Schlagwort: Weihnachten

Das perfekte Weihnachtsgeschenk.

perfekte Weihnachtsgeschenk

Alle Jahre wieder. Weihnachten steht vor der Tür. Wer schon alle Geschenke hat, der kann sich glücklich schätzen. Die anderen (Autor inklusive) mögen zwar noch ruhig und gelassen sein, doch die Zeit wird knapp. Der Lockdown in Österreich macht das ganze noch etwas komplizierter. Lokal einzukaufen würde mehr Sinn ergeben. Geht aber nicht. Wenn, dann nur mit Click & Collect. Oder Online. Bei dieser riesigen Auswahl auch nicht leicht. Deshalb nachfolgend ein paar Tipps für das perfekte Weihnachtsgeschenk. Vom Autor persönlich. Erprobtes und selbst getestetes. Für die Liebhaber*innen des großen und kleinen Kettenblattes. Teilweise eigennützig, jung sein, Geld brauchen …, aber auch als Service. Eine besondere Empfehlung als Dankeschön für Partner*innen, mit denen dieKetterechts das ganze Jahr über zusammengearbeitet hat. In diesem Sinne, frohes Gustieren.

Fahrräder aus Holz von MyEsel.

Fallen wir gleich mit der Tür ins Haus. Einer Tür aus Holz. Nein. Einem Fahrrad aus Holz. Von MyEsel. Warum nicht? Dass der Autor mit so einem Rad seit Jahren glücklich und zufrieden seine Runden dreht, ist kein Geheimnis. Erst kürzlich konnte sogar exklusiv die Neuheit 2022 gefahren werden – der Schotteresel (Gravelbike) in Nussholz-Optik. Was für alle MyEsel Fahrräder spricht, ist die Maßfertigung. Millimetergenau kann jeder Rahmen den Wünschen und Anforderungen angepasst werden. Rennrad, Tourenrad, Mountainbike, Gravel- oder Citybike – auch mit E-Antrieb. Leiser und kraftvoller Nabenmotor oder Mittelmotor. Das Angebot ist vielfältig. Das Fahrerlebnis einzigartig. Ein Wunsch ans Christkind genügt. Obendrauf gibt es € 100,- vom Autor geschenkt, falls der Wunsch bei ihm persönlich (oder über ihn) deponiert wird. Nicht genug. Intelligentes und stylisches Zubehör gibt es von MyEsel auch. Direkt im Shop von MyEsel.

MyEsel Fahrräder aus Holz sind online und bei ausgesuchten Händlern in Österreich, Deutschland sowie in der Schweiz erhältlich.

  • MyEsel Gravelbike

Ein Rennradurlaub unterm Christbaum.

Wie wär’s mit einem Rennradurlaub unter Christbaum? Oder einem Gutschein für einen Rennradurlaub? Das Motto lautet, mach Urlaub, fahr Rennrad. Ganz ohne Stress und ohne Zeitnehmung. Gemeinsam wegfahren und gemeinsam ankommen. Dazwischen richtig gutes Essen. Persönlich geführt vom Autor selbst. Zur Auswahl stehen die Adria (Riccione und Cesenatico), die Dolomiten, Bormio und das Stilfser Joch, der Mythos Monte Grappa sowie eine Bikepacking-Reise von Eisenstadt nach Triest. Für sie, für ihn und natürlich auch für beide. Gutscheine gibt es bei hier. Die Reisen selber können direkt gebucht werden. Falls es ein Geschenk werden soll, kann dafür eine individuelle Geschenkkarte angefordert werden. Einfach melden.

Radbrillen und Radhelme von blacksheep-eyewear.

