Kategorie: Allgemein

Rennrad fahren in Riccione.

Rennrad fahren in Riccione

Urlaub machen und Rennrad fahren. Der Radsommer 2022 hätte nicht besser beginnen können. Eine traumhafte Rennradwoche in der Emilia Romagna ist soeben zu Ende gegangen. Mit vielen schönen Erinnerungen, einigen Kilos Mehrgewicht und ersten nennenswerten Bräunungsstreifen an Beinen und Armen. Rennrad fahren in Riccione war ein Revival italienischer Radsporttradition und eine Zeitreise zurück zum Ursprung aller modernen Rennradreisen. Begriffe wie Trainingslager oder Radsportwoche wurden vor vielen Jahren genau hier an der mittleren Adriaküste geboren. Lang ist das her. Das damalige Flair ist aber heute noch zu spüren. Vieles ist rund um Riccione wie damals, angepasst an modernere Gegebenheiten. Die “Ciclisti” sind im Frühjahr nach wie vor willkommene Gäste und die Vorboten der sonnenhungrigen Sommertouristen.

Dabei ist es nicht nur die romagnolische Küche, die uns magisch angezogen hat. Es sind die vielen Möglichkeiten Urlaub zu machen und Rennrad zu fahren. Das Rennradfahren in Riccione ist und bleibt eine sportliche und kulturelle Reise ins Schlaraffenland Europas.

Höhenmeter schrubben. Zwischen Himmel und Erde.

Das einzig Flache hier in der Gegend ist der kilometerlange Strand und die Straße, die zwischen großen Hotels auf der einen und noch größere Hotels auf der anderen Seite entlang führt. Der Rest ist ein ständiges Auf und Ab. Zwischen Himmel und Erde. Von null auf 200, 300 bis hinauf auf 1.400 oder sogar 1.700 Metern Meereshöhe. Ein ständiges Wechselspiel von kurzen Auffahrten und ebenso langen Abfahrten. Nicht umsonst haben hier in der Gegend mindestens 50 % der Ortschaften ein Monte vor dem Namen. Montecolombo, Montescudo, Montefeltrio, Montegridolfo, Monte Carpegna, Monte Nerone, Montegiardino, Montefiore …

Ein Paradies für Rennradfahrer*innen, die sich nicht auf langweiligen Hauptstraßen herumtreiben müssen. Denn wo hier in der Gegend hoch über einem Hügel eine Kirche oder ein Turm thront, da gibt es auch immer eine Straße, die dorthin führt. Bergauf. Man kann (muss) hier Höhenmeter schrubben – wie eine Teilnehmerin der Rennradreise nach Riccione es auf sächsisch ungewohnt formuliert hat. Übersetzt heißt das ganz einfach: Gute Beine und gute Bremsen. Aber keine Angst, die “colline” hier machen keine Angst. Im Gegensatz: Sie ziehen magnetisch an. Oben auf der Piazza gibt es Espresso für € 1,10 oder einen Cappuccino für € 1,60. Für alle, die Hunger haben, sei eine Piadina zu empfehlen. Mit Prosciuttto Crudo, Rucola und am besten mit Stracchino. Außerdem sind die Auffahrten zu den vielen wunderschön gelegenen Borghi sehr gut in Schuss, weil der Giro d’Italia in dieser Gegend regelmäßig zu Besuch ist.

Via Panoramica. Ein Pumptrack für Rennradfahrer*innen.

Es gibt viele Küstenstraßen und Küstenklassiker. Aber es gibt nur eine Via Panoramica von Gabbice Mare, über Gabbice Monte, Fiorenzuola di Focara nach Pesaro. Am besten, man macht dieses Stück Straße gleich in beide Richtungen. An einem Tag. Dann kann man das Besondere dieses besonderen Stücks Emilia Romagna doppelt genießen. Ein Ruhetag eignet sich dafür perfekt. 70 km und knapp 1.000 Höhenmeter, die man aber kaum spürt. Versprochen. Weil sie abgesehen von den ersten zwei, drei Kilometern von jeder Seite aus, kaum wahrnehmbar sind. Die Via Panoramica ist eine Summe von Wellen, die dich, mit dem richtigen Schwung genommen, in einen Flow versetzen. Ein überdimensionaler Pumptrack, der nach dem großen Kettenblatt aka Kette rechts schreit. Sonntags ist dieses Vergnügen sogar autofrei. Von 0630 Uhr bis 1230 Uhr. Aber auch unter der Woche verlieren sich hier kaum Autofahrer. Diese bevorzugen die schnelleren Verbindungen am Fuße der Erhebung.

Via Panoramica

Und täglich schlemmert das Murmeltier.

Das ewige Dilemma. Essen wir ordentlich, weil wir viel Rennrad fahren oder fahren wir Rennrad, damit wir ordentlich essen können? Diese Frage war in der Woche Rennradurlaub in Riccione schwer zu beantworten. Weil es keine Zeit gab, darüber nachzudenken. Essen und Rennradfahren wurden nur durch den notwendigen Schlaf unterbrochen. Kein Wunder bei der angebotenen Auswahl im ausgesuchten Hotel. Diätpläne konnten keine eingehalten werden. Dazu hätte man einen zu starken Willen gebraucht. Alles war selbstgemacht. Ganz egal ob Gnocchi, Tagliatelle, Orecchiette oder Penne. Ob Sugo al Pomodoro, Ragù oder eine andere hauseigene Kreation. Dazu noch die vielen Antipasti und natürlich die wunderbaren Süßspeisen. Die Küche hat täglich nur ihr Bestes aufgetischt.

Die Emilia Romagna ist bekannt für ihre Küche, Rennradfahrer*innen für ihren Hunger. Treffen beide aufeinander, entsteht ein nicht enden wollender natürlicher Kreislauf. Und dann stellt sich wieder diese eine Frage.

