sind stabile Laufräder und perfekte Kurventechnik gefragt. Der Straßenbelag ist auch eine Zumutung. Wer hier nicht bremst verliert. Die Abfahrt vom Kühtai und vom Jaufenpass sind dagegen ein gut ausgebauter Highway. Eier sind gefragt. Hier verliert, wer bremst.

Auch von der Organisation her sind die Veranstaltungen kaum zu vergleichen. Was in Sölden geboten wird ist pompös. In Lienz herrscht familiäre Atmosphäre. Mit Sicherheit haben beide Veranstalter ganz andere finanziellen Ressourcen. Das merkt man. Vorbilldlich sind dafür sowohl als auch die Streckenabsicherungen.

Zurück zum SuperGiroDolomiti. Dieser hat im vergangenen Jahr die “lange” Distanz der Dolomitenrundfahrt (klassische Strecke plus Pustertaler Höhenstraße) ersetzt. Start und Ziel in Lienz. 0630 Uhr. Sofort zieht das Tempo an. Es geht 20 km flach nach Oberdrauburg. Teilweise mit 60 km/h und mehr. Das Feld klein und übersichtlich. An die 500 Waghalsige haben sich für die Tortur entschieden. Ich schwimme brav mit. Nehme Ausgang von Lienz, Höhe Nußdorf die linke Spur im Kreisverkehr und mache damit an die 20 Positionen gut. Plötzlich bin ich ganz vorne. Ok. Dann halt mal das gesamte Feld vorführen. Hinter mir Radmarathon Urgestein Paul Lindner, Stefan Kirchmayr und auch der spätere Sieger. Manchmal findet halt auch eine blinde Henne ein Korn. Es bleibt noch Zeit für ein paar  coole Posen. Die Dame am Motorrad drückt unermüdlich ab. Ob ich es auf die Titelseite irgendeiner Zeitung schaffe? Wenn ich aber so weiterfahre, dann schaffe ich es nicht einmal bis ins Ziel. Ich schere aus und lasse jenen den Vortritt, die dafür geschaffen sind.

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Bis in den Anstieg auf den Gailbergsattel bin ich noch gut dabei. Dann verzichte ich freiwillig auf das Tempo. Statt Kette rechts wie im Training geht es mit 34/21 hinauf. 7 km, 350 Höhenmeter. Das Feld jetzt bereits weit auseinandergezogen. Unser quaeldich/ketterechts “SuperHeroDolomiti” Team darin weit verstreut. Die Abfahrt nach Kötschach Mauthen spule ich im Alleingang ab. Auch das Flachstück bis zum Plöckenpass. Vor mir Nirvana. Hinter mir Stille. Es geht in den Berg. Jetzt sehe ich wieder Gleichgesinnte. Kette links pomale hinauf. Der Tag wird noch lang werden. Das Wetter hält. Noch. Gewitter sind ab Mittag angesagt. Kur vor dem Gipfel die erste Verpflegungstation. Ich lasse diese aus. Sicher, mit meinen 3 Snickers und 3 Gels auskommen zu können. 

Mit Spitzengeschwindigkeiten von  bis zu 84 km/h geht es hinunter nach Paluzza. Die Straße ohne Gegenverkehr. Ich kann es krachen lassen. Nach 1h53 Minuten erreiche ich das verschlafene Dörfchen nicht unweit vom legendären Monte Zoncolan. Gerne hätte ich hier auf der Piazza “cappuccino e brioche” genossen. Aber nein, ich muss ja ein “Rennen” fahren. Also weiter Richtung Ligosullo. Zuerst schmiert es, dann steigt es. Kehre um Kehre geht es hinauf. In einer Kehre bleibe ich stehen. Fülle meine erste Trinkflasche am Brunnen mit Wasser. Das erste Gel verschwindet auch darin. Es geht gleich weiter. Die Forcella di Lius ist nach einer kleinen Zwischenabfahrt erreicht. Quasi senkrecht geht es hinunter nach Paularo bevor dann der 14 km lange Anstieg zum Passo Cason di Lanza beginnt.