Eine weitere Geschenkidee sind die Radbrillen und Radhelme von blacksheep-eyewear. Eine spannende Marke mit guter Qualität zum leistbaren Preis. Sowohl Brille als auch Helm sitzen gut und sind kaum spürbar. Leicht, gut belüftet, zierlich und leistbar. Erhältlich in jeweils zwei Größen (Helme) und mit verschiedenen Gläsern (Brillen). Empfehlenswert das Modell “Galibier“. Wenn man nicht genau hinschaut, könnte man dieses Modell leicht mit einer Oakley Sutro verwechseln. Ist aber nur ein Zufall. Für die Brille gibt es minus 20 % mit Gutscheincode “ktrchts20”. Für den Helm leider nicht. Mehr Produkte von blacksheep-eyewear gibt es hier.

  • Radbekleidung von Frau zu Frau
  • Radhelm von blacksheep-eyewear
  • Rennradhelm blacksheep-eyewear

Pannenschutz und Fahrradpflege von Effetto Mariposa

Nichts geht über ein sauberes Rad. Und einen Schutz vor Pannen. Seit Jahren schwört der Autor deshalb auf italienisches Know-how in Sachen Pannenschutz und Fahrradpflege. Außer den Produkten für Tubeless, wird alles benutzt, was Effetto Mariposa zu bieten hat. Von den großen Hilfen wie Espresso und Espresso Doppio über die kleinen Helfer wie Shelter Wheel Kit, dem Ventilschalldämpfer und Auswuchtsatz. In der Werkstatt dürfen “Carbogrip” und “Carbomove” nicht fehlen. Genauso wenig wie der Drehmomentschlüssel “Giustaforza”. Alberto der Chef, garantiert persönlich für all seine intelligenten Lösungen. Lösungen, welche auch die Umwelt schonen. Biologisch abbaubar ist längst ein Must-have in der Philosophie von Effetto Mariposa. So finden sich in den Produkten Sonnenblumenkerne, Kiefernöl oder Olivenkerne. Daumen hoch!

Alle Produkte von Effetto-Mariposa gibt es Online oder bei ausgesuchten Händlern.

Engery Gels von aerobee.

Immer dabei. Die natürliche Energie aus Honig. Klein, handlich und saugut. Wenn man das schreiben darf. Die Sorten Minze und Limette kommen gleich hinter der Lieblingssorte mit Salz. Eine Packung aerobee Gel hat alles, was man bei sportlicher Betätigung braucht, um nicht gleich schlapp zu machen. Für alle, die sowieso Honig mögen. Und für alle anderen auch. Mit etwas Übung klappt die Aufnahme auch ohne Kleckern. 100 % Ötztaler Radmarathon und Race Around Austria erprobt. aerobee gibt es im Online-Shop.

Rennradbekleidung aus dem Hause ktrchts

Diese Empfehlung kommt vom Herzen und vom eigenen Lager. So sind einige Stücke aus der laufenden Kollektion noch zu haben. Rennradtrikots für sie und ihn, Rennradhosen für sie und ihn und natürlich auch einiges an Zubehör. Ärmlinge, Beinnlinge, Windwesten, Radsocken. Der ktrchts Online-Shop lädt zum shoppen ein. Mit Gutscheincode “xmas21” gibt es bis 24.12.2021 minus 20 % auf die aktuelle Kollektion (Rennradtirkots, Rennradhosen). Ausgenommen sind die Frechposten. Die sind von Haus aus bereits reduziert. Die jeweiligen Größenempfehlungen sind den einzelnen Produkten hinzugefügt. Und 2022 gibt es neue Farben.

Der feinste Zwirn von #ktrchts gibt es auch als Geschenkgutschein im Wert von € 10, € 20, € 50 und € 100,-. Zum selbst Ausdrucken.

  • Damen Rennradtrikot laKetterech
  • Radbekleidung für Damen
  • Radbekleidung speziell für Damen

T-Shirts mit dem Edelradler

Der und die Edelradler*in machen sich gut auf jedem Shirt. Auch in der Freizeit. So gibt es das ktrchts-Motiv auch als stylisches Statement. ktrchts Edelradlers Online Shop bietet T-Shirs und Hoodies für Männer und Frauen. Dazu einige Accessoires. Für die Liebhaber*innen des großen Kettenblattes. Und all jene, die gerne einen guten Spruch auf Lager haben wollen.