Die guten alten Rennradzeiten.

“Il Carpegna mi basta” – der Carpegna reicht mir. Marco Pantanis Worte zieren einige der 22 Kehren hinauf zum Cippo. Auf sechs Kilometern müssen dabei über 600 Höhenmeter bewältigt werden. Dieser Berg ist ein Monument. Die Anfahrt ein Kreuzweg, die Rückkehr ins Hotel ein Triumphzug. Der Cippo ist zuerst der Alptraum. Speziell dann, wenn man (der Autor höchst persönlich) schon Tage davor Angst und Schrecken verbreitet. Am Weg hinauf schreibt dann jeder seine eigene Heldengeschichte. Jede Kehre schließt ein Kapitel und öffnet ein neues. Hier herauf büßt man so manche Sünde. Marco Pantani ist einst von Cesenatico regelmäßig auf den Cippo gefahren. Ohne Pulsmesser und ohne Powermeter. Radsport pur. Die guten alten Rennradzeiten. Nicht zu vergleichen mit jenen von heute. 16 Minuten und 51 Sekunden hat Tadej Pogačar von Kehre 1 bis Kehre 22 gebraucht. Das sind 16,7 km/h im Schnitt. Watt und Puls unbekannt.

Der perfekte Rennradurlaub.

Für Radsport-Nostalgiker sind Riccione und die Emilia Romagna der perfekte Rennradurlaub. Wo sonst wird man am Morgen beim Aufbrechen vom Chef des Hauses in perfektem Italo-Style persönlich verabschiedet und nach der Tour ebenso gestylt wieder empfangen? Oder wo sonst scheint die Morgensonne durch das Fenster aufs Bett und somit direkt ins Herz und in die Seele?

Rennrad fahren in Riccione ist vielleicht nicht so cool, nice oder angesagt, wie eine Woche auf Malle. Die Emilia Romagna steht der Baleareninsel aber um nichts nach. Sie toppt das Radsportmekka sogar um einiges. Einfach einmal hinfahren, einlassen und ausprobieren. Wir kommen wieder. 1. bis 8. April 2023. Und dazwischen geht’s in zum Monte Grappa, in die Dolomiten, zum Stilfser Joch und nach Cesenatico. Urlaub machen und Rennrad fahren.

Riccione Highlights

Hotel: Fedora Bike Hotel
Touren: Alles mit einem Monte davor, San Marino, San Leo, Verrucchio, Serra San Marco, Via Panoramica, Urbino, Cippo della Carpegna, Passo del Grillo, Gola del Furlo …
Guide: Cristian aka dieKetterechts für die perfekte Übersetzung
Reisezeit: März – Mai, September – Oktober

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Local Legend – der neue Strava KOM

Local Legend - der neue Strava KOM

Heftiger Sturm, eine sagenhafte Entwicklung über die Wintermonate oder eine ganze Schar von Wasserträgern – ohne einer dieser Hilfen ist der beliebte Strava KOM Ritterschlag kaum mehr zu holen. Vielleicht da und dort, wenn man sich ein Segment selbst zusammenstellt. Wohl eher nicht. Denn die Straßen sind wie der Tiefschneehang Minuten nach heftigem Schneefall zerbombt. Lücken für All-time-Bestleistungen kaum mehr zu finden. Das Rennradfahren ist aber deshalb nicht langweiliger geworden. Local Legend – der neue Strava KOM heißt die neue Challenge. Höher, schneller, weiter war gestern. Heute fährt man möglichst oft dieselbe Strecke, um sich virtuelle Lorbeeren zu holen. Mit demselben psychologischen Effekt wie der KOM. Keiner will ihn, aber jeder ärgert sich, wenn er weg ist.

Motivationsfaktor Strava.

Nicht wollen, müssen. Rennrad fahren kann Spuren von “Müssen” enthalten. Seit es Strava gibt, ist dieses “Müssen” noch ausgeprägter. Das Netz setzt dann noch einmal eins obendrauf und macht die Lust zur Sucht. Motivation am Boden? Beine leer? Hundewetter? Egal, man muss raus. Die Wochenkilometer müssen erreicht werden und der Polster für die angepeilten Jahreskilometer will aufgebaut werden. Und dann gibt es noch die Wilderer, die sich sowieso immer und immer wieder herumschleichen. Ihnen das Revier zu überlassen, wäre fahrlässig. Auch sie gehören in Schach gehalten. Sonst ist er weg. Der Local Legend – der neue Strava KOM.

Das schmerzt oft mehr als das Laktat in den Muskeln

Plötzliche Verluste schmerzen.

Sie sind unvorhersehbar und kommen immer unangemeldet. Sie schmerzen mehr als das Laktat in den Muskeln. Diese Verluste sind ein Stich ins eigene Ego und das Eingestehen der eigenen Schwäche. Wenn man nicht mehr Local Legend ist, geht die Welt unter. Oft ist es nicht die Faulheit oder der so notwendige Ruhetag. Es kann auch nur die ungewollte kurzfristige Entscheidung sein, eine andere Route gefahren zu sein. Die Seitengasse war dann schuld am Verlust. Und das eigene Revier gehört jetzt einem Wilderer.

Local Legend – der neue Strava KOM ist die neue Währung, mit der man im Netz bezahlen kann. Man bekommt dafür Lob und Anerkennung. Gehandelt wird der Local Legend mit Schweiß und Disziplin. Denn der Verlust kommt oft schneller, als man denkt. Und vor allem unvorhersehbar und unangemeldet.

#ktrchts

La Rubè in Gravel. 257 Kilometer schottern.