Es ziehen bereits dunkel Wolken auf. Erste Donnergeräusche ertönen. Die ersten 8 km mitten im Wald machen bereits Angst. Nach der Zwischenabfahrt und 6 km vor der Passhöhe die ersten Regentropfen. So groß wie Murmeln. Der Wind pfeift. Von hinten, aber er pfeift. Jetzt blitzt es. Ich bräuchte Scheinwerfer. Kurz, kurz sind in dieser Situation die falsche Wahl. Innerhalb kurzer Zeit bin ich nass. Watschelnass. Ein Blitz schlägt in unmittelbarer Nähe ein. Der begleitende Donner ist gleichzeitig zu hören. Ich überlege, ob ich mit meinem Fahrrad sicher bin. Ein Abenteuer, welches ich vielleicht so nicht geplant hatte. Oben am Lanzenpass sehe ich ein Zelt in der Botanik liegen. 500 Meter von der Labestation. Hier hat der Wind wohl durchgegriffen. Ich tausche leere Flasche gegen volle Flasche. Nehme eine Packung Loacker und ziehe mir die dünne Windjacke über. Ja. Ich habe mir eine mitgenommen. Ich bin ja Italiener. Und friere schnell.

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Passo Cason di Lanza – Pontebba. Freier Fall. Es schüttet. Die Bremsen werden gefordert. Shimano Dura Ace auf Fulcrum Racing Zero. Ich bin begeistert. Die Bremsen halten wie Pattex. Hände am Unterlenker. Die Carbonbremser neben mir sehen aus wie Schnecken. Sie tun mir leid. Was hätte ich wohl mit Campagnolo Bora One gemacht? Es regnet immer noch. Ich esse mein zweites Snickers und versuche die Loacker Waffeln zu schlucken. Das gelingt kaum. Ich zittere. Mein Genick ist steif. Und das alles freiwillig.

Pontebba ist erreicht. Das Nassfeld wartet. Der Regen hat nicht aufgehört. Im Gegenteil. Oben ist er stärker geworden. Weltuntergang. Ich bin oben. Kurze Verschnaufpause an der Labe. Und dann die Abfahrt. Der Belag unter jeder Kritik. Armes Kärnten. Ich vertraue auf meine Shimano Bremsen und lass es laufen. Bis Tröpolach. Dann folgt das Gailtal. In meinem Kopf bereits die Hoffnung, dass irgendwo ein Verantwortlicher steht und das Rennen abbricht. Vergebens. Das Gailtal hinauf nach Kötschah Mauthen findet sich eine kleine Gruppe. Ich beteilige mich am Tempomachen. Die Hoffnung auf eine rote Flagge in Kötschach ist noch groß. Wir schauen uns an. Denken dort links auf den Gailbergsattel abzubiegen und dann nach hause zu radeln. Dazu kommt es nicht. Alle biegen rechts ab. Richtung Lesachtal. Ich auch.

“Viel Spass. Danke fürs Mitnehmen”. Mit diesen Worten verabschiede ich die kleine Gruppe. Nehme Tempo heraus. Ich nehme mir Zeit. Zeit zum Meditieren. Bei Regen. Am Rad. Was ganz Neues. 42 km und 1500 Höhenmeter. Das ist das Lesachtal. Das ist das Timmelsjoch des SuperGiroDolomiti. Das ist Einsamkeit pur. Das ist der Horror. 18 Zwischenabfahrten. Und viele kleine gemeine Stiche. Hinauf. Jenen kurz vor Maria Luggau habe ich noch gut in Erinnerung. 42 km Stress pur. Mit meiner Shimano Di2. Am fünften Tag ihrer Nutzung habe ich immer noch nicht den Dreh heraus. Auch wenn es kein Dreh ist. Es ist ja nur ein Antippen. Rauf- und runerschalten Rauf- oder runterschalten. Rauf- statt runterschalten. Runter- statt raufschalten. In jeder Abfahrt verschalte ich mich. Habe hier einen zu niedrigen Gang. In jeder Auffahrt verschalte ich mich. Habe einen zu harten Gang. Ich bin allein und kann nicht einmal meinen Ärger mit jemanden teilen. Vereinzelt überhole ich noch ein paar. Einen Mitstreiter mit gerissenem Schaltseil auch. Er fahrt nur mehr Ketter rechts. Mein Idol! Ich kann ihm leider nicht helfen. Nach einer Kurzen Pinkelpause oben am Sattel geht es hinunter nach Tassenbach. Mitte Abfahrt trocknet die Straße auf. 35 km noch bis nach Lienz.