Alle T-Shirts und Hoodies in verschiedenen Größen, Farben und Materialien erhältlich. Die laufenden Aktionen findet man direkt im Shop.

Frohes Schenken.

Viel Spass beim Stöbern und Klicken. Sollte die eine oder andere Idee Gefallen finden, einfach zuschlagen. Das Christkind oder der Weihnachtsmann werden sich bemühen, pünktlich zu liefern. Und falls das nicht gehen sollte, dann wird zumindest ein netter Platzhalter das in Auftrag gegebene Geschenk, würdig ersetzen. Also, nicht zögern und zuschlagen. Bei Fragen den Autor kontaktieren.

#ktrchts

Festive 500 – alle Jahre immer wieder.

Festive 500

Alle Jahre immer wieder. Zum bereits 5. Mal in Folge habe ich “The Festive 500” (Rapha Festive 500 powered by Strava) erfolgreich absolviert. Nach der Premiere 2015 (damals mit 501 km in 5 Tagen das Minimalziel erreicht) und weiteren Teilnehmen 2016, 2017 und 2018, war ich dieses Jahr zum 10jährigen Jubiläum auch wieder unter Meinesgleichen. Fest im Sattel. Am Rad. Zwischen 24.12. und 31.12. Für einen Stofffetzen der besonderen Art. Ein Abzeichen mit viel Bedeutung. Eine weltweit angesehene Trophäe.  So groß wie eine Briefmarke. Ich war mittendrin, statt nur daheim. Habe jeden der 753 Kilometer in 8 Tagen Outdoor erstrampelt. Kein persönlicher Rekord. Der liegt ein oder zwei Jahre zurück. Damals waren es knapp über 800 km.

Gruppendynamische virtuelle Angeberei.

Was wie immer als Schnapsidee entstanden ist, wirkt heute, 10 Jahre später wie eine gruppendynamische, virtuelle Angeberei. Ein Balzen auf zwei Rädern. Für viele geht es nicht mehr darum, die 500 Kilometermarke zu erreichen. Es geht darum die 500 Kilometer an einem Tag zu fahren. Oder die Latte doppelt so hoch anzussetzen. Und das nicht nur bei den Freunden der südlicheren Halbkugel. Von denen war ich es gewohnt. Nein, jetzt fangen auch schon die Kollegen aus der Nachbarschaft damit an. Der beste “Österreicher” hat heuer, 50 km Luflinie von mir, die 1.000 km geknackt. Der weltweite “Sieger” knapp die 2.000er. Unvorstellbar.

The real festive 500
So darf und muss es sein.

Radsport als Wintersport.

Die Grenzen haben sich einfach verschoben. Radsport ist Wintersport und Wintersport ist mittlerweile Radsport. Während andere Skifahren, Langlaufen oder Tourengehen, wird südlich und auch nördlich des Äquators in die Pedale getreten. Als gäbe es keine Kälte, keinen Schnee und kein schlechtes Wetter. So zumindest die Wahnehmung. Möglich, dass das vor Jahren auch so war. Gesehen hat das niemand.

Vielleicht mag auch der Klimawandel seinen Beitrag dazu geleistet haben. Immerhin sind die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr nicht mehr schneebedeckt, zum Glück trocken und teilweise auch angenehm mild. Das war “früher” noch ganz anders.

Radtransport und ÖBB
MIt allen Tricks arbeiten

Nicht nur der Klimawandel, auch das verfügbare Material hat diese Entwicklung unterstützt und beschleunigt. So drehe ich im Winter meine Runden ausschließlich nur mehr mit meinem CX-Bike 1×11 mit 33 mm Reifen (Gravel Grinder und Almanzo von Challenge). Sowohl auf der Straße als auch abseits davon. Fühlt sich für mich subjetiv sicherer an und erhöht den Trainingseffekt. Mit der richtigen Kleidung und den richtigen Schuhen gibt es mittlerweile ja auch kein schlechtes Wetter mehr.

Höher, schneller, virtueller.

500 Kilometer in 8 Tagen zwischen 24.12. und 31.12. sind heutzutage keine wirklich große Herausforderung mehr. Ich meine für halbwegs Trainierte. Mehr als 96.000 waren heuer mit dabei. Auf der ganzen Welt. Entscheidend ist die Koordination. Das persönlicche Zeitmanagement zwischen den Feiertagen, der Familie, der Kinder und der Arbeit. Einzige plausible Ausrede. Wer die richige Einteilung findet, ist seinem Stofffetzen sehr nahe. Wer das nicht kann, hat viele andere Möglichkeiten. Höher, schneller und virtueller.

Mein Gegner 2019 hieß eindeutig Wind. Acht Tage starker Wind. Acht Tage starkes Leiden. Da wollte ich einfach nicht mehr. Musste aber. Der Gruppenzwang und die Aussicht auf einen virtuellen Top 10 Platz in Österreich. Also Windfinder konsultieren, ÖBB-Fahrplan checken, mit dem Zug ins entfernte Laa an der Thaya reisen und bei Nordwind “gemütlicher” ins 153 km entfernte Eisenstadt fahren. Mit Siggi, der ist immer für jedes Abenteuer zu haben und sein Windschatten ist ein Gedicht. Mit Nordwind im Rücken war es trotzdem auch sehr anstrengend, denn eine gerade Nord-Süd-Verbindung in Windrichtung hatten wir nicht gefunden.

Der tiefste Punkt Österreich
Tiefer gehts in Österreich nicht mehr

Die Festive 500 waren eine perfekte Motivation. Für mich. Ohne Festive 500 hätte ich jetzt sicher zu den fünf über Weihnachten angefressenen Kilos weitere fünf unnütze Kilos mehr. Und ohne Festive 500 hätte ich keinen Plan und kein Ziel gehabt. Ich brauche einen Plan und ein Ziel. Und ich brauche Strava. Um zu sehen, was die andern machen. Und mich zu vergleichen. Auch messen. Aber das ist eine andere Geschichte.

ktrchts

PS: Gratulation an alle, die es durchgezogen haben. Weltweit waren 1.287 Radler*innen fleißiger als ich (von 96.896). In Österreich 12 (von ca 345). Nach Gewicht 322 (von 25.531). Nach Alter 279 (von 19.942).

Die Anzahl der dadruch verursachten Ehe-, Familien- und Beziehungskrisen ist statistisch nicht erfasst.

Stand 8.1.2020

Meine Strategien gegen den Weihnachtsspeck.

Weihnachtskeckse

“Alle Jahre wieder.” Die wohl berühmteste und leider hartnäckigste Floskel die es gibt. Zusammen mit “Last Christmas” der nervigste Ohrwurm ever. Alle Jahre wieder, alle Jahre wieder. Davor. Mittendrin. Danach. Vorsatz. Völlerei. Schlechtes Gewissen. Von Größe M in wenigen Tagen zu Größe L++. Von “heuer sicher nicht” zu “warum auch heuer wieder”. Eigentlich wäre es so einfach. Doch einfach nicht zu schaffen. Zumindest geht es mir so. Was habe ich in den letzten Jahren nicht schon alles versucht. Der Winterspeck kommt immer. Mein Wille war stark. Mein Geist schwach. Meine Arme noch schwächer und die Finger erst. Sie haben zugegriffen. Immer und immer wieder. Je versteckter die Keksdosen waren, desto ehrgeiziger wurde ich. Je enger die Hosen wurden, desto spitzfindiger wurde ich darin, mein Gewissen zu beruhigen und meinen Willen zu täuschen. Ich sündigte auf Teufel komm raus. Ich legte stets zu Weihnachten die Grundlage für meine späteren sportlichen Erfolge. Eine richtig dicke Fettschicht um die Rippen.

Winterspeck verbrennen ist gut. Vermeiden ist besser.

Das perfide an der ganzen Geschichte ist das “dürfen”. Gepaart mich dem “können.” Es sich leisten können. Ich darf und ich kann. Schließlich bewege ich mich ja ordentlich. Und ich würde ja alles wieder verbrennen. Das Vanillekipferl, das Linzer Auge, den Panettone, den Pandoro, das Tiramisù, den Lebkuchen, den Zimstern, das Marillenlaibchen. Ja eh. Aber warum dann doch nicht? € 100 Frage. Also eine ganz einfache. Es ist der Zucker. Der viele Zucker. Der zu viele Zucker. Winterspeck ist nicht zu vermeiden. Oder?

12 Tipps gegen den lästigen Winterspeck.

Damit ich heuer während der Feiertage nicht schon wieder in die Zuckerfalle tappe, habe ich mir folgende Strategien zurechtgelegt:

  1. Ich ersetze weißen Zucker mit Kokain.
  2. Wenn die anderen essen, suche ich mir ein freies Plätzchen und schaue nur zu.
  3. Ich ziehe mir Boxhandschuhe an. Erstens passen diese nicht in jede Keksdose, zweitens ist ein Greifen nach Süßem so statistisch gesehen schwerer als ohne.
  4. Ich garniere die Keksdosen mit Salatblättern. Schaut gleich viel gesünder aus.
  5. Ich kaufe mir für die Verwandschaftsbesuche zudem noch eine Hannibal Lecter Maske. Macht gute Miene zum bösen Spiel.
  6. Ich gehe freiwillig in die Kirche. Christmette, Christtagsmesse, Frühmesse, Spätmesse, Andacht. Wo keine Versuchung, auch kein Zucker.
  7. Ich fliege vom 23.12.16. bis 8.1.17 auf den Mond. Den Crosser nehme ich natürlich mit.
  8. Ich beruhige mein Gewissen, indem ich jedes zweite Keks nur zur Hälfte esse. Die andere Hälfte spare ich mir für nach den Feiertagen auf.
  9. Ich verscherze es mir mit der gesamten Verwandtschaft indem ich hartnäckig jedes Keks demonstrativ ablehne. Ich habe dann 364 Tage Zeit, um diese Gräben zu kitten.
  10. Ich klebe die Kekse auf das Oberrohr meines Rennrades. Der Gedanke, dass das Power Bar Stücke wären, hält mich davon ab hinzugreifen.
  11. Ich ziehe mir ein Trikot in Größe XS oder S an. Die vorgetäuschte Spannung rettet mich vor Ungemach.
  12. Ich gehe einfach noch mehr Radfahren.

In diesem Sinne. Schöne Feiertage. Wenig Zucker und viel Bewegung. Wir sehen uns bei den #festive500 im ketterechts Strava-Club.

Cristian Gemmato
#ketterechts #festive500

Rapha festive 500 – der innere Schweinehund bellt digital

ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Dieses Jahr war ich dabei.

Ewiger Herbst. Frühlingshafte Temperaturen. Milder Winter. Kein Niederschlag. Und dieses Internet. Gruppendynamik. Mehr brauchte es nicht, um mich dieses Jahr der Rapha Festive 500 Challenge zu stellen. 500 läppische Kilometer mit dem Rennrad. Zwischen Heilig Abend und der Silvesternacht. Im Schnitt an die 63 km pro Tag also. Nicht wirklich herausfordernd. Aber. Der innere Schweinehund bellt im Detail. Familie. Feiertage. Arbeit. Und dann doch das Wetter. Ewiger Herbst? Frühlingshafte Temperaturen? Niederschlagsfreier Winter? Ja. Im Gebirge. Hier im burgenländischen Seengebiet habe ich vergeblich danach gesucht. Hier fehlen einfach die Berge. Nicht einmal Hügel gibt es. Dafür seit Tagen dichter Nebel, Temperaturen um den Gefrierpunkt und Dauernieseln. Keine optimalen Voraussetzungen. Wohl eher perfektes Kuschelwetter.

Ganz ehrlich. Unter normalen Umständen, wäre ich bei so einem Wetter freiwillig nie aufs Rad gestiegen. Nicht nur meiner Gesundheit wegen. Wer will denn seine Carbon-Lady freiwillig derartigen Wetterbedingungen aussetzen? Eben. Doch dieses digitale Schwanzmessen ließ mir keine Wahl. Ich habe mich überreden, hinreißen, motivieren, verlocken und erweichen lassen. 101, 64, 101, 100 und 135. 501 km, 5.700 HM in 5 Tagen. Mission accomplished. Minimalziel versteht sich. Einer von vielen Zehntausenden weltweit. Mit Höhen und Tiefen. Mit Sonnenstich und Kältebeulen. Mit Lust und Frust. Und mit massenweiße Materialschwund. 

Was bleibt ist vor allem eine gewisse Genugtuung. Für die eigene Leistung. Physisch wie psychisch. Organisatorisch wie logistisch. Ich habe sehr viele neue Strecken rund um das Rosalia Gebirge, dem Schneebergland und das Wechselgebiet kennen gelernt. Denn es war Flexibilität gefragt. Nach 2 1/2 Tagen im Nebel musste ich endlich die Sonne sehen. Und die gab es zwar stundenlang, dafür aber nur oberhalb und weit entfernt. Ich habe den Rennradpendler erfunden.

Ich hatte Nässe. Ich hatte Kälte. Ich hatte Nebel. Ich hatte teilweise kaum 50 m Sicht. Deshalb hatte ich auch eine Warnweste an. Zum eigenen Schutz. Ich hatte Salz. Überall. Im Mund. Am Körper. Und vor allem am Rad. In jeder noch so kleinsten Ritze. In jedem Lager. Ich hatte das Bedürfnis und die Pflicht meine “furia rossa” täglich Schaum zu baden. Ich hatte mehrmals keinen Bock und bin trotzdem gefahren.

Was ich auch hatte, war gute Bekleidung. Die Sealskinz Handschuhe ein Traum. Meine Thermo Langhose auch bei Null Grad und Gegenwind warm. Mein ketterechts Langarmtrikot mit meinen Ärmlingen ausreichend für 100% Luftfeuchtigkeit und kühlen Abfahrten. Die uralten, sich auflösenden GemiG Neoprenüberschuhe die beste Investition aus dem Jahre 2011.

Ich hatte aber auch die geilste Wintersportwoche seit ich Rennrad fahre. Oberhalb von 400 bis 600 Metern Temperaturen wie kaum im Frühjahr auf Mallorca. Ich hatte einen wolkenlosen Himmel der strahlend blauer nicht hätte sein können. Ich hatte Spass, 16,1 km bei Gegenwind mit knapp 40 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit hinter einem Traktor einen strava KOM zu ergattern. Ich habe meine Latte an Jahreskilometer in wohl kaum mehr erreichbare Sphären hinaufgeschraubt.

Ich hatte einfach eine geile Zeit. Danke Rapha festive 500. Danke an euch alle. Ohne euch hätte ich die letzten Tage noch mehr gekuschelt. Und noch mehr geschmust.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Ironman 24.12

Einst lebte in der kleinen Stadt Nazareth Josef, ein fleißiger und sehr talentierter Triathlet. Er lebte dort mit seiner Frau Maria, ebenfalls Triathletin, und seinen 4 Carbonrädern.

In jenen Tagen ergeht ein Befehl des römischen Kaisers Augustus. Alle Triathleten des Reiches müssen sich für die Jahreslinzenz in einem Verzeichnis eintragen. Für Josef und seine Frau bedeutet dieser Befehl: Sie müssen sich in der Stadt Bethlehem im Süden des Landes in diese Liste eintragen lassen, weil Josef ursprünglich aus Bethlehem stammt. Von ihm würde der Triathlonverband die Reise wohl verlangen. Nazareth – Bethlehem, das sind: 3,8 km Schwimmen. 180 km Radfahren unx 42,196 km laufen. Doch muss die schwangere Maria auch diese anstrengende Reise machen? Außerdem ist es doch die kalte und trainingsarme Jahreszeit, und von Nazareth nach Bethlehem geht es oft durch unwegsames Gelände. Und wo würde man auf der Reise Wechselzonen und Labstationen finden? Fragen, die in keiner Wettkampfbesprechung erörtert werden.

Doch keine Bitte um Schonung der Frau hilft. Ob krank, ob schwanger oder hoch betagt – wen interessiert von den Funktionären die Not der Athleten? Und wer kann sich in ihre Sorgen einfühlen? Niemand. Das sind ja selber keine  Sportler. Der Statthalter Roms – ein übergewichtiger Wichtigtuer – hat es so befohlen, und deshalb muss sich die ganze Familie Josefs mitten in der kalten Zeit mit Schwimmbrille, Schwimmhaube, Neopren, Rennrad und Laufschuhe auf die beschwerliche Reise machen. Mit ihnen ein Esel, welcher das gesamte Gepäck zu tragen hatte. Es ging zuerst durch den See Genesareth. Josef war in der 2. Startwelle. 15 Minuten hinter den Pro`s. Zwei Runden à 1,8 km inklusive Landgang. Kurzfristig war das Schwimmen im Toten Mehr – inklusive Neoverbot angesetzt gewesen. Diese Idee wurde aber dann verworfen.

Nach dem erfolgreichen Schwimmen warteten 180 flache Radkilometer Richtung Süden. Josef war mit einer Übersetzung von 54 vorne und 11/25 hinten unterwegs. Recht flott. Etliche auf Eseln reitenden Marshalls waren darauf bedacht, das Windschattenverbort rigoros einzufordern und bei Verstoß mit gelber, roter oder schwarzer Karte ahnden. Die Penalty Box war jeweils ein mit römischen Soldaten bewachtes Zelt. In diesem Zelt warteten Brot und Spiele. Ein Grund warum kein Athlet sich des Windschattenfahrens bemächtigte. 

Den anschließeden Marathon rund um Bethlehem schaffte Josef dann auch noch. Es ging durch die engen Gassen. Vorbei an den Ständen heimischer Markanbieter. Quasi ein Spalier. Wie zu Zeiten der Tour de France rauf auf Alp d’Huez viele, viele Jahre später. Der Kurs war schwer weil die Bodenmarkierungen kaum sichtbar waren. Die Römer hatten Sie auf Wände gemalen. Doch die vielen Menschen versperrten die Sicht. So wusste Josef nie wo er gerade unterwegs war. Polar und Garmin waren zu dieser Zeit noch nicht am Markt. Josef lief nach Gefühl und nach freiem Platz.

Josef erreichte noch in der Karenzzeit die Finish Line. Seine Frau Maria wartete schon dort. Sie hatte ein obligates DNF. Die Schwangerschaft zwang sie zur Aufgabe. Erschöpft und durchgefroren waren nun beide in Bethlehem. Vergebens suchten Sie die Ziellabe und das Sanitätszelt. Finisher Medallie und Finisher Trikot gab es auch noch nicht. Das sollte man erst viele viele Jahre später erfinden, um die horrend hohen Startgebühren zu rechtfertigen.

Beide sehnen sich jetzt nur noch nach einer warmen Unterkunft, um etwas zu schlafen und Nudeln zu essen. Die Lizenz würden sie erst morgen bekommen. Eine Übernachtung ist deshalb Pflicht. Auch eine Idee, welche die kaufmännisch orientierten Ironman Veranstalter von heute aufgegriffen haben. Je länger Athleten an einen Ort gebunden werden, desto höher ist die Wertschöpfung für die Region.

Doch wer wird sie aufnehmen. Maria und Josef hatten kein Internet. Es gab überhaupt kein Internet. Und auch keine Buchungsplattformen. Maria und Josef hatten also noch keine Unterkunft buchen können. Die Familie geht deshalb von einer Herberge zur anderen und klopft an. Doch eine hochschwangere Frau? Sie könnte jeden Augenblick das Kind zur Welt bringen. Wer fühlt sich ein in die Athleten und ihre Not, die nur um einen bescheidenen billigen Schlafplatz bitten und ihre Räder auch noch mit ins Zimmer bringen wollen? Das bringt Probleme, so denkt sich der kaltherzige Hotelier. Und so kommt es dann: In einem Quartier nach dem anderen werden sie abgewiesen. Niemand möchte die arme Triathlon-Familie samt der Carbonräder aufnehmen.

Maria, Joseph und der tapfere Esel ziehen hilflos durch die Straße. Maria spürt, wie sich das Kind in ihrem Körper bewegt und geboren werden möchte. Soll sie es nun etwa im Expo Gelände auf die Welt bringen? Und würde es nicht gleich erfrieren in der großen Kälte ohne Dachüber dem Kopf? Maria fleht in ihrer Verzweiflung in ihrem Inneren zu Gott um Hilfe.

Die Dunkelheit bricht bereits herein, und als Joseph ein weiteres Mal anklopft, öffnet eine Wirtin, ebenfalls Triathletin, die Türe. Sie sieht die Not der Familie und denkt sich: “Wenigstens in unserem Stall könnte ich sie unterbringen.” Und sie sagt: “Ein Zimmer habe ich nicht. Aber einen brüchigen Stall. Dort sind einige Tiere untergebracht. Dort könnt ihr bleiben in der Nacht, wenn ihr das wollt!”


Da beginnen bei Maria auch schon die Wehen. Puls anerob. In Intervallen. Die junge Frau liegt mitten im Stroh für die Tiere, und sie hat starke Schmerzen. Kein Arzt und keine Hebamme sind zur Stell. Kein Rotkreuz Mitarbeiter. Niemand. Aber Maria ist tapfer. Sie denkt an die vielen Zieleinläufe. Auf die leztzte Kilometern der diversen Marathons. “Wenn ich das geschafft habe, dann schaffe ich auch diese Geburt.” Maria gibt sich kämpferisch. Josef steht ihr bei. Holt ihr immer wieder einen Becher Wasser. Schüttet diesen Maria über den Kopf. “Nur nicht aufgeben”, schreit er. Mit lauten Klatschen pusht er Maria auf den letzten Wehen zur Höchstleistung. 


Und so nehmen die Ereignisse ihren Lauf. Noch in dieser Nacht bringt Maria Jesus mitten unter den Tieren zur Welt.Der Retter ist da.

 

Frohe Weihnachten und Kette rechts.

Weihnachtstextuere 2014 – meine Weihnachtsgeschichten zum Fest.

Ich schreibe nicht nur über meine Erlebnisse und Erfahrungen auf dem Rad, im Wasser und in Laufschuhen. Ich schreibe auch über Dinge die mich berühren. Und ich schreibe Weihnachtsgeschichten. Zum 8. Jahr jetzt. Hintereinander.

Diese Geschichten möchte ich dieses Jahr auch allen Ketterechts Afficionados zugänglich machen.

Einfach hier downloaden. Es würde mich freuen, wenn die eine oder andere Geschichte in den Feiertagen da und dort den Weg in Kopf und Herz findet.

An dieser Stelle wünsche ich gleichzeitig besinnliche Feiertage. Möge das Wetter mitspielen und eine #festive500 erlauben. Esst was euch schmeckt und vergesst nicht: Faulheit ist des Sportlers fett.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in Neue Jahr.

Stay tuned
Cristian Gemmato aka @_ketterechts