La Rubè in Gravel

Er heißt Luca Masini und ist das, was wir hier liebevoll und anerkennend einen Freak nennen würden. Und tun. Luca ist Bike Manager im Oxygen Cycling Hotel in Viserbella bei Rimini. Gleichzeitig auch Organisator und Initiator diverser Ultracycling Events. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Der GINS (Giro d’Italia NonStop) sei hier aber absolut erwähnenswert. Luca hat selbst eine glorreiche Vergangenheit auf dem Rad hinter sich und eine noch rosigere Zukunft vor sich. Seine Leidenschaft gilt nämlich dem “Gravelbike” und der Möglichkeiten, die sich damit ergeben. Und das sind viele. Der Trend zum “Schottern” ist ja nicht aufzuhalten. Seine neueste Idee ist die “La Rubè in Gravel“.

Das ist die Gravel-Version der legendären Paris-Roubaix. 257 Kilometer komplett auf Schotter. Genau am selben Tag. Und das nicht weit von dem Ort entfernt, an dem diese Zeilen geschrieben werden. Einmal darf man raten, was dem Autor jetzt so durch den Kopf geht.

Radfahren in der Wildnis der Emilia Romagna.

La Rubè in Gravel ist von der Idee kaum verrückter als der Ideengeber. Schräg und doch ergibt es Sinn. Sehr viel Sinn sogar. Wenn man selbst verrückt genug ist, sich um vier Uhr früh auf den Weg zu machen. Bis 20 Uhr hätte man dann Zeit die Strecke mit 2.000 Höhenmeter zurückzulegen. Eine leichtere Variante mit 118 Kilometern und 900 Höhenmetern gibt es auch. Unsupported auf sich allein gestellt. Abenteuer pur. Das versteht sich von selbst.

Dieses Event schreit danach, in die eigene Bucket List aufgenommen zu werden. “Strade Bianche” sind in, cool und Kult. La Rubè in Gravel serviert diese auf dem goldenen Tablett.

La Rubè in Gravel - Strecke

Lizenz oder Doktorspiele.

Die Anmeldung ist einfach. Kompliziert ist nur die Tatsache, dass man für das Antreten bei Radrennen in Italien entweder eine Lizenz braucht (Uci, Csain, Fci, Acsi…) oder als Amateur verpflichtend ein ärztliches Attest vorlegen muss (nicht älter als 6 Monate). Darüber hinaus wird auch eine private Haftpflichtversicherung vorgeschrieben. Alles muss bei der “registrazione” brav vorgelegt werden.

Der Rest ist easy und kostet im Verhältnis wenig. Für € 25,- kann man starten, wenn man aus der Provinz Rimini kommt, für € 75 starten alle anderen inklusive Frühstück und Abendessen. Wer im Hotel übernachten will, legt € 125 auf den Tisch. Weitere Goodies sowie die gpx Daten und Reflektoren sind in diesen Preisen auch enthalten. Viel für wenig Geld.

Rennradurlaub in Riccione.

Falls Überlegungen anstehen sollten, La Rubè del Gravel zu bestreiten, besteht die Möglichkeit, sich dem Rennradurlaub in Riccione anzuschließen. Dieser findet unter der Federführung des Autors vom 9. bis 16. April 2022 statt. Für das Rennen wäre eine Verlängerung/Verlegung von Riccione nach Viserbella möglich. Schotterrad mitbringen oder Schotterrad ausborgen.

Individualreisende können sonst gerne für die Anmeldung und die Suche nach einer passenden Unterkunft den sprachlichen Heimvorteil des Schreibers nutzen und sich so geschickt und gekonnt durch den Formular-Dschungel bewegen. Ob vor Ort der ktrchts-Windschatten genutzt werden kann, bleibt noch offen.

#ktrchts

La Rubè in Gravel

17. April 2022
257 Kilometer (118 Kilometer)
2000 Höhenmeter (900 Höhenmeter)
komplett auf Strade Bianche (Schotter)
Start: Visarbella (RN) Oxygen Cycling Hotel 4 Uhr
Ziel: Visarbella (RN) Oxygen Cycling Hotel 20 Uhr
Bewertung: *****


Rennradschule. Rennradfahren leicht lernen.

Rennradschule

Aller Anfang ist hier. In Mörbisch am See. Hier am Neusiedlersee gibt es vom 17. bis 21. März und vom 14. bis 18. April 2021 (zwei Termine zur Auswahl) Antworten auf alle Fragen, die sich Rennrad-Einsteiger*innen am Beginn gerne und oft stellen. Trainingsfragen, Materialfragen, technische Fragen, Ernährungsfragen, Fragen zu Fahrten in der Gruppe, zur richtigen Sitzposition oder zum Thema Sicherheit. Keine Fragen sollen unbeantwortet bleiben, denn Österreichs erste Rennradschule will eine Lücke füllen, die durch den Rennrad-Boom entstanden ist. Immer mehr Rennrad-Verliebte wollen auf die Straße. Und das ist gut so. Noch besser ist, wenn Mann und Frau sich dort selbstsicher bewegen. Was Einsteiger*innen am meisten fürchten kann man hier nachlesen.

dieKetterechts Rennradschule

Sicherer Umgang mit dem Rennrad.

Rennrad fahren kommt vom Rennrad fahren. Wer also das Rennradfahren lernen möchte, sollte Rennrad fahren. Möglichst lange und möglichst oft. Richtig und sicher von Anfang an. Weil ein unbeschwerter und angstfreier Umgang mit dem eigenen Rennrad, die Lust auf und die Motivation für die nächste Ausfahrt steigert. Aber wie fährt man richtig und sicher? Genau diesen Fragen geht man beim Rookie Rennradcamp im Mörbisch am See nach. Bei gemeinsamen Ausfahrten, gemeinsamen Workshops, vielen Tipps und Tricks und natürlich auch mit Reifenheber, Inbus, Torx, Montagefett, Schraubenzieher, Kassettenabzieher, Drehmomentschlüssel, Kettenpeitsche und Standpumpe.