Ketterchts - mittendrin statt nur daheim

Tassenbach. Man leitet die Teilnehmer in eine Seitengasse. Weil dort die Labe steht. Ich brauch nichts mehr. Brettere durch. Erwische ein Schlagloch. Er kracht. Das klingt nicht gut. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass mein Rennen nur mehr 2 km lang sein wird. Nach ca. 5.000 Höhenmetern und 211 km ist für mich Schluss. Die Fulcrum Felge berührt den Boden. Puncture Nummer 2. Ich bleibe stehen. Keinen zweiten Ersatzschlauch dabei. Ich habe eine zweite Patrone. Versuche mit dieser Luft einzupumpen. Vielleicht geht sich es mit einem Schleichenden aus. Es geht sich nicht aus. Teilnehmer für Teilnehmer rasen an mir vorbei. Die Hilfsbereitschaft ist gering. Sehr gering. Autos halten auch keine mehr. Servicemotorrad sichte ich keines. Durchnässt stehe ich am Straßenrand. Bestellt und nicht abgeholt. Kalt. Arme kreisen. Wärmen. Es vergehen mindestens 60 Minuten. Es passiert nichts. Flo und Martin passieren. “Flo, Pannenspray bitte.” “Habe keinen mit.” “Viel Spass noch.” Ich mache mich auf dem Weg. Rad schiebend. Den Schupfer hinauf nach Strassen. Dort ist eine Bushaltestelle. Es stehen Polizei und Krankenwagen. Ich klopfe am Fenster des Streifenwagens. Erzähle den zwei Beamten vom meinem Schicksal. Sie telefonieren hin und her. “Der Besenwagen ist in Kötschach Mauthen. Braucht sicher zwei Stunden bis hier her. Wir können dich aber bis zum Bahnhof nach Abfaltersbach bringen.” Danke. Ich werde samt Rad zum Bahnhof gefahren. Abfaltersbach, Mittenwald i. D, Thal, Lienz. 40 Minuten für 20 km. Mit dem Rad wäre ich schneller gewesen. Egal. Bin in Lienz. Jetzt nur noch zum Hotel. Fahrrad schieben und in nassen Radschuhen gehend. Ich treffe meine Kollegen Flo und Martin. Sie haben gefinished. Ich muss noch meinen Chip zurückgeben. Flo gibt mir sein Hinterrad, damit ich zum Ziel fahren kann. Ins Ziel. Ich biege in den Zielkanal ein. Leute klatschen. Die Absperrungen verhindern, dass ich diesen verlassen kann. Ich überfahre die Ziellinie. Bin damit in der Wertung. Uuups. Nach dem Ziel entledige ich mich des Chips. Fahre zurück zu Flo und Martin. In der Zwischenzeit ist auch mein Ersatzschlauch angekommen (Danke Roli). Aufpumpen und ab in die Dolomitenhalle. Essen. Dann Hotel. Sauna. Ich brauche 15 Minuten bei 90° bis ich wieder schwitze. Der Rest ist wie immer blöd reden. Hätti, wari … Mein SuperGiroDolomiti 2015 ist Geschichte.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

SuperGiroDolomiti 2015 – wenn das Wetter nicht mitspielt

Es war eine Regenschlacht. Je nachdem wann und wo man sich befand. Nach ca. drei Stunden Fahrzeit (für mich) ging es los. Ein Gewitter, welches laut Wettervorhersage viel zu früh kam und viel zu lange geblieben ist. Ganze sechs Stunden unter strömendem Regen. In einem kurzen Video liefere ich den Beweis dafür, dass alle Finisher des SuperGiroDolomiti einen starken Charakter bewiesen haben. Allen anderen, die ausgestiegen sind, Chapeau. Es ist nicht leicht so eine Entscheidung zu treffen. Gesundheit geht vor.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion