Kategorie: Allgemein

Radfahren bei Regen.

Dieser Mai hat’s wahrlich faustfeucht hinter den Ohren. So oft wie in diesem Monat habe ich meine Princess of Pain noch nie säubern, schmieren und adjustieren müssen. Was da vom Himmel fällt ist nicht normal.

Dass Wasser dem Rad und dem Körper nicht gut tut, weiß jeder, der schon einmal mehrere Stunden im Regen gefahren ist. Und ich meine damit nicht einen Platzregen unterwegs. Der ist ja oft auch eine sehr willkommene Abkühlung. Es geht um den Regen, der einem von Start bis ins Ziel begleitet. Meistens nur bei Rennen. Denn ich kenne wenige, welche bei Regen wegfahren. Sollte es welche unter euch geben. Respekt! Das Motto, es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Bekleidung, lasse ich beispielsweise manchmal nicht gelten.

Rennradfahren im Regen ist eine Herausforderung. Einerseits muss der Körper vor der Nässe geschützt werden und andererseits ist das Handling des Rennrades ein ganz anderes. Fahr- und Bremsverhalten müssen angepasst werden. Hier ein paar Tipps wie ich das machen würde. Sofern ich im Regen unterwegs bin. Morgen und Übermorgen zum Beispiel.

  • für unterwegs reicht oft eine Regenpellerina, welche man sich anziehen kann. Es gibt die Klassiker. Jene die mit Wachs behandelt sind. Super wasserabweisend – aber leider nicht atmungsaktiv. Das Wasser, welches man sich von oben spart, kommt dann von innen. Regenpellerinas sind hinten meisters länger geschnitten, damit man das Ende unterm Sattel einklemmen kann und so das Fahrwasser von hinten kaum auf den Hoseneinsatz bekommt – oder zumindest weniger.
  • für eine Fahrt im Wasser von Beginn an, lohnt es sich schon etwas mehr anzuziehen. Allen voran die Überschuhe. Je nach Temperatur sind diese aus Kunststoff oder aus Neopren. Auch Fleee gibt es – für den Winter. Tipp: klassisch schwarz. Bitte nicht diese bunten. Danke.
  • Weiters empfehle ich eine lange Radhosen. Ich trage meistens Leggins oder eine dünne Laufhose. Blickdichte Strümpfe hatte ich auch schon. Aber das war in der Not. Den Beinschutz bitte immer in der Farbe schwarz. Das passt zu jeder Radhose. Beinlinge sind nicht mein Ding. Denn man hat so an den Oberschenkeln sehr wohl zu kalt. Und eine lange Radhose ist bis 20 Grad nicht zu heiß. Sollte dann doch mal die Sonne rauskommen.
  • Oben ein „Transtext“ Leiberl ( (c) Löffler). Meinsten mit kurzen Ärmeln. Ich habe da einmal eines von Craft gekauft. Mit einem Windstopper vorne. Das ist genial. Schützt super vor Kälte und Fahrtwind. Darüber das „normale“ Radtrikot. Mit Ärmlingen. Schwarze. Passend zu der langen Hose.
  • Über dem Radtrikot trage ich gerne einen ärmellosen Windbreaker. Der hält meist schon mal etwas Wasser ab. Und den Fahrtwind. Sobald dieser aber durchnässt ist … wurscht. Windbreaker kann man schnell an- und ausziehen. Oder nur öffnen. Für die bergauf Passagen.
  • Für extremen Regen würde ich dann zusätzlich eine dünne Regenjacke mitnehmen. In durchsichtigem Stoff. Damit das Radtrikot noch zur Geltung kommt. Gibt es überall. Tipp: nicht all zu groß nehmen. Die blasen sich gerne auf und bremsen.
  • Nicht zu vergessen sind die langen Handschuhe. Bei Dauerregen ein „must have“. Gibt es in allen Materialien. Neopren, von mir aus auch. Aber da schwitzt man.
  • Ob meiner Frisur muss ich natürlich auch noch einen Kopfschmuck tragen. Ein tradtionelles Radcap tut es auch. Mit Schild nach vorne. Schützt vor Regen. Ansonsten ein Tuch, welches auch die Ohren leicht verdeckt.
  • Und wem das Posing wurscht ist, der montiert sich noch hinten einen Plastik Kotflügel. Gut für den eigenen Hintern und den Hintermann.
  • Bei Nässe langsamer fahren, in Kurven nicht bremsen und Vollbremsungen vermeiden. Besondere Vorsicht bei Laub, glatten Straßenbelägen und Fahrbahnmarkierungen. Extreme Vorsicht bei nassen Schienen, sie sind auch bei relativ stumpfem Winkel tückisch! Wasserlacken umfahren, da Rillen, Löcher und Glasscherben nicht zu sehen sind.
  • Vorsicht mit Felgenbremsen: Wirkung und Dosierbarkeit verringern sich bei vielen Fahrrädern unter Nässeeinfluß dramatisch. Carbonflanken sind da eine große Herausforderung. Daher zur Vermeidung von Überraschungen rechtzeitig eine Probebremsung machen! Bei unbefriedigender Bremswirkung Fachberatung einholen. Achtung: bei Regen und Schmutz ist der Verschleiß beim Bremsgummi entscheidend höher.
  • Damit das Fahrrad das Wasser auch gut verkraftet, putze ich es immer gleich. Ein Wasserschlauch um den gröbsten Schmutz zu entfernen. Oder die Badewanne bzw. Dusche. Die Kette ordentlich einseifen. Im Handel gibt es genug gute Mittel. Und dann die Kette leicht schmieren. Nur die Kette. Nicht die Ritzeln.

Habe ich was vergessen? Dann schreibt einen Kommentar.

Wünsche ein trockenes verlängertes Wochenende. Meines wird nass.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

bike4dream 2013 – und das leidige Thema Wetter

2 x 300 Kilometer hätten es werden sollen. Hätten. Denn das Wetter spielt nicht mit. Donnerstag und Freitag Regen. 20 Stunden im Sattel und davon möglicherweise mehr als die Hälfte im Regen. Wenn nicht mehr. Das darf ich mir nicht antun. Ein Saisonhighlight darf aber nicht ins Wasser fallen. Zu detailliert habe ich die Challenge vorbereitet. In der Gruppe 300 km hin, allein 300 km zurück. Dazwischen schlafen und essen.

Jetzt sitze ich vor einem Dilemma. Der Wetterkarten nämlich. Ich studiere. Ein Ersatzprogramm. Weil ich mir extra frei genommen habe und die Trainingskilometer brauche. Meinen wohltätigen Zweck habe ich ja bereits mit meiner Spende minimal erfüllt.

bike4dreams 2013 soll von Leoben statt von Wien aus nach Klagenfurt führen. Start 12:00 Uhr. Das sind immerhin 140 km. Ich könnte mit der Princess of Pain und Gepäck nach Leoben fahren und dann in der Gruppe nach Klagenfurt. Tags darauf mit Gepäck wieder retour. Im Regen! Grübel. Ich könnte aber auch mit dem Auto nach Leonben anreisen. Dann mit der Gruppe nach Klagenfurt. Tags darauf mit Gepäck zürück nach Leoben. Immerhin 280 km. Eventuell mit einer Extrarunde käme ich auf 300 km. Kling nicht so übel, auch weil man 2 x 140 km im möglichen Regen eher aushalten kann.

Ich sitze vor einem Dilemma. Der Wetterkarten nämlich. Es ist kein Dauerregen zu erwarten. Schauer. Das sagt mir Marcus Wadsak. Aber die Temperaturen steigen nicht über 10 Grad hinauf.

Die lange Tortour ist sicher gesundheitlich ein Risiko (4 Wochen vor dem Ironman Austria). Plan B klingt machbar. Hat aber wenig herausfordernden Charakter. Abgesehen vom schlechten Wetter.

Ich sitze vor einem Dilemma. Den Wetterkarten. Und studiere sie.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Vom Titanmann zum Ironmann. Kärnten Radmarathon 2013. Das Rennen.

130 km. 1.900 HM. Der Kärnten Radmarathon „light“.

„Das Wetter. Ein Tief schaufelt vom Norden kühle und sehr freuchte Luft in den Alpenraum. Die Schneefallgrenze im Süden bei ca. 1.000 Metern“. Good news. Aber wir haben ja Sommer. Grinsen. Die Vorzeichen zum 5. Kärtnen Radmarathon waren also nicht wirklich einladend. Wo ist die Webcam der Nockalmstrasse? Schnell schauen. Schneefahrbahn! Giro 2013 feeling. Werden wir fahren?

Ja. Aber leider nicht über die Eisentalhöhe und die Schießtlscharte. „Cancelled due weather conditions“. Das Orgateam hat den Sicherheitsfallschirm geöffnet und uns Sportler vor möglicherweise Bösem verschont. Es gibt eine Ersatzstrecke. Plan B. Und diesen 2 Mal. Aufatmen und etwas Enttäuschung machten sich breit. Da die Wetterprognosen für den Sonntag von Tag zu Tag besser wurden. Abgesehen von der Temperatur. Die sollte im Keller bleiben. Ich beschloss trotzdem nach Bad Kleinkirchheim zu fahren. 600 km hin- und retour um 130 km Rennrad zu fahren. Leidenschaft.

Und es hat sich ausgezahlt. Auch wenn die Fahrt über die Turracher Höhe am Samstag Nachmittag eher nach Anreise zum Skiurlaub anmutete. Als „Wiederholungstäter“ war es für mich ein leichtes Spiel das Wichtigste vor Ort zu erledigen. Startnummer holen. Doch diese war nicht da. Verwunderung. Ob ein Kollege von mir diese schon abgeholt haben könnte? Kopfschütteln. Ob ich im Lindenhof in Feld am See übernachte? Ja. Und schon war das Geheimnis gelüftet. Hannes, der Chef des Hauses, hat bereits die Startersackerln abgeholt. Service. Deluxe.

Dann ein richtiger Schock. Helm vergessen. Schon wieder. 3 Sterling zu Hause. Und keinen mit. Typisch. Wiederholungstäter eben. Einen kaufen? Kein entsprechendes Angebot vor Ort. Ausleihen! Schnell zu Intersport. Die haben einen. Ich nehme ihn. Passform? Null. Aber besser als nix. Posingfaktor? Negativ. Passt farblich überhaupt nicht zu meinen Dressen.

Ab ins Hotel. Perfektes großes Zimmer. Akklimatisieren. Quatschen. Hoffen. Bangen. Es regnet immer noch. Und nach einem Helm fragen. Hannes hatte einen. Silber! Passform. Perfekt. Posingfaktor. Top. Das Rennen ist gerettet.

Der Tag danach. Strahlend blauer Himmwl. Die 10 km von Feld am See nach Bad Kleinkirchheim ein Wahnsinn. Farben. Als wäre es Herbst. Sattes Grün. Schneeweiße Bergspitzen. 5 Grad. Immerhin plus. Auto geparkt. Rad gecheckt. Startaufstellung. Ich durfte in der ersten Reihe starten. Danke Stefan Heinisch. Neben mir Promis. Armin Assinger. Paco Wrohlich. Rene Haselbacher. Und der Landeshauptmann von Kärnten. Der Neue. Der Kaiser. Nicht der Franz. Der Peter. Der andere Kaiser, der Franz, ist zwar vom Ort. Aber nicht da.

Es geht los. Ich führe das Feld an. Ca. 500 Meter. Dann kommt von hinten das Feld angerollt. Nein. herangeschossen. Ich halte mit. Ca. 50 km/h. Ich kriege langsam Platzangst. Die Meute füllt die gesamte Straßenbreite aus. Es wird gefightet. Um jeden Zentimeter. Und das auf dem ersten Kilometer. Gewinnt man hier rennen? Es ist sehr hektisch. Der Straßenbelag hinuter nach Patergassen schlecht. Vor mir „schwanzelt“ einer. Ich merke es sehr spät. Muss voll in die Bremsen. Auch mich schwanzelt es. Ich befürchte bereits das Schlimmste. Erwarte, dass mich von hinten jemand touchiert. Erinnerungen an den Mondsee Marathon. Damals. Doch ich habe Glück. Ein Zeichen. Ich nehme Tempo raus. Ich will heil ins Ziel kommen. Einen schönen Tag geniesen.

So lass ich das erste Feld rauschen. Fahre im zweiten großen Verfolgerfeld. Die anderen stets in Sichtweite. Es geht über Gnesau leicht wellig sehr zügig dahin. Mein Puls jenseits der 155. Kurz vor der Abfahrt nach Himmelberg dann Zusammenschluss des Feldes. Eigentlich wollte ich stehen bleiben um zu filmen. Ein Traum Bild. Eine Schlange an Radlern.

Unten dann eine 180 Grad Kurve und der erste Ansteig hinauf nach Klösterle. Einige fetzen voll in der Berg hinein und ich sehe sie nie mehr wieder. Ich bleibe halbwegs dabei. Ich spüre wie ich richtig überpaced habe. Ich muss mich fangen. Nehme Tempo raus. Fahre meinen Rhytmus. Je läger der Anstieg, desto besser geht es mir. Wir schmieren so dahin. Es überholt mich kaum jemand. Die Bergwertung ist gleich Labstation. Ich trödle mit dem Schließen des Windbreakers und verliere leider den Anschluss an eine großere Gruppe. Schade. Also Tria-Training. Unterlenker und ab geht die Post. Das Tal hinunter und dann rechts abzweigen nach Afritz und Feld am See. Michaela 180 Grad bei Tempo 40+. Es geht wieder bergauf. Ich gebe das Tempo vor. Habe aber keine Chance gegen das fast eingeholte große Feld. Ich sehe es nie mehr wieder. Hinter mir ein paar Mitstreiter. Sie hängen in meinem Windschatten. Ich? Kette rechts. 15 km Vollgas. Kurz vor Radenthein braust dann eine größere Gruppe heran. Ich reihe mich ein. Radenthein, dann zweite kleine Labe. Hektik. Der Moderator sagt uns mit 13 Minuten Rückstand auf die Spitze an. Nicht übel. Kurz vor dem Anstieg nach Bad Kleinkirchheim. Elend lang. Ich kann ein gutes Tempo fahren. Die Gruppe zersplittert sich. Da und dort vereinzelt Anfeuerungsschreie. Das motiviert. Nach 1:58 Minuten habe ich die erste von zwei Runden geschafft. 32,2 km/h. Wäre Platz 75 von 225 gewesen. Gesamt. AK Top Platz. 

Aber ich fahre noch eine. Diese wird zum Einzelzeitfahren. Kein Mensch weit und breit. Ich schließe auf ein paar Einzelne auf. Wir bilden eine 4er Gruppe. Im Wind? Ich. Logisch. Bin ja im Training. Am Berg auch. Ich gebe das Tempo vor. Unbendingt einen 30er Schnitt bis zum Schluss behalten. Immer lächeln. Speziell beim Fotopoint. The only victory is posing. 

An der Labe dann passiert es. Der Fahrer vor mir gestikuliert und will Red Bull in seine Trinkflasche. Ein solches Getränk hätte ich auch gerne gehabt. Der einzige Helfer mit den Red Bullen legt seine 5 Dosen auf den Boden um die Trinkflasche des Vordermanns zu nehmen. Und ich? Vorbei. Kein Red Bull. Scheiße. Und ich verpasse wieder den Anschluss. Volles Risiko. Hinuter. Auf der Verfolgung. Abfahrt auf höchstem Risikoniveau. Danke an dieser Stelle an die bestens abgesicherte Straße. Unten dann in der Kurve mit einem 500 Meter Sprint bergauf Richtung Afritz habe ich die Ausreißer. Ich muss Luft holen. Bleibe also am Hinterrad des letzten Mannes. Doch dieser verschaltet sich. Und ich muss bremsen. In diesem Augenblick starten vorne 2 Mann weg. Ich nehme fast aus dem Stand die Verfolgung auf. Ziemlich blau. Ich komme nicht ran. Halte aber das Tempo hoch. Bis Radenthein – keiner der hinteren kommt vor und löst mich ab. Mir ist es wurscht. Ich trainiere ja. Und bin nicht zum spazieren da. Feld am See. Radenthein. Und dann nochmals die Steigung nach Kleinkirchheim. Ich muss wieder langsam in den Berg. So bin ich halt. Mein Windschatten überholt mich. Und ich kontere. Meter für Meter fahre ich ran. Und überhole. Mit gleichmäßigem Tempo gehts hinauf. Die Beine jetzt schon schwer. Ein Soloritt bis ins Ziel. Geschafft. 130 km. 1900 HM in 4h11min. Das ist ein Schnitt von 30,3 km/h. Ich bin zufrieden. Offiziell letzter Platz für Runde 1 mit der Zeit für 2 Runden. Scheiß Technik. 

Es ist kalt. Ich fahre gleich zum Auto. Umziehen. Gehe ins Festzelt. Nudeln. Getränk. Quatsch hier, Quatsch da. Und zurück nach Hause.

Ich komme wieder – aber über die Nockalmstraße.

Fotos hier:
Garmin Aufzeichnungen hier:

Am Feiertag geht es mit bike4dreams von Wien nach Klagenfurt für einen guten Zweck. Hoffentlich bei trockenem Wetter. Eventuell dann wieder retour. Fürs Ego.

Fazit:
Oranisation: Top
Startgebühr: menschlich
Startersackerl: sehr üppig
Strecke: B Faktor (A konnte nicht gefahren werden)
Verpflegung: 2 x Gutschein für Essen (Samstag und Sonntag) inklusive Getränk
Servie: Gratis Eintritt Römertherme und Gratis Massage
Labe: Bananen, Wasser, Gel und Red Bull

Unterkunft: Lindenhof in Feld am See sehr empfehlenswert
Highlight: „el diablo“ Didi Senft persönlich getroffen
Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

Vom Titanmann zum Ironmann – Der Känrtner Radmarathon.

Das Wetter für Sonntag aus heutiger Sicht. Brrrrrrrrrrrrr.

Nächsten Sonntag, 26. Mai 2013 werde ich auf dem Weg zum Ironman Austria Ende Juni wieder in Bad Kleinkirchheim vorbeischauen und den Kärtner Radmarathon als Vorbereitung mitnehmen.

Eine herrliche Strecke über die Nockalmstraße mit den Höhepunkten Schießtlscharte und Eisentalhöhe. Zwei mal über 2.000 Meter. Bereits 2011 und 2012 war ich bei dieser Veranstaltung dabei. 2.140 Höhenmeter. Wobei man 1.600 davon bereits auf den ersten 40 km hinter sich bringen muss. Es heißt also gleich Laktat aufbauen und hoffen, dass man durchkommt.

Wie immer vor einem „Wettkampf“ dreht sich auch dieses Mal alles rund um das Wetter. Heiß und wolkenlos. So will ich es haben. Kalt und Schnee. So könnte ich es bekommen. Die Wettervorhersage schaut nicht wirklich gut aus. Wäre Winter, würde ich mich auf einen Powdertag in Bad Kleinkirchheim freuen. Es ist aber nicht Winter. Sondern Mai. Ende Mai.

Ich hoffe nur, dass sich die Wetterfrösche irren. So wie 2011. Da war die Straße am Freitag auch nicht passierbar. Am Sonntag dann, feinstes Radwetter, trockene Straßen und eine Winterlandschaft der Extraklasse.

Träumen darf man ja. Wir werden sehen.

Stay tuned.
Crisitan Gemmato aka @_ketterechts.

Kette rechts. Kette quitscht.

Sie ist gut. Sie ist schön und sie ist nicht billig. Die Campagnolo Super Record 11fach Kette. Und sie quitscht. Vor allem wenn es nass war. Und eine quitschende Kette ist ein absolutes „no go“. Eine Kette muss sich geschmeidig um die Ritzeln fügen. Sie muss surren. Im Speziellen, wenn mit Kette rechts gefahren. Sie muss sauber sein (so wie die Ritzel selber, damit man die 6 Titanritzel der Super Record 11fach Kassette auch erkennen kann – € 262 sollen sich auch bemerkbar machen). Bei mir war das letztens leider nicht der Fall. Die 90 km beim Linztriahlon im Regen habe ihr zugefügt. Vor allem der feine Staub und Sand, der sich dann überall einnistet. Ich muss Kette wechseln. Aber mir fehlt das Spezialwerkzeug dafür. Denn das braucht man jetzt. Sonst bricht die Niete ständig ab. Ich weiß das aus Erfahrung. 3 davon habe ich vernichtet. Ist bereits 3 Jahre her. Aber es schmerzt immer noch. Jede Niete kostet € 11,-. Man muss heute nicht nur gute Beine haben, sondern auch Techniker sein.

Vom Titanmann zum Ironmann. Mein 1. Triathlon 2013

Viel habe ich schon geschrieben. Über diesen 9. FH OÖ Linztriathlon 2013. Aber nicht alles. Beispielsweise, dass ich drittbester Italiener geworden bin. Von drei (A.d.R). Oder dass ich beinahe den Startschuss verpasst hätte. Wie halt immer. Warum? Ganz einfach. Um 9:00 wollte ich mein Rad einchecken und checke, dass meine Startnummer nicht dort war, wo ich sie gebraucht hätte. Am Startnummernband. Leider war Sie in meinem Büro. 10 km vom Pleschingersee entfernt. Also rauf auf’s Rad und rein in die Stadt. Die 206 lag auf meinem Schreibtisch. Zurück zum See. Helm auf. Startnummer aufs Band und rein in die Wechselzone. Es war knapp nach 9:30. Nur einem Flirt mit der Security verdanke ich, dass ich durch den Zapfenstreich nicht außerhalb der Wechselzone bleiben musste. Ein Puls von 180 und knappe 20 km, die an meiner Princess of Pain nicht spurlos vorüber gegangen waren. Dreck. Schmutz, Sand und Laub zierten meinen Carbonrahmen. Sie war so schön geputzt und sauber.

Die verbliebene Zeit überbrückte ich als Helfer meines Vereines Trirun und später die richtige Entscheidung zu treffen, was ich denn beim Radsplit für Kleidung anziehen sollte. Ich überlegte und reüberlegte. Bis eine Entscheidung fiel. Sehr spät. Denn ich hätte schon im Neo sein sollen. Also Vollgas in den Neo. Das letzte Mal, dass ich in diesem Kondom steckte war bei der Challenge Roth Mitte Juli 2012 (in Podersdorf war ja Neoverbot). Meine Routine beim Ankleiden sicherte mir ein paar wertvolle Sekunden. Aber die nächste Herausforderung und Prüfung stand bevor. Das Anbringen der GoPro auf meinem Kopf. Zuerst eine Haube, dann die GoPro und dann noch eine Haube. Die rote, offizielle. Die Kamera selber befestigte ich noch mit einem Band am Reisverschluss des Neos. Hätte mir doch jemand die Kamera von Kopf gestoßen, wäre diese so nicht im See versunken. Zum Glück ist das nicht passiert. Danke an dieser Stelle an Martin F. für den 7fachen Knoten. PS: Habe diesen bis heute noch nicht offen. Und danke an dieser Stelle an Martin F. für die schrecklichen Worte „es ist 3 Minuten vor 12“.

Ich hatte also gute 800 Meter bis zum Start zurückzulegen. Diese schaffte ich in der Zeit. Stieg ins Wasser. Postierte mich irgendwo traf noch den @TriathlonDog und schon gings los. Einschwimmen? Witzig!

Das Schwimmen.
Mein Ziel war es, die GoPro heil aus dem Wasser zu bekommen. Ich hielt mich also der Ideallinie ziemlich fern. Vermied jeden Körperkontakt und wurde das eine und andere Mal ziemlich weit nach außen gedrängt. Das bescherte mir am Ende auch eine Garmin Forerunner 910xt aufgezeichnete 2,1 km Plantschlinie. Immer wieder drückte ich auf den Aufnahmeknopf, um die besten Szenen zu filmen. Da ich nur 2 Akkus zur Verfügung hatte, wollte ich nicht das gesamte Schwimmen filmen. Auch wegen der Unmengen an Daten. Hauptsächlich die Kämpfe an den Bojen, der Landgang und der Aussteig sollten die Faszination Triathlon einsammeln.

Summa summarum hatte ich mit 37min+ eine respektable Schwimmzeit (meine Bestzeit leigt bei 34!). Und das mit meiner kaputten und motorisch beeinträchtigten Elle (Ja. Ich jammere wieder. Weil es weh tut).

T1.
Prädikat: Zum Vergessen. Ich konnte den Neo ja nicht auf dem Weg in die Wechselzone öffnen, da die GoPro ja am Reisverschlussband hing. Also musste ich zuerst die Kamera aus der Kopfhalterung nehmen und diese an der Fahrradhalterung befestigen. Neo raus. Radschuhe rein. Diese hatte ich vorher schon mit Castelli Toe Thingy übergeschuht. Was für eine goldrichtig Entscheidung. PS: diese Dinger habe ich seit ca. 5 Jahren zu Hause und noch nie verwendet. Über das Tritop zog ich noch ein dünnes Laufleiberl und eine ärmellose Weste an. Mein Bäuchlein muss es warm haben. Ach ja. Ich habe mich kurz vor 12 noch für eine 3/4 Triahose entschieden. Für warme Knie.

Zurück zur GoPro. Beim befestigen dieser verlor ich eine Mutter. Ich suchte diese dann im satten, nassen Grün. Vergebens. Dafür fand ich einen Vierklee. Stimmt nicht. Aber das ist mir einfach so eingefallen. Zum Glück (MacGyver lässt grüßen) hatte ich so etwas wie ein Ersatzteil, welches ich ummodellierte. Nach mehr als 9 Minuten machte ich mich auf die Radstrecke. Die Wechselzone war bereits radleer.

Der Radsplit:
Ja. Es regnete. Nein. Es schüttete. Noch am Damm Richtung Bundesstraße futterte ich ein Oatsnack. Gestärkt machte ich mich auf den Weg. 90 km durch das idyllische Mühlviertel. Stets Ausschau haltend nach guten Bildern. Kamera an. Kamera aus. Je nach Gefühl. Und immer brav pedalieren. Natürlich war ich mit meinem „normalen“ Rennrad etwas gehandicapt. Auch weil ich mit einer Kompakt Kurbel unterwegs war. 50/34 vorne, 11/23 hinten. Bergauf war ich stets dabei. Beim Rest musste ich jenseits der 120 Kurbelumdrehungen aushalten, um halbwegs dabei zu sein. In Summe konnte ich beim Radfahren 88 ( in Worten achtundachtzig) Plätze gut machen. Netto. Nur Radsplit Ein knapper 31er Schnitt stand für die 90 km auf meinem Garmin. Nicht unzufrieden. Fehlen mir im Vergleich zum letzen Jahr 1.500 Trainingskilometer. Es hätte sicher besser sein können. Ich schätze, dass mit meiner Baronesse (54er vorne!) 10 – 15 Minuten drinnen gewesen wären. Spekulation. Ja. Aber eine motivierende. Ich hatte Spass am Rad. Das ließ mir auch die kalten Finger vergessen. Und vielleicht hätte ich 2 Tage zuvor doch keine 226 km Tour machen sollen. Vielleicht. Bei schlechtem Wetter.

T2.
Wieder zum Kotzen. Kamera vom Rad weg und auf den Chest. Laufschuhe an. Weste weg und nach guten 5 Minuten war ich auf der Laufstrecke. Unter jeder Würde. Und verbesserungsfähig. Ich weiß.

Das Laufen.
Eigentlich dachte ich mir, auf den 21 km sterben zu müssen. 2 Marathons im April. Eine sauschlechte Vorbereitung (Ja. Ich jammere. Weil es weh tut. Immer noch). Und müde Beine. Eigentlich. Denn erstaunlicherweise ging es mir gut. Für meine Verhältnisse. Ich konnte die ersten km gleich eine Pace von 4:50 und sogar leicht darunter verinnerlichen. Das brachte mich sauschnell schnell weiter. Ich konnte ettliche Athleten überholen. Netto – nur Laufzeit – waren es 26.

Bemerkenswert war, wie freundlich alle zu mir waren. Da ich mit der GoPro an der Brust unterwegs war, denke ich, dass diese Sympathien der Kamera gegolten haben. Und weniger mir. Am Ende der 2 Runden (die 5 km habe ich sehr konstant durchgepeitsch, wobei die dritten 5 die schnellsten waren), stand eine 1:43 für die Statistik bereit. So schnell bin ich den HM bei einem Halbdistanz noch nie gelaufen. Letztes Jahr in Podersdorf waren es 1:45. Da finishte ich auch gut sub 5, obwohl ich auch unverzeiliche Tranission Zeiten hatte. Ich denke, dass noch mehr drinngen gewesen wäre.

Fazit 1: Jede Menge Filmaterial gesammelt. Leider sind die Bilder vom Laufen etwas getrübt. Schuld ist das Wetter. Und meine Handhabung. Ein Streichen über die Linse hätte meine Stimmung im Nachhinein wesentlich verbessert. Auch die Bilder. So ist die Generalprobe für den Ironman Austria (in Sachen Filmen) zu 66,6% gelungen.

Fazit 2: Ich war, bin und bleibe eine Talent mit viel Potential. Schwächen werden zu Stärken und einstige Stärken sind oft nicht mehr so stark wie sie es hätten sein sollen. Zum Glück ist das „posing“ ja der wahre Sieg.

Fazit 3: Triathlon ist schon ein geiler Sport. Aber trotzdem. Rennrad bleibt meine Leidenschaft.

Fazit 4: Ich brauch ein TT für Klagenfurt. Jemand da, der vielleicht jemanden kennt, der mir eines zur Verfügung stellen kann?

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

PS: Video folgt.