Die Idee der Rennradschule kann einfacher nicht sein. Viel Rennrad fahren und viel übers Rennradfahren fachsimpeln. Fünf Tage lang am Ufer des Neusiedlersees im Burgenland. Ende März und Mitte April herrscht hier schon ein sehr fahrradfreundliches Klima. Inmitten der Weinberge, entlang und über das Leithagebirge und höher hinauf auf die Rosalia oder in die Buckelige Welt.

 

Rennradfahren am Neusieldersee

Rennradfahren lernen.

Das Rookie Rennradcamp umfasst ein Package bestehend aus vier Übernachtungen in einem ***Hotel mit Halbpension,  fünf geführten Touren, Workshops und Vorträge zum Thema Training, Ernährungsaufnahme, Material und Werkstatt, sowie Fahrtechniktrainings zur Verbesserung der eigenen Skills. Auch das verhasste Stretching wird eine große Black”Rolle” spielen. Hauptaugenmerk wird aber auf das gemeinsame Fahren gelegt. Das Angebot richtet sich vor allem an Einsteiger*innen. Es werden Touren zwischen 60 und 100 km angeboten. Betreut werden die Radfahrer*innen vor Ort von Cristian Gemmato aka dieKetterechts sowie Mario Einödmaier, staatlicher Trainer und Instruktor.

Der Preis für das gesamte Package beträgt € 502,- pro Person im Doppelzimmer.

Jetzt informieren.

Informationen zum Rookie Rennradcamp und zur Rennradschule gibt es unter office@gemmato.com. Begrenzte Teilnehmerzahl.

Anmeldungen direkt: moerbischerhof@gmail.com

Rookie Rennradcamp (Rennradschule)
Mörbisch am See (Neusiedlersee
17. bis 21. März 2021 – ACHTUNG. Wegen verlängertem Lockdown abgesagt!
14. bis 18. April 2021

Preis pro Person im DZ € 502,- exkl. Ortstaxe
Preis pro Person im EZ € 603,- exkl. Ortstaxe

Für das 1. Camp kann das Winter-Bonusticket des Landes Burgenland im Wert von € 75, – geltend gemacht werden. Gilt für alle EU-Bürger mit Neben- oder Hauptwohnsitz in Österreich

Für beide Camps gilt eine GRATIS Corona-Storno-Versicherung. Details dazu hier.

Leistungen:
4 Übernachtungen mit Halbpension im ***Hotel
5 geführte Touren (60 – 100 km)
Fahrtechniktrainings
Schwierigkeitsgrad: leicht
Workshops und Vorträge zum Thema Training, Energiezufuhr

Das Camp findet in Abstimmung mit den aktuellen und zukünftigen Covid-Maßnahmen zu Eindämmung der Pandemie statt. Absage und Verschiebung möglich.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Informationen einholen.

Nimmst du teil?(erforderlich)

UCI WorldTour Teams – Top Rennräder als Arbeitsgeräte

UCI WorldTour Teams

Über die Top-Rennräder 2021 wurde in diesem Blog schon berichtet. Welche davon von den UCI WorldTour Teams gefahren werden, schauen wir uns in diesem Beitrag an. Es sind jene Arbeitsgeräte, die wir auf der Pro-Tour im nächsten Jahr bestaunen werden. Viele Teams schwören dabei auf altbewährtes. Einige wechseln frei nach dem Motto “wer zahlt, schafft an.”

 

Herbstzeit ist Transferzeit.

Die Transferzeit ist fast zu Ende. Die meisten Verträge mit den Fahrern laufen bis 31.12. Auch jene mit den Ausstattern. Was zu aktuell zu vielen kuriosen Szenen führt. Fahrer, die Mannschaft wechseln, dürfen mit der neuen Mannschaft (oder alleine) trainieren, müssen aber Trikots und Räder ihres “alten” Teams benutzen. Vertrag ist Vertrag.

Interessant ist dabei auch die Story rund um Wout Van Aert. Der Jumbo-Visma Fahrer fährt aktuell Cyclocross-Rennen mit einem Bianchi Zolder Pro (Vertrag 2020). Ab 2021 muss er mit Cervelò Räder fahren. Doch hat Cervelò aktuell kein Cyclocross-Rad, welches ihm zur Verfügung gestellt werden kann. Die WM in Februar wird Wout Van Aert (möglicherweise) mit einem neutralen Bianchi fahren müssen. Vertrag ist Vertrag, aber manchmal muss es Ausnahmen geben.

 

Die Rennräder im Überblick.

Hier die Liste der Rennräder aller UCI WorldTour Teams 2021. Zu bemerken ist der 3er Wechsel zwischen Michelton (von Scott zu Bianchi), Team Jumbo-Visma (Bianchi zu Cerveló) und Team DSM (ex Sunweb) von Cerveló zu Scott.

AG2R LA MONDIALE: Eddy Merckx Bikes aktualisiert BMC

ASTANA: Wilier Triestina

BAHRAIN VICTORIOUS (vormals Bahrain-Merida): Merida

BORA-HANSGROHE: Specialized

COFIDIS: De Rosa

DECEUNINCK-QUICK STEP: Specialized

EF PRO CYCLING: Cannondale

GROUPAMA-FDJ: Lapierre

INEOS GRENADIERS: Pinarello

INTERMARCHE-WANTY-GOBERT (hat die Linzen von CCC übernommen): Cube

ISRAEL START-UP NATION: Factor Bikes (Ridley)

LOTTO SOUDAL: Ridley

MOVISTAR: Canyon

MITCHELTON: Bianchi ( 2020 Scott)

QHUBEKA-ASSOS (vormals NTT): BMC

TEAM DSM (formals Sunweb): Scott (2020 Cervelo)

TEAM JUMBO-VISMA: Cervélo (2020 Bianchi)

TREK-SEGAFREDO: Trek

UAE EMIRATES: Colnago

 

Viel Spass beim Träumen.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Aerobee – natürliche Energie. Was für ein Honiglecken.

Aerobee - natürliche Energie

Ich gebe es zu. Ich liebe Honig. Honig im Tee, Honig mit Butter auf einer frischen Semmel oder einem Milchbrot, Honig zum Lutschen und Honig beim Radfahren. Eine kleine Portion Honig vom Frühstücksbuffet wandert gerne und unauffällig in meine Trikottasche und hilft mir auf meinen Touren, rechtzeitig Energie zu tanken. Beim Doppio Stelvio zum Beispiel. Klein, praktisch und handlich. Die 25g Portionen von Darbo oder die 20g Portionen von Honigmayr. Leicht verdaulich und mit Wasser gemischt gut verträglich. Honig ist SuperFood. Super beim Radfahren. Das hat sich wohl herumgesprochen. Zum Beispiel bei Aerobee – natürliche Energie. Ich konnte dieser süßen Versuchung nicht widerstehen und habe sie probiert.

Honig um den Mund schmieren.

Wie die Jungfrau zum Kind. Aerobee-Werbung auf Facebook gesehen, angeschrieben und mit einigen Umwegen ist eine Probepackung schon zugestellt worden. Die Idee eines Energie-Gels aus meinem beliebten Honig hat mich einfach fasziniert. Ich musste und wollte es ausprobieren. Seit dem ist eine Packung stets immer bei mir dabei.  

 

Nicht nur der Geschmack hat es mir angetan. Schon Honig allein schmeckt. Kommt dann noch Minze, Limette oder Salz dazu, kriegt das sogar noch Fusionsküchen-Charakter. Einzig Kakao-Guarana hat meine Geschmacksknospen nicht in Ekstase gebracht. 

Auch in Sachen Konsistenz schlägt Aerobee die Energie-Gel-Konkurrenz um Bienen-Längen. Aerobee – natürliche Energie ist dicker als andere von mir probierten und verwendeten Gels. Es hat diese Honig typische cremige Konsistenz. Man könnte Aerobee auch kauen. Einfacher ist, es auf der Zunge zergehen zu lassen. Wasser dazu und fertig.

 

Volle Energie – natürliche Energie.

Schenkt man dem Hersteller Glauben, dann ist Aerobee zu 100% natürlich und basiert auf Honig aus Norddeutschland. Außerdem wird Aerobee ohne künstliche Zusatzstoffe hergestellt. Die Zutatenliste zeigt das auch. Honig, Wasser, Meersalz, Limettensaft konzentriert, Bio-Pfefferminzöl, Guarana, Kakao und aus. Jede Portion (26g) liefert 75 kcal oder 315 kJ Energie. Fett ist kaum zu finden (0,1 g bei der Sorte Limette und Kakao & Guarana), dafür genügend Kohlehydrate (17,4 –  18,7 g pro Portion).

Aerobee - natürliche Energie

Alle Sorten sind vegetarisch, gluten- sowie lactosefrei. Super Food, funktional Food und Fusion Food. Jetzt muss man nur noch Treten.

Fazit: Schmeckt ausgezeichnet.

Über die Wirkung will und kann ich keine Ergebnisse liefern. Das ist Aufgabe von Wissenschaftlern. Aerobee liefert Energie, das kann ich bestätigen. Aber die liefert zum Beispiel eine Banane auch. Der Vorteil gegenüber einer Banane liegt natürlich in der praktischen Portionierung. Der Vorteile gegenüber anderer Energie-Gels? Für mich eindeutig der Geschmack. Ich gebe es zu. Ich liebe Honig.

 

Fazit: Saugut und eine echte Alternative zum Honigfladern (Honig mitnehmen Anmerkung) am Frühstücksbuffet. Placeboeffekt nicht ausgeschlossen.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

PS: Der gesamte Beitrag ist eine ganz persönliche und subjektive Meinung. Für den Beitrag ist leider wieder kein Geld geflossen. Einzig die Probepackung wurde kostenlos zur Verfügung gesteckt. Ich durfte die vier Portionen des Probierpakets auch behalten. Weitere Portionen habe ich mir legal im Onlinehandel gekauft

Rückblick King-of-the-Lake. Einmal rund um den Attersee.

King-of-the-Lake

Was für ein verflixtes Radjahr 2020. Eine schmerzhafte Absage nach der anderen. Kaum ein Event, welches vom Frühjahr bis jetzt regulär stattfinden konnte. Erst vor kurzem wurde auch die für 10. Oktober geplante Istria300 auf das nächste Jahr verschoben. Tour de France, Giro d’Italia, Vuelta und eine in Windeseile aus dem Boden gestampfte UCI-Straßen-Weltmeiserschaft in Imola innerhalb von nur drei Monaten. Verrückt. Dass der diesjährige King-of-the-Lake trotzdem durchgeführt werden konnte, ist eine Meisterleistung seitens des Organisationsteams rund um Erwin Mayer inklusive aller freiwilligen Helfer*innen sowie der Sponsoren. Und natürlich auch der Behörden. Ich nehme es vorweg. Die wahren King und Queens of the Lake 2020 seid ihr. Chapeau.

Krone, Umhang und Thron. Die Krönung des Jahres.

Dass der King-of-the-Lake ein ganz besonderes Event ist, braucht man nach 10 Jahren nicht mehr zu schreiben. Trotzdem: Der King-of-the-Lake rund um den Attersee ist ein ganz besonderes Event. Europaweit einzigartig. Ein Einzelzeitfahren, welches sämtliche Superlative in vier Wörtern vereint und lebt: King of the Lake. Eingebettet in einer traumhaften Kulisse bietet der King-of-the-Lake allen Teilnehmer*innen (Hobby und Elite) eine sehr familiäre Atmosphäre rundherum sowie einmalig einen für den gesamten Verkehr abgesperrten Rundkurs über 47,2 km. Dass diese sauschnelle Runde um den wunderschönen Attersee bei vielen äußerst hoch im Kurs steht, zeigt, wie schnell die Startplätze auch dieses Jahr bereits im März weg waren. “Sold out” für das EZF war nach nur sechs Minuten. Für das MZF hieß es nach 20 Minuten “rien ne va plus”. Der Traum vom Thron und die Krönung zum König oder Königin samt Krone und Umhang lebt in vielen. Auch das macht dieses Rennen so besonders.

Nicht die Schnellsten, aber doch bei den Schönsten dabei.

Mittendrin statt nur daheim war am 19. September auch wieder das Team “Mixed Heros powered by dieKetterechts”. Diesmal aber in neuer Besetzung. Das als Kaderschmiede bekannte Team dieKetterechts musste für die Teilnahme in diesem Jahr umplanen und Maria sowie Paul ersetzen. Maria wechselte im Sommer ablösefrei zu den späteren Siegern 2020 (Mixed Bewerb) und Paul hat sich eine Auszeit gegönnt. Dazu kamen Ariane und Martin. Beide Finisher bei der diesjährigen RAA Challenge rund um Oberösterreich. Gesetzt wie immer der Teamchef und Andi.

Die Mixed Heros waren heuer leider nicht ganz bei den Schnellsten, aber mit Sicherheit bei den Feschesten ganz vorne dabei. Dank feinstem Zwirn und einem weniger störrischen, dafür gezähmten Esel. Man muss nicht immer schnell sein, um zu gewinnen. Oft steht auch nur die Freude und der Spaß am Rennradfahren im Vordergrund. Der Spass war den Vieren anzumerken. Besonders an den kleinen giftigen Anstiegen mit Gegenwind auf der zweiten Hälfte des Kurses und bei Ariane. Sie hat die Gruppe und das gesamte Wochenende auf ihre Art geprägt. Übrigens, der 38er Schnitt war ihre bisher schnellste Radausfahrt. Kaderschmiede – wie schon gesagt. Erste Ansagen Richtung Edition 2021 waren schon zu hören. Auch das Wort TEAM Race Around Austria ist gefallen.

Seen und gesehen werden.

Jahr für Jahr ist der King-of-the-Lake ein Klassentreffen. Sehen und gesehen werden. Ein willkommener Treffpunkt, Mittelpunkt und Ausgangspunkt. 10 Jahre King-of-the-Lake sind ein Jubiläum. Ein besonderer Anlass. Den haben wieder viele genutzt und sind gekommen. Einige haben das schöne Herbstwetter genutzt und sind länger geblieben. Rennradfahren im Salzkammergut. Das heißt, Attersee, Mondsee, Traunsee, Fuschlsee, Wolfgangsee, Postalm, Grossalm, Almsee, Weißenbachtal … Für sie, für ihn, für beide.

Über die aktuelle Pandemie ist schon viel gesprochen und geschrieben worden. Auch im Zusammenhang mit Events rund um den Radsport. Der King-of-the-Lake war eine Gratwanderung. Die Organisation hat die Weichen gestellt und mit einem durchdachten Sicherheitskonzept viel zum Schutz der Athlet*innen vorgesorgt. Einbahnregelungen, kontaktloser Ablauf, Desinfektionsinseln, Verteilung von MNS-Masken … Der Rest war Eigenverantwortung. Mit dem gewohnten Restrisiko. Vielleicht müssen wir uns daran gewöhnen. Solange aber der Spass und die Freude nicht darunter leiden, soll das kein großes Problem sein.

Wir sehen uns 2021. Mit oder ohne Virus. Eventuell bei einer dieKetterechts Rennradreisen.

ktrchts
#machurlaubfahrrennad

PS: Ich habe mich beim Verfassen dieses Beitrages, gefragt, ob man “die”, “der” oder “das” King of the sagt.

Rennrad fahren in Zeiten der Coronakrise.

Rennrad fahren in Zeiten der Coronakrise

Drei Tage frühlingshaftes Wetter. Geil. Knapp 20 Grad und nahezu kein Wind. Der Puls schlägt anaerob. Nichts wie raus. Die ersten Anzeichen zarter Bräunungstreifen sind zum Abholen bereit. Wären da nicht diese Ausgangssperren und Ausgangsbeschränkungen. Da war doch etwas. Genau. Es zirkuliert ja das Coronavirus. Und wir müssen und sollten alle zu Hause bleiben. Dahoam bleibn oder wie man in den sozialen Medien gerne liest #StayAtHome bzw. #StaytheFuckHome. Rennrad fahren in Zeiten der Coronakrise ist gar nicht mehr cool und lässig. Es ist System-zerstörend, verantwortungslos, egoistisch und unnütz. Und das, obwohl es erlaubt und auch ausdrücklich erwünscht wird.

Zeigefingermentalität statt Eigenverantwortung.

Rennradfahren ist für mich 80 % Leidenschaft und 20 % Beruf. Diese Coronakrise trifft mich also doppelt. Als Rennradfahrer und Unternehmer. Bis auf Weiteres kann ich keine Rennradreisen anbieten und durchführen. Das ist aber mein alleiniges Bier. Quasi mein Corona Bier. Damit muss ich selbst fertig werden.

Womit ich aber allein nicht fertig werden kann, ist die in Krisenzeiten aufpoppende Zeigefingermentalität vieler unter uns. Den Rennradfahrer*innen. Was sich in den diversen Foren und Gruppen aktuell abspielt, ist der blanke Psychokrieg. So viel Belehrendes auf einem Haufen. Von den Besserwissern, den Moralaposteln bis zu den Scheiß-mi-nix-Revoluzzern. Alles dabei, was einen virtuellen Konflikt schneller keimen lässt als das Virus selbst. Die Situation wird so kaum besser. Im Gegenteil. Plötzlich sind wir alle hoch dotierte Virologen, angesehene Ärzte, weltbekannte Unfallchirurgen, böse Henker und Scharfrichter. Juristen. Ja, Juristen sind wir obendrauf auch noch. Ich frage mich dabei nur: Wo bleibt der gesunde Hausverstand? Und die Eigenverantwortung. Sollten wir in diesen Zeiten nicht eher auf uns schauen, statt auf uns zu zeigen?

Rennrad fahren im Freien. Why not?

Rennrad fahren in Zeiten der Coronakrise ist bei uns zum Glück noch nicht verboten. Ich meine das Rennrad fahren im Freien. Die Italiener*innen und Spanier*innen hat es da schon härter erwischt. Also gibt es keinen Grund dafür, jemanden der dies auch tut und tun will, zu diffamieren oder zu belehren. Der österreichische Sportminister hat ganz klar seine Position zum Thema kundgetan. Allein fahren, Abstand halten und keine mehrstündigen und intensiven Ausfahrten. Cool, oder? Wo liegt denn da das Problem? Abgesehen von den Mountainbike-Touren in den Bergen. Die sind nämlich explizit untersagt (“… sind zu vermeiden”).

Es ist gut, wenn Radprofis und Radpromis dazu auffordern daheim zu bleiben. Das mindert das Risiko der Ansteckung. Dem kann ich mich nur anschließen. Wenn mir aber die Decke auf den Kopf fällt, dann will ich in Eigenverantwortung raus. Weil es nicht verboten ist. Und bitte jetzt keine nachgekauten Kronezeitung-Überschriften als Gegenargument. Unsere soziale Verantwortung und gesellschaftliche Aufgabe sind die Reduktion des Ansteckungsrisikos. Und nicht des Unfallrisikos. Das ist eine andere Geschichte.

Schau auf dich. Zeig nicht auf andere.

Ich bin grundsätzlich gegen Regeln und indoktrinierende Maßnahmen. Bis auf das AGBG (Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch) und die StVO (Straßenverkehrsordnung) zumindest. Eine Ausgangsbeschränkung, wie sie in meiner Gegend gilt, macht auch mir zu schaffen. Ideologisch wie auch emotional. Angesichts dessen, was aber rundherum passiert, bin ich der Meinung, dass es so sein muss. Das war nicht immer so. Man wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Weitere 23 Tagen sollten wir schon aushalten können. Solange ich aber hinausgehen darf, werde ich auch hinausgehen. Zum Rennrad fahren ins Freie. Allein, Abstand haltend, nicht mehrstündig und auch nicht intensiv. Die restliche Zeit verbringe ich mit Arbeiten, Putzen und Zwiften.

Das Virus ist ein Arschloch. Wir müssen das nicht sein.

ktrchts
#bleibtgsund

Aktualisierung: Wie die Radfahrer ticken, zeigt die Tatsache, dass einige in den sozialen Medien in perfekter Selbstinszenierung bunte Tafeln mit “Bleibt daheim” hochhalten und dann triff man genau diese draußen am Rad. Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Rennräder nach Maß. Ich und mein Rennesel.

Rennräder nach Maß

Was maßgefertigt ist, muss auch maßgefertigt werden. Logisch. Gefragt waren also Maße. Meine Maße. Denn ich komme heuer in den Genuss eines maßgefertigten Rennrades von MyEsel. So gesehen, war ein ordentliches Bikefitting der erste unabdingbare Schritt für das auf meinen Leib zugeschnittene Rennrad. Bei MyEsel ist das Bikefitting beim Kauf eines Rennrades sogar im Preis inkludiert. Also ging es ab nach Traun, wo diese ganz speziellen Rennräder nach Maß zusammengebaut werden und wo Haus und Hof Bikefitter Mario Weber dafür sorgt, dass Arme, Beine und Rumpf dabei auf keinen Fall zu kurz kommen. Oder zu lang gestreckt werden müssen.

Indiviudelle Fahrradrahmen aus Holz.

Es war im vergangenen Herbst die große Liebe auf dem ersten Tritt. Mich hat die Ästhetik des Rennesels auf Anhieb in seinen Bann gezogen. Auch die Fahreigenschaften haben es mir angetan. Das eine hat dann das andere einfach ergeben. Holz (Esche) aus Vorarlberg, eine Tischlerei aus Timelkam, Mechanik aus Japan (Shimano Ultegra Di2 Disc ), weitere Bauteile aus Italien (Gabel und Sattelstütze von 3T) sowie Österreich (Laufräder von Pancho Wheels) und natürlich die geniale Idee aus Traun: Fertig ist ein maßgefertigtes Rennrad. Aus Holz. Ja. Genau aus Holz.

Das Bikefitting ist das Maß aller Dinge.

MyEsel Rennräder wollen passen, müssen passen und werden passen. Dafür sorgt das Bikefitting. Bikefitting Weber in Traun arbeitet mit den von Shimano entwickelten bikefitting.com Tools und umfasst dabei eine Reihe von Dienstleistungen wie der eigene Quick oder Complete Fit, die Anpassung der Cleats, die Sattelauswahl, die Trittanalyse und natürlich die Radanpassung bei einem bestehenden Rad oder die Festlegung der Rahmenmaße vor einem Radkauf. Geduldig und neugierig habe ich sämtliche Dienstleitungen über mich ergehen lassen. Rennräder nach Maß brauchen eben das richtige Maß und keine Daumen mal Pi Hypothesen.

Maßgefertigte Rennräder

Complete Fit – der Ganzkörpercheck.

Passt beim Fahrer etwas nicht, kann dies der maßgefertigte Fahrradrahmen schwer wettmachen. Der Complete Fit, also der Ganzkörpercheck, dient dazu, nicht nur Maß zu nehmen, sondern auch etwaige Fehlstellungen oder Defizite in der Muskulatur festzustellen. Vom klassischen Ausmessen der Körpergröße, der Schrittlänge, der Armlänge links und rechts, der Schulterbreite sowie der Rumpflänge bis hin zu Anlayse der Dehn- und Gelenkfähigkeit einiger wichtiger Körperteile. Wie beispielsweise die Hüfte oder der “Glutaeus Maximus” (Gesäßmuskel). Bei mir persönlich wurden hier schnell einige wenige, aber nicht unwesentliche Versäumnisse festgestellt. Nachjustieren soll ich mich mit entsprechenden Übungen, die mir Mario Weber vor Ort auch gleich erklärt hat und mittels Übungsanleitung auch schwer ans Herz gelegt hat.

Rennradschuhe Cleat Anpassung

Für die Cleat Anpassung habe ich gleich meine neuen Suplest Rennradschuhe und die neuen Garmin Vector Pedalplatten mitgenommen. Besser gleich vom Profi richtig eingestellt, als selbst wieder elend lange zu tüfteln. Und siehe da, ich habe etwas dazugelernt. Nicht mehr nur der innere, sondern auch der äußere Fußballen wurde für die Platzierung der Cleats herangezogen und die Pedalachse genau zwischen diese beiden Richtwerten justiert. Jetzt stehen die Füße schön und elegant in Fahrtrichtung.  Hüft-, Knie- und Fußgelenkt sollten beim Treten in einer Achse liegen. Sollten. Denn mein linkes Knie macht sich hin und wieder gerne nach außen hin stelbständig. Das hat die Trittanalyse ergeben. Zu Hause am Smarttrainer habe ich das dann mit der neuen Einstellung auch gleich bewusst bemerkt. Wie? Wenn ich mich gehen lasse und nicht genau aufpasse, dann touchiert das hintere Schuhende an der Kettenstrebe.

Sattelauswahl

Beim Sattel bin ich nicht so heikel und muss mich auch nicht auf ein- und denselben Sattel fixieren. Mein Allerwertester passt sich gut an. Und Sitzbeschwerden hatte ich nie. Kleine Furunkel oder Reibungen bei starker Nässe ausgeschlossen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass ich auf allen meiner Rädern unterschiedliche Sättel verwenden kann. Meistens sind es die Seriensättel. Carbonplagiate aus China kommen mir nicht mehr aufs Rad. Beim Rennesel werde ich mit dem Ergon SRX 30 EVO black starten. Laut Bikefitting passt er mir wie angesessen. Wir werden sehen. Ich denke, ich bin diesbezüglich einfach ein Naturtalent.

Trittanalyse

Herzstück des Bikefittings vom Shimano ist die Pedalierungsanalyse. Für diese wurde ich an den Händen, an Schulterknochen, am Hüftgelenk und am Fußgelenk markiert. Mittels Videoaufnahme und computergesteuerte Verbindung dieser Punkte, konnten die wichtigen Winkeleinstellungen gemessen und abgebildet werden. Inklusive Nachjustierung für den Fall, dass der eine oder andere Winkel zu spitz oder zu breit sein sollte.

Die Frage nach den perfekten Winkeln, lässt sich in diesem Zusammenhang kaum exakt beantworten. “Es kommt darauf an …”. Es gibt Werte, die sollte man nicht über- bzw. unterschreiten. Dazwischen liegen die individuellen “Wohlfühl- und Racepositionen”. Zu hohe Sitzpositionen, zu lange und zu tiefe Vorbauten sind gleichermaßen zu vermeiden, wie zu niedrige, zu kurze und zu hohe. Wir haben für mich den oberen Bereich der altersbedingten Sportlichkeit ausgereizt und dabei auch meine vernachlässigte Hüftgelenkigkeit mitberücksichtig.

Radanpassung

Kommen wir nun zum Wesentlichen. Wir haben ja das perfekte Rad gesucht und dieses anhand aller oben beschriebenen Kriterien auch virtuell erstellt. Meine Körpermaße haben die Grundlage geboten. Den Rest hat das bikefitting.com System berechnet. Dieser Vorgang ist perfekt, wenn man sich ein neues Rad kaufen will. Wie eben einen maßgefertigten Rennesel.

Meine errechneten Winkel, Längen, Höhen und Breiten sind direkt an die Tischlerei übermittet worden, wo aktuell fleißig mein Rahmen aus Eschenholz maßgefertigt wird. Mein Rennesel wird ein Unikat werden. Ein millimetergenaues Unikat.

Mein maßgefertigtes Rennrad.

Dank Bikefitting und der exakten Vermessung meiner Wenigkeit, darf ich mich über mein maßgefertigtes Rennrad freuen. Durch die Holzbauweise, ist es MyEsel möglich, eine solche Maßanfertigung serienmäßig anzubieten. Wenn man bedenkt, dass der Rahmen in 4 – 6 Wochen fertig ist, zahlt sich das Warten schon aus. Der ganze Aufwand lohnt sich auf alle Fälle. Ein Bikefitting ist zu emfpfehlen. Viele Stunden im Sattel dürfen und sollen keine Qual sein, sondern ein Erlebnis. Da sich meine Rennradreisen und meine Vorhaben über mehrere Tage hinaus ziehen, ist mir ein passendes Rennrad besonders wichtig. Dass der Rennesel zudem auch noch gut ausschaut ist mehr als nur das Tüpfelchen auf dem i.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad